Allrounder im Einsatz
Erinnerungen von Jeffrey Fehst, aufgeschrieben von den Online-Reportern vom Heidering
Im August 2008 kam ich als Zivi an den Standort Berliner Straße 60A (heute Emil Polesky-Straße 60). Zwei Monate arbeitete ich hier in der ersten Werkstatt-Abteilung für psychisch beeinträchtige Menschen.
Anschließend übernahm ich von Marcel Teichmann die ausgelagerte Gruppe bei der Firma Friesen. Die saßen im Gewerbepark Nord am Heidering. Einige ihrer Beschäftigten sind noch heute bei uns, zum Beispiel Frank Schmidt, Christopher Berger oder Daniel Bothe. Friesen regenerierte unter anderem Anlasser und Lichtmaschinen. So betreute ich bereits als Zivi eine Gruppe.
Ende Juni 2009 fragte mich Werkstattleiter Christoph Lau: „Kannst du dir vorstellen, bei uns zu bleiben?“
„Mit dem coolen Haufen hier, das macht mir schon Spaß, sehr gern bleibe ich!“, lautete meine Antwort. Seitdem bin ich hauptberuflich im Team.
Durch eine glückliche Fügung konnte die Werkstatt im gleichen Jahr am Heidering ein Grundstück beziehen. Es gab eine Versteigerung, in letzter Sekunde erhielt die Caritas den Zuschlag. Der Standort war für uns ideal. Gleich nebenan saß nicht nur Friesen, sondern auch Orafol, seit Jahrzehnten unser wichtigster Partner. Das Haupthaus sowie die heutige Demontagehalle standen schon, letztere beherbergte zuvor eine Autowerkstatt. Als ich darin mein erstes Auto folierte, standen dort noch die alten Hebebühnen.
Erstmal aber hieß es: Renovieren! Auch am Samstag erscheinen wir, um zu malern. Wir fragten die Beschäftigten: „Wer kann sich vorstellen, uns zu unterstützen?“
Das Ganze war freiwillig, und als kleines Dankeschön bestellten wir zum Mittag Pizza. Wir stellten ein paar Tische und Stühle in den noch völlig leeren Container, der mal unsere Cantina werden sollte und zelebrierten daselbst unsere Mittagspause. Ordentlich gestärkt kehrten wir an die Malerarbeiten zurück.
November 2009 stieg die Eröffnungsfeier des neuen Standorts. In der Demontage, rechts an der Wand zur heutigen Werbetechnik, bauten wir eine große Bühne auf. Es gab ein schönes Buffet und draußen glühte der Grill.
Seither passierte vor Ort eine Menge. So wurden unter anderem das Fahrstuhlsystem nebst sich auf dem Dach drehenden C, die Verbindung zwischen Hauptgebäude und Hallentrakt an- oder die Zwischenetage für die Werbegrafik eingebaut. Besagtes C dreht sich seit November 2009 quasi ununterbrochen. Ich nenne es gern „Casino Royal“. Für mich ist der Heidering der Standort mit dem meisten Herzblut.







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