20*C+M+B+25

20*C+M+B+25

Der Se­gen für ein gu­tes Jahr 2025 soll uns durch die Zeit tra­gen. Nun steht er auch über den Tü­ren, wie hier in der Zweig­werk­statt am Ader­luch, wo der Job der Stern­sin­ger kur­zer­hand in Ei­gen­leis­tung er­le­digt wurde.

Ein Kas­sen­be­auf­trag­ter kommt viel herum

Ein Kas­sen­be­auf­trag­ter kommt viel herum

Erik Eg­ler be­rich­tet aus sei­nem Ar­beits­all­tag in der Can­ti­na am Aderluch

Manch­mal stau­ne ich, was ich als Kas­sen­be­auf­trag­ter der Kü­che am Ader­luch al­les zu tun habe. Da ich in un­se­rer Grup­pe der Größ­te bin, muss ich manch­mal et­was oben vom Schrank her­un­ter­ho­len. Dort lie­gen un­se­re Ser­vi­et­ten in ei­ner Kis­te. Wo­her ich das weiß? Ich selbst hob jene Kis­te dort hin­auf, weil sie mir im Weg stand. Seit­her „freue“ ich mich im­mer, wenn ich sie run­ter­ho­len darf, weil sie mir da­bei re­gel­mä­ßig auf die Schul­ter knallt.

Aber zu­rück zu mei­ner Funk­ti­on an der Kas­se. Will ge­ra­de nie­mand et­was kau­fen, ste­he ich erst­mal her­um. Dann hel­fe ich dort, wo ich ge­braucht wer­de. Manch­mal säu­be­re ich die Ti­sche im Spei­se­saal – erst die sicht­bar dre­cki­gen, dann alle, denn man­chen Dreck sieht man nicht, zum Bei­spiel Keime.

Ein an­de­res Mal fege und wi­sche ich den Saal oder fah­re un­se­re neue Rei­ni­gungs­ma­schi­ne. Ich lern­te in­zwi­schen ganz gut, wie man sie ein­setzt und an­schlie­ßend war­tet. Dann über­neh­men Grup­pen­lei­te­rin Anna oder mei­ne Kol­le­gin Si­mo­ne die Kas­se, so­fern letz­te­re nicht ge­ra­de Sa­la­te, Pud­ding oder Ka­kao macht. Ich ar­bei­te auch öf­ter am Ab­wasch, wo ich Ge­schirr ab­trock­ne. Als wir beim Tag der of­fe­nen Tür je­man­den brauch­ten, der die bei uns ge­fer­tig­ten Ker­zen ver­kauft, sag­te ich mir: Das ma­che ich – und tat es. Dass ich da­bei nicht auf „mei­ne“ Kas­se mit ein­ge­bau­tem Ta­schen­rech­ner zu­rück­grei­fen konn­te, war kein Pro­blem. Ich kann halt Ma­the, mein Kopf macht das of­fen­bar au­to­ma­tisch. Als Kas­sen­wart bin ich glau­be ich ganz gut aufgehoben.

Ein Blick zu­rück und nach vorn

Ein Blick zu­rück und nach vorn

On­line-Re­por­te­rin Ei­leen Man­nich ver­ab­schie­det das Jahr 2024

Das Jahr 2024 neigt sich sei­nem Ende zu. Ganz vor­bei ist es zwar noch nicht, doch lohnt es sich, ein we­nig zurückzublicken.

Wir fei­er­ten un­ter an­de­rem das Jo­han­nes­fest, die­ses Jahr als 125. Ju­bi­lä­um des St. Jo­han­nes­bergs oder das Erntedankfest.

