Auf­trag: Wiedereinstieg

24. Apr. 2013 | Pres­se, Pres­se 2013 | 0 Kom­men­ta­re

Von Re­na­te Me­liß | Wochenspiegel

BUr­ger­meis­ter­be­such bei “Fak­tor C”

Vel­ten | Zum Un­ter­neh­mens­be­such bei “Fac­tor C” hat­te Bür­ger­meis­ter Hans-Joa­chim Lae­si­cke in der ver­gan­ge­nen Wo­che ein­ge­la­den. Die Agen­tur “Fak­tor C” ist ein Un­ter­neh­men der Ca­ri­tas Werk­statt Ora­ni­en­burg und be­fin­det sich seit 2009 Am Heid­ring 20.

120 Be­schäf­tig­te mit Han­di­cap ar­bei­ten hier an ei­nem ge­schütz­ten Ar­beits­platz. Chris­toph Lau ist Lei­ter der Ca­ri­tas Werk­stät­ten in Ora­ni­en­burg Ber­li­ner Stra­ße 93 und im Ge­wer­be­ge­biet Nord. An bei­den Stand­or­ten ar­bei­ten ins­ge­samt 400 Be­schäf­tig­te. “Bei “Fac­tor C” er­hal­ten die Frau­en und Män­ner ei­nen Job, der ih­nen den Wie­der­ein­stieg auf den ers­ten Ar­beits­markt er­mög­li­chen kann. Das Un­ter­neh­men glie­dert sich in die Be­rei­che Werk­hal­len, Büro und Agen­tur­ar­beit so­wie den of­fe­nen gas­tro­no­mi­schen Be­trieb der “Can­ti­na”. In den ein­zel­nen Be­rei­chen wer­den Mon­ta­ge­ar­bei­ten er­le­digt, Au­to­tei­le zer­legt, Wer­be­fo­li­en und Druckerzeug­nis­se her­ge­stellt, Re­agenz­glä­ser sor­tiert oder in der “Can­ti­na” ge­ar­bei­tet. Das Ein­zugs­ge­biet der Be­schäf­tig­ten re­kru­tiert sich aus der Re­gi­on Ober­ha­vel von Glie­ni­cke bis Fürs­ten­berg. Größ­ter Auf­trag­ge­ber für die Ca­ri­tas Werk­stät­ten ist der Fo­li­en­her­stel­ler Ora­fol im Ge­wer­be­ge­biet Nord. Wie auch die Fir­ma Frie­sen, die Ge­ne­ra­to­ren und An­las­ser auf­be­rei­tet. Die Wä­sche­rei der JVA Wul­kow oder auch Un­ter­neh­men wie Her­litz, das Hen­nigs­do­rer Stahl En­ge­nee­ring oder die Fa. Hä­fe­le in Ber­lin, für die die Mit­ar­bei­ter Mö­bel­be­schlä­ge herstellen.

Ab­bild der heu­ti­gen Gesellschaft
Mit gut 700 Es­sen ver­sorgt die Kü­che ei­ge­ne und Mit­ar­bei­ter des Ge­wer­be­ge­bie­tes, die Ki­tas “Eden” und “Leucht­turm” so­wie “Mo­bil­com” in Eichstädt.

Dag­mar Schau­mann ar­bei­tet seit 6 Jah­ren in der Fo­li­en­her­stel­lung. Da­mit ist sie eine der we­ni­gen, die auch am PC ar­bei­ten. Ei­gent­lich In­ge­nieu­rin für Kar­to­gra­fie hat sie ei­nen Ar­beits­platz für see­lisch Be­ein­träch­tig­te inne.

Für vie­le Men­schen ist es hier schon ein schö­ner Er­folg, dass sie es re­gel­mä­ßig her­schaf­fen”, in­for­miert Ka­tha­ri­na Rie­del, So­zi­al­ar­bei­te­rin für den see­li­schen Be­reich und be­ruf­li­che In­te­gra­ti­on. “Wir sind hier eben auch ein Ab­bild der ge­gen­wär­ti­gen ge­sell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se in der Ar­beits­welt”, er­läu­tert Chris­toph Lau. Und die Be­schäf­ti­gungs­plät­ze wach­sen. Be­dingt durch Burn­outs, psy­chi­schen Stress und see­li­sche Be­hin­de­run­gen. wel­che durch zu gro­ßen Druck und Stress auf dem Ar­beits­markt die Men­schen krank ma­che. De­pres­sio­nen, Angst­zu­stän­de und an­de­re Krank­heits­bil­der kön­nen da­bei nicht un­be­dingt ge­heilt wer­den, son­dern wer­den oft­mals bes­ten­falls auf glei­chem Le­vel ge­hal­ten. Die Über­nah­me der Be­schäf­tig­ten er­folgt durch das So­zi­al­amt oder die Un­fall­kas­se. Das Auf­nah­me­ver­fah­ren er­folgt nach bun­des­wei­tem Rechts­an­spruch mit dem Platz auf eine ge­schütz­te Werk­statt. Die Fi­nan­zie­rung hin­sicht­lich der so­zia­len In­fra­struk­tur ist zwi­schen Ein­rich­tungs­trä­gern und So­zi­al­amt ge­re­gelt. Al­les an­de­re trägt Fac­tar C selbst. Ge­ra­de für die Kli­en­tel see­lisch Er­krank­ter schafft die Ca­ri­tas da­her neue Be­schäf­ti­gungs­fel­der. So ste­hen auf dem Ge­län­de der al­ten Mos­te­rei in Eden die ers­ten Bie­nen­völ­ker be­reit für den neu­en Stand­ort Im­ke­rei und Beuteanbau.