Ge­mein­sam sind wir stark

Ge­mein­sam sind wir stark

Die On­line-Re­por­ter Ju­lia Buß­ler, Mo­ritz Sie­gert und Maik Poersch­ke ver­ab­schie­den das Jahr 2024

Un­ser letz­tes Tref­fen in die­sem Jahr war ein be­son­de­res. Zu­sam­men mit Frau Rie­del und Herrn Lau ka­men alle On­line-Re­por­ter der bei­den Grup­pen aus Aderluch/Heidering so­wie der Haupt­werk­statt zusammen.

Die Idee dazu stamm­te aus der Hei­de­ring-Grup­pe und ge­fiel al­len Be­tei­lig­ten. Un­ser As­sis­tent Frank fass­te zu­sam­men, was wir in­ner­halb un­se­rer ers­ten zehn Mo­na­te er­reich­ten und be­dank­te sich für die gute Zu­sam­men­ar­beit. Mitt­ler­wei­le brach­ten wir 56 Ar­ti­kel ins Log­buch! An­schlie­ßend mel­de­ten sich meh­re­re von uns zu Wort, um ih­ren Spaß an der Sa­che auszudrücken.

Ti­sche de­cken, den Raum fest­lich her­rich­ten – alle mach­ten mit! Es gab von On­line-Re­por­te­rin Anett selbst­ge­ba­cke­ne Ku­chen, dazu be­leg­te Bröt­chen, Kaf­fee und Kek­se aus der Can­ti­na. Un­se­re Gast­ge­ber vom Hei­de­ring hat­ten für je­den ein klei­nes weih­nacht­li­ches Über­ra­schungs­tüt­chen in­klu­si­ve Pin­gu­in-Schnee­ku­gel gepackt.

Frank hob zwei Ar­ti­kel her­vor, die je­weils im Team ent­stan­den wa­ren: Eine Er­in­ne­rung an An­ge­li­ka Kopitz­ke und ein von On­line-Re­por­te­rin Mo­ni­ka Fied­ler ge­schrie­be­nes Fak­tor C‑Gedicht. Des­sen In­halt hat­te die Hei­de­ring-Grup­pe zu­vor ge­mein­sam zusammengetragen.

Auch wenn je­weils ein Name über je­dem Ar­ti­kel steht, wir Re­por­te­rin­nen und Re­por­ter ar­bei­ten als Mann­schaft zu­sam­men. Und nächs­tes Jahr geht’s wei­ter! Wir blei­ben am Ball – und der rollt, rollt und rollt …

An­ge­hen, was alle angeht!

An­ge­hen, was alle angeht!

Eine Werk­statt ist ge­nau so gut, wie es den Be­schäf­tig­ten gut geht. Der Werk­statt­rat und die Frau­en­be­auf­trag­ten ha­ben wich­ti­ge Äm­ter inne, in de­nen sie die In­ter­es­sen der Be­schäf­tig­ten auf­grei­fen. Für die Werk­statt­lei­tung sind die re­gel­mä­ßi­gen Ter­mi­ne eine un­er­läss­li­che In­for­ma­ti­ons­quel­le und eine wich­ti­ge Mög­lich­keit, die Ent­wick­lung und Wir­kun­gen von Lei­tungs­ent­schei­dun­gen nach­zu­ver­fol­gen und An­re­gun­gen und Wün­sche der Be­schäf­tig­ten auf­zu­neh­men. Die­ser Tage sind die Be­schäf­tig­ten aus den ge­wähl­ten Gre­mi­en, die Ver­trau­ens­per­so­nen und die Werk­statt­lei­tung zu­sam­men­ge­kom­men, um ge­mein­sam auf das Jahr zu schau­en und ei­nen Blick auf die Plä­ne im nächs­ten Jah­ren zu wa­gen. Dies war auch eine pas­sen­de Ge­le­gen­heit, für die gute Zu­sam­men­ar­beit in der Ver­gan­gen­heit zu danken.

Ein­stim­men aufs Fest der Freude

Ein­stim­men aufs Fest der Freude

On­line-Re­por­te­rin Mi­chae­la Senf ist be­reits in Vor­freu­de auf Weihnachten 

Am Ader­luch ba­cken wir wie­der Weih­nachts-Plätz­chen, zum Bei­spiel Zimt­ster­ne. Alle hel­fen mit beim Aus­ste­chen, dann ba­cken wir sie oben im Herd. Schließ­lich wer­den wir sie ge­mein­sam essen.

