Wer mitmacht, gehört dazu
Von Frauke Herweg | Märkische Allgemeine Zeitung
Leichtathletik und Geschicklichkeitsspiele: 719 Teilnehmer starteten gestern beim Integrationssportfest
Henningsdorf | Am Ende reißt Steven Pastor die Arme hoch. Er strahlt. 75 Meter in 16,5 Sekunden. „Ich bin ein Kämpfer”, ruft er lachend. „Richtig gute Zeit, oder?”
719 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen gestern beim Integrationssportfest in Hennigsdorf teil. Die jüngsten im Grundschul‑, die ältesten im Seniorenalter. Insgesamt 28 Institutionen machten mit – ein Rekord, so Annette Koegst von der gemeinnützigen Projekt- und sozialen Regionalentwick-lungsgesellschaft mbH, die das Fest gemeinsam mit dem Behindertensportverein Oberhavel organisierte.
Laufen, Weitsprung, Nektarinenlauf oder Gummistiefelweitwurf- wer wollte, konnte sich in ganz verschiedenen Disziplinen ausprobieren. „Sport ist gelebte Inklusion”, sagte Koegst. „Wer dabei ist, gehört dazu.”
Besonders hoch schlugen die Gefühlswogen an der 75-Meter-Bahn. Einige Teilnehmer starten im Rolli, andere an der Hand eines Betreuers – eine Plakette erhalten am Ende alle Festteilnehmer. Jeder ist ein Sieger. „Es geht heute nicht um Höchstleistungen”, sagt Landrat Karl-Heinz Schröter (SPD). „Es geht um gemeinsamen Sport.”
Die Oranienburger Caritas-Werkstatt St. Johannesberg war mit besonders vielen Teilnehmern zu dem Fest gekommen. Eine große Gruppe läuft die 75-Meter-Distanz und stellt sich hinterher für den Weitsprung an. „Die Stimmung ist total gut”, sagt Lisa Gahlbeck, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. „Unsere Teilnehmer haben einen großen Kampfgeist.”