5. Dezember 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Julia Bußler ist Beschäftigte im Arbeitsbereich Werbemittelfertigung
Anfang 2023 unternahmen wir eine Exkursion zu unserem Auftraggeber Orafol. Mich beeindruckten die vielen Maschinen. In den Werkhallen war es teilweise so laut, dass die Arbeiter Lärmschutz-Kopfhörer trugen. Via Head-Set wurde uns erklärt, wie die Produktion funktioniert. Besonders imponierte mir der Roboter-Arm, welcher die auf Pappkerne gewickelten Farbrollen aufstapelt. Anschließend werden sie für den Transport in Folie eingepackt – und zu uns in die Werkstatt geliefert.
Wir in der Werbemittel-Vorfertigung packen sie wieder aus, um sie nach Maß zu schneiden. Via Siebdruck versehen wir sie mit den entsprechenden Daten, es folgen Stanzen und Entgittern. In der Nachfertigung legen wir die fertigen Stanzlinge in Legebretter ein. Von dort kommen sie in die Türme, anschließend fertigen wir aus ihnen Farbfächer.
Außerdem kleben wir Farbmappen und vieles mehr. In der Reflexabteilung stellen wir Farbkarten für die Uniformen von Polizei, Feuerwehr oder THW sowie deren Fahrzeuge her. Jeweils zum Jahresende gehen mehrere Tausend Farbstreifen in die Türkei.
Wir sind die einzigen, die Orafols Werbemittel für deren Kunden in aller Welt fertigen. Unsere Arbeit ist anspruchsvoll. Die richtige Farbe muss an die richtige Stelle! Viele Farben ähneln einander, dazu gibt es sie in matt oder glänzend, gilt es viele weitere Feinheiten zu beachten. Woche für Woche kommt von Orafol eine große Bestellung rein. Jeden Mittwoch verpacken wir alles, was fertig ist, donnerstags wird ausgeliefert! Eine Kollegin sagte, als sie neu zu uns kam: „Ist ja alles so schön bunt hier!“
4. Dezember 2024 | Logbuch |
Online-Reporter Moritz Siegert nimmt uns mit auf eine Zeitreise in die Geschichte des Josefhauses
1902 wurde jenes Gebäude errichtet, welches wir das Josefhaus nennen. Andere Quellen nennen das Jahr 1904. Nebenan lag das Grundstück St. Johannesberg, auf dem seit 1899 die Schwestern des Dominikanerordens wirkten. Mit der Erweiterung im Jahre 1926 gehörte auch das Josefhaus dazu.
In einer 1999 erschienenen Chronik des St. Johannesbergs steht, dass in ihm einst Stallungen untergebracht waren. Das in den 1920er Jahren nebenan gebaute Personalhaus beherbergte die auf dem Johannesberg arbeitenden Mitarbeiter wie zum Beispiel Gärtner. Dazu gab es darin Nähstube, Arzt- und später ein Fernsehzimmer. Anfang der 2000er Jahre wurde es abgerissen.
Seit 1928 betreuten die Ordensschwestern im Josefhaus Säuglinge sowie kleine und größere Kinder. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände als Evakuierungslager genutzt. Direkt neben dem Josefhaus sieht man noch heute den Hügel eines Luftschutzbunkers mit den Resten des ehemaligen Eingangs sowie der Lüftungsschächte. Er sollte die Bewohner des St. Johannesbergs vor Bombenangriffen schützen.
Nach dem Krieg betreuten die Schwestern im Josefhaus an TBC erkrankte Kinder. Immer mehr junge Bewohner kamen hinzu, unter anderem Flüchtlingskinder aus Ostpreußen. Seit 1954 lebten hier auch Menschen mit Behinderung. Deren Betreuung überließen die DDR-Behörden der Kirche. 1976 endete die im Haus untergebrachte Säuglingspflege, um mehr Platz für die anderen Bewohner zu schaffen.
1986 verließen die letzten Ordensschwestern St. Johannesberg. Dessen Bewohnern wurde ein lebenslanges Wohnrecht zugesprochen, so auch Angelika Kopitzke. Das Josefhaus war ihr Zuhause, Schwester Vincentine nannte sie Mutti.
