21. Oktober 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Monika Wroblewski berichtet von der Themenwoche “Gesundes Arbeiten”, in der an allen Standorten der Caritas-Werkstatt ein vielfältigen Programm zu erleben war – von fitten Füßen über ergonomische Arbeitsplatzgestaltung bis hin zur Ernährungsberatung.
Die Gesundheitswoche stand am vergangenen Mittwoch in der Hauptwerkstatt das Thema “Ausgewogene Ernährung” im Mittelpunkt. Ich freute mich besonders über die wunderbar geschmückte Kantine mit der herbstlichen Deko. Zunächst sah ich den beiden Smoothie-Ladys bei ihrer Arbeit zu. Vor aller Augen und inmitten von Obst und Gemüse mixten sie frische Smoothies. Es gab verschiedene Geschmacksrichtungen. Karotte schmeckte mir angenehm, Rote Bete etwas erdig.
Vor ihnen standen Aufsteller mit den Rezepten. Ich fände es gut, wenn Smoothies öfter in der Kantine angeboten werden, vielleicht einmal im Monat? Meinen Dank an die beiden Smoothie-Ladys Andrea Bloch und Alexandra Hesse. Auf meine Essenmarke 2 erhielt ich eine mit Frischkäse gefüllte Paprikaschote, dazu eine Soße mit getrockneten Tomaten. Mir hat es geschmeckt, da fehlte mir nichts! Ganz ehrlich, ich freue mich auf den nächste Aktion dieser Art.
17. Oktober 2024 | Logbuch |
Der Brandenburger Landesimkertag in Schönwalde-Glien war auch in diesem Jahr wieder ein illustres Branchentreffen von gewerblichen und Hobby-Imkern, sowie von Herstellern, Dienstleitern und Lieferanten von Ausstattung und Imkerei-Equipment. Auch die Caritas-Werkstatt war mit einem Stand des Arbeitsbereichs Holzverarbeitung vertreten, der mit der C‑Beute comfort und verschiedenen Zubehörteilen die regionale Imkerei-Community beliefert.
16. Oktober 2024 | Logbuch |
Nichts ist selbstverständlich. In diesem Bewusstsein gibt es jeden Tag Anlässe, zu danken. Zum Erntedankfest tun wir dies gemeinsam. Im rappelvollen Saal der Hauptwerkstatt und mit lautstarker und künstlerischer Unterstützung von Chor und Instrumentalgruppe der Caritas-Werkstatt konnten wir diesen Dank stimmungsvoll ausdrücken. Und das an reich gedeckten Tischen. Auch dafür: Danke!
15. Oktober 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Michaela Senf verabschiedet ihre Freundin in den Ruhestand
Unsere Kollegin Sabine Blaszczyk ging in Rente. Das war für uns alle ein trauriger Moment. Ich hätte mir gewünscht, dass sie noch länger bleibt. Aber sie war oft krank, und ihr Gesundheitszustand wurde nicht besser, sondern verschlimmerte sich.
Unserer Tradition folgend, bekam Sabine zum Abschied einen goldenen Johannesbär samt Medaille mit der Zahl ihrer Arbeitsjahre in der Werkstatt. Die 33 hatte unser Reporterkollege Michael Benter aufgeklebt.
Thomas Hupfer war mal ihr Gruppenleiter. So konnte er uns ein paar Infos zu ihr geben: „Als ich 1989 herkam, war Sabine schon da. Sie arbeitete zunächst in der Nähstube, dann in der Küche St. Johannesberg überm Wohnheim, zwischendrin im Arbeitsbereich Montage, schließlich wieder in der Küche. Dort arbeitete sie später auch am Heidering und die letzten Jahre am Aderluch.“
Eine meiner Kolleginnen muss immer weinen, weil Sabine wegging, und ich versuche, sie zu beruhigen. Auch für mich ist es ein komisches Gefühl, das sie nicht mehr da ist. Sie war immer so freundlich, wir haben vieles miteinander erlebt. Liebe Sabine, wir wünschen Dir alles Gute!
14. Oktober 2024 | Logbuch |
Online-Reporter Moritz Siegert nimmt uns mit auf eine Zeitreise über den Campus St. Johannesberg
1899 kaufte der Dominikaner-Orden das Grundstück St. Johannesberg. Damals stand hier nur jenes Gebäude, welches man die Sommervilla nannte. Warum sie so heißt, wissen wir nicht – ebenso wenig, wie alt sie wirklich ist.