Es wur­de ge­lacht, viel­leicht auch ge­weint, ge­strit­ten und sich wie­der ver­söhnt. So ver­geht das Jahr mit sehr vie­len in­di­vi­du­el­len Er­in­ne­run­gen und Ein­drü­cken. Ich er­in­ne­re mich z.B. an den Aus­flug nach Ber­lin, der für mich sehr span­nend und lehr­reich war. Das Foto ent­stand üb­ri­gens auf dem Dach des Reichs­tags. Nach ei­ner Füh­rung durch den Bun­des­tag konn­ten wir das Sta­si-Un­ter­la­gen-Ar­chiv be­sich­ti­gen. So man­che zur Wen­de­zeit ge­schred­der­te Le­bens­ge­schich­te war­tet hier noch heu­te dar­auf, wie­der zu­sam­men­ge­setzt zu werden.

Bald be­ginnt das neue Jahr mit Chan­cen auf vie­le neue schö­ne Mo­men­te. Be­grü­ßen wir es, ho­len das Bes­te raus und blei­ben positiv.

Mach’s gut, 2024!

Mach’s gut, Rainer!

Mach’s gut, Rainer!

Es gibt Be­schäf­tig­te, ohne die man sich die Ca­ri­tas-Werk­statt nicht vor­stel­len möch­te. Und ir­gend­wie wird die Werk­statt da­nach ein we­nig an­ders aus­se­hen. Aber die Zeit bleibt nicht ste­hen und macht aus Be­schäf­tig­ten Rent­ner – und wie bei Dir Freun­de des Hau­ses. Dan­ke Rai­ner, für über 33 Dienst­jah­re. Die Ca­ri­tas-Werk­statt und Du, das war ein wirk­lich star­kes Team!

Ge­mein­sam sind wir stark

Ge­mein­sam sind wir stark

Die On­line-Re­por­ter Ju­lia Buß­ler, Mo­ritz Sie­gert und Maik Poersch­ke ver­ab­schie­den das Jahr 2024

Un­ser letz­tes Tref­fen in die­sem Jahr war ein be­son­de­res. Zu­sam­men mit Frau Rie­del und Herrn Lau ka­men alle On­line-Re­por­ter der bei­den Grup­pen aus Aderluch/Heidering so­wie der Haupt­werk­statt zusammen.

Die Idee dazu stamm­te aus der Hei­de­ring-Grup­pe und ge­fiel al­len Be­tei­lig­ten. Un­ser As­sis­tent Frank fass­te zu­sam­men, was wir in­ner­halb un­se­rer ers­ten zehn Mo­na­te er­reich­ten und be­dank­te sich für die gute Zu­sam­men­ar­beit. Mitt­ler­wei­le brach­ten wir 56 Ar­ti­kel ins Log­buch! An­schlie­ßend mel­de­ten sich meh­re­re von uns zu Wort, um ih­ren Spaß an der Sa­che auszudrücken.

Ti­sche de­cken, den Raum fest­lich her­rich­ten – alle mach­ten mit! Es gab von On­line-Re­por­te­rin Anett selbst­ge­ba­cke­ne Ku­chen, dazu be­leg­te Bröt­chen, Kaf­fee und Kek­se aus der Can­ti­na. Un­se­re Gast­ge­ber vom Hei­de­ring hat­ten für je­den ein klei­nes weih­nacht­li­ches Über­ra­schungs­tüt­chen in­klu­si­ve Pin­gu­in-Schnee­ku­gel gepackt.

Frank hob zwei Ar­ti­kel her­vor, die je­weils im Team ent­stan­den wa­ren: Eine Er­in­ne­rung an An­ge­li­ka Kopitz­ke und ein von On­line-Re­por­te­rin Mo­ni­ka Fied­ler ge­schrie­be­nes Fak­tor C‑Gedicht. Des­sen In­halt hat­te die Hei­de­ring-Grup­pe zu­vor ge­mein­sam zusammengetragen.

Auch wenn je­weils ein Name über je­dem Ar­ti­kel steht, wir Re­por­te­rin­nen und Re­por­ter ar­bei­ten als Mann­schaft zu­sam­men. Und nächs­tes Jahr geht’s wei­ter! Wir blei­ben am Ball – und der rollt, rollt und rollt …

An­ge­hen, was alle angeht!

An­ge­hen, was alle angeht!

