Je­der, wie er kann

30. Nov 2013 | Pres­se, Pres­se 2013 | 0 Kom­men­ta­re

Von Mar­co Paet­zel | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Be­hin­der­ten­werk­statt St. Jo­han­nes­berg stell­te sich vor / Rund 400 Beschäftigte

Ora­ni­en­burg |Die Jung­frau Ma­ria nimmt Ge­stalt an. Ja­nine Ruh­now be­malt Hän­de, Haa­re, Ge­wand. Darm föhnt sie die Far­be tro­cken. Die 31-Jäh­ri­ge setzt im­mer wie­der ab, hält inne. Im­mer­hin soll die Ma­ria­fi­gur aus Papp­ma­schee dem­nächst auf dem Weih­nachts­markt am Schloss­platz ste­hen. Für Ja­ni­ne Ruh­now ist das et­was ganz Gro­ßes. Non­na­l­er­wei­se stellt die jun­ge Frau, eine von rund 400 Be­schäf­tig­ten der Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg Mus­ter­ka­ta­lo­ge oder Farb­fä­cher her.

Doch ges­tern war al­les an­ders. Die Behindenenwerk­statt stell­te sich beim Tag der of­fe­nen Tür vor. Be­rei­che wie die Me­tall­ver­ar­bei­tung, die Wä­sche­rei oder die Holz­werkstatt hat­ten ge­öff­net. Und die Gän­ge wa­ren vol­ler Be­su­cher. Über man­geln­de Auf­trä­ge kann sich die Werk­statt nicht be­schwe­ren, sagt Let­ter Chris­toph Lau .“Mit vie­len Un­ter­neh­men in der Re­gi­on ko­o­pie­ren wir lang­fris­tig, das ist ein Glücks­fall für uns.

Mehr als 50 Be­schäftigte bearbei­ten Auf­trä­ge für Ora­fol, auch Unter­nehmen wie Bom­bar­dier, BKP Ber­o­li­na oder die JVA Wul­kow ko­ope­re­ren mit der Werk­statt. Ein Zweig, , ist das Ca­te­ring­ser­vice “Can­ti­na”. Rund 700 Por­tio­nen ko­chen die Mit­ar­bei­ter täg­lich, ge­lie­fert wird das Es­sen un­ter an­derem an zwei Or­an­len­bur­ger Ki­tas. Zu­dem kom­men täg­lich rund 150 Gäs­te in eile Can­ti­na-Stel­le Am Heide­ring. Die Be­schäf­tig­ten sind voll da bei, sagt Chn­stoph Lau. “Je­der wird nach sei­nen In­ter­es­sen und Möglich­keiten eingesetzt.”

Vie­le sei­ner Schütz­lin­ge hät­ten das Po­ten­zi­al für den ers­ten Ar­belts­markt. Ab Juli 2014 darf die Werk­statt Bei­köche aus­bil­den, der Ab­schluss wird über­all aner­kannt. “Die Vi­si­on ist dass ei­nige un­se­rer Leu­te es in den ers­ten Ar­beits­markt schaf­fen”, sagt Lau. Es sei auch denk­bar, dass in Me­tall- oder Holz­ver­ar­bei­tung aus­ge­bil­det wer­de. Das nö­ti­ge Perso­nal und die Ma­schi­nen gebe es in der Werkstatt.

Ober­ha­vels Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Uwe Fei­ler (CDU) be­sich­tig­te die Werk­statt zum zwei­ten Mal. Er fin­det gut, dass dem­nächst für den ers­ten Ar­beits­markt ausge­bildet wird. “In vie­len Betrie­ben gibt es Be­darf für eln­fa­che­re Tä­tig­kei­ten”, so Feiler.

Bie­nen­käs­ten aus der Werkstatt

  • Seit 1991 gibt es die Behln· der­ten­wertcstalt der Ca­ri­tas in der Ber­li­ner Straße.
  • In Ar­beits­be­rei­chen wie der Me­tall­ver­ar­bei­tung. Werbe­mlttelfertlgung. Wä­sche­rei oder Mon­ta­ge wer­den die Be­schäf­tig­ten nach Ih­ren Fä­hig­kei­ten eln­ge­se­trt. Grup­pen­lei­ter be­treu­en sie. 
  • Kun­den der Werk­statt sind Pri­vat­per­so­nen, Handwerksbe­triebe und ln­dust­fie­un­te­meh­men aus der Region.
  • Zum Ver­kau­fuch­lag wer­den Bie­nen­käs­ten für Im­ker, so­ge­nann­te Beu­ten. Sie wur­den zu­letzt schon bis nach Bre­men oder Ba­den-Würt­te­m­­berg verkauft.