1902 wurde die Kapelle angebaut. Die wahrscheinlich zeitgleich gegossene Glocke trägt die Aufschrift „B.V.G. 1902“ Damals wurde sie von Hand geläutet. Dreimal täglich rief sie die Ordensschwestern zu Gebet und Gottesdienst, später die hier Arbeitenden zu Mittagspause und Abendessen. Sie läutet bis heute, allerdings elektrisch.
Anfangs wohnten die Schwestern in der Villa, später bezogen sie Zimmer im oberen Stockwerk der Kapelle. Von einem Fenster aus konnten sie in die Kapelle hinunter gucken. Die Älteren nahmen von dort oben aus am Gottesdienst teil.
Das Fenster sieht man noch heute, aber es ist zugemauert. Auch die dahinter liegenden Räume sind nicht mehr begehbar. Von damals erhalten sind unter anderem der Fußboden und die schönen Buntglas-Fenster.
Gewaschen wurde mit dem Waschbrett, der Küchenherd mit Holzfeuer betrieben. Alle anstehenden Arbeiten erledigten die Menschen von Hand. Die Öfen beheizten sie mit Kohle. Erst in den 1930er Jahren hielt ein Heizungssystem Einzug, weiß Hausmeister Uwe Kellermann zu erzählen. Er war so lieb, uns durch sämtliche Räume zu führen. Heute sitzt in der Villa die Verwaltung vom Caritas Wohnen. Diesen Sommer feierten wir den 125. Geburtstag von St. Johannesberg – noch länger stehen Villa und Kapelle hier. Sie waren von Anfang an dabei. So manche Geschichte schlummert noch in ihren Mauern.
10. Oktober 2024 | Logbuch |
Etwa 1.800 Werkstattbeschäftigte und ebenso viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Industriekonzernen, Handwerksbetrieben und kommunalen Behörden sorgten heute für eine Rekordbeteiligung beim diesjährigen bundesweiten Aktionstag Schichtwechsel der Werkstätten für behinderte Menschen. Auch für fünf Beschäftigte der Caritas-Werkstatt war es ein erlebnisreicher Tag mit interessanten Einblicken und Erfahrungen. Wir bedanken uns bei unserem Partnerunternehmen, der Stadtverwaltung Hohen Neuendorf. Einsatzorte waren das Ordnungsamt, der Bauhof, das Stadtarchiv und der Rathausempfang. Im Gegenzug konnten die vier Gäste in verschiedenen Abteilungen den Arbeitsalltag in der Caritas-Werkstatt miterleben und sich von der Bedeutung der Werkstatt für die Beschäftigten überzeugen. Das Foto zeigt die Begrüßung der Werkstattbeschäftigten im Rathaus von Hohen Neuendorf durch Steffen Apelt, den Bürgermeister der Stadt.
10. Oktober 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Manuela Wroblewski plaudert mit Andreas Bienek vom Empfang der Hauptwerkstatt.
Begegnen wir uns vorne am Info-Point, begrüße ich ihn mit: „Hey Andi, was geht ab?“
Darauf folgt zumeist einer seiner Witze. Sehe ich ihn, tut mir das gut. Dabei hat Andreas Bienek in seinem Leben so einiges durch. Früher war er Disponent im Kieswerk Teschendorf und engagierte sich bei der Freiwilligen Feuerwehr, wo er leider einen Unfall erlitt.
Jetzt wohnt er im Annagarten und ist Beschäftigter der Caritas-Werkstatt. Andi findet es dufte, ein Teil unserer Werkstatt-Familie zu sein, denn: „Hier habe ich mit Menschen zu tun und mir stehen verschiedene Angebote wie zum Beispiel Ergotherapie offen. Am Info-Point zu sitzen, war und ist mein Traum-Job!“
Und wie schaffst Du es, auch wenn’s in seinem Leben mal hart auf hart kommt, immer so fröhlich zu sein?
