Woh­nungs­su­che geht weiter

21. Nov 2018 | Pres­se, Pres­se 2018 | 0 Kom­men­ta­re

Von Ste­fan Blum­berg | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung 

Eh­ren­amt­li­che Hil­fe für Ora­ni­en­bur­ger Fa­mi­lie Böttcher

Ora­ni­en­burg. Der Fall der Fa­mi­lie Bött­cher aus Ora­ni­en­burg hat gro­ße Be­trof­fen­heit aus­ge­löst. Noch wich­ti­ger: De­ni­se Borg­mann schritt eh­ren­amt­lich zur Tat. Nach der Ver­öf­fent­li­chung des Ar­ti­kels “Ein Fa­mi­lie in Not” am ver­gan­ge­nen Frei­tag in der MAZ nahm sie so­fort Kon­takt zu der Fa­mi­lie auf, bot ihre Un­ter­stüt­zung bei der Su­che nach ei­ner Woh­nung an. “Am Sonn­abend und Sonn­tag war sie bei uns und hat sich in­for­miert. Wir über­tru­gen ihr eine Voll­macht, so­dass sie uns ver­tritt”, so Jörg Bött­cher. Er, sei­ne Frau Yvonne und der 15 Mo­na­te alte Sohn müs­sen Ende Mo­nats aus ih­rer jet­zi­gen Woh­nung – dem Fa­mi­li­en­haus in Ora­ni­en­burg – raus. Das Miet­ver­hält­nis in dem be­treu­ten Woh­nen wur­de in bei­der­sei­ti­gem Ein­ver­neh­men ge­kün­digt. Die be­ein­träch­tig­te Fa­mi­lie war dort un­ter­ge­bracht, weil sich ein ei­gen­stän­di­ges Le­ben für die drei als schwie­rig er­wies. Die Hil­fe von Chris­tia­ni e. V. wird tem­po­rär ge­währ­leis­tet. Die Bött­chers sa­hen den Zeit­punkt als ge­kom­men, wie­der auf ei­ge­nen Bei­nen zu ste­hen und teil­ten dies mit; des­halb die Be­en­di­gung des Miet­ver­hält­nis­ses. Das Pro­blem: Die Woh­nungs­su­che ge­stal­te­te sich nicht nur als schwie­rig, son­dern bis dato als er­folg­los. Am 30. No­vem­ber 2018 müs­sen sie ihre jet­zi­ge Woh­nung verlassen.

Man muss sich den Fall erst ein­mal an­gu­cken, um zu er­ken­nen, was wirk­lich läuft und wie man hel­fen kann”, sagt De­ni­se Borg­mann, die ge­mein­sam mit Mo­ni­que Schulz in sol­chen Fäl­len eh­ren­amt­lich auf den Plan tritt und Hil­fe an­bie­tet. Am Mon­tag be­kam die Woba Ora­ni­en­burg, die ein Woh­nungs­ge­such der Bött­chers auf­grund ne­ga­ti­ver Bo­ni­täts­aus­künf­te ab­ge­lehnt hat­te, nicht nur ei­nen Brief von ihr, son­dern auch noch Be­such. Sie hak­te nach, wes­halb das hil­fe­be­dürf­ti­ge Ehe­paar kei­ne Woh­nung bei der Ge­sell­schaft be­kom­me. “Für mich ist klar, dass die Woba der Fa­mi­lie kein neu­es An­ge­bot mehr ma­chen wird.” Sie glaubt, dass Feh­ler ge­macht wur­den. “Aber man hät­te mit­ein­an­der re­den können.”

Und jetzt? Die Zeit läuft. “Ich wer­de mit vie­len Ver­mie­tun­gen spre­chen. In Ora­ni­en­burg oder Um­ge­bung gibt es re­la­tiv we­ni­ge klei­ne, pri­va­te Ver­mie­ter“, sagt sie. Eine Al­ter­na­ti­ve wäre es, wo­an­ders nach ge­eig­ne­tem Wohn­raum zu schau­en. “Aber es wäre nicht gut, die Fa­mi­lie jetzt aus ih­rem so­zia­len Um­feld zu rei­ßen. Ich den­ke, dass es für alle Pro­ble­me Lö­sun­gen gibt. Auch für die­ses. Wo an­de­re auf­ge­ben, fan­ge ich erst an.”