1989 bekamen die Bewohner von St. Johannesberg neue Gruppennamen. Im Erdgeschoss des Josefhauses wohnten die Schwerbehinderten der Davidgruppe und Jugendliche der Franziskusgruppe, im Obergeschoss größere Kinder (Stephanusgruppe), die Förderpflegegruppe (Teresagruppe) sowie Kleinkinder (Arche Noah). 1987, sechs Jahre nach Gründung der Caritas-Werkstatt, zogen die ersten Gruppen in andere Gebäude auf dem Gelände um. Seit 2004 sitzt im Josefhaus der Berufsbildungsbereich der Hauptwerkstatt, ab 2017 Campus Q. Bleiben wir gespannt, wie die Geschichte dieses Hauses weitergeht.
3. Dezember 2024 | Logbuch |
Online-Reporter Maik Poerschke besucht den Adventsmarkt der Caritas-Werkstatt
Um 7.00 Uhr fingen wir an, auf dem Parkplatz die Zelte aufzubauen. Die verschiedenen Werkstatt-Bereiche beteiligten sich daran. An den Zelten verkauften wir Leckereien und kleine Geschenke für jeden Geschmack. Gleich am ersten gab es Bratwurst, Pilzpfanne, Crepes und selbstgemachte Marmelade. Ein Stückchen weiter konnte man, der Jahreszeit entsprechend, Mützen, Schals und Handschuhe erwerben.
Unsere Adventskränze gingen weg wie warme Semmeln, einige von ihnen hatte ich selbst gefertigt. Ein weiterer Renner war Stockbrot, am Lagerfeuer geröstet! Um 12.30 Uhr gönnte auch ich mir eins. Philipp Focking aus der Gartenbauabteilung wickelte den Teig um den Stock, dann war Selbermachen angesagt, direkt an der Feuerschale. Das Angebot war sehr breit, aber wie wäre es nächstes Jahr mal mit Grünkohl und Knacker? Unseren Adventsmarkt gab es zum zweiten Mal. Er war sehr gut besucht, deutlich voller als letztes Jahr. Viele Besucher von außerhalb erlebten, was bei uns auf dem St. Johannesberg so abgeht: jede Menge!
29. November 2024 | Logbuch |
Eine geschäftige Betriebsamkeit herrschte heute im Laufe des Tages auf dem Außengelände der Hauptwerkstatt. Während des Adventsmarktes boten viele Verkaufsstände Gelegenheit, sich über die Vielfalt der Eigenprodukte unserer Caritas-Werkstatt zu informieren und auch den einen oder anderen Schatz käuflich zu erwerben. Wir danken allen Gästen für ihren Besuch und wünschen eine frohe und besinnliche Adventszeit.
28. November 2024 | Logbuch |
Online-Reporter Maik Poerschke stellt uns Sabrina Hirschfeld vor, die Leiterin des Berufsbildungsbereiches der Caritas-Werkstatt
In Berlin arbeitete sie 10 Jahre lang im betreuten Wohnen, leitete sie eine Wohngruppe samt kleinem Förderbereich. Durch ihren Umzug nach Oranienburg und weil sie sich beruflich verändern wollte, suchte sie eine neue Arbeit. Im Internet fand sie die Ausschreibung für eine Elternzeitvertretung im Fachdienst der Caritas-Werkstatt. Seit dem 1. August 2019 ist Sabrina Hirschfeld bei uns, aus der Elternzeitvertretung wurde eine dauerhafte Stelle.
Zunächst löste sie Angi Geißler in der Zweigwerkstatt am Aderluch als Fachdienst ab. Zum Jahresende 2019 wechselte Katharina Riedel in die Werkstattleitung und gab ihre Funktion als Leiterin des Berufsbildungsbereichs ab.
