8. Oktober 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Manuela Wroblewski verabschiedet Gudrun Sowieja in den Ruhestand.
Am 27. September 2024 verabschiedeten wir unsere Kollegin Gudrun Sowieja in den wohlverdienten Ruhestand.
Kam sie morgens auf Arbeit, begrüßte ich sie mit: „Guten Morgen, Gudi!“, worauf sie erwiderte: „Morgen Ömi!“ Dazu hatte sie immer ein nettes Lachen drauf.
Gudrun arbeitete 27 Jahre in der Werbemittelfertigung. Gruppenleiter, Fachdienst und Kollegen hielten eine Rede auf sie. Dabei flossen auch Tränen.
Ich umarmte Gudi und wünschte ihr viel Erfolg im neuen Lebensabschnitt. Nach den Reden bekam sie eine Medaille, welche eine 27 zierte. Dazu erhielt sie – so ist es bei uns Tradition, wenn jemand in Rente geht – ihren goldenen Bären.
Anschließend gab es in lustiger Runde Kuchen und Kaffee, alles Gute, Gudrun!
7. Oktober 2024 | Logbuch |
Online-Reporter Maik Poerschke stellt Alexander Pläp vor und berichtet über seine eigenen Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt.
2012 absolvierte Alexander Pläp ein Praktikum bei Daniel Vogt, dem damaligen Leiter des Berufsbildungsbereichs. Vier Jahre später fragte ihn Daniel, ob er die Stelle von Herrn Sprang übernehmen will, die sich seinerzeit Fachkraft für berufliche Integration nannte.
Im September 2016 übernahm Alexander diese Funktion, die nun Jobcoach heißt. Als solcher kümmert er sich um Praktikumsplätze, bereitet die Beschäftigten auf selbige vor oder sieht sich nach Arbeitsmöglichkeiten außerhalb der Werkstatt auf dem 1. Arbeitsmarkt um. Mit anderen Worten: Er hat jede Menge zu tun und erlebt dabei viel Abwechslung!
Inzwischen können wir Beschäftigten auch zu ihm kommen, wenn wir eine Idee haben, wo wir ein Praktikum absolvieren oder außerhalb der Werkstatt arbeiten wollen. Alex kümmert sich dann darum, dies wenn möglich zu realisieren. So arbeitete ich mit seiner Begleitung als Party-Ausstatter in Berlin-Wilhelmsruh, im Event-Management oder auf Festivals. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Alex kann gut zuhören und guckt nach, welche Stelle konkret für einen infrage kommt. Hier hat er einen echt guten Riecher, was für dich oder mich gut passt.
1. Oktober 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Martina Harnischmacher berichtet vom Fachtag am 25.09.2024 aus Anlass des 125-jährigen Gründungsjubiläums des St. Johannesberg.
Am 25.09.2024 nahm ich zusammen mit meinem Reporter-Kollegen Michael Benter am Fachtag zur Zukunft der Eingliederungshilfe teil. Ich wurde hier zu meinen Erfahrungen auf dem ersten Arbeitsmarkt befragt.
Vor der Wende arbeitete ich 5 Jahre als Erzieherin. In den folgenden 15 Berufsjahren fühlte ich mich immer stärker in die Rolle einer Dienstleisterin für die Eltern der mir anvertrauten Kinder gepresst. Alles machte ich angeblich falsch, niemand stand mir bei! Ich quälte mich weiter auf Arbeit, bis meine Psyche unter den stetigen Angriffen zusammenbrach. Ich wollte nicht mehr leben.
Der Reha folgte eine Umschulung, die ich erfolgreich abschloss. Zwei Anläufe, wieder „normal“ zu arbeiten, musste ich jeweils nach einer Woche abbrechen. Zurück in der Reha, erfuhr ich von der Möglichkeit einer Teilhabe am Arbeitsleben im geschützten Rahmen. Mein Rententräger nannte mir verschiedene Einrichtungen, ich wählte die Caritas-Werkstatt Oranienburg.