„Ich denke einfach positiv!“, kommt seine Antwort in Null Komma nichts. „Am Info-Point bin ich unter Menschen, die mir Freude machen!“ Typisch Andi waren früher seine abendlichen Rundgänge durch den alten Heimatort Teschendorf. Dort hatte er eine Katze namens „Runter vom Sofa!“ Seine beiden Enkel, sein ein und alles, nennt er liebevoll „die Teufel“. Für mich typisch Andi sind unsere Begegnungen am Info-Point. Hey Andi, danke für unser Gespräch!
8. Oktober 2024 | Logbuch |
Ich bin jetzt 16 Jahre in der Werkstatt. Ende 2009 fing ich in der Werbegrafik im Heidering an, zwischendrin war ich am Aderluch, nun bin ich wieder hier am Heidering. Unsere Abteilung nennt sich mittlerweile Werbetechnik, mancher sagt noch immer Werbegrafik.
Wer mich ein wenig kennt, der weiß: Ich bin hier stets ansprechbar für diverse Wünsche und Anforderungen, die Grafik ist mein Heimspiel. Alles an Technikverständnis brachte ich mir selbst bei – und heute nehme ich Euch mit auf meine Arbeit:
Nehmen wir an, es sollen 50 Brotdosen gelasert werden. Im hier gewählten Beispiel war es Campus Q im Josefhaus, die Dosen gedacht für die Beschäftigten als Weihnachtsgeschenk. Sabine Schrader lieferte die Brotdosen, dazu das zu lasernde Motiv als PDF.
Das Ganze umzusetzen, lade ich die Datei im Programm Trotec hoch und setzte den Mittelpunkt, also jene Stelle, an der ich den Laser haben will. An der Maschine stelle dessen Höhe ein. Setze ich ihn zu hoch an, wird das zu lasernde Bild unscharf, ist er zu tief, durchschneidet er womöglich den Dosendeckel.
Besteht das zu lasernde Material aus Metall, trage ich vor dem Gravieren eine spezielle Paste auf, damit die Oberfläche nicht beschädigt wird. Den Rest erledigt der Laser.
Wenn es piept, bedeutet das im ungünstigen Falle: Feueralarm! Nahezu immer jedoch heißt es: Der Laser ist fertig. Spüle ich den Dosendeckel mit Fit und Wasser ab, sehe ich das gelaserte Motiv in all seiner Schönheit. Nach einem kurzen Hurra heißt es: Die nächste Dose bitte! In diesem Sinne: Ich freue mich nicht nur auf Montag, sondern auch auf den nächsten Auftrag, die nächste Herausforderung.
8. Oktober 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Manuela Wroblewski verabschiedet Gudrun Sowieja in den Ruhestand.
Am 27. September 2024 verabschiedeten wir unsere Kollegin Gudrun Sowieja in den wohlverdienten Ruhestand.
Kam sie morgens auf Arbeit, begrüßte ich sie mit: „Guten Morgen, Gudi!“, worauf sie erwiderte: „Morgen Ömi!“ Dazu hatte sie immer ein nettes Lachen drauf.
Gudrun arbeitete 27 Jahre in der Werbemittelfertigung. Gruppenleiter, Fachdienst und Kollegen hielten eine Rede auf sie. Dabei flossen auch Tränen.
Ich umarmte Gudi und wünschte ihr viel Erfolg im neuen Lebensabschnitt. Nach den Reden bekam sie eine Medaille, welche eine 27 zierte. Dazu erhielt sie – so ist es bei uns Tradition, wenn jemand in Rente geht – ihren goldenen Bären.
Anschließend gab es in lustiger Runde Kuchen und Kaffee, alles Gute, Gudrun!
7. Oktober 2024 | Logbuch |
Online-Reporter Maik Poerschke stellt Alexander Pläp vor und berichtet über seine eigenen Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt.
2012 absolvierte Alexander Pläp ein Praktikum bei Daniel Vogt, dem damaligen Leiter des Berufsbildungsbereichs. Vier Jahre später fragte ihn Daniel, ob er die Stelle von Herrn Sprang übernehmen will, die sich seinerzeit Fachkraft für berufliche Integration nannte.
Im September 2016 übernahm Alexander diese Funktion, die nun Jobcoach heißt. Als solcher kümmert er sich um Praktikumsplätze, bereitet die Beschäftigten auf selbige vor oder sieht sich nach Arbeitsmöglichkeiten außerhalb der Werkstatt auf dem 1. Arbeitsmarkt um. Mit anderen Worten: Er hat jede Menge zu tun und erlebt dabei viel Abwechslung!