Sabrina übernahm diese Stelle im Februar 2020 – ausgesprochen gern! Sie hat große Lust, neu zu uns kommende Menschen bei ihrer Berufsqualifizierung zu unterstützen. Unter anderem kümmert sie sich um Aufnahme wie Planung ihrer beruflichen Bildung. Neu ist, dass Sabrina für beide Berufsbildungsbereiche (Campus Q und Faktor C), die vorher getrennt geleitet wurden, Verantwortung trägt. Daher hat sie zwei Büros und ist jeweils eine halbe Woche in der Hauptwerkstatt und am Heidering.
Sabrina arbeitet eng mit der Schule St. Johannesberg, aber auch mit anderen Förderschulen zusammen. Sie erzählt den Schülern von der Werkstatt und welche Möglichkeiten für Praktika es hier gibt. Seit Februar 2020 begleitet sie zudem die Schülerpraktikanten und führt sie durch sämtliche Abteilungen, dass sie einen ersten Eindruck bekommen. Ihr Job ist manchmal etwas stressig, und sie hat sehr viele Termine. Dennoch kommt sie immer gern auf Arbeit – einfach, weil es ihr hier gefällt, die Atmosphäre stimmt und es so viele nette Kolleginnen, Kollegen und Beschäftigte gibt. Ich schätze an Sabrina, dass man mit ihr gut reden kann und dass sie immer ein offenes Ohr für unsere Ideen, Sorgen und Nöte hat.
26. November 2024 | Logbuch |
Für viele Frauen – und leider auch Werkstattbeschäftigte – gehören Gewalterfahrungen in vielen Lebenssituationen zum Alltag. Wir möchten, dass die Caritas-Werkstatt ein sicher Ort für alle ist. Deshalb gehören Prävention und Gewaltschutz zu den wichtigen und unverzichtbaren Aufgaben für uns als Einrichtung. Und selbstverständlich unterstützen wir auch Initiativen außerhalb der Werkstatt und zeigen buchstäblich Flagge, wie hier mit dem Bürgermeister von Oranienburg am gestrigen Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.
25. November 2024 | Logbuch |
Online-Reporter Moritz Siegert berichtet an dieser Stelle künftig regelmäßig gemeinsam mit Iris Arndt aus dem Förderbereich der Hauptwerkstatt.
Für Menschen mit Schwerstbehinderung gibt es in unserer Caritas-Werkstatt einen besonderen Ort, den Förderbereich. In der Hauptwerkstatt gehören dazu aktuell 27 Beschäftigte. Von ihnen können 16 nicht sprechen, 9 Menschen haben eine Gehbehinderung. Sie alle werden von neun Fachkräften betreut.
Die Beschäftigten sind in zwei Bereiche aufgeteilt. Neben den 8 schon seit längerem bestehenden Gruppen gibt es nun auch eine Garten-Gruppe. Deren Beschäftigte sammeln Pflanzen sowie andere Dinge, die man in der Natur findet. Aus ihnen fertigen sie der Jahreszeit entsprechende Dekorationen, welche am Empfang oder auf dem Adventsmarkt verkauft werden.
Die anderen Gruppen unternehmen Spaziergänge, zählen, wie hier zu sehen, in der Bibliothek zurückgegebene Spiele durch, prüfen diese auf Vollständigkeit, basteln und gestalten. Jeder wird seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert und betreut.
Im Snoezelraum ruhen sich die Beschäftigten aus und entspannen. Natürlich wird im Förderbereich auch gemeinsam gefeiert. Als mein Reporter-Kollege Maik zur Faschingsdisco als DJ auflegte, herrschte eine ausgelassene Stimmung, und die Tanzfläche war stets voller Menschen.
22. November 2024 | Logbuch |
“Deutschlands größtes Vorlesefest” wird der dritte Freitag im November, der bundesweite Vorlesetag, gern genannt. Auch die Caritas-Werkstatt war daran beteiligt und konnte sich mit den Beschäftigten in der Zweigwerkstatt am Aderluch über den Besuch von Pfarrer Friedemann Humburg freuen, der diesen Tag für alle Beteiligten zu einem echten Erlebnis machte und mit Hans Falladas Geschichten aus der Murkelei für einen vergnüglichen Start ins Wochenende sorgte.
