Wir be­fin­den uns stän­dig im Wandel

30. Nov 2019 | Pres­se, Pres­se 2019 | 0 Kom­men­ta­re

Von Con­ra­din Wa­len­ci­ak | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Ca­ri­tas Die Auf­trags­la­ge stimmt. sagt der Ora­ni­en­bur­ger Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau am Tag der of­fe­nen Tür. Nur ein Fakt be­rei­tet ihm Sorgen

Ob Ge­schenk­pa­pier, Weih­nachtsdekoration oder selbst ge­zo­ge­ne Ker­zen – al­ler­lei zu se­hen be­ka­men die Be­su­cher am Frei­tag beim Tag der of­fe­nen Tür in der Ca­ri­tas-Werk­statt in der Ber­li­ner Stra­ße in Ora­ni­en­burg. An die­sem Tag wa­ren die Ma­schi­nen und Mit­ar­bei­ter nicht für die Groß­kun­den im Ein­satz, son­dern pro­du­zier­ten für die Gäs­te vor Ort.

Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau freu­te sich über das gro­ße In­ter­es­se der Be­su­cher – etwa 600 bis 700 Men­schen wa­ren zwi­schen 10 und 14 Uhr in den Werk­stät­ten. „Wir bie­ten mit un­se­rem Tag der of­fe­nen Tür un­se­ren Kun­den, den An­ge­hö­ri­gen der Mit­ar­bei­ter und al­len In­ter­es­sier­ten die Mög­lich­keit, sich ein­mal an­zu­schau­en, wie wir hier so ar­bei­ten. Wir wol­len da­mit auch da­für sor­gen, dass sich un­se­re Werk­statt wei­ter­hin im Be­wusst­sein der Ora­ni­en­bur­ger eta­bliert, und die Ge­mein­schaft stärken.”

Tra­di­ti­on etabliert
Des­halb bie­te man nun zum be­reits fünf­zehn­ten Mal klei­ne­re Pro­duk­te au­ßer­halb der täg­li­chen Her­stel­lung an. “2005 ha­ben wir zum ers­ten Mal ei­nen Tag der of­fe­nen Tür ver­an­stal­tet”, er­in­nert sich Lau. Dar­aus ist in­zwi­schen eine Tra­di­ti­on ge­wor­den, die im­mer am Frei­tag vor dem ers­ten Ad­vent be­gan­gen wird.

Ähn­lich wie die Ver­an­stal­tung an sich gibt die ak­tu­el­le Auf­trags­la­ge der Ca­ri­tas Lau eben­falls Grund zur Freu­de. “Vor al­lem im in­dus­tri­el­len Be­reich sind wir gut auf­ge­stellt”, so der Werk­statt­lei­ter. Ei­nen der größ­ten Auf­trä­ge be­kam die Ein­rich­tung vom Un­ter­neh­men Ora­fol. Für die­ses fer­tigt die Ca­ri­tas-Werk­statt Wer­be­ma­te­ria­li­en, die bei­spiels­wei­se bei Prä­sen­ta­tio­nen ge­nutzt wer­den. “Die Her­stel­lung er­for­dert eine gro­ße Band­brei­te an Fer­tig­kei­ten”, sagt Lau. 60 Be­schäf­tig­te sind ak­tu­ell in die­sen Auf­trag involviert.

Dar­über hin­aus bie­tet die Ein­rich­tung aber noch vie­len wei­te­ren Men­schen mit Be­hin­de­rung eine Be­schäf­ti­gung. 420 Per­so­nen ar­bei­ten ak­tu­ell in den un­ter­schied­li­chen Pro­duk­ti­ons­be­rei­chen. Dazu kom­men noch ein­mal 50 haupt­be­ruf­lich an­ge­stell­te Be­treu­er und 20 Verwaltungskräfte.

Wir ha­ben ein be­stimm­tes Ein­zugs­ge­biet”, er­klärt Lau. Men­schen mit Be­hin­de­rung, die in die­sem Ge­biet le­ben, wür­den an die Werk­statt in Ora­ni­en­burg ver­mit­telt wer­den. “Wir sind ein wach­sen­der Be­trieb, be­fin­den uns stän­dig im Wan­del”, freut sich Lau, der in­zwi­schen seit 21 Jah­ren für die Ca­ri­tas im Ein­satz ist. “Ge­fühlt, lei­te ich je­des Jahr eine et­was an­de­re Werkstatt.”

Vie­le Ar­bei­ten automatisiert
Zum Bei­spiel konn­te zu­letzt ein neu­es Jah­res­pro­jekt für die För­der­grup­pe der Werk­statt – also für Men­schen mit er­höh­tem As­sis­tenz­be­darf – eta­bliert wer­den: das Ker­zen­zie­hen. “Alt­wachs, das sonst im Müll ge­lan­det wäre, wird auf­be­rei­tet und von uns in Form neu­er Ker­zen wie­der zum Leuch­ten ge­bracht”, er­klärt Chris­toph Lau.

Für die Be­schäf­tig­ten mit schwe­re­ren Be­hin­de­run­gen ei­nen Auf­trag aus dem in­dus­tri­el­len Be­reich zu be­kom­men, sei in letz­ter Zeit da­ge­gen schwie­ri­ger ge­wor­den, sagt Lau. “Vie­les von dem, was wir hier ma­chen könn­ten, ist in den Be­trie­ben in­zwi­schen au­to­ma­ti­siert wor­den.” Für den Werk­statt­lei­ter steht in die­sem Zu­sam­men­hang auch gar nicht der wirt­schaft­li­che Aspekt im Mit­tel­punkt. “Es geht dar­um, den Men­schen hier eine sinn­vol­le Be­schäf­ti­gung zu geben.”

Ver­stär­kung für die Caritas
Die Ein­rich­tung In Ora­ni­en­burg be­nö­tigt ei­nen neu­en Zweiradmechaniker.
Vor zwei Jah­ren wur­de die Fahr­rad­werk­statt Rad & Tat ein­ge­rich­tet, die sich gut etabliert
hat. sagt Chris­toph Lau, der Lei­ter des Betriebes.
“Wer In­ter­es­se an der Stel­le hat. soll­te na­tür­lich Spaß dar­an ha­ben, mit un­se­ren Be­schäf­tig­ten hier zu ar­bei­ten”, sagt der Werkstattleiter
Ge­bo­ten wird ein span­nen­der Ar­beits­be­reich und ab­wechs­lungs­rei­che Auf­trä­ge, ver­si­chert Lau.