Hier verfolgte mich anfangs die alte Angst: Was passiert morgen? Mache ich wieder alles falsch? In der Werkstatt aber war ich willkommen und wurde ohne Stress tätig. Nach und nach gewann ich neue Zuversicht – und arbeite nunmehr seit Jahren selbstverantwortlich als Shuttlefahrerin.
Die Aussicht, auf den ersten Arbeitsmarkt zurück zu müssen, löste bei mir einen Schock aus: Alles geht von vorn los, ich genüge den Anforderungen nicht, breche zusammen! Diese Erfahrung möchte ich kein zweites Mal machen! Ganz sicher weiß ich: Ich traf die richtige Entscheidung, in die Werkstatt zu gehen.
In meinen 15 Jahren hier entwickelte ich wieder Spaß am Tätigsein, Freude am Leben! Meinen zurückgewonnenen Lebensmut möchte ich der Werkstatt durch meine Arbeit zurückgeben. Am Steuer des Shuttlebusses war ich bislang nur äußerst selten krank. Als Werkstattbeschäftigte fühle ich mich wieder im besten Sinne lebendig. Zurück? Nie wieder!
26. September 2024 | Logbuch |
Über ein großes öffentliches Interesse konnten sich das Caritas-Wohnen, die Werkstatt und die Schule St. Johannesberg bei einem Fachtag zur Zukunft der Eingliederungshilfe am 25.09.2024 freuen. Zeitzeugen aus den vergangenen Jahrzehnten, langjährige Bewohnerinnen und Bewohner, hauptamtliche Fachkräfte und Partner aus dem Caritasverband und des Oranienburger Gemeinwesens zeichneten die Entwicklung des St. Johannesberg nach. Aus den Erfahrungsberichten, Anekdoten, aber auch mit einem fachlichen Blick, etwa durch die Inklusionsforschung der Humboldt-Universität und die Stiftung Anerkennung und Hilfe entstand ein erkenntnisreiches, differenziertes, kritisches und hoffnungsfrohes Bild zur Geschichte und den Perspektiven des traditionsreichen Hauses, das 1899 von Schwestern der Arenberger Dominikanerinnen gegründet wurde und seit 1986 zur Caritas Familien- und Jugendhilfe (CFJ) gehört.
25. September 2024 | Logbuch |
Online-Reporter Mike Poerschke berichtet als Wahlbeobachter von den Vorbereitungen zur Landtagswahl für die Beschäftigten der Caritas-Werkstatt:
Am Freitag vor der Wahl zum Brandenburger Landtag gabs für die Beschäftigten unserer Werkstatt im Josefhaus die Möglichkeit einer Probewahl. An den Wänden und auf Tischen lagen Materialien der Parteien aus. Die als Wahllokal hergerichtete Lerninsel lud zum Proben ein. Angi Geißler, Sabine Schrader und Katharina Riedel standen uns zur Seite, Marcel Teichmann beaufsichtigte die Wahlurne.
Jeweils zwei Beschäftigte wurden ins Wahllokal gerufen. Anmelder Ingo Rosenfeld fragte nach der Wohnadresse und suchte auf der Landkarte den entsprechenden Wahlkreis raus. Dazu wollte er wie im richtigen Wahllokal den Personalausweis sehen.
Dann gabs den Wahlzettel mit den Kandidaten für die Erst- und den Parteien für die Zweitstimme sowie einen Erinnerungs-Beleg. Nun gings in eine der zwei Wahlkabinen. Dort gab jeder seine Erst- und Zweitstimme ab. Der doppelt gefaltete Zettel kam in die von Herrn Teichmann überwachte Wahlurne. Am Ende drückte er einen Stempel auf den Erinnerungs-Beleg mit der Losung: Demokratie: „Eine gute Wahl!“
Das passte auch für die freiwillige Probe-Wahl. Sie wurde von vielen Beschäftigten angenommen. Niemand meckerte, alle halfen sich gegenseitig, und gern sind auch wir Online-Redakteure zur nächsten Wahl wieder dabei.
