Online-Reporterin Kristin Jung berichtet von einem parlamentarischen Ausflug für Beschäftigte der Caritas-Werkstatt
Zusammen mit 8 anderen Beschäftigten der Caritas-Werkstatt Oranienburg und Angi Geißler folgte ich der Einladung des CDU-Abgeordneten Uwe Feiler zu einer zweitägigen politischen Bildungsreise nach Berlin. Eingerührt hatte das Ganze unser Beschäftigten-Kollege Burkhardt Schirmer, der Herrn Feiler von verschiedenen Veranstaltungen persönlich kennt.
Politik ist nicht so mein Ding, und das Gewühl der Großstadt beschert mir pure Angst. Dennoch fühlte ich mich geehrt, als man mich fragte, ob ich mitkommen möchte – und sagte zu!
Ein Reisebus holte uns in Oranienburg ab und fuhr uns zunächst zur ehemaligen Stasi-Zentrale in der Lichtenberger Ruschestraße. Hier puzzeln sie übrigens noch heute zu Wendezeiten zerrissene Stasi-Unterlagen zusammen!
Weiter gings in ein Bundesministerium, dem folgte eine Stadtrundfahrt. So interessant das alles war, kam ich inmitten der großen Stadt an meine Grenzen. „Warum nur fuhr ich mit?“, fragte ich mich voller Angst.
Dann ins relexa hotel Berlin, ein bisschen erholen. Beim Check-in fragte unsere Reiseleiterin: „Ihr seid doch von der Caritas, aber wo sind denn nun eure Beschäftigten?“
„Wir sind die Beschäftigten!“, ließen wir die Frau wissen, worauf sie erwiderte: „Das sieht man euch gar nicht an.“
Mit meiner Reporter-Kollegin Eileen teilte ich mir ein Zimmer. Hier fühlte ich mich aufgehoben, und meine Ängste verflogen. Gemeinsam genossen wir das Abendbrot-Büffet. Gestärkt und angenehm gesättigt fielen wir ins Bett.
Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir zum Deutschen Bundestag, wo ich beim Sicherheits-Check um ein Haar meine Hose eingebüßt hätte. Wir besichtigten den Plenarsaal mit dem 58 Quadratmeter messenden Bundesadler und erfuhren Interessantes aus der Geschichte des Hauses. Als im 2. WK die Charité bombardiert wurde, verlegten sie deren Kreißsaal hierher. Somit findet sich der Reichstag auf mancher Geburtsurkunde.
Unser Gastgeber Uwe Feiler zeigte sich offen für Fragen und kam ausgesprochen sympathisch rüber. Es war mir ein Bedürfnis, mich persönlich bei ihm zu bedanken. Als ich ihm verriet, dass ich mich eigentlich nicht für Politik interessiere, aber durch diese zwei Tage viele für mich sehr interessante Einblicke gewann, erwiderte er: „So soll es auch sein!“
Diese Reise sorgte dafür, dass ich mich in Zukunft mehr mit Politik beschäftige. Ich werde mich belesen, mir eine Bundestagssitzung angucken, und vielleicht beantrage ich beim Stasi-Unterlagen-Archiv, die Akte meines Großvaters einzusehen. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte!
0 Kommentare