17. April 2025 | Logbuch |
Ein Gedicht zum Osterfest von Online-Reporterin Monika Fiedler
Der Frühling zieht nun ein, ins Land.
Wir haben ihn bereits erkannt.
Da sich ein helles Grün nun an den Bäumen zeigt
Und der Winter endlich schweigt.
Die ersten Störche von der Reise kommen,
das haben wir bereits vernommen.
Auch die ersten Blümlein haben sich entfaltet,
Beete werden neu gestaltet.
Die Sonne strahlt nun mit voller Kraft,
auch die Wiese steht im Saft.
Der Frühling hat sich durchgesetzt,
bereit für die Osterzeit, sind wir jetzt.
An den Sträuchern hängen bunte Eier.
Dort am Flussufer steht der Reiher.
Die Kinder essen Eier sehr gern,
viele Menschen feiern die Auferstehung des Herrn.
10. April 2025 | Logbuch |
Mittendrin statt nur dabei: Das Team der Online-Reporter berichtet vom Tag der offenen Tür der Caritas-Werkstatt
Bei freundlichem Frühlingswetter beging unsere Werkstatt gestern den traditionellen Tag der offenen Tür. Und wo sich in der Caritas-Werkstatt etwas tut, sind wir Online-Reporterinnen und Reporter nicht weit. Eine von uns half spontan beim Kuchenverkauf, damit sich die Kollegin mal die Beine vertreten konnten.
Viele Leute tummelten sich an den Informations- und Verkaufsständen in der Cantina. Wohin sollten wir zuerst gucken? Interessierte Besucher ließen sich durch die Werkstatt oder den Berufsbildungsbereich führen
Apropos, auch vorm Josefhaus waren Stände aufgebaut. Hier gabs selbstgemachte Marmelade, Kekse und Kuscheltiere zu kaufen. An der Feuerschale konnte sich, wer wollte, unter kundiger Anleitung Stockbrot rösten.
Leute setzen sich gemütlich zusammen, tranken einen Kaffee, tauschten sich miteinander aus, fühlten sich wohl. Groß und Klein, Kinder und Erwachsene, Gäste von nah und fern, unter ihnen so manche Arbeitskollegen, die man schon ewig nicht mehr sah. Auch in den einzelnen Bereichen gab es Stände, unter anderem in der Holzabteilung.
Im Kantinensaal brandete Applaus auf, als unser Chor Aufstellung nahm. Um auftretende technische Probleme kümmerte sich Reporterkollege Maik, seines Zeichens gelernter Veranstaltungstechniker. Zusammen sangen wir, der Chor voran, Frühlingslieder. Wobei eine Sängerin selbstkritisch bemerkte: „Bei der Probe waren wir noch besser!“
Alles war kunstvoll handgemacht, vom Vogelhäuschen über Kerzen, die Osterabteilung bis hin zu Kuscheltieren, Kuchen oder Marmeladen der verschiedensten Geschmacksrichtungen. Kino gabs zwar nicht, wohl aber frisch zubereitetes Popcorn, und alles zu erschwinglichen Preisen. Was sollen wir drumherum reden: Dufte wars!
9. April 2025 | Logbuch |
Online-Reporterin Manuela Wroblewski berichtet vom traditionellen Frauen-Café in der Caritas-Werkstatt
In der letzten Woche lud die Caritas-Werkstatt wieder einmal uns Frauen zur Kaffeerunde in die Cantina der Hauptwerkstatt. Die beiden Frauenbeauftragten Katrin Dewitz und Andrea Seipelt moderierten den Nachmittag und ermutigten uns, dass wir uns ihnen anvertrauen, wenn wir ein Problem haben. Egal ob es um Mobbing, sexuelle Belästigung oder was auch immer geht – Katrin und Andrea sind für uns da, stehen für uns ein.
Es gab Kaffee und Kuchen, aber vor allem waren unsere Aktivitäten gefragt. Auf einem Baum platzierten wir Zettel mit unseren Träumen. Einem großen Schmetterling vertrauten wir an: „Meine Stärken und Fähigkeiten – was ich richtig gut kann.“ Am Ende verließen wir in jeder Hinsicht gestärkt die Cantina. Jut wars!
7. April 2025 | Logbuch |
Was ist eigentlich der Bundesfreiwilligendienst? Online-Reporterin Jenifer Kanies nimmt uns mit in den Alltag am Aderluch
Mateo Görlitz ist derzeit im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in unserer Zweigwerkstatt am Aderluch tätig. Der Zufall spielte dabei ein bisschen mit. Über mehrere Ecken kannte er eine Frau aus der Hauptwerkstatt – und so nahm alles seinen Lauf.
