Wir wol­len Frieden!

Wir wol­len Frieden!

On­line-Re­por­te­rin Mi­chae­la Senf be­rich­tet vom Werk­statt-Aus­flug zum Deut­schen Bun­des­tag: Letz­ten Diens­tag 8.30 Uhr hol­te uns der Fahr­dienst in der Haupt­werk­statt ab. Wir fuh­ren nach Ber­lin. Dort sa­hen wir das Bran­den­bur­ger Tor, die Sie­ges­säu­le und be­such­ten den Bun­des­tag, in dem das Par­la­ment tagt und Ent­schei­dun­gen trifft.

An der Ein­gangs-Schleu­se nah­men uns Se­cu­ri­ty-Mit­ar­bei­ter die Ja­cken ab und kon­trol­lier­ten un­se­re Ruck­sä­cke, dann gings hin­ein. Wir be­sich­tig­ten die Räum­lich­kei­ten, in de­nen Fried­rich Merz re­giert. Ei­nen Raum nutz­te ein Künst­ler, um aus Steck­na­deln Fi­gu­ren herzustellen.

Mi­chi, war­um bist du hier?“, frag­te ich mich. Ich fühl­te mich ko­misch, weil ich mir plötz­lich vor­stell­te, ich sei Bun­des­kanz­le­rin. Schon sah ich es vor mir, wie ich im Bun­des­tag mei­ne Mei­nung sage. In mei­ner Rede ging es vor al­lem um eins: All die Krie­ge müs­sen auf­hö­ren! Die Po­li­tik soll die Au­gen öff­nen und se­hen, wie es den Men­schen und be­son­ders den Kin­dern im Krieg geht. Sie ha­ben nichts zu es­sen, vie­le ver­lie­ren ihre El­tern, die Häu­ser sind ka­putt! Stän­dig Si­re­nen, stän­dig un­ter Angst – wenn der Krieg nicht auf­hört, ha­ben wir ihn auch bald hier.

Wir alle ha­ben ein schö­nes Zu­hau­se, gu­tes Es­sen – dann schlägt eine Bom­be ein, und al­les ist vor­bei, das ist doch krank! Des­halb mein Ap­pell: Je­des Kind soll zu Es­sen, zu trin­ken und ei­nen Schlaf­platz ha­ben – ei­nen Ort, an dem es sich ge­schützt weiß, wo es Lie­be und el­ter­li­che Für­sor­ge be­kommt. Für was ist die Po­li­tik denn da? Ich wün­sche mir Frie­den auf Erden!

In die Kup­pel vom Reichs­tags­ge­bäu­de konn­te ich nicht mit hin­auf­stei­gen, weil ich schreck­li­che Hö­hen­angst habe. Ich war klatsch­nass ge­schwitzt, mir wur­de übel. Mike Dess­om­bes brach­te mich run­ter und blieb bei mir. Ich war heil­froh, als ich wie­der an die fri­sche Luft kam. Gott sei Dank ging es mir bald wie­der bes­ser. War­um war ich ei­gent­lich mit­ge­fah­ren? Weil ich selbst ein­mal re­gie­ren woll­te. Das Gan­ze war mir dann ein biss­chen pein­lich, es kam ein­fach über mich. Aber habe ich Unrecht?

Ge­sun­de Süße aus dem Bildungs-Garten

Ge­sun­de Süße aus dem Bildungs-Garten

Die On­line-Re­por­ter des Hei­de­rings be­such­ten Fach­kraft Ant­je Jar­nack, denn die hat­te uns was Tol­les zu vermelden:

Un­ser dies­jäh­ri­ges Jo­han­nis­beer­ge­lee ist groß­ar­tig ge­lun­gen! In die­sem Jahr hat­ten wir zir­ka zwei Ki­lo­gramm Jo­han­nis­bee­ren ge­ern­tet. Daya rühr­te die Früch­te und halb beim Ab­fül­len. Au­ßer­dem hat­te sie zu­vor die Zu­ta­ten zu­sam­men­ge­sucht und die nö­ti­gen Ar­beits­ma­te­ria­li­en bereitgestellt.