19. November 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Michaela Senf lässt uns in die Töpfe der Cantina am Aderluch schauen
Wir, die Küchengruppe vom Aderluch, bestellten neulich erneut das Mittagessen für uns ab, um es selbst zuzubereiten. Diesmal setzte ich zusammen mit Kollegin Anne meine Idee um: Makkaroni Bolognese und Mascarpone als Nachtisch.
In einem Topf brieten wir Hackfleisch an, dann gaben wir die Tomatensoße mit Kräutern der Provence dazu. Der Clou war der Nachtisch: Mascarpone aus griechischem Joghurt mit Honig und Quark mit 50 % Fett. Ich verrührte alles mit dem Mixer und gab es in Gläser.
Wir garnieren das Ganze mit Kirschen und gebrannten Haselnüssen. Die karamellisierten wir in einer Pfanne mit Zucker und unter Hinzugabe von etwas Wasser. Anschließend trockneten wir sie auf einem Blech. Die hierbei entstandene Masse zerbrach ich mit der Hand und verteilte sie auf die einzelnen Gläser, genau wie die Kirschen. Auf jedes Glas kam ein Deckel, damit unsere Nachspeise frisch blieb. Die ganze Küche duftete nach den Ergebnissen unseres Koch-Workshops. Endlich konnten wir im Speisesaal für uns eindecken und das selbst zubereitete Mahl genießen. Die anderen waren traurig, dass sie nichts abbekamen. Anders als beim ersten Workshop blieb diesmal nichts übrig. Es schmeckte allen gut. Mein Mascarpone-Rezept verriet ich anschließend meiner Erzieherin im Wohnheim.
15. November 2024 | Logbuch |
Online-Reporter Maik Poerschke holt sich in der Gesundheitswoche der Caritas-Werkstatt Tipps zu gesunder Ernährung.
Während der Gesundheitswoche besuchte ich unter anderem die Veranstaltung Gesunde Ernährung mit Frau Möller in der Lerninsel. Sie sagte, dass wir oft viel zu viel Zucker zu uns nehmen, zum Beispiel über Soft- oder Energy-Drinks. Zudem versteckt er sich in Lebensmitteln wie Tomaten-Ketchup, Dosen-Erbsen, Leberwurst oder diversen Fertiggerichten. Bio-Produkte enthalten oft nur die Hälfte Zucker.
Wir unterscheiden zwischen gutem und schlechtem Zucker. Der gute macht länger satt und ist zum Beispiel in Vollkorn-Produkten, Haferflocken, Kartoffeln, oder Natur-Reis enthalten. Schlechter Zucker findet sich u.a. in Kuchen, Keksen oder den oben genannten „Kandidaten“.
Frau Möller ließ uns selbstgemachtes Brot mit Belag sowie Pudding probieren. Alle Snacks waren zuckerfrei, die meisten für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Ich bin eben ein großer Schokoladen-Fan. Nach einem Film darüber, wie der Zucker aus der Zuckerrübe in die Tüte kommt, fertigten wir zusammen einen Drink aus Kiwi, Passionsfrucht und Minze. Wir entfernten die Schale von Passionsfrucht Kiwi und schnitten diese klein. Das Ganze gaben wir zusammen mit 8–10 Minze-Blättern in eine Karaffe Wasser mit Eiswürfeln, wo wir es eine halbe Stunde ziehen ließen. Der Drink schmeckte sehr gut, ich zischte gleich mal drei Gläser weg. Ein ideales Sommergetränk – ganz ohne schlechten Zucker!
9. November 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Jenifer Kanies interviewt Klara Beckert, am Ende ihres Praktikums in der Zweigwerkstatt am Aderluch.
Seit September war Klara bei uns in der Kerzen-Abteilung. Sie machte hier ein Praktikum, und ich nutzte die Chance, sie kurz zu interviewen.
Liebe Klara, wie kamst Du auf die Idee, Dein Berufsschul-Praktikum bei uns in der Caritas-Werkstatt zu machen?
Ich will Ergotherapeutin werden. Von der Schule kamen ein paar Vorschläge, Oranienburg lag am günstigsten für mich.
