Feu­er & Flam­me mal anders

Feu­er & Flam­me mal anders

On­line-Re­por­ter Alon­zo Münn tes­tet ein neu­es Fer­ti­gungs­ver­fah­ren

Neu­lich tunk­te ich zum ers­ten Mal un­se­re Ka­mi­n­an­zün­der, die wir un­ter dem La­bel Feu­er & Flam­me pro­du­zie­ren und ver­kau­fen. Dass sie wun­der­bar funk­tio­nie­ren, weiß mei­ne Fach­kraft Me­la­nie Frei­tag aus ei­ge­ner Er­fah­rung zu berichten.

Mike Dess­om­bes hat­te eine neue Art er­fun­den, sie in das flüs­si­ge Wachs zu tun­ken: An zwei Klam­mern, je­weils drei­mal von oben und un­ten, dann ist es rich­tig stabil.

Nach­dem ich das ge­tan hat­te, soll­te ich sie auf Mi­kes An­re­gung tes­ten und bei der Ge­le­gen­heit ein Test­vi­deo er­stel­len. Das er­le­dig­te ich mit Frau Frei­tags Handy.

Wir soll­ten die Zeit stop­pen, wie lan­ge der An­zün­der brennt, weil er et­was an­ders aus­sieht als un­se­re Üb­li­chen. Er brann­te 11 Mi­nu­ten, ge­nau die rich­ti­ge Zeit! Dann brach ich das Gan­ze ab, weil das Teil nur noch glühte.

Bis­her hat­te ich un­se­re An­zün­der im­mer nur ver­packt oder ge­zählt. Es war in­ter­es­sant für mich, mal et­was an­de­res aus­zu­pro­bie­ren. Aus un­se­rer Ker­zen­ab­tei­lung kom­men üb­ri­gens im­mer wie­der neue Ideen, dazu bald mehr.

So se­hen Sie­ger aus

So se­hen Sie­ger aus

Ein ech­tes Hap­pe­ning ist in je­dem Jahr das In­te­gra­ti­ons­sport­fest für den Land­kreis Ober­ha­vel in Hen­nigs­dorf, das in die­sem Jahr in der 24. Auf­la­ge an den Start ging. Und mit­ten­drin, als größ­tes Team, die Ca­ri­tas-Werk­statt. In vie­le Dis­zi­pli­nen – von Leicht­ath­le­tik, über Ball­spie­le, bis zu ver­schie­de­nen Ge­schick­lich­keits­übun­gen – gab es ein sport­li­ches und ver­gnüg­li­ches Kräf­te­mes­sen. Wir dan­ken den Or­ga­ni­sa­to­ren der PUR gGmbh, die die­sen Tag für Sport­be­geis­ter­te aus dem ge­sam­ten Land­kreis wie­der zu ei­nem Er­leb­nis der be­son­de­ren Art ge­macht haben.

Mein Ge­gen­über

Mein Ge­gen­über

On­line-Re­por­te­rin Ei­leen Man­nich ver­ab­schie­det zwei Be­schäf­tig­te in den Ruhestand

Kürz­lich ver­ab­schie­de­ten wir Chris­ti­an Ber­ner und Ingo Ro­sen­feld in ih­ren wohl­ver­dien­ten Ru­he­stand. Es gab Kaf­fee und Ku­chen bei ei­nem ge­müt­li­chen Bei­sam­men­sein in der Can­ti­na Hei­de­ring. Ka­tha­ri­na Rie­del, Sö­ren Neu­bert so­wie Ingo und Chris­ti­an sag­ten ein paar Wor­te, der le­cke­re Ku­chen kam aus dem BBB.

Be­son­ders der (hal­be) Ab­schied von mei­nem Kol­le­gen Chris­ti­an aus der Ver­wal­tungs­grup­pe be­rühr­te mich doch sehr. Im Büro sa­ßen wir ein­an­der ge­gen­über, und wann im­mer ich Hil­fe brauch­te, war er zur Stel­le. Als ich neu­lich ein PC-Pro­blem hat­te, wuss­te Chris­ti­an so­fort, was zu tun war. Er kann­te zu­dem eine Men­ge Ge­schich­ten und wann im­mer es pass­te, gab er eine zum Besten.

Aber ganz weg ist Chris­ti­an ja noch nicht. Mitt­woch und Don­ners­tag kommt er am Hei­de­ring vor­bei und er­le­digt die­se und jene Auf­ga­be. Ich wün­sche Ingo und ihm al­les Gute und eine schö­ne Zeit als Rentner.