Im De­zem­ber wer­den wir un­ser Ge­lee wei­ter­ver­ar­bei­ten. Wir wol­len Do­mi­no­stei­ne her­stel­len und sie da­mit ver­edeln. Schon jetzt freu­en wir uns auf die nächs­te Ern­te – aber erst­mal gibt’s zur dies­jäh­ri­gen Ad­vents­zeit was Süßes!

Herbst­zeit im FBB-Garten

Herbst­zeit im FBB-Garten

Kon­stan­tin Rein­hardt be­rich­tet live aus dem För­der­be­reich: In un­se­rer Gar­ten-Grup­pe ar­bei­ten der­zeit sechs Be­schäf­tig­te: Duc, Leo­nie, Ke­vin, Ste­fan, Eric und ich. Den FBB-Gar­ten gibt es seit die­sem Jahr, er wird von un­se­ren Grup­pen­lei­te­rin­nen Frau Ro­chow und Frau Witt auf­ge­baut. Un­se­re Auf­ga­be ist, vor dem Grup­pen­raum ei­nen klei­nen Gar­ten­be­reich an­zu­le­gen, wo wir Ge­mü­se und Obst an­bau­en. Au­ßer­dem be­su­chen wir re­gel­mä­ßig das „Grü­ne Klas­sen­zim­mers“ im Schloss­park Ora­ni­en­burg, um noch mehr über Pflan­zen, Na­tur und Um­welt zu lernen.

Die Herbst­stür­me fe­gen übers Land und kün­di­gen den Win­ter an. Die­se Zeit nut­zen wir nicht, um uns zu ver­krie­chen. Nein, wir sind vol­ler Vor­freu­de auf den Ad­vents­ba­sar! Für ihn bas­teln und ge­stal­ten wir im FBB-Gar­ten vie­le Nettigkeiten.

In den letz­ten Wo­chen ge­stal­te­ten wir mit Ton Herbst- und Weih­nachts­de­ko­ra­tio­nen, wie auf dem Foto zu se­hen ist. Au­ßer­dem be­kle­ben wir Über­töp­fe mit bun­ten Fo­li­en­res­ten. Die Ma­te­ria­li­en sam­meln wir auf dem Ge­län­de und ver­wer­ten an­fal­len­de Res­te. So ent­ste­hen lau­ter ein­zig­ar­ti­ge Stü­cke, ech­te Uni­ka­te. Am Ende pflan­zen wir un­se­re selbst­ge­zo­ge­nen Pflan­zen hin­ein. Zu­sätz­lich bas­teln wir Weih­nachts­bau­m­an­hän­ger aus Holz.

Am Don­ners­tag un­ter­bre­chen wir die Bas­te­lei, um das Pfer­de­an­ge­bot von Frau Ro­chow zu nut­zen. Ge­mein­sam fah­ren wir zu den Pfer­den, strie­geln sie und säu­bern die Kop­peln mit Schub­kar­re und Besen.

Be­vor die be­sinn­li­che Zeit los­geht, wünscht das FBB-Gar­ten­team al­len Be­schäf­tig­ten und Mit­ar­bei­ten­den ei­nen schö­nen Herbst!

Im­mer an­sprech­bar und fair

Im­mer an­sprech­bar und fair

On­line-Re­por­ter Erik Eg­ler stellt Si­mo­ne Fi­scher vor: Si­mo­ne ist seit 2007 in der Werk­statt und ge­hört dem Can­ti­na-Team vom Ader­luch an. Sie ar­bei­tet ger­ne mit den Men­schen hier zu­sam­men und kennt vie­le Be­schäf­tig­te. Gern möch­te sie sich für un­se­re In­ter­es­sen ein­set­zen, da­mit alle zu­frie­den am Ar­beits­platz ar­bei­ten kön­nen. Des­halb be­warb sie sich für den Werkstattrat.