Wie es bei uns langgeht, davon hatte Mateo zunächst überhaupt keine Vorstellungen. Als ich ihn frage, was ihm bei uns gefällt, antwortet er sofort: „Ihr seid wie eine Familie, und alle helfen einander. Es geht hier alles sehr persönlich zu, eben wie in einer Großfamilie!“
Was aber könnte noch besser sein? Es sind ihm hier zu wenig Räume, ein paar Bereiche mehr könnten es aus seiner Sicht ebenfalls geben. Die vorhandenen Bereiche aber gefallen ihm. Er ist dabei, sie alle kennen zu lernen. Als „Mädchen für alles“ arbeitet er jeweils dort, wo er gebraucht wird.
Und was ist sein Berufsziel? „Ich möchte einmal Physiotherapeut werden. Besonders interessiert mich die Osteopathie.“
Seine Erfahrungen mit Beschäftigten, die er bislang sammelte, sind gut. Schwierig findet er den Umgang mit Sturköpfen. Unsicher ist er mitunter gegenüber Beschäftigten, die er akustisch nicht richtig versteht. Berührungsängste hat er keine, wobei Mateo zugibt: „Für mich war hier zunächst mal alles Neuland. Ich brauchte etwas Zeit, mich rein zu finden.“
Was uns Beschäftigte angeht, kann ich nur sagen: Alle, die ich bislang fragte, mögen ihn. Wir aus der Kerzengruppe auf jeden Fall, und in der Küche ist es ebenso. Ganz ehrlich: Wir vermissen ihn schon jetzt!
3. April 2025 | Logbuch |
Überall im Land sind heute Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe beim 23. Brandenburger Zukunftstag in Firmen, Handwerksbetrieben und Behörden unterwegs. Der Tag soll Gelegenheit geben, Jugendlichen auf dem Weg der Berufswahl einen Einblick in den Arbeitsalltag vieler Berufe zu geben. Im besten Fall hinterlässt der Tag Eindrücke, die später für die wichtigen Entscheidungen zur eigenen Zukunft hilfreich sein können. Zwei Jugendliche aus Schulen der Region sind dabei auch in der Caritas-Werkstatt zu Gast und das gleich an den größten Töpfen, die die Cantina zu bieten hat. Kilian und Paul: Viel Spaß bei uns und alle guten Wünsche für alles, was vor Euch liegt.
2. April 2025 | Logbuch |
Online-Reporterin Manuela Wroblewski schaut gern bei der Werkstattleitung vorbei
Habe ich was Entsprechendes auf dem Herzen, scheue ich mich nicht, nach vorn zu unserer Werkstattleitung zu gehen. Letztens war es mal wieder soweit – und was hatte ich auf dem Herzen? Ein Interview mit dem stellvertretenden Werkstattleiter Rainer Schulz fürs Logbuch.
Rainer ist ein echter Oranienburger. Nach erfolgreich absolvierter Grund- und Oberschule begann er eine Ausbildung im hiesigen Kaltwalzwerk. Wo es einst zu DDR-Zeiten stand, befindet sich heute eine Kaufland-Filiale.
Statt zur Bundeswehr zu gehen, entschied er sich für den Zivildienst in einem Altenheim. Dann wurde 2002 in der Caritas-Werkstatt ein Gruppenleiter gesucht – in der Metallabteilung, Rainers Fachgebiet! Nach seiner Ausbildung bei „Kalte Walze“ war er nämlich viel unterwegs, auf Montage in Deutschland und Belgien, hatte vieles dazugelernt – und wollte jetzt mehr mit Menschen arbeiten!
Werkstatt und Rainer kamen also zusammen. Er hatte hier schon viele Funktionen, jetzt ist er stellvertretender Werkstattleiter. Als solcher ist er unter anderem in allen drei Standorten für die Weiterentwicklung der technischen Infrastruktur zuständig – einfacher ausgedrückt: für die technische Ausstattung. Des Weiteren kümmert er sich um die Finanzen und viele andere Dinge. Besonders wichtig ist ihm, dass die Menschen, die in unserer Werkstatt arbeiten, gefördert werden, in ihren Fähigkeiten sowie in ihrer persönlichen Entwicklung.
Mir gegenüber zeigte sich Rainer als ein besonderer, äußerst zuvorkommender Interview-Partner. So half er mir, wenn mir mal die richtigen Worte fehlten. Danke, Rainer!