Eine Werk­statt ist ge­nau so gut, wie es den Be­schäf­tig­ten gut geht. Der Werk­statt­rat und die Frau­en­be­auf­trag­ten ha­ben wich­ti­ge Äm­ter inne, in de­nen sie die In­ter­es­sen der Be­schäf­tig­ten auf­grei­fen. Für die Werk­statt­lei­tung sind die re­gel­mä­ßi­gen Ter­mi­ne eine un­er­läss­li­che In­for­ma­ti­ons­quel­le und eine wich­ti­ge Mög­lich­keit, die Ent­wick­lung und Wir­kun­gen von Lei­tungs­ent­schei­dun­gen nach­zu­ver­fol­gen und An­re­gun­gen und Wün­sche der Be­schäf­tig­ten auf­zu­neh­men. Die­ser Tage sind die Be­schäf­tig­ten aus den ge­wähl­ten Gre­mi­en, die Ver­trau­ens­per­so­nen und die Werk­statt­lei­tung zu­sam­men­ge­kom­men, um ge­mein­sam auf das Jahr zu schau­en und ei­nen Blick auf die Plä­ne im nächs­ten Jah­ren zu wa­gen. Dies war auch eine pas­sen­de Ge­le­gen­heit, für die gute Zu­sam­men­ar­beit in der Ver­gan­gen­heit zu danken.

Ein­stim­men aufs Fest der Freude

Ein­stim­men aufs Fest der Freude

On­line-Re­por­te­rin Mi­chae­la Senf ist be­reits in Vor­freu­de auf Weihnachten 

Am Ader­luch ba­cken wir wie­der Weih­nachts-Plätz­chen, zum Bei­spiel Zimt­ster­ne. Alle hel­fen mit beim Aus­ste­chen, dann ba­cken wir sie oben im Herd. Schließ­lich wer­den wir sie ge­mein­sam essen.

Be­son­ders freue ich mich schon lan­ge auf den Weih­nachts­baum, wenn er so schön leuch­tet! Weih­nach­ten ist für mich ein Fest der Freu­de und der Dank­bar­keit. Ich bin dank­bar da­für, dass ich hier in der Werk­statt ar­bei­ten darf und mich dann auf mei­ne Fa­mi­lie freu­en kann.

Jetzt kommt die Zeit, in der für mich Frie­den ist und ich mich er­ho­le. Ich kom­me wirk­lich gern zur Ar­beit, aber ich bin auch glück­lich, dass ich am 12. De­zem­ber sa­gen kann: Jetzt ist Fei­er­abend für die­ses Jahr!

Für mich war 2024 ein­fach nur toll und schön. Wir hat­ten ein er­folg­rei­ches Jahr, weil wir im­mer ar­bei­ten ge­hen konn­ten, un­se­re Ar­beit gut schaff­ten – und nun aus­ru­hen dür­fen, nicht mehr so früh auf­ste­hen müs­sen. Ich fah­re nach Hau­se, freue mich auf mei­ne Ge­schwis­ter. Die Fa­mi­lie ist um mich, mehr brau­che ich nicht zum Fest der Freude!

Die Wich­tel aus dem Heidering

Die Wich­tel aus dem Heidering

On­line-Re­por­te­rin Vio­la Scholz stellt zwei Freun­de des Hau­ses vor.

Seit Ende No­vem­ber ste­hen zwei Wich­tel im Ein­gangs­be­reich des Hei­de­rings. Vie­le lie­fen schon an Ih­nen vor­bei, der eine oder die an­de­re lä­chel­te und frag­te sich wohl: Wer ge­stal­te­te die­se zau­ber­haf­ten We­sen? War­um die zwei und kein Baum – und wie wur­den sie gemacht?