Lau­fen und lau­fen lassen

Lau­fen und lau­fen lassen

Die Ca­ri­tas-Werk­statt ist in Be­we­gung. Im Ar­beits­all­tag, aber auch buch­stäb­lich bei ver­schie­de­nen An­läs­sen und Lauf-Events, wie beim gest­ri­gen Ber­li­ner Fir­men­lauf. Durch den Tier­gar­ten, vor­bei an der Sie­ges­säu­le bis zum Schluss­spurt mit dem im­po­san­ten Blick auf die Abend­son­ne über dem Bran­den­bur­ger Tor bot der Lauf eine sport­li­che Sight­see­ing-Tour der be­son­de­ren Art.

Wer­be­mit­tel­fer­ti­gung un­ter Strom

Wer­be­mit­tel­fer­ti­gung un­ter Strom

On­line-Re­por­te­rin Ju­lia Buß­ler gibt ei­nen Ein­blick in den mo­men­tan her­aus­for­dern­den Ar­beits­all­tag in der Werbemittelfertigung

Der­zeit ste­hen wir sehr un­ter Druck, un­se­rem Auf­trag­ge­ber die ge­for­der­ten Stück­zah­len an Farb­kar­ten und Fä­chern zu lie­fern. Bei de­ren Fer­ti­gung gibt es vie­le Feh­ler­quel­len. Der Auf­trag­ge­ber be­nö­tigt ver­schie­de­ne Va­ri­an­ten, wo­bei wir es hier mit über 1200 un­ter­schied­li­chen Fo­li­en zu tun ha­ben. Bei je­der neu­en Far­be müs­sen wir die Stan­ze ent­spre­chend ein­stel­len. Da kommt schnell mal was durch­ein­an­der, und un­se­re Grup­pen­lei­ter oder wir müs­sen ent­spre­chend nach­ar­bei­ten. Ha­ben wir dazu noch Pech, ist die ent­spre­chen­de Far­be ge­ra­de nicht mehr im La­ger vorrätig.

Au­ßer­dem ha­ben wir ge­ra­de Per­so­nal­man­gel. Neu­lich ent­schied ich, nicht zum Tref­fen der On­line-Re­por­ter zu ge­hen. Wir brauch­ten je­man­den an der Stan­ze. Das kön­nen nur drei von uns, die an­de­ren wa­ren wo­an­ders eingesetzt.

Manch­mal geht so eine Ma­schi­ne auch ka­putt. So muss­ten wir neu­lich per Hand zu­schnei­den. Als un­ser Trock­ner die ein­ge­leg­ten Fo­li­en nicht mehr wei­ter­trans­por­tier­te, bau­te Ste­fan Ein­brodt eine Hand­kur­bel an. Die über meh­re­re Stun­den zu be­die­nen, er­for­der­te or­dent­lich Mus­kel­kraft, aber was soll­ten wir machen?

Wir ge­ben un­ser Bes­tes und an man­chen Ta­gen kom­men wir an un­ser Li­mit. Ge­ra­de un­ter­stützt uns die Holz­ab­tei­lung. Den Kol­le­gen dort müs­sen wir die nö­ti­gen Ar­beits­schrit­te na­tür­lich erst ein­mal er­klä­ren und zei­gen. Eine von uns weist sie ein. Gu­cken wir mal, wie‘s funk­tio­niert. Wir blei­ben am Ball.

Was­ser marsch!

Was­ser marsch!

Es gibt Fä­hig­kei­ten, die man vor al­lem des­halb er­wirbt, um sie hof­fent­lich nie an­zu­wen­den: An al­len Stand­or­ten der Ca­ri­tas-Werk­statt fin­den mo­men­tan Übun­gen zum Um­gang mit dem Feu­er­lö­scher statt, wie hier am Aderluch. 

Hier schaf­fe ich das!

Hier schaf­fe ich das!

On­line-Re­por­te­rin Isa­bell Schei­le­ke stellt sich vor

Ich bin ab jetzt On­line-Re­por­te­rin und möch­te mich vor­stel­len: 1984 ge­bo­ren, ab­sol­vier­te ich eine Aus­bil­dung als Hel­fer im Gast­ge­wer­be. An­schlie­ßend ar­bei­te­te ich bei MC Do­nalds im Spree­wald, KFC in Ber­lin und in Gast­stät­ten. Auf­grund ei­ner kör­per­li­chen Ein­schrän­kung hielt ich je­doch nir­gend­wo lan­ge durch.

