Auf dem katholischen St. Pius-St. Hedwig-Friedhof in Berlin-Alt-Hohenschönhausen steht seit Kurzem der sogenannte Kiosk der Kostbarkeiten. Besucher können dort ein Päckchen mit Kleinigkeiten erhalten, die Trost und Zuspruch spenden. Gefertigt und konfektioniert werden diese Päckchen von Beschäftigten der Caritas-Werkstatt im Arbeitsbereich Faktor C am Heidering.
Doch seht selbst:
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Online-Reporterin Michaela Senf war eine der Gastgeberinnen beim Angehörigennachmittag in der Zweigwerkstatt am Aderluch
Neulich fand am Aderluch der Angehörigennachmittag statt. Wir aus der Küchengruppe hatten Kekse, Kuchen und Kaffee als Buffet aufgebaut – und schon erschienen die ersten Gäste. Es kamen so viele Menschen, wie ich hier noch nie erlebte! Es ging bei uns so lebhaft zu wie in einem Bienenkorb.
Mike Dessombes stellte unseren Standort vor. Dann tranken alle zusammen Kaffee und kamen dabei ins Gespräch. Es gab einen Stand, an dem meine Kollegin Sabrina Kuscheltiere, Mützen und Kerzen aus unserer Produktion verkaufte.
Die Beschäftigten tauschten sich mit ihren Eltern und den Fachkräften aus. Wir aus der Küchengruppe guckten zwischendurch, dass genug zu Essen und zu trinken bereitstand. Sogar drei Hunde waren mit von der Partie, zwei große und ein kleiner.
Eriks Mama guckte bei uns in der Küche vorbei. Erik machte gerade seine Kassenabrechnung, und sie schaute ihm dabei über die Schulter. Ich fand es toll, dass unsere Gäste so gesprächig waren und den Kontakt zu uns suchten. Es herrschte eine tolle Atmosphäre. Am besten gefielen mir die Hunde.
Online-Reporter Alonzo Münn ergänzt:
Zusammen mit meinen Eltern unternahm ich eine Tour durchs Haus. Ich zeigte ihnen auch meinen Raum, in dem wir gerade Zuckerwattestäbchen für eine Firma abzählen und verpacken. Meine Mama hatte gefragt, ob sie unseren Hund mitbringen darf. Sie durfte – und so war er einer von den beiden großen Vierbeinern.
Ich bin Ina Krause – und ab jetzt auch Online-Reporterin. Hier möchte ich Euch in einem kurzen Interview meine Gruppenleiterin Petra Otto vorstellen.
Wie kamst du in die Caritas-Werkstatt?
Ich arbeitete zuvor bei der Kirche. Dort gab es auch eine Werkstatt. Mein Kontakt zu den Beschäftigten dort motivierte mich, hier in der Werkstatt anzufangen.
Was ist dein Ziel bei Deiner Tätigkeit hier?
Ich möchte, dass die Beschäftigten gerne in der Werkstatt arbeiten, dass sie so viel wie möglich selbständig machen können und dass sie sich wohlfühlen.
Was machst Du in Deiner Freizeit?
Ich bin gerne im Garten, treffe mich mit Freunden und der Familie oder bin mit dem Wohnmobil unterwegs.
Ich finde Petra sehr nett und hilfsbereit. Sie hat so einen Sonnenschein in ihrer Stimme und ist sehr klug. Man kann sich bei ihr anlehnen, wenn man traurig ist. Sie ist sehr freundlich und hat für uns Beschäftigte ein großes Herz.
PS: Vielen Dank auch an meinen Reporterkollegen Erik Egler, der mich bei meinem Interview unterstützte.
Vanessa Verderber feiert ihre Premiere als Online-Reporterin
Ich bin neu bei den Online-Reportern, und das ist mein erster Beitrag fürs Logbuch. Seit Januar 2024 arbeite ich im Arbeitsbereich Garten-Landschaftspflege und hab mir dort eine Menge Fachwissen zum Thema Garten erworben. Die ersten Kenntnisse ergatterte ich aber bei Philipp Focking im Berufsbildungsbereich.