1. April 2025 | Logbuch |
In verschiedenen Verhandlungsgruppen von CDU/CSU und SPD wird momentan an den Eckpunkten des Koalitionsvertrages der kommenden Bundesregierung gearbeitet. Dabei werden auch wichtige Entscheidungen zur Zukunft und Finanzierung von Werkstätten erwartet. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten hat ihre Forderungen an die Koalitionäre hier veröffentlicht.
Bisher ist vom Stand der Verhandlungen wenig an die Öffentlichkeit gelangt. Dem Vernehmen nach wird überlegt, inwieweit die Zielgruppe der Werkstätten erweitert werden kann. In einem ersten Referentenentwurf ist davon die Rede, dass die 90 Abgeordneten der FDP, die nach dem Ausscheiden ihrer Partei aus dem Bundestag wieder in das Arbeitsleben eingegliedert werden müssen, Anspruch auf Leistungen im Berufsbildungsbereich haben. Denkbar wäre ein solcher Anspruch auch für gescheiterte Direktkandidaten des BSW.
In einem folgenden Schritt sollen dann auch weitere Berufsgruppen in die Leistungsberechtigung von Werkstätten aufgenommen werden, etwa vereinslose Fußballprofis, insolvente Investmentbanker oder Grundschullehrer mit Fehlzeiten von mehr als zwei Monaten pro Jahr.
31. März 2025 | Logbuch |
Online-Reporterin Manuela Wroblewski besuchte den Vortrag von Schülerin Lia Niebuhr in der Caritas-Werkstatt
Kürzlich gab es eine sehr interessante Veranstaltung in der Lerninsel. Lia Niebuhr und ihre Großmutter Frau Paepke ließen uns an ihrer Familiengeschichte teilhaben. Frau Paepke war Lehrerin an der Lindenschule, Lia drückt noch die Schulbank.
Es ging um den Holocaust, welcher durch das Schicksal von Lias Urgroßtante Frieda Vogel und ihres Mannes Walter zugleich ein Teil ihrer Familiengeschichte ist. Beide waren Mitglieder der KPD und wurden 1933 aufgrund der „Teilnahme an einer kommunistischen Versammlung“ inhaftiert.
Walter Vogel war zudem Halbjude und musste Anfang der 1940er Jahre als „wehrunwürdiger Straftäter“ der Strafdivision 999 beitreten. 1943 wurde er in Griechenland stationiert, von wo aus er sehr poetische Briefe an Frieda schrieb. Er und seine Mitgefangenen wurden als lebendes Kanonenfutter bei der Minenräumung eingesetzt. Dabei verloren viele ihr Leben, weil sie auf eine Mine traten. Auch Walter starb 1945 in Griechenland.
Frieda überlebte Nazireich und Weltkrieg. 1953 erhielt sie den Ausweis als Verfolgte des Nazi-Regimes.
Lias Oma erzählte auch etwas über das Konzentrationslager Sachsenhausen. Lias Klasse hatte eine Woche zuvor die Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz besucht. Dort erzählte ein Überlebender, unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Lagerhäftlinge in Auschwitz dahinvegetieren mussten.
Lia zeigte ein Diagramm der Wahlergebnisse von 1933 und heute. Damals wie heute glaubten immer mehr Menschen, dass nur Deutscher sein kann, wer „reinen deutschen Blutes“ ist und dass alle anderen Menschen weniger oder nichts wert sind.
Lia und ihre Oma sind noch dabei, das ihnen vorliegende Material von Frieda und Walter Wolf zu sichten und zu ordnen. Die Veranstaltung ging mir sehr nahe. Ich brauchte eine ganze Weile, das Gehörte zu verarbeiten. Soweit ich weiß, sollen Lia und ihre Oma wiederkommen – wir werden dabei sein!
28. März 2025 | Logbuch |
Online-Reporterin Monika Fiedler nimmt uns mit zur Eröffnung der Grillsaison am Heidering
Am Freitag, 14. März 2025, war es nun endlich soweit. Viele freuten sich schon auf diesen Tag. Die Sonne schien so schön, also das ideale Wetter zum Grillen! Das fand offenbar auch unser Standortleiter Sören Neubert, der alles dafür Nötige organisiert hatte. Viermal im Jahr ist bei uns Grillen angesagt, kostenlos! Das ist ja nicht selbstverständlich.
Zur Mittagszeit stand draußen unser Grill unter Feuer. Es gab Bratwurst oder Steak, dazu Nudel- und Kartoffelsalat. Das passte wunderbar und wurde von allen gut angenommen. An dieser Stelle möchte ich nochmal herzlich danke sagen: Unserem Betriebsleiter Sören Neubert für die schöne Idee und die Organisation und natürlich auch an die Griller und überhaupt an alle, die mitgeholfen haben.
