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8. November 2024 | Logbuch | 0 Kommentare

On­line-Re­por­te­rin Kris­tin Jung be­rich­tet von ei­nem par­la­men­ta­ri­schen Aus­flug für Be­schäf­tig­te der Caritas-Werkstatt

Zu­sam­men mit 8 an­de­ren Be­schäf­tig­ten der Ca­ri­tas-Werk­statt Ora­ni­en­burg und Angi Geiß­ler folg­te ich der Ein­la­dung des CDU-Ab­ge­ord­ne­ten Uwe Fei­ler zu ei­ner zwei­tä­gi­gen po­li­ti­schen Bil­dungs­rei­se nach Ber­lin. Ein­ge­rührt hat­te das Gan­ze un­ser Be­schäf­tig­ten-Kol­le­ge Burk­hardt Schirm­er, der Herrn Fei­ler von ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen per­sön­lich kennt.

Po­li­tik ist nicht so mein Ding, und das Ge­wühl der Groß­stadt be­schert mir pure Angst. Den­noch fühl­te ich mich ge­ehrt, als man mich frag­te, ob ich mit­kom­men möch­te – und sag­te zu!

Ein Rei­se­bus hol­te uns in Ora­ni­en­burg ab und fuhr uns zu­nächst zur ehe­ma­li­gen Sta­si-Zen­tra­le in der Lich­ten­ber­ger Ru­sche­stra­ße. Hier puz­zeln sie üb­ri­gens noch heu­te zu Wen­de­zei­ten zer­ris­se­ne Sta­si-Un­ter­la­gen zusammen!

Wei­ter gings in ein Bun­des­mi­nis­te­ri­um, dem folg­te eine Stadt­rund­fahrt. So in­ter­es­sant das al­les war, kam ich in­mit­ten der gro­ßen Stadt an mei­ne Gren­zen. „War­um nur fuhr ich mit?“, frag­te ich mich vol­ler Angst.

Dann ins relexa ho­tel Ber­lin, ein biss­chen er­ho­len. Beim Check-in frag­te un­se­re Rei­se­lei­te­rin: „Ihr seid doch von der Ca­ri­tas, aber wo sind denn nun eure Beschäftigten?“

Wir sind die Be­schäf­tig­ten!“, lie­ßen wir die Frau wis­sen, wor­auf sie er­wi­der­te: „Das sieht man euch gar nicht an.“

Mit mei­ner Re­por­ter-Kol­le­gin Ei­leen teil­te ich mir ein Zim­mer. Hier fühl­te ich mich auf­ge­ho­ben, und mei­ne Ängs­te ver­flo­gen. Ge­mein­sam ge­nos­sen wir das Abend­brot-Büf­fet. Ge­stärkt und an­ge­nehm ge­sät­tigt fie­len wir ins Bett.

Nach ei­nem aus­gie­bi­gen Früh­stück fuh­ren wir zum Deut­schen Bun­des­tag, wo ich beim Si­cher­heits-Check um ein Haar mei­ne Hose ein­ge­büßt hät­te. Wir be­sich­tig­ten den Ple­nar­saal mit dem 58 Qua­drat­me­ter mes­sen­den Bun­des­ad­ler und er­fuh­ren In­ter­es­san­tes aus der Ge­schich­te des Hau­ses. Als im 2. WK die Cha­ri­té bom­bar­diert wur­de, ver­leg­ten sie de­ren Kreiß­saal hier­her. So­mit fin­det sich der Reichs­tag auf man­cher Geburtsurkunde.

Un­ser Gast­ge­ber Uwe Fei­ler zeig­te sich of­fen für Fra­gen und kam aus­ge­spro­chen sym­pa­thisch rü­ber. Es war mir ein Be­dürf­nis, mich per­sön­lich bei ihm zu be­dan­ken. Als ich ihm ver­riet, dass ich mich ei­gent­lich nicht für Po­li­tik in­ter­es­sie­re, aber durch die­se zwei Tage vie­le für mich sehr in­ter­es­san­te Ein­bli­cke ge­wann, er­wi­der­te er: „So soll es auch sein!“

Die­se Rei­se sorg­te da­für, dass ich mich in Zu­kunft mehr mit Po­li­tik be­schäf­ti­ge. Ich wer­de mich be­le­sen, mir eine Bun­des­tags­sit­zung an­gu­cken, und viel­leicht be­an­tra­ge ich beim Sta­si-Un­ter­la­gen-Ar­chiv, die Akte mei­nes Groß­va­ters ein­zu­se­hen. Vie­len Dank, dass ich da­bei sein durfte!

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