Mei­ne Werk­statt, mei­ne Fa­mi­lie (Fol­ge 2)

6. März 2024 | Logbuch | 0 Kommentare

Als be­rufs­tä­ti­ge Mut­ter braucht es Or­ga­ni­sa­ti­ons­ta­lent, Ge­las­sen­heit und eine gute Pla­nung für den Tag. Wir stel­len Euch hier in den nächs­ten Ta­gen Frau­en vor, die da­von er­zäh­len, wie sie ihr Fa­mi­li­en­le­ben mit Kind und ihre Werk­statt­be­schäf­ti­gung un­ter ei­nen Hut brin­gen. Heu­te: Uta Donath.

Ei­gent­lich woll­te ich Kö­chin wer­den, doch als ich mit 18 schwan­ger wur­de, hat­te ich als da­mals noch al­lein­er­zie­hen­de Mut­ter kei­ne Chan­ce. Nie­mand stell­te mich ein, so kam ich zur Ca­ri­tas. Seit­dem ar­bei­te ich in der Werkstatt.

Mei­ne Toch­ter ging in St. Jo­han­nes­berg zur Schu­le. Ich sage lei­der, weil sie dort aus mei­ner Sicht un­ter­drückt wur­de. Die Werk­statt da­ge­gen fin­de ich toll, mei­ne in­zwi­schen 19-jäh­ri­ge Toch­ter ar­bei­tet eben­falls hier. Ich fan­ge um acht an, vor­her brin­ge ich un­se­ren Klei­nen in die Kita. Um 14.30 Uhr muss ich ihn dort schon wie­der ab­ho­len, das kann ich al­les gut verbinden.

Das Ein­zi­ge, was ich mir wün­sche, ist et­was mehr Un­ter­stüt­zung für uns Mut­tis, kön­nen wir mal kurz­fris­tig nicht kom­men. Schreibt uns zum Bei­spiel die Kita am spä­ten Abend, dass wir un­se­re Kin­der auf­grund ei­ner Ha­va­rie oder ei­nes Krank­heits-Aus­bruchs nicht brin­gen kön­nen, müss­te ich da­für ei­nen Ur­laubs­tag neh­men. Zu­min­dest, wenn ich so kurz­fris­tig nie­man­den fin­de, der auf den Klei­nen auf­passt. Bis heu­te kam so­was zum Glück nie vor.

An­sons­ten ist die Werk­statt rich­tig toll! Ich bin un­ter Leu­ten und habe Freun­de, mit de­nen ich über al­les quat­schen kann. Die Chefs hö­ren dir zu, wenn du was aufm Her­zen hast, auch mit mei­nen Grup­pen­lei­tern kom­me ich bes­tens klar. Sil­ke und Bine wür­de ich so­gar mein Kind an­ver­trau­en, das sage ich nicht so da­hin! Sie sind tol­le Men­schen und ken­nen mei­ne Toch­ter von klein auf. Als ich mit dem Klei­nen schwan­ger war, er­leb­ten sie das live mit. Ist was mit ihm, sa­gen sie: „Küm­me­re dich erst mal drum, dass er ge­sund wird.“

Ein­mal rief die Kita hier an, der Klei­ne habe die Hand-Fuß-Mund-Krank­heit! Die Er­zie­he­rin mach­te mir die Höl­le heiß, ich war to­tal fer­tig. Da nah­men mich Sil­ke und Bine bei­sei­te: „Komm erst mal run­ter, dass dir un­ter­wegs nichts pas­siert.“ Die bei­den sind nicht nur mei­ne Chefs, son­dern ir­gend­wie auch best friends.

Ich war da­mals und bin heu­te un­heim­lich froh, dass ich hier ei­nen Ar­beits­platz habe. Da, wo ich jetzt bin, füh­le ich mich angekommen.

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