Be­son­ders freue ich mich schon lan­ge auf den Weih­nachts­baum, wenn er so schön leuch­tet! Weih­nach­ten ist für mich ein Fest der Freu­de und der Dank­bar­keit. Ich bin dank­bar da­für, dass ich hier in der Werk­statt ar­bei­ten darf und mich dann auf mei­ne Fa­mi­lie freu­en kann.

Jetzt kommt die Zeit, in der für mich Frie­den ist und ich mich er­ho­le. Ich kom­me wirk­lich gern zur Ar­beit, aber ich bin auch glück­lich, dass ich am 12. De­zem­ber sa­gen kann: Jetzt ist Fei­er­abend für die­ses Jahr!

Für mich war 2024 ein­fach nur toll und schön. Wir hat­ten ein er­folg­rei­ches Jahr, weil wir im­mer ar­bei­ten ge­hen konn­ten, un­se­re Ar­beit gut schaff­ten – und nun aus­ru­hen dür­fen, nicht mehr so früh auf­ste­hen müs­sen. Ich fah­re nach Hau­se, freue mich auf mei­ne Ge­schwis­ter. Die Fa­mi­lie ist um mich, mehr brau­che ich nicht zum Fest der Freude!

Die Wich­tel aus dem Heidering

Die Wich­tel aus dem Heidering

On­line-Re­por­te­rin Vio­la Scholz stellt zwei Freun­de des Hau­ses vor.

Seit Ende No­vem­ber ste­hen zwei Wich­tel im Ein­gangs­be­reich des Hei­de­rings. Vie­le lie­fen schon an Ih­nen vor­bei, der eine oder die an­de­re lä­chel­te und frag­te sich wohl: Wer ge­stal­te­te die­se zau­ber­haf­ten We­sen? War­um die zwei und kein Baum – und wie wur­den sie gemacht?

Die­se Fra­gen kann ich be­ant­wor­ten. Ich bin seit An­fang Sep­tem­ber im BBB des Fak­tor C und eine un­se­rer Grup­pen­lei­ter ist Ant­je. Vor ein paar Ta­gen be­ob­ach­te­te ich, wie sie ei­nen Ei­mer mit ein­be­to­nier­tem Be­sen­stiel auf dem Tisch ste­hen hat­te, an dem Sie mit Hil­fe von Bin­de­draht ei­nen Mix aus Tan­ne und Kriech­wa­chol­der von un­ten nach oben im­mer schma­ler wer­dend anbrachte.

So­was hat­te ich noch nie ge­se­hen! Die Män­ner der Holz­werk­statt fer­tig­ten ein paar Au­gen. Die be­ka­men ih­ren letz­ten Schliff und wur­den an dem schö­nen Grün an­ge­bracht. Aus im BBB vor­rä­ti­gem Ma­te­ri­al ver­lieh Ant­je den bei­den et­was Weihnachtsflair.

Wäh­rend ei­nes Ge­sprä­ches er­fuhr ich, dass Ant­je das ers­te Mal sol­che Wich­tel fer­tig­te. Die Idee kam nicht von ihr, aber sie setz­te sie gern um. Auf die Fra­ge, ob die zwei auch Na­men hät­ten, er­wi­der­te sie: „Nein, aber wenn sie Na­men be­kom­men soll­ten, wä­ren das Sven und Olaf.“

Da­mit be­grü­ßen wir Sven und Olaf im Hei­de­ring! Die zwei er­set­zen die­ses Jahr den Baum, weil wir sonst die schö­ne Hän­ge­vi­tri­ne nicht mehr sä­hen. Mitt­ler­wei­le be­ka­men bei­de noch fünf Ge­schwis­ter, die an den För­der­ver­ein Ca­ri­tas-Hos­piz Pan­kow e.V. gin­gen. Dort be­glei­ten sie das jähr­li­che Ad­vents­schmü­cken und zau­bern hof­fent­lich auch so ein woh­li­ges Ge­fühl in die Her­zen der Men­schen wie bei uns.

