Vom 1. Ar­beits­markt in die Caritas-Werkstatt

5. August 2025 | Logbuch | 0 Kommentare

On­line-Re­por­ter Mi­cha­el Ben­ter be­fragt Ste­phan Schnei­der, Fach­kraft im Be­rufs­bil­dungs­be­reich Fak­tor C

Du hat­test frü­her ei­nen ei­ge­nen Be­trieb in der Wer­be­tech­nik-Bran­che. Was lief dort an­ders als bei uns in der Werkstatt?

Ich war zum Bei­spiel viel mehr un­ter­wegs, bei Kun­den, auf ver­schie­de­nen Bau­stel­len, oft je­den Tag an ei­nem an­de­ren Arbeitsort.

In mei­nem Prak­ti­kum in der Wer­be­tech­nik ent­schrif­te­ten wir in Ber­lin ei­nen Trans­por­ter. Ich zer­kratz­te da­bei mit dem Glas­scha­ber ein we­nig den Lack. Wäre mir das in Dei­ner al­ten Fir­ma pas­siert, hät­te ich da­für die Kün­di­gung bekommen?

Nein, Mi­cha, das hät­test du nicht. Mit dem Wis­sen, dass du es zum ers­ten Mal machst, hät­te ich es dir viel­leicht bes­ser er­klä­ren müs­sen. Wärst du dar­in er­fah­ren ge­we­sen, hät­test du si­cher eine Ab­mah­nung bekommen.

Was ist das?

Eine Auf­for­de­rung, es nächs­tes Mal bes­ser zu machen.

Von wann bis wann gab es Dei­nen Be­trieb und wie vie­le Mit­ar­bei­ter hat­test Du?

Mei­ne Fir­ma exis­tier­te von 1996 bis 2020. Ich be­trieb sie zu­sam­men mit ei­nem Part­ner, dazu kam ein Lehrling.

Wie vie­le Auf­trä­ge hat­tet Ihr, mehr als in der Werkstatt?

Das kannst du nicht gut mit­ein­an­der ver­glei­chen. In der Wer­be­tech­nik un­se­rer Werk­statt ar­bei­ten viel mehr Men­schen. Ich hat­te da­mals we­ni­ger Auf­trä­ge, und sie wa­ren an­de­rer Art.

Wel­ches war der an­spruchs­volls­te Auf­trag, den Du je erfülltest?

Ein­mal be­schrif­te­ten und mon­tier­ten wir ein Wer­be­py­lon vor ei­nem Ein­kaufs­zen­trum in Neu­kölln. Der beid­sei­tig be­leuch­te­te Auf­stel­ler war sechs Me­ter hoch, wir stell­ten ihn mit ei­nem Kran auf. Da muss­te ich vie­le Ge­wer­ke ko­or­di­nie­ren, von den Mau­rern für das Fun­da­ment über Elek­tri­ker bis zum Kranfahrer.

Hast Du auch an Wo­chen­en­den und Fei­er­ta­gen ge­ar­bei­tet? Wie viel Ur­laub hat­test Du?

Die Wo­chen­en­den hielt ich mir gern frei, um bei mei­ner Fa­mi­lie zu sein. Werk­tags ar­bei­te­te ich da­für oft sehr lan­ge. Meist wur­den es etwa zwei Wo­chen Ur­laub mit der Familie.

Ar­bei­te­ten bei dir auch be­ein­träch­tig­te Men­schen, oder nur die fittesten?

Ich hat­te da­mals noch nichts mit be­ein­träch­tig­ten Men­schen zu tun, das kam erst in der Werkstatt.

Wie hät­test Du re­agiert, wenn un­ser Job­coach Herr Pläp bei Dir an­ge­ru­fen hätte?

Ich hät­te ihm zu­ge­hört und dann si­cher dar­über nach­ge­dacht. Wir wa­ren aber nur ein klei­ner Be­trieb und sehr auf den je­wei­li­gen Auf­trag konzentriert.

Wie kamst du auf die Idee, Fach­kraft in der Werk­statt zu werden?

Als ich mei­ne Selb­stän­dig­keit auf­ge­ben woll­te, re­cher­chier­te ich und sah: In der Ca­ri­tas-Werk­statt gibts eine Ab­tei­lung Wer­be­tech­nik, da kann ich mei­ne Er­fah­rung einbringen!

War­um gingst Du weg von der Wer­be­tech­nik? Ich war dar­über sehr traurig.

Die Werk­statt­lei­tung such­te je­man­den für den Be­rufs­bil­dungs-Be­reich, frag­te mich und ich merk­te: Das fin­de ich in­ter­es­sant! So nahm al­les sei­nen Lauf.

War­um musst Du SPZ-Schu­lun­gen bei der GIBB machen?

Weil ich noch kei­ne Er­fah­run­gen im Um­gang mit be­hin­der­ten Men­schen hat­te, woll­te ich mich mit den ent­spre­chen­den Me­tho­den aus­ein­an­der­set­zen und das nö­ti­ge Wis­sen er­wer­ben. Das tue ich bis heu­te und freue mich nach wie vor, dass ich hier ar­bei­ten kann.

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