Die­se Fra­gen kann ich be­ant­wor­ten. Ich bin seit An­fang Sep­tem­ber im BBB des Fak­tor C und eine un­se­rer Grup­pen­lei­ter ist Ant­je. Vor ein paar Ta­gen be­ob­ach­te­te ich, wie sie ei­nen Ei­mer mit ein­be­to­nier­tem Be­sen­stiel auf dem Tisch ste­hen hat­te, an dem Sie mit Hil­fe von Bin­de­draht ei­nen Mix aus Tan­ne und Kriech­wa­chol­der von un­ten nach oben im­mer schma­ler wer­dend anbrachte.

So­was hat­te ich noch nie ge­se­hen! Die Män­ner der Holz­werk­statt fer­tig­ten ein paar Au­gen. Die be­ka­men ih­ren letz­ten Schliff und wur­den an dem schö­nen Grün an­ge­bracht. Aus im BBB vor­rä­ti­gem Ma­te­ri­al ver­lieh Ant­je den bei­den et­was Weihnachtsflair.

Wäh­rend ei­nes Ge­sprä­ches er­fuhr ich, dass Ant­je das ers­te Mal sol­che Wich­tel fer­tig­te. Die Idee kam nicht von ihr, aber sie setz­te sie gern um. Auf die Fra­ge, ob die zwei auch Na­men hät­ten, er­wi­der­te sie: „Nein, aber wenn sie Na­men be­kom­men soll­ten, wä­ren das Sven und Olaf.“

Da­mit be­grü­ßen wir Sven und Olaf im Hei­de­ring! Die zwei er­set­zen die­ses Jahr den Baum, weil wir sonst die schö­ne Hän­ge­vi­tri­ne nicht mehr sä­hen. Mitt­ler­wei­le be­ka­men bei­de noch fünf Ge­schwis­ter, die an den För­der­ver­ein Ca­ri­tas-Hos­piz Pan­kow e.V. gin­gen. Dort be­glei­ten sie das jähr­li­che Ad­vents­schmü­cken und zau­bern hof­fent­lich auch so ein woh­li­ges Ge­fühl in die Her­zen der Men­schen wie bei uns.

Ich fin­de die­se Idee groß­ar­tig. Sie gibt mir eine Ein­stim­mung auf die Zeit, die mir am meis­ten Schmer­zen be­rei­tet. Mit ei­nem Baum tut es im­mer sehr weh, aber die zwei Wich­tel ver­mit­teln mir, dass es zwar al­les nicht zu än­dern ist, aber ich ver­spü­re in­ner­lich ein war­mes Ge­fühl der Trau­er, und es ist nicht so eis­kalt wie all die Jah­re zu­vor. Dan­ke, lie­be Antje!

„Ver­gan­gen­heit ver­ste­hen!“ – War­um ich dank­bar bin

Ver­gan­gen­heit ver­ste­hen!“ – War­um ich dank­bar bin

On­line-Re­por­te­rin Vio­la Scholz war Teil­neh­me­rin des Work­shops “Ver­gan­gen­heit ver­ste­hen” in der Ge­denk­stät­te Lin­den­stra­ße in Potsdam

Die Wür­de des Men­schen ist un­an­tast­bar!“, heißt es im 1949 ver­ab­schie­de­ten Grund­ge­setz, wel­ches bis heu­te gilt. Wir alle wis­sen, dass je­der ein­zel­ne Mensch auf die­ser Welt – ob krank, be­ein­träch­tigt oder kern­ge­sund – wert­voll ist! Das war nicht im­mer so.

Ei­ni­ge von uns hat­ten im März und Ok­to­ber das Glück, am Work­shop „Ver­gan­gen­heit ver­ste­hen!“ teil­zu­neh­men. In ihm hör­te ich erst­ma­lig von der Ge­denk­stät­te Lin­den­stra­ße in Pots­dam. Von 1934 bis 1944 saß hier das so­ge­nann­te Erb­ge­sund­heits­ge­richt. Auch wäh­rend der so­wje­ti­schen Be­set­zung und zu DDR-Zei­ten wur­de das Ge­bäu­de als Ge­richt und Ge­fäng­nis ge­nutzt. Heu­te ist es ein Ort der Er­in­ne­rung, an dem man Zeit­zeu­gen zu­hö­ren darf. Am 21. Ok­to­ber 2024 fuh­ren wir im Rah­men je­nes Work­shops dorthin.

