Online-Reporter Moritz Siegert nimmt uns mit auf eine Zeitreise in die Geschichte des Josefhauses
1902 wurde jenes Gebäude errichtet, welches wir das Josefhaus nennen. Andere Quellen nennen das Jahr 1904. Nebenan lag das Grundstück St. Johannesberg, auf dem seit 1899 die Schwestern des Dominikanerordens wirkten. Mit der Erweiterung im Jahre 1926 gehörte auch das Josefhaus dazu.
In einer 1999 erschienenen Chronik des St. Johannesbergs steht, dass in ihm einst Stallungen untergebracht waren. Das in den 1920er Jahren nebenan gebaute Personalhaus beherbergte die auf dem Johannesberg arbeitenden Mitarbeiter wie zum Beispiel Gärtner. Dazu gab es darin Nähstube, Arzt- und später ein Fernsehzimmer. Anfang der 2000er Jahre wurde es abgerissen.
Seit 1928 betreuten die Ordensschwestern im Josefhaus Säuglinge sowie kleine und größere Kinder. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände als Evakuierungslager genutzt. Direkt neben dem Josefhaus sieht man noch heute den Hügel eines Luftschutzbunkers mit den Resten des ehemaligen Eingangs sowie der Lüftungsschächte. Er sollte die Bewohner des St. Johannesbergs vor Bombenangriffen schützen.
Nach dem Krieg betreuten die Schwestern im Josefhaus an TBC erkrankte Kinder. Immer mehr junge Bewohner kamen hinzu, unter anderem Flüchtlingskinder aus Ostpreußen. Seit 1954 lebten hier auch Menschen mit Behinderung. Deren Betreuung überließen die DDR-Behörden der Kirche. 1976 endete die im Haus untergebrachte Säuglingspflege, um mehr Platz für die anderen Bewohner zu schaffen.
1986 verließen die letzten Ordensschwestern St. Johannesberg. Dessen Bewohnern wurde ein lebenslanges Wohnrecht zugesprochen, so auch Angelika Kopitzke. Das Josefhaus war ihr Zuhause, Schwester Vincentine nannte sie Mutti.
1989 bekamen die Bewohner von St. Johannesberg neue Gruppennamen. Im Erdgeschoss des Josefhauses wohnten die Schwerbehinderten der Davidgruppe und Jugendliche der Franziskusgruppe, im Obergeschoss größere Kinder (Stephanusgruppe), die Förderpflegegruppe (Teresagruppe) sowie Kleinkinder (Arche Noah). 1987, sechs Jahre nach Gründung der Caritas-Werkstatt, zogen die ersten Gruppen in andere Gebäude auf dem Gelände um. Seit 2004 sitzt im Josefhaus der Berufsbildungsbereich der Hauptwerkstatt, ab 2017 Campus Q. Bleiben wir gespannt, wie die Geschichte dieses Hauses weitergeht.
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