Si­mo­ne ist im­mer an­sprech­bar und hört gut zu. Da­bei ist sie freund­lich und be­han­delt alle fair. In der Werk­statt lern­te sie ih­ren Ehe­mann ken­nen. Sie hat drei Kin­der, ihre Hob­bys sind Dart, Fe­der­ball so­wie Tisch­ten­nis, au­ßer­dem bas­telt sie gern.

Si­mo­ne hat be­reits Er­fah­rung im Be­reich der Frau­en­be­auf­trag­ten, weiß um die Ein­hal­tung der Schwei­ge­pflicht und wür­de sich freu­en, wenn sie in den Werk­statt­rat ge­wählt wird.

„Es war schön mit dir!“

Es war schön mit dir!“

On­line-Re­por­te­rin Ina Krau­se in­ter­viewt Si­mo­ne Fischer

Si­mo­ne ar­bei­tet bei uns am Ader­luch in der Kü­che. Wie ich nahm sie am dies­jäh­ri­gen Schicht­wech­sel teil. Ich be­frag­te sie darüber: 

Wie war dein Tagesplan?

Zu­erst wur­den wir vom Ca­ri­tas-Shut­tle nach Ho­hen Neu­en­dorf ins Rat­haus ge­fah­ren. Dort war die Er­öff­nung. Dann brach­ten sie uns an un­se­re Ein­satz­or­te. Ich mach­te mei­ne Schicht im Ora­ni­en­bur­ger Arbeitsamt.

Was hast Du dort gemacht?

Sie zeig­ten mir sämt­li­che Be­rei­che, und ich durf­te über­all reinschnuppern.

Hat­test du net­te Kol­le­gen, und hat Dir Dei­ne Schicht Spaß gemacht?

Ja, es hat mir Spaß ge­macht. Am Ende ver­ab­schie­de­ten mich die Mit­ar­bei­ter mit den Wor­ten: „Viel­leicht bis zum nächs­ten Schicht­wech­sel, es war schön mit Dir.“

Vor der Wahl ein Kaf­fee­schnack un­ter Mädels

Vor der Wahl ein Kaf­fee­schnack un­ter Mädels

Va­nes­sa Ver­der­ber be­rich­tet vom dies­jäh­ri­gen Frauencafé

Das dies­jäh­ri­ge Frau­en­ca­fé lief recht ent­spannt ab. Zu­sätz­lich zu Kaf­fee und Ku­chen gab es auch le­cke­re Kek­se und Säf­te, da­für vie­len Dank!

The­ma wa­ren die an­ste­hen­den Wah­len der Frau­en­be­auf­trag­ten und des Werk­statt­rats. Un­se­re am­tie­ren­den Frau­en­be­auf­trag­ten wa­ren per­sön­lich vor Ort, ge­nau wie die Mit­glie­der des Wahl­vor­stands, wel­cher aus zwei Be­schäf­tig­ten und zwei Mit­ar­bei­tern besteht.

Sie er­klär­ten uns, wie die Wahl ab­läuft und auch, wie man sich selbst be­wer­ben kann. Dazu musst Du ein For­mu­lar aus­fül­len und brauchst drei Un­ter­stüt­ze­rin­nen oder Un­ter­stüt­zer – für eine Kan­di­da­tur als Frau­en­be­auf­trag­te na­tür­lich aus­schließ­lich Unterstützerinnen.

Man­che stri­chen auf der Wahl­lis­te auf­grund der dort ver­öf­fent­lich­ten Da­ten ih­ren Na­men durch. Viel­leicht könn­te man hier zu­künf­tig zu­min­dest das ge­naue Ge­burts­da­tum weglassen?

Ich fin­de es sehr gut, dass wir Be­schäf­tig­ten die­se bei­den Gre­mi­en wäh­len. Schließ­lich ver­tre­ten sie un­se­re In­ter­es­sen. Mir ist es wich­tig, zu wis­sen: An wen kann ich mich wen­den, zu wem habe ich das größ­te Vertrauen?

