Erfolgreich in Farbe
Orafol wächst weiter / CDU auf Sommertour bei Folienhersteller und Caritas-Werkstatt
Orafol produziert hochwertige Folien, die Caritas-Werkstatt St. Johannesberg fertigt Kataloge, mit denen Orafol auf der ganzen Welt wirbt. Gestern besuchten CDU-Landtagsabgeordnete beide Betriebe.
Oranienburg | Orafol ist eine Oranienburger Erfolgsgeschichte. In dieser Woche nimmt der Folienhersteller eine neue, zehn Millionen Euro teure Maschine in Betrieb. In ein bis zwei Wochen soll die Anlage im Vier-Schicht-System laufen, kündigte Geschäftsführer Holger Loclair gestern an. Am Oranienburger Standort, aber auch weltweit will sich das Unternehmen vergrößern. So soll ein neuer Komplex an der Friedrichsthaler Chaussee gebaut werden. Expansionen in Afrika und in den USA – in Connecticut, Georgia und New York – sind geplant. Loclair kommentiert die bisherige Entwicklung des Unternehmens gleichwohl schlicht: “Wir haben uns in Ruhe und Bescheidenheit am Markt entwickelt”, sagte er gestern bei einem Besuch von Mitgliedern der CDU-Landtagsfraktion.
Fast 700 Mitarbeiter sind derzeit am Oranienburger Orafol-Standort beschäftigt. Mit jeder Investition seien Einstellungen verbunden, sagte Loclair. “Allerdings kann es sein, dass die Maschine da ist, aber nicht die dafür benötigten Leute.” Orafol bildet vor allem Industriemechaniker aus. Vielen Schulabgängern fehlten Grundkenntnisse, um eine solche Ausbildung erfolgreich zu bewältigen, so Loclair. Ein Riesenproblem, wenn das Unternehmen Personal in seine amerikanischen Standorte schicken will.
Orafol ist der größte Auftraggeber der Caritas-Werkstatt St. Johannesberg in Oranienburg. Bevor die drei CDU-Landtagsabgeordneten Frank Bommert, Dieter Dombrowski und Ingo Senftleben bei Orafol zu Gast waren, besuchten sie die Werkstatt, in der unter anderem Werbematerialien für den Folienhersteller Orafol hergestellt werden – derzeit etwa Kataloge für einen Messeauftritt des Unternehmens in Argentinien.
400 Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen arbeiten in der Werkstatt – in der Werbemittelfertigung, in der Wäscherei, in der Metallverarbeitung, in der Garten- und Landschaftspflege oder in der Wertstofftrennung. Im Gewerbegebiet Nord hat sich inzwischen “Faktor C” angesiedelt, ein Unternehmen, das Flyer, Visitenkarten oder Schaufensterbeschriftungen herstellt. Vor allem Menschen mit psychischen Behinderungen arbeiten dort. Insgesamt rund 70. Arbeitsplätze von “Faktor C” werden immer stärker nachgefragt. “Jedes Jahr haben wir zehn bis zwölf Neuaufnahmen”, sagt Werkstattleiter Christoph Lau.
Dort ebenfalls angesiedelt: die “Cantina”, ein gastronomischer Betrieb, der einen Mittagstisch anbietet und inzwischen täglich 700 Essen ausliefert – unter anderem an städtische Kitas.
Hochwertige Folien
Die Orafol Europe GmbH hat an ihrem Oranienburger Standort 700 Beschäftigte. Zum Gesamtkonzern gehören etwa 1500 Mitarbeiter. Das Unternehmen stellt unter anderem hochwertige Folien her, die für Autos, Schiffe und Flugzeuge verwendet werden. Zudem werden reflektierende Folien – etwa für Autobahnschilderproduziert.
Die Caritas-Werkstatt St. Johannesberg beschäftigt an ihren Standorten Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen. Die Werkstatt kann Arbeiten in 20 Berufsbildern anbieten. Menschen mit Behinderungen haben einen Rechtsanspruch auf einen geschützten Arbeitsplatz. Die nächsten Werkstätten sind in Schönfließ und Zehdenick.