Begehrte Produkte
Von Klaus D. Grote | Oranienburger Generalanzeiger
Caritas-Werkstatt St. Johannesberg expandiert I Viele Besucher beim Tag der offenen Tür
Oranienburg | Die Caritas-Werkstatt St. Johannesberg expandiert. Die Produktion von Bohrrohlingen wird verlagert. Ab 1. Februar werden bis zu vier Millionen Stück monatlich im früheren Aldi-Markt am Aderluch hergestellt. Die Nachfrage beim Auftraggeber ist so groß, dass die Rohlinge sogar am Tag der offenen Tür der Werkstatt am Freitag produziert wurden.
60 Beschäftigte, darunter 39 Menschen mit Behinderung werden die Rohlinge für die Firma Gühring am neuen Standort herstellen. Der Arbeitsbereich werde damit zum zweitwichtigsten in der Caritas-Werkstatt mit ihren insgesamt 500 Beschäftigten, sagt Leiter Christoph Lau. Größte Auftragsfirma bleibt die Firma Orafol, die bei der Caritas Musterfächer und ‑bögen sowie Kataloge herstellen lässt. “Das ist unser größter und ältester Auftraggeber, seit fast 25 Jahren produzieren wir für Orafol”, sagte Lau.
Beim Tag der offenen Tür kamen dann aber neben Angehörigen der Beschäftigten vor allem private Kunden, die Produkte aus der Werkstatt erstehen wollten, zum Beispiel Geschenkpapier und Kerzen. Besonders begehrt waren die Kartoffelrubbel. Früher wurden mit den Kisten aus Kiefernholz Kartoffeln auf dem Feld gesammelt. Durch Rütteln ergab sich ein Siebeffekt, der die Kartoffeln von der Erde trennte. Heute sind die Kisten schicke Alltagsgegenstände. Silke Troja zeigte den Besuchern verschiedene Nutzungsmöglicbkeiten: als Obst- oder Brotkorb, als Aufbewahrungsbox für Wolle und alles Mögliche. “Handmade in Oranienburg”, steht auf den Kisten, die es in verschiedenen Größen gibt.
Ebenfalls einem Trend folgt die Herstellung von Bienenkästen. “C‑Beute Comfort” heißen die mit dem Länderinstitut für Bienenkunden entwickelten und sehr durchdachten Holzkisten. Den Comfort haben nicht nur die darin lebenden Bienen, sondern vor allem ihre Imker, der sich über viele praktische Details an den Beuten freuen kann. So praktisch sind die Kisten, dass Tischlereileiter Franklin Liedke in diesem Jahr selbst zum Imker wurde. Drei Völker hat er übernommen. Allerdings sei das Jahr zu trocken gewesen, die Honigausbeute vergleichweise gering. Immerhin kamen aber 30 Kilogramm zusammen. “Mal sehen, wie es sich entwickelt”, sagt der Jung-Imker, der noch Erfahrung sammeln will.