Auf Beu­te­zug

14. Jun 2013 | Pres­se, Pres­se 2013 | 0 Kom­men­ta­re

Von Hei­ke Bergt | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

St Jo­han­nes­berg pro­du­ziert seit Jah­res­be­ginn für Im­ker: Be­hau­sun­gen für Bienenvölker 

Ora­ni­en­burg | Leicht ist es, das Holz der Wey­mouths­kie­fer, Es hat eine ge­rin­ge Dich­te und Holz­feuchte, zu­gleich ist es formbestän­dig und bie­tet dank des gro­ßen Po­renvolumes eine bes­se­re Schall­und Tem­pe­ra­tur­iso­lie­rung als nor­male Kie­fer. Des­halb ist es ide­al für den Bau von Bie­nen­beu­ten. “Schließ­lich kom­men im­mer ei­nige Kilo hin­zu, wenn die Tie­re flei • ßig­wa­ren, und die Käs­ten als Wan­derbeuten von Feld zu Feld umge­setzt wer­den”, so Frank­lin Liedt­ke. Un­ter der An­lei­tung des Tisch­lers ar­bei­ten im Holz­be­reich der Ca­ri­tas Werk­statt für Behin­derte St. Jo­han­nes­berg in der Berli­ner Stra­ße sie­ben Frau­en und Män­ner im Beu­ten­bau. Seit Jahresbeginn. 

Die ers­ten Ex­em­pla­re der Bie­nenquartiere ent­stan­den 2011 “eher im Ma­nu­fak­tur­be­trieb”, so Werk­stät­ten­lei­ter Chris­toph Lau. Zu­sam­men mit Ex­per­ten des Län­derinstituts für Bie­nen­kun­de in Ho­hen Neu­en­dorf sei dann der Proto­typ ei­nes ge­mein­sa­men, nicht markt­üb­li­chen Mo­dells ei­ner Beu­te ent­wi­ckelt wor­den: 53 mal 38 Zen­ti­me­ter groß und sehr hand­lich. Die­ses Jahr hat die professio­nelle Her­stel­lung be­gon­nen. Die ers­ten 60 sind jetzt fer­tig. Al­le­samt Auf­trags­be­stel­lun­gen. Da gibt es zu sä­gen und zu schrau­ben, zu lei­men und vie­le an­de­re Hand­grif­fe zu­tun. Ein Groß­auf­trag aus 28 Zar­gen gehl heu­te zu ei­nem Im­ker nach Schmach­ten­ha­gen, alle sind be­reits gut ver­packt. Die Werkstät­ten wür­den die­sen Ar­beits­zweig gern wei­ter aus­bau­en und sind auf der Su­che nach ei­nem neue Stand­ort, ha­ben das “Ora­ni­en­werk” an der Krem­me­ner Stra­ße ins Auge gefasst. 

Solch eine Bie­nen­beu­te be­steht aus drei bis vier übereinanderge­stapelten Zar­gen. Hin­zu kom­men Bo­den und De­ckel. “Wir ha­ben hier nicht nur ei­nen iso­lier­ten Blech­de­ckel aus Ti­tanz­ink für den per­fek­ten Wet­ter­schutz entwi­ckelt, son­dern auch eine zusätzli­che “Kom­bi-Zar­ge” als Bienen­flucht mit Fut­ter­ge­schirr”, für die un­kom­pli­zier­te Füt­te­rung der Bie­nen im Win­ter, er­klärt Frank­lin Liedt­ke. Die Tie­re, ih­rer Honigaus­beute be­raubt, brau­chen zehn bis zwölf Kilo Zu­cker, um die kal­te Jah­res­zeit zu über­ste­hen. Ei­nen Fach­mann in Sa­chen Im­ke­rei hat die Werk­statt auch in den ei­ge­nen Rei­hen: An­dre­as Pac­zoch im­kert als Pri­vat­mann und be­treut die Bie­nenvölker, die der St. Johannes­berg seit 2011 in Eden plat­ziert hat. “Den dort ge­won­ne­nen Ho­nig ver­kauft wir.” so Chris­toph Lau.

Über den Som­mer sol­len nun Zar­gen auf Vor­rat ge­baut wer­den, in der Hoff­nung, dann vie­le Im­ker be­die­nen zu kön­nen. Die, die bis­her be­stellt ha­ben, schau­en auch gern mal in der Werk­statt beim Ent­ste­hen der Pro­duk­te zu. Ver­besserungsvorschläge willkom­men! Wey­mouths­kie­fer ist übri­gens ein Holz, das schwer zu be­kom­men ist . Die Werk­statt ist jetzt in Ös­ter­reich fün­dig ge­wor­den und war­tet auf eine Lie­fe­rung von 13 Ku­bik­me­tern. Das reicht eine Weile.