24. September 2024 | Logbuch |
An einem der letzten Sommertage und nach getaner Arbeit einer Woche noch in netter Gesellschaft unterwegs sein. Etwas Bewegung und einige Kilometer für das Stadtradeln, dazu ein hübsches Buffet in einem Ausflugslokal. Man kann seine Abende wirklich schlechter verbringen, als bei einem Betriebsausflug der Caritas-Werkstatt.
24. September 2024 | Logbuch |
Ein Reisebericht von Online-Reporter Michael Benter vom Besuch des Werkstätten-Tags am 19.09.2024 in Lübeck.
Um 3.50 Uhr hielt unser Taxi am Johannesberg. Nach „sportlicher“ Fahrt erreichten Katrin Dewitz, Ingo Rosenfeld und ich doch noch wohlbehalten den Bahnhof Spandau, wo wir uns mit Herrn Lau trafen. Per ICE düsten wir nach Hamburg.
Von Hamburg gings mit dem RE weiter nach Lübeck, Veranstaltungsort des Werkstätten:Tags 2024. Vor Ort war es gar nicht so einfach, in die Kongresshalle zu gelangen, da uns eine Eintrittskarte fehlte. „Ich lass mir was einfallen!“, sagte Herr Lau, und so kam es auch. Uns hält eben niemand auf.„Die Werkstatt muss bleiben!“, lautete eines der wichtigsten Credos im Saal. In den Vorträgen ging es u.a. um die Erhöhung des Werkstattentgelts. Auch, dass bei einem Mehrverdienst zugleich die Grundsicherung gekürzt wird, wurde kritisiert – so von Ingo, der sich hier zu Wort meldete. Soll es auch in der Werkstatt eine Vier-Tage-Woche geben? Auch stand die Idee im Raum, den Berufsbildungsbereich aus der Werkstatt zu lösen. Mitarbeiter und Beschäftigte verschiedener Werkstätten beteiligten sich an der Diskussion.
Nach dem Mittag und einem Besuch im Lübecker Marzipan-Shop gings zurück. Der nächste Werkstätten:Tag folgt in 4 Jahren in Aachen, wir werden dabei sein!
20. September 2024 | Logbuch |
Worüber wird in der Brandenburger Landespolitik entschieden? Wofür stehen die einzelnen Parteien? Und wie funktioniert eigentlich eine Wahl? Das sind Fragen, die sich viele Beschäftigte in diesen Tagen vor der Landtagswahl stellen. Wir haben heute unsere Lerninsel in Campus Q kurzerhand zu einem Wahllokal umgebaut. An Informationsständen waren Parteiprogramme und Materialien der verschiedenen Parteien erhältlich. Danach konnten alle Beschäftigten der Caritas-Werkstatt einen Stimmzettel ausfüllen und an der Testwahl teilnehmen, die anschließend öffentlich ausgezählt wurde. Und Beschäftigte, die nicht bis Sonntag warten wollten, konnten anschließend in eines der offiziellen Briefwahllokale fahren und gleich noch eine “echte” Stimme abgeben.
19. September 2024 | Logbuch |
“Die Werkstätten müssen sich weiterentwickeln – und erhalten bleiben!” Ein klares Statement für den Fortbestand von Werkstätten setzte Werkstatträte Deutschland als Interessenvertretung der Beschäftigten beim heutigen Werkstättentag in Lübeck. Wer immer Einschränkungen oder gar Schließungen von Werkstätten fordert, tut dies jedenfalls nicht im Namen der wichtigsten Akteure, der Beschäftigten selbst. Zweitausend Teilnehmende aus dem gesamten Bundesgebiet sind heute zum Werkstättentag 2024, dem größten Fachkongress der Werkstattszene, in Lübeck zusammengekommen, mittendrin auch eine kleine Reisegruppe der Caritas-Werkstatt.
19. September 2024 | Logbuch |
Der Sommer macht sich langsam aus dem Staub. Was bleibt sind Erinnerungen, die ja manchmal auch Rückenwind für Gegenwart und Zukunft sein können – wie diese hier an eine rauschende Jahreshauptversammlung, mit Sonnenschein, guter Laune und Konfettiregen.