Nach meh­re­ren Un­ter­su­chun­gen beim Amts­arzt ver­such­te ich es über die Un­ter­stütz­te Be­schäf­ti­gung. Ich ab­sol­vier­te Prak­ti­ka in ei­nem Pfle­ge­heim, ei­ner Bä­cke­rei und im CAP-Markt Ber­lin Lich­ten­berg. Wie­der muss­te ich auf­ge­ben, weil die Ar­beit kör­per­lich zu an­stren­gend war und zu­dem in Schichten.

Ich war ge­ra­de al­lein­er­zie­hen­de Mut­ter zwei­er Söh­ne. Der Jün­ge­re kam zur Co­ro­na­zeit in die Schu­le, die je­doch nicht statt­fand. Das be­deu­te­te: Ich brach­te ihm Buch­sta­ben und Zah­len zu­hau­se bei, ne­ben der Arbeit.

Eine the­ra­peu­ti­sche und eine ärzt­li­che Un­ter­su­chung brach­te die Ent­schei­dung: Mei­ne Kraft langt nur für den Zwei­ten Ar­beits­markt. Da war ich ein Stück weit er­leich­tert, schließ­lich hat­te ich bis­lang nir­gend­wo durch­ge­hal­ten. Zu­sam­men mit mei­nen Söh­nen und mei­nem Freund zog ich nach Ora­ni­en­burg und fing Juni 2022 in der Ca­ri­tas-Werk­statt an, im BBB Hei­de­ring bei Ste­phan Schnei­der und Ant­je Jah­nert. Seit Fe­bru­ar 2025 ar­bei­te ich bei Me­lis­sa Bey­az in der Montage.

End­lich fühl­te ich mich an­ge­kom­men. In der Werk­statt lern­te ich neue Freun­de ken­nen, be­gann für mich ein neu­er Le­bens­ab­schnitt. Es tut mir gut, dass ich hier ar­bei­ten kann, wie ich es schaf­fe und dass ich un­ter Men­schen kom­me. In der Werk­statt schaf­fe ich, was ich vor­her so nicht schaff­te: Ich hal­te durch, für mich ein Erfolgserlebnis.

Trost zum Mitnehmen

Auf dem ka­tho­li­schen St. Pius-St. Hed­wig-Fried­hof in Ber­lin-Alt-Ho­hen­schön­hau­sen steht seit Kur­zem der so­ge­nann­te Ki­osk der Kost­bar­kei­ten. Be­su­cher kön­nen dort ein Päck­chen mit Klei­nig­kei­ten er­hal­ten, die Trost und Zu­spruch spen­den. Ge­fer­tigt und kon­fek­tio­niert wer­den die­se Päck­chen von Be­schäf­tig­ten der Ca­ri­tas-Werk­statt im Ar­beits­be­reich Fak­tor C am Heidering.

Doch seht selbst:

Sie se­hen ge­ra­de ei­nen Platz­hal­ter­in­halt von You­Tube. Um auf den ei­gent­li­chen In­halt zu­zu­grei­fen, kli­cken Sie auf die Schalt­flä­che un­ten. Bit­te be­ach­ten Sie, dass da­bei Da­ten an Dritt­an­bie­ter wei­ter­ge­ge­ben werden.

Mehr In­for­ma­tio­nen
Wie im Bie­nen­korb: Der An­ge­hö­ri­gen­nach­mit­tag am Aderluch

Wie im Bie­nen­korb: Der An­ge­hö­ri­gen­nach­mit­tag am Aderluch

On­line-Re­por­te­rin Mi­chae­la Senf war eine der Gast­ge­be­rin­nen beim An­ge­hö­ri­gen­nach­mit­tag in der Zweig­werk­statt am Aderluch

Neu­lich fand am Ader­luch der An­ge­hö­ri­gen­nach­mit­tag statt. Wir aus der Kü­chen­grup­pe hat­ten Kek­se, Ku­chen und Kaf­fee als Buf­fet auf­ge­baut – und schon er­schie­nen die ers­ten Gäs­te. Es ka­men so vie­le Men­schen, wie ich hier noch nie er­leb­te! Es ging bei uns so leb­haft zu wie in ei­nem Bienenkorb.

Mike Dess­om­bes stell­te un­se­ren Stand­ort vor. Dann tran­ken alle zu­sam­men Kaf­fee und ka­men da­bei ins Ge­spräch. Es gab ei­nen Stand, an dem mei­ne Kol­le­gin Sa­bri­na Ku­schel­tie­re, Müt­zen und Ker­zen aus un­se­rer Pro­duk­ti­on verkaufte.