Auch ich wag­te den Ver­such, mich für ei­nes der bei­den Gre­mi­en zu be­wer­ben. Viel­leicht klappt es. Wenn nicht, ists auch nicht so schlimm. In je­dem Fall bin ich sehr ge­spannt, wer die neu­en Frau­en­be­auf­trag­ten sind und wer in den Werk­statt­rat ge­wählt wird.

Werk­statt­le­ben am Stand­ort Hei­de­ring (Teil 2)

Werk­statt­le­ben am Stand­ort Hei­de­ring (Teil 2)

All­roun­der im Einsatz

Er­in­ne­run­gen von Jef­frey Fehst, auf­ge­schrie­ben von den On­line-Re­por­tern vom Heidering

Im Au­gust 2008 kam ich als Zivi an den Stand­ort Ber­li­ner Stra­ße 60A (heu­te Emil Po­les­ky-Stra­ße 60). Zwei Mo­na­te ar­bei­te­te ich hier in der ers­ten Werk­statt-Ab­tei­lung für psy­chisch be­ein­träch­ti­ge Menschen.

An­schlie­ßend über­nahm ich von Mar­cel Teich­mann die aus­ge­la­ger­te Grup­pe bei der Fir­ma Frie­sen. Die sa­ßen im Ge­wer­be­park Nord am Hei­de­ring. Ei­ni­ge ih­rer Be­schäf­tig­ten sind noch heu­te bei uns, zum Bei­spiel Frank Schmidt, Chris­to­pher Ber­ger oder Da­ni­el Bo­the. Frie­sen re­ge­ne­rier­te un­ter an­de­rem An­las­ser und Licht­ma­schi­nen. So be­treu­te ich be­reits als Zivi eine Gruppe.

Ende Juni 2009 frag­te mich Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau: „Kannst du dir vor­stel­len, bei uns zu bleiben?“

Mit dem coo­len Hau­fen hier, das macht mir schon Spaß, sehr gern blei­be ich!“, lau­te­te mei­ne Ant­wort. Seit­dem bin ich haupt­be­ruf­lich im Team.

Durch eine glück­li­che Fü­gung konn­te die Werk­statt im glei­chen Jahr am Hei­de­ring ein Grund­stück be­zie­hen. Es gab eine Ver­stei­ge­rung, in letz­ter Se­kun­de er­hielt die Ca­ri­tas den Zu­schlag. Der Stand­ort war für uns ide­al. Gleich ne­ben­an saß nicht nur Frie­sen, son­dern auch Ora­fol, seit Jahr­zehn­ten un­ser wich­tigs­ter Part­ner. Das Haupt­haus so­wie die heu­ti­ge De­mon­ta­ge­hal­le stan­den schon, letz­te­re be­her­berg­te zu­vor eine Au­to­werk­statt. Als ich dar­in mein ers­tes Auto fo­lier­te, stan­den dort noch die al­ten Hebebühnen.

Erst­mal aber hieß es: Re­no­vie­ren! Auch am Sams­tag er­schei­nen wir, um zu ma­lern. Wir frag­ten die Be­schäf­tig­ten: „Wer kann sich vor­stel­len, uns zu unterstützen?“

Das Gan­ze war frei­wil­lig, und als klei­nes Dan­ke­schön be­stell­ten wir zum Mit­tag Piz­za. Wir stell­ten ein paar Ti­sche und Stüh­le in den noch völ­lig lee­ren Con­tai­ner, der mal un­se­re Can­ti­na wer­den soll­te und ze­le­brier­ten da­selbst un­se­re Mit­tags­pau­se. Or­dent­lich ge­stärkt kehr­ten wir an die Ma­ler­ar­bei­ten zurück.

No­vem­ber 2009 stieg die Er­öff­nungs­fei­er des neu­en Stand­orts. In der De­mon­ta­ge, rechts an der Wand zur heu­ti­gen Wer­be­tech­nik, bau­ten wir eine gro­ße Büh­ne auf. Es gab ein schö­nes Buf­fet und drau­ßen glüh­te der Grill.