18. September 2024 | Logbuch |
Online-Reporterin Manuela Wroblewski besuchte das KuKuK-Seminar für Beschäftigte der Caritas-Werkstatt:
Um Kommunikation, Konflikte und Kooperation dreht sich dieses Angebot. Letzten Montag, am 9. September 2024, trafen wir uns zum dritten Mal, und es ging um die Kooperation, also um die Frage: Wie arbeiten wir im Team?
Unter der Leitung von Angi Geißler und Iris Arndt beschäftigten wir uns also mit unserem Teamgeist und der Frage: Was tut ihm gut?
Was passiert, wenn jeder macht, was er will? Es gibt Chaos, einer macht Pause, andere erledigen alles, daraus entsteht Frust. Denn keiner kann alles allein schaffen – wir müssen es zusammen tun, im Team eben!
Aber auch Störungen gehören dazu. Was ist, wenn zum Beispiel ein Reinigungsmittel alle, eine Maschine kaputt ist? Kümmert sich niemand darum, wird nichts draus.
In Rollenspielen und Gruppenarbeiten machten wir uns auf den Weg. Wir aus der Werbemittelfertigung sind zwar ein Team, aber oft erfüllt jeder seine eigenen Aufgaben. Weiß ich mal nicht weiter, frage ich die Kollegen rechts und links von mir oder einen Gruppenleiter.
Ich kann dieses Angebot jedenfalls empfehlen. Angi und Iris haben mir sehr gut vermittelt, wie es funktionieren kann, im Team zu arbeiten.
17. September 2024 | Logbuch |
Online-Reporter Erik Egler berichtet von einem Koch-Event der besonderen Art:
Wir, die Küchengruppe vom Aderluch, bestellten neulich das Mittagessen für uns ab, weil wir dieses selbst zubereiten wollten. Die Idee: Wir machen Pizza, vom Boden über die Soße bis zum Belag. Unsere Fachkraft Anna kaufte alle nötigen Zutaten ein – und los gings!
Als Boden hatten wir am Vortag einen Hefeteig angesetzt. Er musste in warmer Umgebung ruhen, damit die Hefe aufgeht. Tags darauf schnitt meine Kollegin Simone Tomaten, Paprika Zwiebeln und Knoblauch klein und ich pürierte das Ganze, bevor wir alles im Topf anbrieten und durchsiebten, dass nur die Soße übrigblieb. Zum Würzen verwendeten wir Kräuter aus dem Supermarkt sowie frischen Basilikum und Schnittlauch von unserem Kräuterbeet. Die Pizza-Soße im Laden zu kaufen, ist sicher einfacher, aber wir machten sie selbst! Am Ende schmeckten wir sie mit Salz, Pfeffer und etwas Ketchup ab – sie mundete.
Zum Belegen verwendeten wir Tomaten, Schinken, Salami, Paprika und von mir in Scheiben geschnittene Champignons, obendrauf kam Reibekäse. Jeder wählte aus, was auf seinen Teil drauf soll. Simone und ich belegten unsere drei Pizzen so, dass alle Wünsche erfüllt wurden. Wer wollte, streute sich am Ende frischen Rucola, ebenfalls vom Kräuterbeet, darüber. Das Menü abzurunden, kreierten wir zum Nachtisch Mascarpone mit Joghurt, cremig geschlagen mit rotem Gelee. Zur Mittagszeit deckten wir zwei Vierertische ein, an denen wir unser Mahl verzehrten. Das sorgte für etwas Verwirrung im Saal. Dachten doch einige, unsere Pizza wäre eines der drei Mittagsangebote für alle. Ein klein wenig war es auch so. Die Stücke, die wir nicht schafften, konnten anschließend Fachkräfte wie Beschäftigte zum kleinen Preis kaufen und so ebenfalls in den Genuss unseres Workshops kommen. Der war übrigens nicht der letzte seiner Art. Nächstes Mal überrascht uns meine Küchen- und Reporter-Kollegin Michaela mit einem Rezept ihrer Oma.