Die Be­schäf­tig­ten tausch­ten sich mit ih­ren El­tern und den Fach­kräf­ten aus. Wir aus der Kü­chen­grup­pe guck­ten zwi­schen­durch, dass ge­nug zu Es­sen und zu trin­ken be­reit­stand. So­gar drei Hun­de wa­ren mit von der Par­tie, zwei gro­ße und ein kleiner.

Eriks Mama guck­te bei uns in der Kü­che vor­bei. Erik mach­te ge­ra­de sei­ne Kas­sen­ab­rech­nung, und sie schau­te ihm da­bei über die Schul­ter. Ich fand es toll, dass un­se­re Gäs­te so ge­sprä­chig wa­ren und den Kon­takt zu uns such­ten. Es herrsch­te eine tol­le At­mo­sphä­re. Am bes­ten ge­fie­len mir die Hunde.

On­line-Re­por­ter Alon­zo Münn ergänzt:

Zu­sam­men mit mei­nen El­tern un­ter­nahm ich eine Tour durchs Haus. Ich zeig­te ih­nen auch mei­nen Raum, in dem wir ge­ra­de Zu­cker­wat­te­stäb­chen für eine Fir­ma ab­zäh­len und ver­pa­cken. Mei­ne Mama hat­te ge­fragt, ob sie un­se­ren Hund mit­brin­gen darf. Sie durf­te – und so war er ei­ner von den bei­den gro­ßen Vierbeinern.

Ein gro­ßes Herz für Beschäftigte

Ein gro­ßes Herz für Beschäftigte

Ich bin Ina Krau­se – und ab jetzt auch On­line-Re­por­te­rin. Hier möch­te ich Euch in ei­nem kur­zen In­ter­view mei­ne Grup­pen­lei­te­rin Pe­tra Otto vorstellen.

Wie kamst du in die Caritas-Werkstatt?

Ich ar­bei­te­te zu­vor bei der Kir­che. Dort gab es auch eine Werk­statt. Mein Kon­takt zu den Be­schäf­tig­ten dort mo­ti­vier­te mich, hier in der Werk­statt anzufangen.

Was ist dein Ziel bei Dei­ner Tä­tig­keit hier?

Ich möch­te, dass die Be­schäf­tig­ten ger­ne in der Werk­statt ar­bei­ten, dass sie so viel wie mög­lich selb­stän­dig ma­chen kön­nen und dass sie sich wohlfühlen.

Was machst Du in Dei­ner Freizeit?

Ich bin ger­ne im Gar­ten, tref­fe mich mit Freun­den und der Fa­mi­lie oder bin mit dem Wohn­mo­bil unterwegs.

Ich fin­de Pe­tra sehr nett und hilfs­be­reit. Sie hat so ei­nen Son­nen­schein in ih­rer Stim­me und ist sehr klug. Man kann sich bei ihr an­leh­nen, wenn man trau­rig ist. Sie ist sehr freund­lich und hat für uns Be­schäf­tig­te ein gro­ßes Herz.

PS: Vie­len Dank auch an mei­nen Re­port­er­kol­le­gen Erik Eg­ler, der mich bei mei­nem In­ter­view unterstützte.

Auch das Grün­team ist mit dem Fahr­rad unterwegs

Auch das Grün­team ist mit dem Fahr­rad unterwegs

Va­nes­sa Ver­der­ber fei­ert ihre Pre­mie­re als Online-Reporterin

Ich bin neu bei den On­line-Re­por­tern, und das ist mein ers­ter Bei­trag fürs Log­buch. Seit Ja­nu­ar 2024 ar­bei­te ich im Ar­beits­be­reich Gar­ten-Land­schafts­pfle­ge und hab mir dort eine Men­ge Fach­wis­sen zum The­ma Gar­ten er­wor­ben. Die ers­ten Kennt­nis­se er­gat­ter­te ich aber bei Phil­ipp Fo­cking im Berufsbildungsbereich.

Seit Herbst 2022 hat der Ar­beits­be­reich Gar­ten-Land­schafts­pfle­ge Dienst­fahr­rä­der, mit de­nen die Be­schäf­tig­ten durch Ora­ni­en­burg zu Au­ßen­ar­beits­plät­zen wie z.B. Ta­ke­da, auf Fried­hö­fe und zu an­de­ren Ein­satz­or­ten fah­ren. Je­des Fahr­rad hat eine an­de­re Grö­ße, so­mit ist für je­den das pas­sen­de Ge­fährt dabei.