26. März 2025 | Logbuch |
Online-Reporter Michael Benter ist an einem echten Hingucker beteiligt
Die Werbetechnik im Heidering erhielt den Auftrag, in der Hauptwerkstatt eine Tür mit dem Schriftzug der diesjährigen Caritas-Kampagne zu versehen. Enrico Sachse bereitete alles am Computer vor, und dann gings los. Wir packten unser Werkzeug und alles, was wir sonst noch brauchten, ins Auto und fuhren zu viert zum St. Johannesberg.
In der Hauptwerkstatt angekommen, säuberten wir als erstes die zu gestaltende Tür, vorn am Infopoint. Zwei Zettel klebten auf ihr – mit doppelseitigem Klebeband, eine echte Herausforderung: Zettel abziehen, die Klebereste mit braunen Spezial-Reiniger-Spray entfernen und anschließend die besprühte Fläche mit einem weiteren Spray neutralisieren. Anderenfalls klebt die Folie nämlich nicht.
Zu zweit maßen wir alles mit dem Zollstock aus und schoben die kaschierten Folien in die richtige Position. Da wir es hier mit einer Metalltür zu tun hatten, fixierten wir die einzelnen Buchstaben zusätzlich mit Magneten.
Mittels eines Rakels streifte ich die überschüssigen Folienreste ab, dann stand dort in weißen Buchstaben auf rotem Grund: Caritas öffnet Türen. Unten links platzierten wir das Caritas-Logo und daneben den QR-Code für die Kampagne.
Nun brauchten wir nur noch die Kaschierfolie abziehen, aber ganz vorsichtig! Anderenfalls lösen sich die Buchstaben womöglich. Schließlich entfernten wir die Magnete, schossen ein Beweisfoto für Enrico, packten unsere Werkzeug ins Auto und ab gings, zurück in den Heidering. So ist das bei uns: Die Caritas öffnet nicht nur Türen, wir gestalten sie auch selbst!
25. März 2025 | Logbuch |
Wo der Ball rollt, ist die Caritas-Werkstatt nicht weit: Am vergangenen Wochenende ging in der Sportschule Cottbus der erste Lehrgang im viel beachteten Inklusionsprojekt “Doppelpass” zu Ende. Zwölf fußballbegeisterte Werkstattbeschäftigte aus ganz Brandenburg konnten erfolgreich die Ausbildung zum Basis-Coach des Deutschen Fußballbundes (DFB) abschließen und haben nun die Berechtigung, Mannschaften im Nachwuchs- und Erwachsenenbereich zu trainieren. Wir gratulieren mit der ewigen Fußballweisheit: “Vom Feeling her haben wir ein gutes Gefühl!”
21. März 2025 | Logbuch |
Wie Online-Reporterin Monika Fiedler beinahe ein neues Cantina-Menü erfand
Es geschah vor einiger Zeit, an einem Freitag. Wir saßen an unserem Arbeitsplatz und bereiteten uns seelisch aufs Mittagessen vor. Auf einmal sagte mein Kollege Marcel zu mir: „Heute gibt es Fisch!“
„Ich weiß. Für dich auch?“, fragte ich. Wir haben immer die Möglichkeit, etwas anderes auszuwählen, was Marcel schon öfters tat.
Er aber sagte: „Ja, ich esse heute auch Fisch.“
„Mit weißer Soße?“ Damit meinte ich die Sahnesoße mit Heringshappen, die es hier schön öfter gab und die ich so gern mag. Natürlich freitags, denn da ist Fischtag bei der Caritas.
„Nein!“, hörten meine Ohren Marcel antworten, „Fisch mit Banane.“
Fisch mit Banane, echote es in mir – so etwas hatte es in der Werkstatt noch nie gegeben! Was konnte ich mir darunter vorstellen? In meinen Augen standen tausend Fragezeichen. Inzwischen hatte ich das Gefühl, dass sich meine Fußnägel nach oben bogen und sich mir der Magen drehte. Mein Gott! Marcels Aussage ließ mir keine Ruhe. Entsetzt schaute ich ihn an und fragte: „Wirklich … Fisch mit Banane?!“
„Nein!“ Marcel schüttelte den Kopf: „Fisch mit Panade!“
„Fisch mit Panade, ach so!“, wiederholte ich erleichtert. „Jetzt habe ich es verstanden, und es macht auch wieder alles Sinn!“
Ich musste so lachen an diesem Freitag. Es war offensichtlich kein gewöhnlicher seiner Art, denn das Kalenderblatt zeigte eine 13, was für ein Tag!