Seit­her pas­sier­te vor Ort eine Men­ge. So wur­den un­ter an­de­rem das Fahr­stuhl­sys­tem nebst sich auf dem Dach dre­hen­den C, die Ver­bin­dung zwi­schen Haupt­ge­bäu­de und Hal­len­trakt an- oder die Zwi­schen­eta­ge für die Wer­be­gra­fik ein­ge­baut. Be­sag­tes C dreht sich seit No­vem­ber 2009 qua­si un­un­ter­bro­chen. Ich nen­ne es gern „Ca­si­no Roy­al“. Für mich ist der Hei­de­ring der Stand­ort mit dem meis­ten Herzblut.

Werk­statt­le­ben am Stand­ort Hei­de­ring (Teil 1)

Werk­statt­le­ben am Stand­ort Hei­de­ring (Teil 1)

Das Team der On­line-Re­por­ter schreibt Ge­schich­te! Und zwar die Ge­schich­te der Zweig­werk­statt am Heidering.

Hier blieb nichts beim Alten

Die­ses Mot­to be­schreibt nicht nur un­ser Werk­statt­le­ben, son­dern zu­dem die Ver­wand­lun­gen un­se­res Stand­orts am Hei­de­ring. Mon­ta­ge – heu­te Kon­fek­tio­nie­rung, Wer­be­tech­nik – frü­her Wer­be­gra­fik, Gar­ten- und Land­schafts­pfle­ge – bis auf Can­ti­na und De­mon­ta­ge wan­der­ten sämt­li­che Ab­tei­lun­gen mehr­fach quer durchs Haus.

In den kom­men­den Wo­chen prä­sen­tie­ren wir Euch meh­re­re Ar­ti­kel über un­se­re Zweig­werk­statt. Freut Euch auf Ge­schich­ten von Men­schen, die an de­ren His­to­rie mitschrieben!

Ers­te Hil­fe im Einsatz

Ers­te Hil­fe im Einsatz

On­line-Re­por­te­rin Mi­chae­la Senf er­in­nert sich am Ort des Ge­sche­hens an ei­nen Wegeunfall

Bei uns am Ader­luch ver­un­glück­te neu­lich ein Kol­le­ge. Ge­nau wie ich woll­te er mit dem Fahr­dienst los­fah­ren. Be­vor wir ein­stei­gen konn­ten, stol­per­te er, stürz­te und knall­te mit dem Kopf voll ge­gen ei­nen Pfei­ler. Da­bei er­litt er eine Platzwunde.

Pe­tra Otto setz­te ihn auf und ver­such­te, die Blu­tung zu stop­pen. Sa­bri­na Bahn hol­te ein Tuch für die Wun­de und Nan­cy Berg rief den Ret­tungs­dienst. Gute Team­ar­beit also! Der Ret­tungs­dienst er­schien und ver­sorg­te mei­nen Kol­le­gen. Zum Glück konn­te er schnell wie­der in die Werk­statt kom­men. Wie gut, dass wir hier Fach­kräf­te ha­ben, die Ers­te Hil­fe leis­ten können!

Ent­span­nen­de Ge­sund­heits­ta­ge am Aderluch

Ent­span­nen­de Ge­sund­heits­ta­ge am Aderluch

Von On­line-Re­por­ter Alon­zo Münn

Von Diens­tag bis Don­ners­tag 14.–16. Ok­to­ber, fan­den in un­se­rer Werk­statt an al­len drei Stand­or­ten die Ge­sund­heits­ta­ge statt. So auch bei uns Ader­luch, wo ich mich am Diens­tag zu­nächst von un­se­rer Phy­sio­the­ra­peu­tin Sil­via den Rü­cken mas­sie­ren ließ.

