Online-Reporter Moritz Siegert nimmt uns mit auf eine Zeitreise über den Campus St. Johannesberg
1899 kaufte der Dominikaner-Orden das Grundstück St. Johannesberg. Damals stand hier nur jenes Gebäude, welches man die Sommervilla nannte. Warum sie so heißt, wissen wir nicht – ebenso wenig, wie alt sie wirklich ist.
1902 wurde die Kapelle angebaut. Die wahrscheinlich zeitgleich gegossene Glocke trägt die Aufschrift „B.V.G. 1902“ Damals wurde sie von Hand geläutet. Dreimal täglich rief sie die Ordensschwestern zu Gebet und Gottesdienst, später die hier Arbeitenden zu Mittagspause und Abendessen. Sie läutet bis heute, allerdings elektrisch.
Anfangs wohnten die Schwestern in der Villa, später bezogen sie Zimmer im oberen Stockwerk der Kapelle. Von einem Fenster aus konnten sie in die Kapelle hinunter gucken. Die Älteren nahmen von dort oben aus am Gottesdienst teil.
Das Fenster sieht man noch heute, aber es ist zugemauert. Auch die dahinter liegenden Räume sind nicht mehr begehbar. Von damals erhalten sind unter anderem der Fußboden und die schönen Buntglas-Fenster.
Gewaschen wurde mit dem Waschbrett, der Küchenherd mit Holzfeuer betrieben. Alle anstehenden Arbeiten erledigten die Menschen von Hand. Die Öfen beheizten sie mit Kohle. Erst in den 1930er Jahren hielt ein Heizungssystem Einzug, weiß Hausmeister Uwe Kellermann zu erzählen. Er war so lieb, uns durch sämtliche Räume zu führen. Heute sitzt in der Villa die Verwaltung vom Caritas Wohnen. Diesen Sommer feierten wir den 125. Geburtstag von St. Johannesberg – noch länger stehen Villa und Kapelle hier. Sie waren von Anfang an dabei. So manche Geschichte schlummert noch in ihren Mauern.
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