Wir befinden uns ständig im Wandel
Caritas Die Auftragslage stimmt. sagt der Oranienburger Werkstattleiter Christoph Lau am Tag der offenen Tür. Nur ein Fakt bereitet ihm Sorgen
Ob Geschenkpapier, Weihnachtsdekoration oder selbst gezogene Kerzen – allerlei zu sehen bekamen die Besucher am Freitag beim Tag der offenen Tür in der Caritas-Werkstatt in der Berliner Straße in Oranienburg. An diesem Tag waren die Maschinen und Mitarbeiter nicht für die Großkunden im Einsatz, sondern produzierten für die Gäste vor Ort.
Werkstattleiter Christoph Lau freute sich über das große Interesse der Besucher – etwa 600 bis 700 Menschen waren zwischen 10 und 14 Uhr in den Werkstätten. „Wir bieten mit unserem Tag der offenen Tür unseren Kunden, den Angehörigen der Mitarbeiter und allen Interessierten die Möglichkeit, sich einmal anzuschauen, wie wir hier so arbeiten. Wir wollen damit auch dafür sorgen, dass sich unsere Werkstatt weiterhin im Bewusstsein der Oranienburger etabliert, und die Gemeinschaft stärken.”
Tradition etabliert
Deshalb biete man nun zum bereits fünfzehnten Mal kleinere Produkte außerhalb der täglichen Herstellung an. “2005 haben wir zum ersten Mal einen Tag der offenen Tür veranstaltet”, erinnert sich Lau. Daraus ist inzwischen eine Tradition geworden, die immer am Freitag vor dem ersten Advent begangen wird.
Ähnlich wie die Veranstaltung an sich gibt die aktuelle Auftragslage der Caritas Lau ebenfalls Grund zur Freude. “Vor allem im industriellen Bereich sind wir gut aufgestellt”, so der Werkstattleiter. Einen der größten Aufträge bekam die Einrichtung vom Unternehmen Orafol. Für dieses fertigt die Caritas-Werkstatt Werbematerialien, die beispielsweise bei Präsentationen genutzt werden. “Die Herstellung erfordert eine große Bandbreite an Fertigkeiten”, sagt Lau. 60 Beschäftigte sind aktuell in diesen Auftrag involviert.
Darüber hinaus bietet die Einrichtung aber noch vielen weiteren Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung. 420 Personen arbeiten aktuell in den unterschiedlichen Produktionsbereichen. Dazu kommen noch einmal 50 hauptberuflich angestellte Betreuer und 20 Verwaltungskräfte.
“Wir haben ein bestimmtes Einzugsgebiet”, erklärt Lau. Menschen mit Behinderung, die in diesem Gebiet leben, würden an die Werkstatt in Oranienburg vermittelt werden. “Wir sind ein wachsender Betrieb, befinden uns ständig im Wandel”, freut sich Lau, der inzwischen seit 21 Jahren für die Caritas im Einsatz ist. “Gefühlt, leite ich jedes Jahr eine etwas andere Werkstatt.”
Viele Arbeiten automatisiert
Zum Beispiel konnte zuletzt ein neues Jahresprojekt für die Fördergruppe der Werkstatt – also für Menschen mit erhöhtem Assistenzbedarf – etabliert werden: das Kerzenziehen. “Altwachs, das sonst im Müll gelandet wäre, wird aufbereitet und von uns in Form neuer Kerzen wieder zum Leuchten gebracht”, erklärt Christoph Lau.
Für die Beschäftigten mit schwereren Behinderungen einen Auftrag aus dem industriellen Bereich zu bekommen, sei in letzter Zeit dagegen schwieriger geworden, sagt Lau. “Vieles von dem, was wir hier machen könnten, ist in den Betrieben inzwischen automatisiert worden.” Für den Werkstattleiter steht in diesem Zusammenhang auch gar nicht der wirtschaftliche Aspekt im Mittelpunkt. “Es geht darum, den Menschen hier eine sinnvolle Beschäftigung zu geben.”
Verstärkung für die Caritas
Die Einrichtung In Oranienburg benötigt einen neuen Zweiradmechaniker.
Vor zwei Jahren wurde die Fahrradwerkstatt Rad & Tat eingerichtet, die sich gut etabliert
hat. sagt Christoph Lau, der Leiter des Betriebes.
“Wer Interesse an der Stelle hat. sollte natürlich Spaß daran haben, mit unseren Beschäftigten hier zu arbeiten”, sagt der Werkstattleiter
Geboten wird ein spannender Arbeitsbereich und abwechslungsreiche Aufträge, versichert Lau.