Mit der Macht­er­grei­fung der NSDAP im Jahr 1933 wur­de aus ei­ner De­mo­kra­tie eine Dik­ta­tur ohne jede Mit­be­stim­mung. Am 1. Ja­nu­ar 1934 er­lie­ßen die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten das so­ge­nann­te Erb­ge­sund­heits­ge­setz, wel­ches sie in je­nem Haus in der Pots­da­mer In­nen­stadt tau­send­fach zur An­wen­dung brach­ten. An­hand zahl­rei­cher auf­ge­fun­de­ner und dort aus­ge­stell­ter Do­ku­men­te konn­ten wir nach­emp­fin­den, was hier Men­schen an­ge­tan wurde.

Wir wis­sen, dass es Be­ein­träch­ti­gun­gen und Krank­hei­ten gibt, die ver­erb­bar sind. Die Na­zis aber nann­ten auch vie­le Men­schen erb­krank, de­ren Lei­den kein biss­chen mit Ver­er­bung zu tun hat­ten: Men­schen mit psy­chi­scher Er­kran­kung, kör­per­li­cher oder geis­ti­ger Be­ein­träch­ti­gung (in be­sag­tem Ge­setz „Schwach­sinn“ ge­nannt), ge­nau wie Blin­de, Tau­be oder stark Alkoholabhängige.

Die Na­zis be­haup­te­ten, dass all die­se Men­schen, soll­ten sie sich fort­pflan­zen, die wert­vol­le deut­sche Ras­se in Ge­fahr bräch­ten. Das Erb­ge­sund­heits­ge­setz dien­te ih­nen dazu, Frau­en und Män­ner, Mäd­chen und Jungs egal wel­chen Al­ters ei­ner Zwangs­ste­ri­li­sa­ti­on zu un­ter­zie­hen. Ih­res an­geb­lich schlech­ten Erb­gu­tes we­gen wur­den Tau­sen­de ohne ihr Wis­sen ope­riert und/oder er­mor­det. Wir alle wä­ren ih­nen nichts wert gewesen!

Erst seit 1998 ist das Erb­ge­sund­heits­ge­setz voll­stän­dig au­ßer Kraft ge­setzt, ha­ben bei uns alle Men­schen das glei­che Recht, Kin­der zu be­kom­men. Ich per­sön­lich bin sehr dank­bar, dass es die­ses Ge­setz nicht mehr gibt. Nach ihm fie­le auch ich in je­nes Ras­ter der Wert­lo­sig­keit und mei­ne tol­len Kin­der wie En­kel­kin­der wä­ren nie geboren.

„Ist ja al­les so schön bunt hier!“

Ist ja al­les so schön bunt hier!“

On­line-Re­por­te­rin Ju­lia Buß­ler ist Be­schäf­tig­te im Ar­beits­be­reich Werbemittelfertigung

An­fang 2023 un­ter­nah­men wir eine Ex­kur­si­on zu un­se­rem Auf­trag­ge­ber Ora­fol. Mich be­ein­druck­ten die vie­len Ma­schi­nen. In den Werk­hal­len war es teil­wei­se so laut, dass die Ar­bei­ter Lärm­schutz-Kopf­hö­rer tru­gen. Via Head-Set wur­de uns er­klärt, wie die Pro­duk­ti­on funk­tio­niert. Be­son­ders im­po­nier­te mir der Ro­bo­ter-Arm, wel­cher die auf Papp­ker­ne ge­wi­ckel­ten Farb­rol­len auf­sta­pelt. An­schlie­ßend wer­den sie für den Trans­port in Fo­lie ein­ge­packt – und zu uns in die Werk­statt geliefert.