Ich fin­de die­se Idee groß­ar­tig. Sie gibt mir eine Ein­stim­mung auf die Zeit, die mir am meis­ten Schmer­zen be­rei­tet. Mit ei­nem Baum tut es im­mer sehr weh, aber die zwei Wich­tel ver­mit­teln mir, dass es zwar al­les nicht zu än­dern ist, aber ich ver­spü­re in­ner­lich ein war­mes Ge­fühl der Trau­er, und es ist nicht so eis­kalt wie all die Jah­re zu­vor. Dan­ke, lie­be Antje!

„Ver­gan­gen­heit ver­ste­hen!“ – War­um ich dank­bar bin

Ver­gan­gen­heit ver­ste­hen!“ – War­um ich dank­bar bin

On­line-Re­por­te­rin Vio­la Scholz war Teil­neh­me­rin des Work­shops “Ver­gan­gen­heit ver­ste­hen” in der Ge­denk­stät­te Lin­den­stra­ße in Potsdam

Die Wür­de des Men­schen ist un­an­tast­bar!“, heißt es im 1949 ver­ab­schie­de­ten Grund­ge­setz, wel­ches bis heu­te gilt. Wir alle wis­sen, dass je­der ein­zel­ne Mensch auf die­ser Welt – ob krank, be­ein­träch­tigt oder kern­ge­sund – wert­voll ist! Das war nicht im­mer so.

Ei­ni­ge von uns hat­ten im März und Ok­to­ber das Glück, am Work­shop „Ver­gan­gen­heit ver­ste­hen!“ teil­zu­neh­men. In ihm hör­te ich erst­ma­lig von der Ge­denk­stät­te Lin­den­stra­ße in Pots­dam. Von 1934 bis 1944 saß hier das so­ge­nann­te Erb­ge­sund­heits­ge­richt. Auch wäh­rend der so­wje­ti­schen Be­set­zung und zu DDR-Zei­ten wur­de das Ge­bäu­de als Ge­richt und Ge­fäng­nis ge­nutzt. Heu­te ist es ein Ort der Er­in­ne­rung, an dem man Zeit­zeu­gen zu­hö­ren darf. Am 21. Ok­to­ber 2024 fuh­ren wir im Rah­men je­nes Work­shops dorthin.

Mit der Macht­er­grei­fung der NSDAP im Jahr 1933 wur­de aus ei­ner De­mo­kra­tie eine Dik­ta­tur ohne jede Mit­be­stim­mung. Am 1. Ja­nu­ar 1934 er­lie­ßen die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten das so­ge­nann­te Erb­ge­sund­heits­ge­setz, wel­ches sie in je­nem Haus in der Pots­da­mer In­nen­stadt tau­send­fach zur An­wen­dung brach­ten. An­hand zahl­rei­cher auf­ge­fun­de­ner und dort aus­ge­stell­ter Do­ku­men­te konn­ten wir nach­emp­fin­den, was hier Men­schen an­ge­tan wurde.

Wir wis­sen, dass es Be­ein­träch­ti­gun­gen und Krank­hei­ten gibt, die ver­erb­bar sind. Die Na­zis aber nann­ten auch vie­le Men­schen erb­krank, de­ren Lei­den kein biss­chen mit Ver­er­bung zu tun hat­ten: Men­schen mit psy­chi­scher Er­kran­kung, kör­per­li­cher oder geis­ti­ger Be­ein­träch­ti­gung (in be­sag­tem Ge­setz „Schwach­sinn“ ge­nannt), ge­nau wie Blin­de, Tau­be oder stark Alkoholabhängige.

Die Na­zis be­haup­te­ten, dass all die­se Men­schen, soll­ten sie sich fort­pflan­zen, die wert­vol­le deut­sche Ras­se in Ge­fahr bräch­ten. Das Erb­ge­sund­heits­ge­setz dien­te ih­nen dazu, Frau­en und Män­ner, Mäd­chen und Jungs egal wel­chen Al­ters ei­ner Zwangs­ste­ri­li­sa­ti­on zu un­ter­zie­hen. Ih­res an­geb­lich schlech­ten Erb­gu­tes we­gen wur­den Tau­sen­de ohne ihr Wis­sen ope­riert und/oder er­mor­det. Wir alle wä­ren ih­nen nichts wert gewesen!