Inzwischen können wir Beschäftigten auch zu ihm kommen, wenn wir eine Idee haben, wo wir ein Praktikum absolvieren oder außerhalb der Werkstatt arbeiten wollen. Alex kümmert sich dann darum, dies wenn möglich zu realisieren. So arbeitete ich mit seiner Begleitung als Party-Ausstatter in Berlin-Wilhelmsruh, im Event-Management oder auf Festivals. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Alex kann gut zuhören und guckt nach, welche Stelle konkret für einen infrage kommt. Hier hat er einen echt guten Riecher, was für dich oder mich gut passt.
1. Oktober 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Martina Harnischmacher berichtet vom Fachtag am 25.09.2024 aus Anlass des 125-jährigen Gründungsjubiläums des St. Johannesberg.
Am 25.09.2024 nahm ich zusammen mit meinem Reporter-Kollegen Michael Benter am Fachtag zur Zukunft der Eingliederungshilfe teil. Ich wurde hier zu meinen Erfahrungen auf dem ersten Arbeitsmarkt befragt.
Vor der Wende arbeitete ich 5 Jahre als Erzieherin. In den folgenden 15 Berufsjahren fühlte ich mich immer stärker in die Rolle einer Dienstleisterin für die Eltern der mir anvertrauten Kinder gepresst. Alles machte ich angeblich falsch, niemand stand mir bei! Ich quälte mich weiter auf Arbeit, bis meine Psyche unter den stetigen Angriffen zusammenbrach. Ich wollte nicht mehr leben.
Der Reha folgte eine Umschulung, die ich erfolgreich abschloss. Zwei Anläufe, wieder „normal“ zu arbeiten, musste ich jeweils nach einer Woche abbrechen. Zurück in der Reha, erfuhr ich von der Möglichkeit einer Teilhabe am Arbeitsleben im geschützten Rahmen. Mein Rententräger nannte mir verschiedene Einrichtungen, ich wählte die Caritas-Werkstatt Oranienburg.
Hier verfolgte mich anfangs die alte Angst: Was passiert morgen? Mache ich wieder alles falsch? In der Werkstatt aber war ich willkommen und wurde ohne Stress tätig. Nach und nach gewann ich neue Zuversicht – und arbeite nunmehr seit Jahren selbstverantwortlich als Shuttlefahrerin.
Die Aussicht, auf den ersten Arbeitsmarkt zurück zu müssen, löste bei mir einen Schock aus: Alles geht von vorn los, ich genüge den Anforderungen nicht, breche zusammen! Diese Erfahrung möchte ich kein zweites Mal machen! Ganz sicher weiß ich: Ich traf die richtige Entscheidung, in die Werkstatt zu gehen.
In meinen 15 Jahren hier entwickelte ich wieder Spaß am Tätigsein, Freude am Leben! Meinen zurückgewonnenen Lebensmut möchte ich der Werkstatt durch meine Arbeit zurückgeben. Am Steuer des Shuttlebusses war ich bislang nur äußerst selten krank. Als Werkstattbeschäftigte fühle ich mich wieder im besten Sinne lebendig. Zurück? Nie wieder!
26. September 2024 | Logbuch |
Über ein großes öffentliches Interesse konnten sich das Caritas-Wohnen, die Werkstatt und die Schule St. Johannesberg bei einem Fachtag zur Zukunft der Eingliederungshilfe am 25.09.2024 freuen. Zeitzeugen aus den vergangenen Jahrzehnten, langjährige Bewohnerinnen und Bewohner, hauptamtliche Fachkräfte und Partner aus dem Caritasverband und des Oranienburger Gemeinwesens zeichneten die Entwicklung des St. Johannesberg nach. Aus den Erfahrungsberichten, Anekdoten, aber auch mit einem fachlichen Blick, etwa durch die Inklusionsforschung der Humboldt-Universität und die Stiftung Anerkennung und Hilfe entstand ein erkenntnisreiches, differenziertes, kritisches und hoffnungsfrohes Bild zur Geschichte und den Perspektiven des traditionsreichen Hauses, das 1899 von Schwestern der Arenberger Dominikanerinnen gegründet wurde und seit 1986 zur Caritas Familien- und Jugendhilfe (CFJ) gehört.