Seit Herbst 2022 hat der Arbeitsbereich Garten-Landschaftspflege Dienstfahrräder, mit denen die Beschäftigten durch Oranienburg zu Außenarbeitsplätzen wie z.B. Takeda, auf Friedhöfe und zu anderen Einsatzorten fahren. Jedes Fahrrad hat eine andere Größe, somit ist für jeden das passende Gefährt dabei.
Es gibt eine Liste, auf der wir uns für das jeweilige Fahrrad eintragen. Sollte mal eins kaputtgegangen, weiß man, wem es passierte und was zu reparieren ist. Das erledigt dann unsere oben erwähnte Fahrradwerkstatt. Die Kolleginnen und Kollegen dort können das nämlich richtig gut!
Viola Scholz und die Online-Reporter porträtieren Burghardt Schirmer, Beschäftigter der Caritas-Werkstatt
Kaum war Burghardt 1967 in Eberswalde auf die Welt gekommen, steckten ihn die DDR-Behörden in die Psychiatrie: „Bereits als Säugling wurde ich meinen Eltern weggenommen. Ich war nicht der Einzige, dem es so erging.“
15 Jahre später kam er ins Heim. Auch hier hatte er nur wenig Kontakt zu seinen Eltern, wie sich Burghardt erinnert: „Zweimal im Jahr durfte ich für paar Tage zu ihnen.“
Das änderte sich erst mit der Wende. Fünf Jahre lebte er nun bei seinen Eltern in Bad Freienwalde. anschließend arbeitete er zehn Jahre lang in einer Behindertenwerkstatt in Frankfurt/Oder. Weitere fünf Jahre arbeitete er in einer Neuruppiner Werkstatt, drei davon in deren Gartengruppe.
Von dort aus wechselte er 2012 in die Caritas-Werkstatt St. Johannesberg nach Oranienburg, deren Beschäftigter er bis heute ist. Mittlerweile lebt Burghardt in Gransee, in einer eigenen Wohnung, ambulant betreut. „Ich bezahle dort alles selbst!“, bekennt er nicht ohne Stolz.
Sein Tagesablauf hat es in sich: „Meine Nachtruhe fängt 21.30 an und geht bis 2,30 Uhr. Das ist eine ‚Erbschaft‘ von meinem Vater. Der arbeitete sein Leben lang in Schichten, viel härter als ich.“
Aufgrund der unwürdigen Behandlung während seiner Kindheit durch den Staat DDR beantragte Burghardt Schadensersatz, mit Erfolg: „Aus Potsdam erhielt ich wie andere behinderte Menschen eine Entschädigung. Allerdings bekamen wir aus meiner Sicht viel zu wenig. 15 Jahre lang hatten sie uns mit Drogen vollgepumpt, Hunderte Säuglinge überlebten das nicht. Auch ich hätte dabei draufgehen können.“
Seine gesammelten Erfahrungen brachten Burghardt dazu, sich politisch zu engagieren: „Vor zwei Jahren lernte ich auf meine Initiative über die Hauptwerkstatt die CDU-Politiker Uwe Feiler und Anne Stege kennen. Mit beiden führte ich viele Gespräche. Bereits zweimal organisierten wir einen Ausflug mit anderen Werkstatt-Beschäftigten nach Berlin inklusive Besuch im Bundestag.“
Burghardt tritt für eine Entgeltanpassung in Richtung Mindestlohn ein, denn: „Jeder Mensch, der arbeiten geht, sollte von dieser Arbeit leben können, ohne dass er auf Zuschüsse angewiesen ist.“
Sein Credo in Bezug auf die Werkstatt ist klar und deutlich: „Die Caritas-Werkstatt sollte sich weiterentwickeln, denn sie hat so unheimlich viel Potential! Wir behinderten Menschen arbeiten hier oft schon viele Jahre lang. Viele da draußen wissen gar nicht, was wir alles leisten!“
Online-Reporterin Manuela Wroblewski testet den neuen Automaten im Empfangsbereich der Hauptwerkstatt
Kaum aufgestellt, war er bereits in aller Munde: der schwarz glänzende Getränke- und Snack-Automat vorne am Info-Point. Eine seiner Aufgaben ist es, die Cantina zu entlasten. Auch, wenn sie ab 14 Uhr geschlossen ist, können wir dort hingehen, um uns etwas zu holen.
Zusammen mit Angi Geißler klickte ich mich mal durch sein aktuelles Angebot und muss sagen: Die Preise sind okay, nahezu alle Artikel anderen Orts teurer.