Erst seit 1998 ist das Erb­ge­sund­heits­ge­setz voll­stän­dig au­ßer Kraft ge­setzt, ha­ben bei uns alle Men­schen das glei­che Recht, Kin­der zu be­kom­men. Ich per­sön­lich bin sehr dank­bar, dass es die­ses Ge­setz nicht mehr gibt. Nach ihm fie­le auch ich in je­nes Ras­ter der Wert­lo­sig­keit und mei­ne tol­len Kin­der wie En­kel­kin­der wä­ren nie geboren.

„Ist ja al­les so schön bunt hier!“

Ist ja al­les so schön bunt hier!“

On­line-Re­por­te­rin Ju­lia Buß­ler ist Be­schäf­tig­te im Ar­beits­be­reich Werbemittelfertigung

An­fang 2023 un­ter­nah­men wir eine Ex­kur­si­on zu un­se­rem Auf­trag­ge­ber Ora­fol. Mich be­ein­druck­ten die vie­len Ma­schi­nen. In den Werk­hal­len war es teil­wei­se so laut, dass die Ar­bei­ter Lärm­schutz-Kopf­hö­rer tru­gen. Via Head-Set wur­de uns er­klärt, wie die Pro­duk­ti­on funk­tio­niert. Be­son­ders im­po­nier­te mir der Ro­bo­ter-Arm, wel­cher die auf Papp­ker­ne ge­wi­ckel­ten Farb­rol­len auf­sta­pelt. An­schlie­ßend wer­den sie für den Trans­port in Fo­lie ein­ge­packt – und zu uns in die Werk­statt geliefert.

Wir in der Wer­be­mit­tel-Vor­fer­ti­gung pa­cken sie wie­der aus, um sie nach Maß zu schnei­den. Via Sieb­druck ver­se­hen wir sie mit den ent­spre­chen­den Da­ten, es fol­gen Stan­zen und Ent­git­tern. In der Nach­fer­ti­gung le­gen wir die fer­ti­gen Stanz­lin­ge in Le­ge­bret­ter ein. Von dort kom­men sie in die Tür­me, an­schlie­ßend fer­ti­gen wir aus ih­nen Farbfächer.

Au­ßer­dem kle­ben wir Farb­map­pen und vie­les mehr. In der Re­flex­ab­tei­lung stel­len wir Farb­kar­ten für die Uni­for­men von Po­li­zei, Feu­er­wehr oder THW so­wie de­ren Fahr­zeu­ge her. Je­weils zum Jah­res­en­de ge­hen meh­re­re Tau­send Farb­strei­fen in die Türkei.

Wir sind die ein­zi­gen, die Ora­fols Wer­be­mit­tel für de­ren Kun­den in al­ler Welt fer­ti­gen. Un­se­re Ar­beit ist an­spruchs­voll. Die rich­ti­ge Far­be muss an die rich­ti­ge Stel­le! Vie­le Far­ben äh­neln ein­an­der, dazu gibt es sie in matt oder glän­zend, gilt es vie­le wei­te­re Fein­hei­ten zu be­ach­ten. Wo­che für Wo­che kommt von Ora­fol eine gro­ße Be­stel­lung rein. Je­den Mitt­woch ver­pa­cken wir al­les, was fer­tig ist, don­ners­tags wird aus­ge­lie­fert! Eine Kol­le­gin sag­te, als sie neu zu uns kam: „Ist ja al­les so schön bunt hier!“

Zwei­te Hei­mat für vie­le Be­woh­ner: Das Josefhaus

Zwei­te Hei­mat für vie­le Be­woh­ner: Das Josefhaus

On­line-Re­por­ter Mo­ritz Sie­gert nimmt uns mit auf eine Zeit­rei­se in die Ge­schich­te des Josefhauses

1902 wur­de je­nes Ge­bäu­de er­rich­tet, wel­ches wir das Jo­sef­haus nen­nen. An­de­re Quel­len nen­nen das Jahr 1904. Ne­ben­an lag das Grund­stück St. Jo­han­nes­berg, auf dem seit 1899 die Schwes­tern des Do­mi­ni­ka­ner­or­dens wirk­ten. Mit der Er­wei­te­rung im Jah­re 1926 ge­hör­te auch das Jo­sef­haus dazu.