Me­la­nie Frei­tag lei­te­te die Ent­span­nungs­run­de, zu ihr ging ich als nächs­tes. Wäh­rend des Gan­zen lan­de­te ich – mit­ten in ei­ner Atem­übung – im Tief­schlaf. Mit an­de­ren Wor­ten: Es hat funk­tio­niert! Ich konn­te mich sehr gut ent­span­nen, und der an­schlie­ßend ge­reich­te Streu­sel­ku­chen mit Zu­cker­guss, auch Clowns- oder Pa­pa­gei­en-Ku­chen ge­nannt, war ein­fach lecker!

Mein Werk­statt-Ta­ge­buch (Teil 2)

Mein Werk­statt-Ta­ge­buch (Teil 2)

On­line-Re­por­ter Alon­zo Münn blät­tert für uns in sei­nem Tagebuch

Mon­tag

Ich ent­fern­te an Bam­bus­stö­cken die Blät­ter, weil wir die Stö­cke ver­kau­fen wol­len. Man kann sie gut als Stüt­zen für To­ma­ten­pflan­zen benutzen.

Dann pack­te ich 30 Bo­xen mit je­weils 50 Zu­cker­wat­te­stäb­chen. Isa­bels Box sor­tier­te ich um, weil sie die hin­te­re Rei­he nicht sah. Jetzt ist al­les gleich hoch, dass es nicht um­kippt. Ich be­sorg­te eine Aus­schuss-Kis­te. Da kom­men die Zu­cker­wat­te­stäb­chen rein, die zer­bra­chen oder auf den Bo­den fie­len. Wir wol­len sie mit ei­nem Schred­der so klein be­kom­men, dass sie in un­se­re Ka­mi­n­an­zün­der pas­sen. So könn­ten wir auch sie sinn­voll nut­zen, The­ma Nachhaltigkeit.

Ma­nue­la stell­te ich im Ne­ben­raum Bü­gel­per­len hin. Mit die­ser Ar­beit kommt sie bes­ser zu­recht, als mit den Bam­bus­stö­cken. Ge­org half ich beim Müll und be­stück­te die Müll­ei­mer mit Tü­ten. Dann trieb ich Sport mit Jus­tin und Carola.

Diens­tag

Ich schrieb Sa­chen aus Bü­chern ab und spitz­te mei­ne Blei­stif­te mit ei­nem au­to­ma­ti­schen An­spit­zer. Isa­bel frag­te ich, ob sie mit Play-Doh spie­len möch­te. Ich stell­te ihr die Kne­te hin, und jetzt spielt sie damit. (…)

Ich stell­te coo­le Ser­vi­et­ten auf die Ge­burts­tags­ti­sche von Wolf­gang und Vla­di, und wir fei­er­ten den Ab­schied von Frank Wolf vom Ader­luch. Bei uns war er nur zu Be­such, er ar­bei­tet in der Haupt­werk­statt in der Werbemittelfertigung.

Au­ßer­dem mal­te ich ein Bild für die Ver­ab­schie­dung un­se­res BuF­Dis Matteo, auf dem wir an­schlie­ßend Un­ter­schrif­ten aus dem ge­sam­ten Ader­luch sam­mel­ten. Ich schrieb Matteo: „Es hat ex­trem viel Spaß mit dir ge­macht, komm gern wieder.“

Au­ßen­ar­beits­platz mit Unterstützung

Au­ßen­ar­beits­platz mit Unterstützung

On­line-Re­por­ter Mi­cha­el Ben­ter be­fragt den Job­coach der Ca­ri­tas-Werk­statt: Alex­an­der Pläp

Was hast Du ge­macht, be­vor Du in die Ca­ri­tas-Werk­statt kamst?

Ich stu­dier­te Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­päd­ago­gik und ar­bei­te­te ne­ben­her als per­sön­li­cher As­sis­tent für ei­nen Rol­li­fah­rer in Berlin.

Und wie kamst Du in die Werkstatt?

Durch mei­nen Schwie­ger­va­ter An­dre­as Pac­zoch, der hier ar­bei­te­te. Au­gust bis De­zem­ber 2012 ab­sol­vier­te ich ein Pflicht­prak­ti­kum im Rah­men mei­nes Stu­di­ums. Da­nach ar­bei­te­te ich im am­bu­lant be­treu­ten Woh­nen der Ca­ri­tas. 2016 frag­te mich Da­ni­el Vogt, ob ich die Nach­fol­ge von Rein­hard Sprang an­tre­ten möch­te. So wur­de ich Fach­kraft für be­ruf­li­che In­te­gra­ti­on, seit 2019 hauptberuflich.

Wa­ren Au­ßen­ar­beits­plät­ze für Be­schäf­tig­te Dei­ne Idee? Oder gab es sie schon vorher?

Als ich von Rein­hard über­nahm, gab es vier aus­ge­la­ger­te Arbeitsplätze.

Wie vie­le sind es jetzt?

Ak­tu­ell be­treue ich zehn Be­schäf­tig­te, dazu die Prak­ti­kan­ten. Ve­ro­ni­ka Pri­wit­zer be­treut auch noch­mal neun, ins­ge­samt sind es also 19.

War­um sol­len Be­schäf­tig­te über­haupt auf Außenarbeitsplätze?

Je­der, der das möch­te, soll die Mög­lich­keit ha­ben, sich au­ßer­halb der Werk­statt aus­zu­pro­bie­ren. Das ge­hört zu un­se­rem Auf­trag, es geht auch um die Durch­läs­sig­keit zum ers­ten Ar­beits­markt. Man­che se­hen es als Ab­wechs­lung und kom­men an­schlie­ßend wieder.

Kann ich als Be­schäf­tig­ter auch Fi­li­al­lei­ter werden?

Das ist un­wahr­schein­lich, denn dazu brauchst du die ent­spre­chen­de Aus­bil­dung, viel­leicht so­gar ein Stu­di­um. Auch ich könn­te kein Fi­li­al­lei­ter werden.

Fragst Du Be­schäf­tig­te, ob sie auf ei­nen Au­ßen­ar­beits­platz wol­len, kom­men sie auf Dich zu, oder geht beides?

Bei­des geht. In den Jah­res­ge­sprä­chen fra­gen wir eure Wün­sche ab. Ein­mal im Mo­nat hab ich Sprech­stun­de, da könnt Ihr Euer In­ter­es­se bekunden.

Wenn ich beim Bä­cker lese, dass er eine Aus­hil­fe sucht, kann ich da ein­fach hin­ge­hen und sa­gen: „Das wür­de ich ger­ne ma­chen?“ Oder wen­de ich mich dazu an mei­ne Fach­kraft oder an Dich?

Du kannst es selbst ver­su­chen, aber drau­ßen geht es stres­si­ger zu als bei uns. Für je­den von Euch gilt eine Er­werbs­min­de­rung, Ihr habt hier auch mehr Pau­sen. Drau­ßen gilt meist ein hal­bes Jahr Pro­be­zeit, da kannst du schnell ge­kün­digt wer­den. Bes­ser, wir un­ter­stüt­zen dich da­bei. Ich ste­he zwi­schen Werk­statt und ex­ter­nen Ar­beit­ge­bern, und ge­mein­sam gu­cken wir, was geht. Hast du eine Idee, wen­de Dich gern an mich. Ich be­glei­te­te auch schon Be­schäf­tig­te vom aus­ge­la­ger­ten Ar­beits­platz in die Ausbildung.

Wie vie­le Fir­men bie­ten aus­ge­la­ger­te Ar­beits­plät­ze an?

Meist tre­te ich an die Fir­men her­an. Es ist nicht so, dass die­se Stel­len für aus­ge­la­ger­te Ar­beits­plät­ze aus­schrei­ben. So in­di­vi­du­ell der Be­schäf­tig­te, so in­di­vi­du­ell der Arbeitsplatz.

Gibt es ei­nen ex­tra Ar­beits­ver­trag mit dem an­de­ren Be­trieb, oder gilt der Ver­trag mit der Werk­statt weiter?