Wir in der Wer­be­mit­tel-Vor­fer­ti­gung pa­cken sie wie­der aus, um sie nach Maß zu schnei­den. Via Sieb­druck ver­se­hen wir sie mit den ent­spre­chen­den Da­ten, es fol­gen Stan­zen und Ent­git­tern. In der Nach­fer­ti­gung le­gen wir die fer­ti­gen Stanz­lin­ge in Le­ge­bret­ter ein. Von dort kom­men sie in die Tür­me, an­schlie­ßend fer­ti­gen wir aus ih­nen Farbfächer.

Au­ßer­dem kle­ben wir Farb­map­pen und vie­les mehr. In der Re­flex­ab­tei­lung stel­len wir Farb­kar­ten für die Uni­for­men von Po­li­zei, Feu­er­wehr oder THW so­wie de­ren Fahr­zeu­ge her. Je­weils zum Jah­res­en­de ge­hen meh­re­re Tau­send Farb­strei­fen in die Türkei.

Wir sind die ein­zi­gen, die Ora­fols Wer­be­mit­tel für de­ren Kun­den in al­ler Welt fer­ti­gen. Un­se­re Ar­beit ist an­spruchs­voll. Die rich­ti­ge Far­be muss an die rich­ti­ge Stel­le! Vie­le Far­ben äh­neln ein­an­der, dazu gibt es sie in matt oder glän­zend, gilt es vie­le wei­te­re Fein­hei­ten zu be­ach­ten. Wo­che für Wo­che kommt von Ora­fol eine gro­ße Be­stel­lung rein. Je­den Mitt­woch ver­pa­cken wir al­les, was fer­tig ist, don­ners­tags wird aus­ge­lie­fert! Eine Kol­le­gin sag­te, als sie neu zu uns kam: „Ist ja al­les so schön bunt hier!“

Zwei­te Hei­mat für vie­le Be­woh­ner: Das Josefhaus

Zwei­te Hei­mat für vie­le Be­woh­ner: Das Josefhaus

On­line-Re­por­ter Mo­ritz Sie­gert nimmt uns mit auf eine Zeit­rei­se in die Ge­schich­te des Josefhauses

1902 wur­de je­nes Ge­bäu­de er­rich­tet, wel­ches wir das Jo­sef­haus nen­nen. An­de­re Quel­len nen­nen das Jahr 1904. Ne­ben­an lag das Grund­stück St. Jo­han­nes­berg, auf dem seit 1899 die Schwes­tern des Do­mi­ni­ka­ner­or­dens wirk­ten. Mit der Er­wei­te­rung im Jah­re 1926 ge­hör­te auch das Jo­sef­haus dazu.

In ei­ner 1999 er­schie­ne­nen Chro­nik des St. Jo­han­nes­bergs steht, dass in ihm einst Stal­lun­gen un­ter­ge­bracht wa­ren. Das in den 1920er Jah­ren ne­ben­an ge­bau­te Per­so­nal­haus be­her­berg­te die auf dem Jo­han­nes­berg ar­bei­ten­den Mit­ar­bei­ter wie zum Bei­spiel Gärt­ner. Dazu gab es dar­in Näh­stu­be, Arzt- und spä­ter ein Fern­seh­zim­mer. An­fang der 2000er Jah­re wur­de es abgerissen.

Seit 1928 be­treu­ten die Or­dens­schwes­tern im Jo­sef­haus Säug­lin­ge so­wie klei­ne und grö­ße­re Kin­der. Wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs wur­de das Ge­län­de als Eva­ku­ie­rungs­la­ger ge­nutzt. Di­rekt ne­ben dem Jo­sef­haus sieht man noch heu­te den Hü­gel ei­nes Luft­schutz­bun­kers mit den Res­ten des ehe­ma­li­gen Ein­gangs so­wie der Lüf­tungs­schäch­te. Er soll­te die Be­woh­ner des St. Jo­han­nes­bergs vor Bom­ben­an­grif­fen schützen.