In ei­ner 1999 er­schie­ne­nen Chro­nik des St. Jo­han­nes­bergs steht, dass in ihm einst Stal­lun­gen un­ter­ge­bracht wa­ren. Das in den 1920er Jah­ren ne­ben­an ge­bau­te Per­so­nal­haus be­her­berg­te die auf dem Jo­han­nes­berg ar­bei­ten­den Mit­ar­bei­ter wie zum Bei­spiel Gärt­ner. Dazu gab es dar­in Näh­stu­be, Arzt- und spä­ter ein Fern­seh­zim­mer. An­fang der 2000er Jah­re wur­de es abgerissen.

Seit 1928 be­treu­ten die Or­dens­schwes­tern im Jo­sef­haus Säug­lin­ge so­wie klei­ne und grö­ße­re Kin­der. Wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs wur­de das Ge­län­de als Eva­ku­ie­rungs­la­ger ge­nutzt. Di­rekt ne­ben dem Jo­sef­haus sieht man noch heu­te den Hü­gel ei­nes Luft­schutz­bun­kers mit den Res­ten des ehe­ma­li­gen Ein­gangs so­wie der Lüf­tungs­schäch­te. Er soll­te die Be­woh­ner des St. Jo­han­nes­bergs vor Bom­ben­an­grif­fen schützen.

Nach dem Krieg be­treu­ten die Schwes­tern im Jo­sef­haus an TBC er­krank­te Kin­der. Im­mer mehr jun­ge Be­woh­ner ka­men hin­zu, un­ter an­de­rem Flücht­lings­kin­der aus Ost­preu­ßen. Seit 1954 leb­ten hier auch Men­schen mit Be­hin­de­rung. De­ren Be­treu­ung über­lie­ßen die DDR-Be­hör­den der Kir­che. 1976 en­de­te die im Haus un­ter­ge­brach­te Säug­lings­pfle­ge, um mehr Platz für die an­de­ren Be­woh­ner zu schaffen.

1986 ver­lie­ßen die letz­ten Or­dens­schwes­tern St. Jo­han­nes­berg. Des­sen Be­woh­nern wur­de ein le­bens­lan­ges Wohn­recht zu­ge­spro­chen, so auch An­ge­li­ka Kopitz­ke. Das Jo­sef­haus war ihr Zu­hau­se, Schwes­ter Vin­cen­ti­ne nann­te sie Mutti.

1989 be­ka­men die Be­woh­ner von St. Jo­han­nes­berg neue Grup­pen­na­men. Im Erd­ge­schoss des Jo­sef­hau­ses wohn­ten die Schwer­be­hin­der­ten der Da­vid­grup­pe und Ju­gend­li­che der Fran­zis­kus­grup­pe, im Ober­ge­schoss grö­ße­re Kin­der (Ste­pha­nus­grup­pe), die För­der­pfle­ge­grup­pe (Te­res­agrup­pe) so­wie Klein­kin­der (Ar­che Noah). 1987, sechs Jah­re nach Grün­dung der Ca­ri­tas-Werk­statt, zo­gen die ers­ten Grup­pen in an­de­re Ge­bäu­de auf dem Ge­län­de um. Seit 2004 sitzt im Jo­sef­haus der Be­rufs­bil­dungs­be­reich der Haupt­werk­statt, ab 2017 Cam­pus Q. Blei­ben wir ge­spannt, wie die Ge­schich­te die­ses Hau­ses weitergeht.

Mäch­tig was los: Ad­vents­markt ‘24

Mäch­tig was los: Ad­vents­markt ‘24

On­line-Re­por­ter Maik Poersch­ke be­sucht den Ad­vents­markt der Caritas-Werkstatt 

Um 7.00 Uhr fin­gen wir an, auf dem Park­platz die Zel­te auf­zu­bau­en. Die ver­schie­de­nen Werk­statt-Be­rei­che be­tei­lig­ten sich dar­an. An den Zel­ten ver­kauf­ten wir Le­cke­rei­en und klei­ne Ge­schen­ke für je­den Ge­schmack. Gleich am ers­ten gab es Brat­wurst, Pilz­pfan­ne, Cre­pes und selbst­ge­mach­te Mar­me­la­de. Ein Stück­chen wei­ter konn­te man, der Jah­res­zeit ent­spre­chend, Müt­zen, Schals und Hand­schu­he erwerben.