Der Werk­statt-Ver­trag gilt wei­ter, dazu kommt eine ver­trag­li­che Grund­la­ge für den aus­ge­la­ger­ten Ar­beits­platz zwi­schen der Werk­statt und dem Auf­trag­ge­ber, den wir ge­mein­sam aus­han­deln. Der Be­schäf­tig­te be­kommt wei­ter das Werk­statt-Ent­gelt, dazu sieb­zig Pro­zent von dem, was der Auf­trag­ge­ber für den aus­ge­la­ger­ten Ar­beits­platz zahlt. Die an­de­ren drei­ßig kom­men in ei­nen Topf, aus wel­chem Pro­duk­ti­ons­kos­ten, Ma­te­ri­al und an­de­res be­zahlt werden.

Wie hältst Du den Kon­takt zu den Be­schäf­tig­ten auf Außenarbeitsplätzen?

In der Prak­ti­kums­pha­se bin ich ein­mal die Wo­che vor Ort, bei aus­ge­la­ger­ten Ar­beits­plät­zen alle zwei Wo­chen. Dazu hal­ten wir Kon­takt über Te­le­fon und Messenger.

Pas­sier­te es schon­mal, dass Dich eine Fir­ma an­ruft: „Dein Be­schäf­tig­ter kam so oft zu spät, der soll in die Werk­statt zurück!“

Um Pünkt­lich­keit ging es bis jetzt eher nicht. Manch­mal stellt sich je­doch her­aus, die Ar­beit ist zu an­stren­gend, et­was passt nicht, oder es gibt kei­ne Ar­beit mehr für den Beschäftigten.

Kam es schon vor, dass sich ein Be­schäf­tig­ter in ei­ner Fir­ma aus­ge­nutzt fühl­te – und wo­mög­lich nicht dar­über spre­chen wollte?

Die­sen Fall hat­ten wir noch nicht. Ich ach­te aber dar­auf, dass ihr nicht aus­ge­nutzt wer­det. Wird je­mand von Euch schlecht be­han­delt, küm­mern wir uns dar­um! Manch­mal passt es von der Ge­sund­heit nicht oder nicht mehr. Durch­lebt je­mand bei­spiels­wei­se eine psy­chi­sche Kri­se, su­chen wir nach We­gen, dass es dem­je­ni­gen wie­der bes­ser geht.

Ha­ben Be­schäf­tig­te auf Au­ßen­ar­beits­plät­zen so vie­le Ur­laubs­ta­ge wie wir? Gibt es drau­ßen auch Schließtage?

Fei­er­ta­ge gel­ten über­all, Werk­statt-Schließ­ta­ge hin­ge­gen sind nicht bin­dend für den aus­ge­la­ger­ten Ar­beits­platz. Jes­si­ca ist zum Bei­spiel bei EDEKA, da ar­bei­tet sie ein­mal im Mo­nat sams­tags. Auch auf dem Rei­ter­hof wird am Wo­chen­en­de ge­ar­bei­tet. Aber nie­mand wird dazu ge­zwun­gen, wir spre­chen al­les vor­her ab.

Kann ich vom Au­ßen­ar­beits­platz wie­der zu­rück in die Werkstatt?

Ja, das geht. Wir ver­su­chen, den aus­ge­la­ger­ten Ar­beits­platz zu er­hal­ten, aber zwin­gen nie­man­den, dort zu bleiben.

Wie ge­fällt Dir Dei­ne Arbeit?

Ich fin­de sie sehr span­nend. Ich bin viel un­ter­wegs, auch als Fach­dienst für Rad & Tat so­wie die Gar­ten- und Land­schafts­pfle­ge. Ab No­vem­ber bin ich wie­der zu 100 % im Job­coa­ching. Auch das ge­fällt mir. Da­durch kann ich mich auch ge­ziel­ter auf mei­ne zu­künf­ti­gen Auf­ga­ben kon­zen­trie­ren und mehr für „mei­ne“ Be­schäf­tig­ten da sein.