Ist es hier so, wie Du es Dir vorgestellt hast?
Ich hatte vorher keine Berührungspunkte mit Werkstätten, wohl aber in geringem Maße mit beeinträchtigten Menschen.
Was gefällt Dir hier, was gefällt Dir nicht?
Ich mag die gute Laune der Mitarbeiter und Beschäftigten. Es ist toll, wie viele Angebote es bei euch gibt, mir gefallen die ergotherapeutischen Konzepte. Besonders beeindruckt mich die Hilfsbereitschaft unter den Beschäftigten, ich nehme auf jeden Fall sehr viele Eindrücke von hier mit!
Danke, Klara!
Meine Kolleginnen und Kollegen fanden es übrigens toll, dass wir eine Praktikantin hatten. Klara ist hilfreich und entspannt, sie war einfach eine Bereicherung!
8. November 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Kristin Jung berichtet von einem parlamentarischen Ausflug für Beschäftigte der Caritas-Werkstatt
Zusammen mit 8 anderen Beschäftigten der Caritas-Werkstatt Oranienburg und Angi Geißler folgte ich der Einladung des CDU-Abgeordneten Uwe Feiler zu einer zweitägigen politischen Bildungsreise nach Berlin. Eingerührt hatte das Ganze unser Beschäftigten-Kollege Burkhardt Schirmer, der Herrn Feiler von verschiedenen Veranstaltungen persönlich kennt.
Politik ist nicht so mein Ding, und das Gewühl der Großstadt beschert mir pure Angst. Dennoch fühlte ich mich geehrt, als man mich fragte, ob ich mitkommen möchte – und sagte zu!
Ein Reisebus holte uns in Oranienburg ab und fuhr uns zunächst zur ehemaligen Stasi-Zentrale in der Lichtenberger Ruschestraße. Hier puzzeln sie übrigens noch heute zu Wendezeiten zerrissene Stasi-Unterlagen zusammen!
Weiter gings in ein Bundesministerium, dem folgte eine Stadtrundfahrt. So interessant das alles war, kam ich inmitten der großen Stadt an meine Grenzen. „Warum nur fuhr ich mit?“, fragte ich mich voller Angst.
Dann ins relexa hotel Berlin, ein bisschen erholen. Beim Check-in fragte unsere Reiseleiterin: „Ihr seid doch von der Caritas, aber wo sind denn nun eure Beschäftigten?“
„Wir sind die Beschäftigten!“, ließen wir die Frau wissen, worauf sie erwiderte: „Das sieht man euch gar nicht an.“
Mit meiner Reporter-Kollegin Eileen teilte ich mir ein Zimmer. Hier fühlte ich mich aufgehoben, und meine Ängste verflogen. Gemeinsam genossen wir das Abendbrot-Büffet. Gestärkt und angenehm gesättigt fielen wir ins Bett.
Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir zum Deutschen Bundestag, wo ich beim Sicherheits-Check um ein Haar meine Hose eingebüßt hätte. Wir besichtigten den Plenarsaal mit dem 58 Quadratmeter messenden Bundesadler und erfuhren Interessantes aus der Geschichte des Hauses. Als im 2. WK die Charité bombardiert wurde, verlegten sie deren Kreißsaal hierher. Somit findet sich der Reichstag auf mancher Geburtsurkunde.
Unser Gastgeber Uwe Feiler zeigte sich offen für Fragen und kam ausgesprochen sympathisch rüber. Es war mir ein Bedürfnis, mich persönlich bei ihm zu bedanken. Als ich ihm verriet, dass ich mich eigentlich nicht für Politik interessiere, aber durch diese zwei Tage viele für mich sehr interessante Einblicke gewann, erwiderte er: „So soll es auch sein!“
Diese Reise sorgte dafür, dass ich mich in Zukunft mehr mit Politik beschäftige. Ich werde mich belesen, mir eine Bundestagssitzung angucken, und vielleicht beantrage ich beim Stasi-Unterlagen-Archiv, die Akte meines Großvaters einzusehen. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte!