Stim­mungs­auf­hel­ler aus al­ten Stumpen

30. Nov 2019 | Pres­se, Pres­se 2019 | 0 Kom­men­ta­re

Von Björn Be­the | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Of­fe­ne Tü­ren in der Ca­ri­tas-Werk­statt in Ora­ni­en­burg / Neu­es Pro­jekt vor­ge­stellt: Aus Ker­zen­res­ten wer­den neue Leucht­mit­tel ge­fer­tigt – Sam­mel­auf­ruf für Wachs gestartet

Ora­ni­en­burg. Ker­zen­licht in der Vor­weih­nachts­zeit – wer mag es nicht? Nicht alle der Stim­mungs­auf­hel­ler wer­den je­doch bis zum letz­ten Rest ver­braucht. Und ge­nau an die­sem Punkt setzt ein neu­es Pro­jekt der Ora­ni­en­bur­ger Ca­ri­tas-Werk­stät­ten an, wel­ches beim gest­ri­gen Tag der of­fe­nen Tür in der Haupt­werk­statt in der Ber­li­ner Stra­ße den Be­su­chern vor­ge­stellt wurde.

Üb­rig ge­blie­be­ne Stum­pen aus Wachs wer­den hier – und in Zu­kunft auch an an­de­ren Stel­len in Ora­ni­en­burg – ge­sam­melt. Da­für ste­hen knall­ro­te klei­ne Ton­nen be­reit. „Dann sor­tie­ren un­se­re Be­schäf­tig­ten sie nach Far­ben und zie­hen in Hand­ar­beit neue Ker­zen“, er­klär­te der Lei­ter der Ein­rich­tung, Chris­toph Lau. Beim Schmelz­vor­gang, der das Wachs ver­flüs­sigt, wer­den zu­dem die Res­te al­ter Doch­te und an­de­re Fremd­stof­fe ent­fernt. Die ers­ten 500 Be­su­cher beim gest­ri­gen Tag der of­fe­nen Tür konn­ten eine re­cy­cel­te Ker­ze mit nach Hau­se nehmen.

Aber nicht nur die Be­su­cher in­for­mier­ten sich, auch künf­ti­ge Mit­ar­bei­terv­wie Luca und Lil­ly wa­ren mit ih­ren Be­treu­ern vor Ort und pro­bier­ten die Fer­ti­gung aus. Sie ka­men mit Ein­zel­fall­hel­fer Ron Scharm von der Re­gen­bo­gen­schu­le aus Hen­nigs­dorf nach Oranienburg.

An­ge­sie­delt ist die neue Pro­duk­ti­on im För­der­be­reich. Hier wird vor al­lem Men­schen mit er­höh­tem As­sis­tenz­be­darf ge­hol­fen, ihre Fä­hig­kei­ten und Fer­tig­kei­ten wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Da­bei er­ler­nen sie den Um­gang mit un­ter­schied­li­chen Werk­stof­fen und er­lan­gen Grund­kennt­nis­se in der Fertigung.

200 der ins­ge­samt 430 sind am Stand­ort in der Ber­li­ner Stra­ße tä­tig, in­for­mier­te Chris­toph Lau. Pro­du­ziert wird für re­gio­na­le Fir­men. So ge­hört Ora­fol zu den Kun­den und be­zieht sei­ne Fo­li­en­mus­ter­ka­ta­lo­ge aus der Ca­ri­tas-Werk­statt. Wei­te­re Tä­tig­keits­fel­der sind die Wä­sche­rei, die Holz­ver­ar­bei­tung, in der viel Im­ker-Be­darf her­ge­stellt wird, so­wie die Me­tall­ver­ar­bei­tung, de­ren Er­zeug­nis­se im Schie­nen­bau Ver­wen­dung fin­den. Au­ßer­dem, so Lau wei­ter, sei die Kan­ti­ne er­wäh­nens­wert. Rund 700 Mahl­zei­ten wer­den hier täg­lich ge­kocht. Nicht nur für den ei­ge­nen Be­darf. „Wir be­lie­fern au­ßer­dem Ki­tas, Schu­len und Seniorenheime”.

Die Be­su­cher beim Tag der of­fe­nen Tür konn­ten ges­tern je­den Be­reich in Au­gen­schein neh­men. Ne­ben der Gra­tis-Ker­ze, die an die ers­ten 500 Gäs­te ver­teilt wur­den, gab es wei­te­re der hübsch ge­form­ten Ex­em­pla­re zu kau­fen. Da­ne­ben fan­den sich in der Werk­statt ge­druck­tes, weih­nacht­li­ches Ge­schenk­pa­pier und lie­be­voll ver­zier­te Ad­vents­ge­ste­cke auf ei­nem klei­nen Ba­sar. Auf dem Hof brut­zel­ten Würs­te auf dem Grill­rost und Cham­pi­gnons in der gro­ßen Eisenpfanne.

Wer die Ar­beit der Ca­ri­tas un­ter­stüt­zen möch­te, sam­melt in der Ad­vents- und Weih­nachts­zeit ein­fach sei­ne Ker­zen­stum­pen und wirft sie bei Ge­le­gen­heit in die rote Ton­ne, im Ein­gangs­be­reich in der Werk­statt in der Ber­li­ner Stra­ße. Über künf­ti­ge al­ter­na­ti­ve Ab­ga­be­or­te wird im In­ter­net auf www.caritaswerkstatt.com informiert.