Un­se­re Ad­vents­krän­ze gin­gen weg wie war­me Sem­meln, ei­ni­ge von ih­nen hat­te ich selbst ge­fer­tigt. Ein wei­te­rer Ren­ner war Stock­brot, am La­ger­feu­er ge­rös­tet! Um 12.30 Uhr gönn­te auch ich mir eins. Phil­ipp Fo­cking aus der Gar­ten­bau­ab­tei­lung wi­ckel­te den Teig um den Stock, dann war Sel­ber­ma­chen an­ge­sagt, di­rekt an der Feu­er­scha­le. Das An­ge­bot war sehr breit, aber wie wäre es nächs­tes Jahr mal mit Grün­kohl und Kna­cker? Un­se­ren Ad­vents­markt gab es zum zwei­ten Mal. Er war sehr gut be­sucht, deut­lich vol­ler als letz­tes Jahr. Vie­le Be­su­cher von au­ßer­halb er­leb­ten, was bei uns auf dem St. Jo­han­nes­berg so ab­geht: jede Menge!

Im­mer ei­nen Be­such wert

Im­mer ei­nen Be­such wert

Eine ge­schäf­ti­ge Be­trieb­sam­keit herrsch­te heu­te im Lau­fe des Ta­ges auf dem Au­ßen­ge­län­de der Haupt­werk­statt. Wäh­rend des Ad­vents­mark­tes bo­ten vie­le Ver­kaufs­stän­de Ge­le­gen­heit, sich über die Viel­falt der Ei­gen­pro­duk­te un­se­rer Ca­ri­tas-Werk­statt zu in­for­mie­ren und auch den ei­nen oder an­de­ren Schatz käuf­lich zu er­wer­ben. Wir dan­ken al­len Gäs­ten für ih­ren Be­such und wün­schen eine fro­he und be­sinn­li­che Adventszeit.

Frau Ka­pi­tän un­se­res Berufsbildungsbereichs

Frau Ka­pi­tän un­se­res Berufsbildungsbereichs

On­line-Re­por­ter Maik Poersch­ke stellt uns Sa­bri­na Hirsch­feld vor, die Lei­te­rin des Be­rufs­bil­dungs­be­rei­ches der Caritas-Werkstatt

In Ber­lin ar­bei­te­te sie 10 Jah­re lang im be­treu­ten Woh­nen, lei­te­te sie eine Wohn­grup­pe samt klei­nem För­der­be­reich. Durch ih­ren Um­zug nach Ora­ni­en­burg und weil sie sich be­ruf­lich ver­än­dern woll­te, such­te sie eine neue Ar­beit. Im In­ter­net fand sie die Aus­schrei­bung für eine El­tern­zeit­ver­tre­tung im Fach­dienst der Ca­ri­tas-Werk­statt. Seit dem 1. Au­gust 2019 ist Sa­bri­na Hirsch­feld bei uns, aus der El­tern­zeit­ver­tre­tung wur­de eine dau­er­haf­te Stelle.

Zu­nächst lös­te sie Angi Geiß­ler in der Zweig­werk­statt am Ader­luch als Fach­dienst ab. Zum Jah­res­en­de 2019 wech­sel­te Ka­tha­ri­na Rie­del in die Werk­statt­lei­tung und gab ihre Funk­ti­on als Lei­te­rin des Be­rufs­bil­dungs­be­reichs ab.

Sa­bri­na über­nahm die­se Stel­le im Fe­bru­ar 2020 – aus­ge­spro­chen gern! Sie hat gro­ße Lust, neu zu uns kom­men­de Men­schen bei ih­rer Be­rufs­qua­li­fi­zie­rung zu un­ter­stüt­zen. Un­ter an­de­rem küm­mert sie sich um Auf­nah­me wie Pla­nung ih­rer be­ruf­li­chen Bil­dung. Neu ist, dass Sa­bri­na für bei­de Be­rufs­bil­dungs­be­rei­che (Cam­pus Q und Fak­tor C), die vor­her ge­trennt ge­lei­tet wur­den, Ver­ant­wor­tung trägt. Da­her hat sie zwei Bü­ros und ist je­weils eine hal­be Wo­che in der Haupt­werk­statt und am Heidering.

Sa­bri­na ar­bei­tet eng mit der Schu­le St. Jo­han­nes­berg, aber auch mit an­de­ren För­der­schu­len zu­sam­men. Sie er­zählt den Schü­lern von der Werk­statt und wel­che Mög­lich­kei­ten für Prak­ti­ka es hier gibt. Seit Fe­bru­ar 2020 be­glei­tet sie zu­dem die Schü­ler­prak­ti­kan­ten und führt sie durch sämt­li­che Ab­tei­lun­gen, dass sie ei­nen ers­ten Ein­druck be­kom­men. Ihr Job ist manch­mal et­was stres­sig, und sie hat sehr vie­le Ter­mi­ne. Den­noch kommt sie im­mer gern auf Ar­beit – ein­fach, weil es ihr hier ge­fällt, die At­mo­sphä­re stimmt und es so vie­le net­te Kol­le­gin­nen, Kol­le­gen und Be­schäf­tig­te gibt. Ich schät­ze an Sa­bri­na, dass man mit ihr gut re­den kann und dass sie im­mer ein of­fe­nes Ohr für un­se­re Ideen, Sor­gen und Nöte hat.

Zei­chen set­zen ge­gen Gewalt!

Zei­chen set­zen ge­gen Gewalt!

Für vie­le Frau­en – und lei­der auch Werk­statt­be­schäf­tig­te – ge­hö­ren Ge­walt­er­fah­run­gen in vie­len Le­bens­si­tua­tio­nen zum All­tag. Wir möch­ten, dass die Ca­ri­tas-Werk­statt ein si­cher Ort für alle ist. Des­halb ge­hö­ren Prä­ven­ti­on und Ge­walt­schutz zu den wich­ti­gen und un­ver­zicht­ba­ren Auf­ga­ben für uns als Ein­rich­tung. Und selbst­ver­ständ­lich un­ter­stüt­zen wir auch In­itia­ti­ven au­ßer­halb der Werk­statt und zei­gen buch­stäb­lich Flag­ge, wie hier mit dem Bür­ger­meis­ter von Ora­ni­en­burg am gest­ri­gen In­ter­na­tio­na­len Tag zur Be­sei­ti­gung von Ge­walt ge­gen Frau­en.

Was läuft im Förderbereich?

Was läuft im Förderbereich?

On­line-Re­por­ter Mo­ritz Sie­gert be­rich­tet an die­ser Stel­le künf­tig re­gel­mä­ßig ge­mein­sam mit Iris Arndt aus dem För­der­be­reich der Hauptwerkstatt.

Für Men­schen mit Schwerst­be­hin­de­rung gibt es in un­se­rer Ca­ri­tas-Werk­statt ei­nen be­son­de­ren Ort, den För­der­be­reich. In der Haupt­werk­statt ge­hö­ren dazu ak­tu­ell 27 Be­schäf­tig­te. Von ih­nen kön­nen 16 nicht spre­chen, 9 Men­schen ha­ben eine Geh­be­hin­de­rung. Sie alle wer­den von neun Fach­kräf­ten betreut.

Die Be­schäf­tig­ten sind in zwei Be­rei­che auf­ge­teilt. Ne­ben den 8 schon seit län­ge­rem be­stehen­den Grup­pen gibt es nun auch eine Gar­ten-Grup­pe. De­ren Be­schäf­tig­te sam­meln Pflan­zen so­wie an­de­re Din­ge, die man in der Na­tur fin­det. Aus ih­nen fer­ti­gen sie der Jah­res­zeit ent­spre­chen­de De­ko­ra­tio­nen, wel­che am Emp­fang oder auf dem Ad­vents­markt ver­kauft werden.

Die an­de­ren Grup­pen un­ter­neh­men Spa­zier­gän­ge, zäh­len, wie hier zu se­hen, in der Bi­blio­thek zu­rück­ge­ge­be­ne Spie­le durch, prü­fen die­se auf Voll­stän­dig­keit, bas­teln und ge­stal­ten. Je­der wird sei­nen Fä­hig­kei­ten ent­spre­chend ge­för­dert und betreut.

Im Snoe­zel­raum ru­hen sich die Be­schäf­tig­ten aus und ent­span­nen. Na­tür­lich wird im För­der­be­reich auch ge­mein­sam ge­fei­ert. Als mein Re­por­ter-Kol­le­ge Maik zur Fa­schings­dis­co als DJ auf­leg­te, herrsch­te eine aus­ge­las­se­ne Stim­mung, und die Tanz­flä­che war stets vol­ler Menschen.