Viel­falt ist Programm

1. Dez 2018 | Pres­se, Pres­se 2018 | 0 Kom­men­ta­re

Von Clau­dia Duda | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeige

Mehr als 500 Be­su­cher beim Tag der Of­fe­nen Tür in der Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg in Oranienburg

Ora­ni­en­burg. 500 Tü­ten mit selbst ge­ba­cke­nen Plätz­chen la­gen am Ein­gang be­reit, als am Frei­tag die Tore zur Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg öff­ne­ten. Warm und herz­lich wur­den alle Be­su­cher begrüßt.

Ein fröh­li­ches „Gu­ten Tag“ ist in die­sem Haus kei­ne Flos­kel. Mit­ar­bei­ter und Grup­pen­lei­ter der Werk­stät­ten in Ora­ni­en­burg freu­en sich dar­über, von ih­rer Ar­beit zu spre­chen und vie­le klei­ne Hand­grif­fe zu zei­gen. Auf den Gän­gen und in den hoch­mo­der­nen Werk­statt­räu­men drän­geln sich die Gäs­te, die auf­merk­sam zu­hö­ren und Fra­gen stellen.

Zum Bei­spiel als Ha­rald Hoh­berg, der stell­ver­tre­ten­de Werk­statt­lei­ter, be­rich­tet, dass in der Wä­sche­rei jede Wo­che zehn Ton­nen Wä­sche ge­rei­nigt, ge­trock­net und ge­legt wer­den. „Wir sind voll aus­ge­buchT“, er­klärt Ha­rald Hoh­berg nicht ohne Stolz.

Zwei Jah­re lang dau­ert die Aus­bil­dung in den un­ter­schied­li­chen Be­rei­chen des haus­ei­ge­nen Cam­pus Q. Das Q steht für Qua­li­fi­zie­rung. Hier wer­den die Stär­ken und Schwä­chen, Vor­lie­ben und Nei­gun­gen je­des Ein­zel­nen be­ob­ach­tet und be­son­de­re Fä­hig­kei­ten ent­wi­ckelt. In der Mon­ta­ge wird an Fahr­rä­dern ge­schraubt, in der Kü­che wer­den Tä­tig­kei­ten in der Gas­tro­no­mie und im Ser­vice trai­niert und in der Gar­ten- und Land­schafts­pfle­ge ler­nen die Aus­zu­bil­den­den die Grund­la­gen des Wach­sens und Wer­dens in der Na­tur, ge­nau­so wie den Um­gang mit Har­ke und Rasenkantenschneider.

Wir spü­ren oft schnell, was je­der Ein­zel­ne gern mag. Re­gel­mä­ßi­ge Mit­ar­bei­ter­ge­sprä­che hel­fen da­bei, die Mit­ar­bei­ter so ein­zu­set­zen, dass sie sich wohl­füh­len und den Wert ih­rer Ar­beit spü­ren“, er­klärt Chris­toph Lau.

Die Viel­falt ist hier Pro­gramm: Ob beim Prü­fen der Fo­li­en­fä­cher für die Fir­ma Ora­fol oder in der Holz­ver­ar­bei­tung, in der Bie­nen­käs­ten für die we­sens­na­he Im­ke­rei ge­baut wer­den, die so­gar schon bis nach Neu­see­land ex­por­tiert wur­den. Es gibt eine gro­ße Band­brei­te an Be­rufs­bil­dern für un­ter­schied­li­che Be­hin­de­rungs­gra­de. „Die Iden­ti­fi­ka­ti­on mit der ei­ge­nen Ar­beit ist hoch“, ist Chris­toph Lau über­zeugt. Das Mot­to der Werk­statt lau­tet: „Al­les au­ßer ge­wöhn­lich“ – und das wird hier gelebt.

Ar­beit für 415 Be­schäf­tig­te
Seit 1899 gibt es den St. Jo­n­an­nes­berg als Ein­rich­tung für Men­schen mit Be­hin­de­rüng. Die Ca­ri­tas-Werk­statt ist heu­te ein hoch­mo­der­nes Fer­ti­gungs- und Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men.
Zur­zeit ar­bei­ten 415 Men­schen mit Be­hin­de­rung un­ter An­lei­tung von 40 Grup­pen­lei­tern in den ver­schie­de­nen Fer­ti­gungs­be­rei­chen wie Holz­ver­ar­bei­tung, Wä­sche­rei, Gar­ten- und Land­schafts­pfle­ge. Zu den lang­jäh­ri­gen Auf­trag­ge­bern zäh­len zum Bei­spiel Ora­fol, die Ora­ni­en­bur­ger Stadt­ver­wal­tung, Hand­werks­be­trie­be und Privatpersonen.