Allerdings musst du recht schnell sein beim Bezahlen, sonst ist das Display wieder aus. Kann man daran etwas ändern?
Und nun seid Ihr gefragt: Hast Du Ideen, was noch in seine Fächer rein sollte? Dann her damit! Zigaretten, Energy-Drinks und einige andere gesundheitlich bedenkliche Produkte hat die Werkstattleitung allerdings ausgeschlossen. Das durch den Automaten eingenommene Geld geht übrigens an die Cantina.
Mittendrin statt nur dabei: Das Team der Online-Reporter berichtet vom Tag der offenen Tür der Caritas-Werkstatt
Bei freundlichem Frühlingswetter beging unsere Werkstatt gestern den traditionellen Tag der offenen Tür. Und wo sich in der Caritas-Werkstatt etwas tut, sind wir Online-Reporterinnen und Reporter nicht weit. Eine von uns half spontan beim Kuchenverkauf, damit sich die Kollegin mal die Beine vertreten konnten.
Viele Leute tummelten sich an den Informations- und Verkaufsständen in der Cantina. Wohin sollten wir zuerst gucken? Interessierte Besucher ließen sich durch die Werkstatt oder den Berufsbildungsbereich führen
Apropos, auch vorm Josefhaus waren Stände aufgebaut. Hier gabs selbstgemachte Marmelade, Kekse und Kuscheltiere zu kaufen. An der Feuerschale konnte sich, wer wollte, unter kundiger Anleitung Stockbrot rösten.
Leute setzen sich gemütlich zusammen, tranken einen Kaffee, tauschten sich miteinander aus, fühlten sich wohl. Groß und Klein, Kinder und Erwachsene, Gäste von nah und fern, unter ihnen so manche Arbeitskollegen, die man schon ewig nicht mehr sah. Auch in den einzelnen Bereichen gab es Stände, unter anderem in der Holzabteilung.
Im Kantinensaal brandete Applaus auf, als unser Chor Aufstellung nahm. Um auftretende technische Probleme kümmerte sich Reporterkollege Maik, seines Zeichens gelernter Veranstaltungstechniker. Zusammen sangen wir, der Chor voran, Frühlingslieder. Wobei eine Sängerin selbstkritisch bemerkte: „Bei der Probe waren wir noch besser!“
Alles war kunstvoll handgemacht, vom Vogelhäuschen über Kerzen, die Osterabteilung bis hin zu Kuscheltieren, Kuchen oder Marmeladen der verschiedensten Geschmacksrichtungen. Kino gabs zwar nicht, wohl aber frisch zubereitetes Popcorn, und alles zu erschwinglichen Preisen. Was sollen wir drumherum reden: Dufte wars!
Online-Reporterin Manuela Wroblewski berichtet vom traditionellen Frauen-Café in der Caritas-Werkstatt
In der letzten Woche lud die Caritas-Werkstatt wieder einmal uns Frauen zur Kaffeerunde in die Cantina der Hauptwerkstatt. Die beiden Frauenbeauftragten Katrin Dewitz und Andrea Seipelt moderierten den Nachmittag und ermutigten uns, dass wir uns ihnen anvertrauen, wenn wir ein Problem haben. Egal ob es um Mobbing, sexuelle Belästigung oder was auch immer geht – Katrin und Andrea sind für uns da, stehen für uns ein.
Es gab Kaffee und Kuchen, aber vor allem waren unsere Aktivitäten gefragt. Auf einem Baum platzierten wir Zettel mit unseren Träumen. Einem großen Schmetterling vertrauten wir an: „Meine Stärken und Fähigkeiten – was ich richtig gut kann.“ Am Ende verließen wir in jeder Hinsicht gestärkt die Cantina. Jut wars!
Was ist eigentlich der Bundesfreiwilligendienst? Online-Reporterin Jenifer Kanies nimmt uns mit in den Alltag am Aderluch
Mateo Görlitz ist derzeit im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in unserer Zweigwerkstatt am Aderluch tätig. Der Zufall spielte dabei ein bisschen mit. Über mehrere Ecken kannte er eine Frau aus der Hauptwerkstatt – und so nahm alles seinen Lauf.