Nach dem Krieg be­treu­ten die Schwes­tern im Jo­sef­haus an TBC er­krank­te Kin­der. Im­mer mehr jun­ge Be­woh­ner ka­men hin­zu, un­ter an­de­rem Flücht­lings­kin­der aus Ost­preu­ßen. Seit 1954 leb­ten hier auch Men­schen mit Be­hin­de­rung. De­ren Be­treu­ung über­lie­ßen die DDR-Be­hör­den der Kir­che. 1976 en­de­te die im Haus un­ter­ge­brach­te Säug­lings­pfle­ge, um mehr Platz für die an­de­ren Be­woh­ner zu schaffen.

1986 ver­lie­ßen die letz­ten Or­dens­schwes­tern St. Jo­han­nes­berg. Des­sen Be­woh­nern wur­de ein le­bens­lan­ges Wohn­recht zu­ge­spro­chen, so auch An­ge­li­ka Kopitz­ke. Das Jo­sef­haus war ihr Zu­hau­se, Schwes­ter Vin­cen­ti­ne nann­te sie Mutti.

1989 be­ka­men die Be­woh­ner von St. Jo­han­nes­berg neue Grup­pen­na­men. Im Erd­ge­schoss des Jo­sef­hau­ses wohn­ten die Schwer­be­hin­der­ten der Da­vid­grup­pe und Ju­gend­li­che der Fran­zis­kus­grup­pe, im Ober­ge­schoss grö­ße­re Kin­der (Ste­pha­nus­grup­pe), die För­der­pfle­ge­grup­pe (Te­res­agrup­pe) so­wie Klein­kin­der (Ar­che Noah). 1987, sechs Jah­re nach Grün­dung der Ca­ri­tas-Werk­statt, zo­gen die ers­ten Grup­pen in an­de­re Ge­bäu­de auf dem Ge­län­de um. Seit 2004 sitzt im Jo­sef­haus der Be­rufs­bil­dungs­be­reich der Haupt­werk­statt, ab 2017 Cam­pus Q. Blei­ben wir ge­spannt, wie die Ge­schich­te die­ses Hau­ses weitergeht.

Mäch­tig was los: Ad­vents­markt ‘24

Mäch­tig was los: Ad­vents­markt ‘24

On­line-Re­por­ter Maik Poersch­ke be­sucht den Ad­vents­markt der Caritas-Werkstatt 

Um 7.00 Uhr fin­gen wir an, auf dem Park­platz die Zel­te auf­zu­bau­en. Die ver­schie­de­nen Werk­statt-Be­rei­che be­tei­lig­ten sich dar­an. An den Zel­ten ver­kauf­ten wir Le­cke­rei­en und klei­ne Ge­schen­ke für je­den Ge­schmack. Gleich am ers­ten gab es Brat­wurst, Pilz­pfan­ne, Cre­pes und selbst­ge­mach­te Mar­me­la­de. Ein Stück­chen wei­ter konn­te man, der Jah­res­zeit ent­spre­chend, Müt­zen, Schals und Hand­schu­he erwerben.

Un­se­re Ad­vents­krän­ze gin­gen weg wie war­me Sem­meln, ei­ni­ge von ih­nen hat­te ich selbst ge­fer­tigt. Ein wei­te­rer Ren­ner war Stock­brot, am La­ger­feu­er ge­rös­tet! Um 12.30 Uhr gönn­te auch ich mir eins. Phil­ipp Fo­cking aus der Gar­ten­bau­ab­tei­lung wi­ckel­te den Teig um den Stock, dann war Sel­ber­ma­chen an­ge­sagt, di­rekt an der Feu­er­scha­le. Das An­ge­bot war sehr breit, aber wie wäre es nächs­tes Jahr mal mit Grün­kohl und Kna­cker? Un­se­ren Ad­vents­markt gab es zum zwei­ten Mal. Er war sehr gut be­sucht, deut­lich vol­ler als letz­tes Jahr. Vie­le Be­su­cher von au­ßer­halb er­leb­ten, was bei uns auf dem St. Jo­han­nes­berg so ab­geht: jede Menge!