Es gibt eine Lis­te, auf der wir uns für das je­wei­li­ge Fahr­rad ein­tra­gen. Soll­te mal eins ka­putt­ge­gan­gen, weiß man, wem es pas­sier­te und was zu re­pa­rie­ren ist. Das er­le­digt dann un­se­re oben er­wähn­te Fahr­rad­werk­statt. Die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen dort kön­nen das näm­lich rich­tig gut!

„Ich hät­te drauf­ge­hen können“

Ich hät­te drauf­ge­hen können“

Vio­la Scholz und die On­line-Re­por­ter por­trä­tie­ren Burg­hardt Schirm­er, Be­schäf­tig­ter der Caritas-Werkstatt

Kaum war Burg­hardt 1967 in Ebers­wal­de auf die Welt ge­kom­men, steck­ten ihn die DDR-Be­hör­den in die Psych­ia­trie: „Be­reits als Säug­ling wur­de ich mei­nen El­tern weg­ge­nom­men. Ich war nicht der Ein­zi­ge, dem es so erging.“

15 Jah­re spä­ter kam er ins Heim. Auch hier hat­te er nur we­nig Kon­takt zu sei­nen El­tern, wie sich Burg­hardt er­in­nert: „Zwei­mal im Jahr durf­te ich für paar Tage zu ihnen.“

Das än­der­te sich erst mit der Wen­de. Fünf Jah­re leb­te er nun bei sei­nen El­tern in Bad Frei­en­wal­de. an­schlie­ßend ar­bei­te­te er zehn Jah­re lang in ei­ner Be­hin­der­ten­werk­statt in Frankfurt/Oder. Wei­te­re fünf Jah­re ar­bei­te­te er in ei­ner Neu­rup­pi­ner Werk­statt, drei da­von in de­ren Gartengruppe.

Von dort aus wech­sel­te er 2012 in die Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg nach Ora­ni­en­burg, de­ren Be­schäf­tig­ter er bis heu­te ist. Mitt­ler­wei­le lebt Burg­hardt in Gran­see, in ei­ner ei­ge­nen Woh­nung, am­bu­lant be­treut. „Ich be­zah­le dort al­les selbst!“, be­kennt er nicht ohne Stolz.

Sein Ta­ges­ab­lauf hat es in sich: „Mei­ne Nacht­ru­he fängt 21.30 an und geht bis 2,30 Uhr. Das ist eine ‚Erb­schaft‘ von mei­nem Va­ter. Der ar­bei­te­te sein Le­ben lang in Schich­ten, viel här­ter als ich.“

Auf­grund der un­wür­di­gen Be­hand­lung wäh­rend sei­ner Kind­heit durch den Staat DDR be­an­trag­te Burg­hardt Scha­dens­er­satz, mit Er­folg: „Aus Pots­dam er­hielt ich wie an­de­re be­hin­der­te Men­schen eine Ent­schä­di­gung. Al­ler­dings be­ka­men wir aus mei­ner Sicht viel zu we­nig. 15 Jah­re lang hat­ten sie uns mit Dro­gen voll­ge­pumpt, Hun­der­te Säug­lin­ge über­leb­ten das nicht. Auch ich hät­te da­bei drauf­ge­hen können.“

Sei­ne ge­sam­mel­ten Er­fah­run­gen brach­ten Burg­hardt dazu, sich po­li­tisch zu en­ga­gie­ren: „Vor zwei Jah­ren lern­te ich auf mei­ne In­itia­ti­ve über die Haupt­werk­statt die CDU-Po­li­ti­ker Uwe Fei­ler und Anne Ste­ge ken­nen. Mit bei­den führ­te ich vie­le Ge­sprä­che. Be­reits zwei­mal or­ga­ni­sier­ten wir ei­nen Aus­flug mit an­de­ren Werk­statt-Be­schäf­tig­ten nach Ber­lin in­klu­si­ve Be­such im Bundestag.“

Burg­hardt tritt für eine Ent­gelt­an­pas­sung in Rich­tung Min­dest­lohn ein, denn: „Je­der Mensch, der ar­bei­ten geht, soll­te von die­ser Ar­beit le­ben kön­nen, ohne dass er auf Zu­schüs­se an­ge­wie­sen ist.“

Sein Cre­do in Be­zug auf die Werk­statt ist klar und deut­lich: „Die Ca­ri­tas-Werk­statt soll­te sich wei­ter­ent­wi­ckeln, denn sie hat so un­heim­lich viel Po­ten­ti­al! Wir be­hin­der­ten Men­schen ar­bei­ten hier oft schon vie­le Jah­re lang. Vie­le da drau­ßen wis­sen gar nicht, was wir al­les leisten!“