Wie es bei uns langgeht, davon hatte Mateo zunächst überhaupt keine Vorstellungen. Als ich ihn frage, was ihm bei uns gefällt, antwortet er sofort: „Ihr seid wie eine Familie, und alle helfen einander. Es geht hier alles sehr persönlich zu, eben wie in einer Großfamilie!“
Was aber könnte noch besser sein? Es sind ihm hier zu wenig Räume, ein paar Bereiche mehr könnten es aus seiner Sicht ebenfalls geben. Die vorhandenen Bereiche aber gefallen ihm. Er ist dabei, sie alle kennen zu lernen. Als „Mädchen für alles“ arbeitet er jeweils dort, wo er gebraucht wird.
Und was ist sein Berufsziel? „Ich möchte einmal Physiotherapeut werden. Besonders interessiert mich die Osteopathie.“
Seine Erfahrungen mit Beschäftigten, die er bislang sammelte, sind gut. Schwierig findet er den Umgang mit Sturköpfen. Unsicher ist er mitunter gegenüber Beschäftigten, die er akustisch nicht richtig versteht. Berührungsängste hat er keine, wobei Mateo zugibt: „Für mich war hier zunächst mal alles Neuland. Ich brauchte etwas Zeit, mich rein zu finden.“
Was uns Beschäftigte angeht, kann ich nur sagen: Alle, die ich bislang fragte, mögen ihn. Wir aus der Kerzengruppe auf jeden Fall, und in der Küche ist es ebenso. Ganz ehrlich: Wir vermissen ihn schon jetzt!
Überall im Land sind heute Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe beim 23. Brandenburger Zukunftstag in Firmen, Handwerksbetrieben und Behörden unterwegs. Der Tag soll Gelegenheit geben, Jugendlichen auf dem Weg der Berufswahl einen Einblick in den Arbeitsalltag vieler Berufe zu geben. Im besten Fall hinterlässt der Tag Eindrücke, die später für die wichtigen Entscheidungen zur eigenen Zukunft hilfreich sein können. Zwei Jugendliche aus Schulen der Region sind dabei auch in der Caritas-Werkstatt zu Gast und das gleich an den größten Töpfen, die die Cantina zu bieten hat. Kilian und Paul: Viel Spaß bei uns und alle guten Wünsche für alles, was vor Euch liegt.
Online-Reporterin Manuela Wroblewski schaut gern bei der Werkstattleitung vorbei
Habe ich was Entsprechendes auf dem Herzen, scheue ich mich nicht, nach vorn zu unserer Werkstattleitung zu gehen. Letztens war es mal wieder soweit – und was hatte ich auf dem Herzen? Ein Interview mit dem stellvertretenden Werkstattleiter Rainer Schulz fürs Logbuch.
Rainer ist ein echter Oranienburger. Nach erfolgreich absolvierter Grund- und Oberschule begann er eine Ausbildung im hiesigen Kaltwalzwerk. Wo es einst zu DDR-Zeiten stand, befindet sich heute eine Kaufland-Filiale.
Statt zur Bundeswehr zu gehen, entschied er sich für den Zivildienst in einem Altenheim. Dann wurde 2002 in der Caritas-Werkstatt ein Gruppenleiter gesucht – in der Metallabteilung, Rainers Fachgebiet! Nach seiner Ausbildung bei „Kalte Walze“ war er nämlich viel unterwegs, auf Montage in Deutschland und Belgien, hatte vieles dazugelernt – und wollte jetzt mehr mit Menschen arbeiten!
Werkstatt und Rainer kamen also zusammen. Er hatte hier schon viele Funktionen, jetzt ist er stellvertretender Werkstattleiter. Als solcher ist er unter anderem in allen drei Standorten für die Weiterentwicklung der technischen Infrastruktur zuständig – einfacher ausgedrückt: für die technische Ausstattung. Des Weiteren kümmert er sich um die Finanzen und viele andere Dinge. Besonders wichtig ist ihm, dass die Menschen, die in unserer Werkstatt arbeiten, gefördert werden, in ihren Fähigkeiten sowie in ihrer persönlichen Entwicklung.
Mir gegenüber zeigte sich Rainer als ein besonderer, äußerst zuvorkommender Interview-Partner. So half er mir, wenn mir mal die richtigen Worte fehlten. Danke, Rainer!