Er­in­ne­rung und Verantwortung

Er­in­ne­rung und Verantwortung

On­line-Re­por­te­rin Ma­nue­la Wro­blew­ski be­such­te den Vor­trag von Schü­le­rin Lia Nie­buhr in der Caritas-Werkstatt 

Kürz­lich gab es eine sehr in­ter­es­san­te Ver­an­stal­tung in der Lern­in­sel. Lia Nie­buhr und ihre Groß­mutter Frau Paep­ke lie­ßen uns an ih­rer Fa­mi­li­en­ge­schich­te teil­ha­ben. Frau Paep­ke war Leh­re­rin an der Lin­den­schu­le, Lia drückt noch die Schulbank.

Es ging um den Ho­lo­caust, wel­cher durch das Schick­sal von Lias Ur­groß­tan­te Frie­da Vo­gel und ih­res Man­nes Wal­ter zu­gleich ein Teil ih­rer Fa­mi­li­en­ge­schich­te ist. Bei­de wa­ren Mit­glie­der der KPD und wur­den 1933 auf­grund der „Teil­nah­me an ei­ner kom­mu­nis­ti­schen Ver­samm­lung“ inhaftiert.

Wal­ter Vo­gel war zu­dem Halb­ju­de und muss­te An­fang der 1940er Jah­re als „wehr­un­wür­di­ger Straf­tä­ter“ der Straf­di­vi­si­on 999 bei­tre­ten. 1943 wur­de er in Grie­chen­land sta­tio­niert, von wo aus er sehr poe­ti­sche Brie­fe an Frie­da schrieb. Er und sei­ne Mit­ge­fan­ge­nen wur­den als le­ben­des Ka­no­nen­fut­ter bei der Mi­nen­räu­mung ein­ge­setzt. Da­bei ver­lo­ren vie­le ihr Le­ben, weil sie auf eine Mine tra­ten. Auch Wal­ter starb 1945 in Griechenland.

Frie­da über­leb­te Na­zi­reich und Welt­krieg. 1953 er­hielt sie den Aus­weis als Ver­folg­te des Nazi-Regimes.

Lias Oma er­zähl­te auch et­was über das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Sach­sen­hau­sen. Lias Klas­se hat­te eine Wo­che zu­vor die Ge­denk­stät­te des ehe­ma­li­gen Ver­nich­tungs­la­gers Ausch­witz be­sucht. Dort er­zähl­te ein Über­le­ben­der, un­ter wel­chen un­mensch­li­chen Be­din­gun­gen die La­ger­häft­lin­ge in Ausch­witz da­hin­ve­ge­tie­ren mussten.

Lia zeig­te ein Dia­gramm der Wahl­er­geb­nis­se von 1933 und heu­te. Da­mals wie heu­te glaub­ten im­mer mehr Men­schen, dass nur Deut­scher sein kann, wer „rei­nen deut­schen Blu­tes“ ist und dass alle an­de­ren Men­schen we­ni­ger oder nichts wert sind.

Lia und ihre Oma sind noch da­bei, das ih­nen vor­lie­gen­de Ma­te­ri­al von Frie­da und Wal­ter Wolf zu sich­ten und zu ord­nen. Die Ver­an­stal­tung ging mir sehr nahe. Ich brauch­te eine gan­ze Wei­le, das Ge­hör­te zu ver­ar­bei­ten. So­weit ich weiß, sol­len Lia und ihre Oma wie­der­kom­men – wir wer­den da­bei sein!

An­gril­len am Heidering

An­gril­len am Heidering

On­line-Re­por­te­rin Mo­ni­ka Fied­ler nimmt uns mit zur Er­öff­nung der Grill­sai­son am Heidering 

Am Frei­tag, 14. März 2025, war es nun end­lich so­weit. Vie­le freu­ten sich schon auf die­sen Tag. Die Son­ne schien so schön, also das idea­le Wet­ter zum Gril­len! Das fand of­fen­bar auch un­ser Stand­ort­lei­ter Sö­ren Neu­bert, der al­les da­für Nö­ti­ge or­ga­ni­siert hat­te. Vier­mal im Jahr ist bei uns Gril­len an­ge­sagt, kos­ten­los! Das ist ja nicht selbstverständlich.

Zur Mit­tags­zeit stand drau­ßen un­ser Grill un­ter Feu­er. Es gab Brat­wurst oder Steak, dazu Nu­del- und Kar­tof­fel­sa­lat. Das pass­te wun­der­bar und wur­de von al­len gut an­ge­nom­men. An die­ser Stel­le möch­te ich noch­mal herz­lich dan­ke sa­gen: Un­se­rem Be­triebs­lei­ter Sö­ren Neu­bert für die schö­ne Idee und die Or­ga­ni­sa­ti­on und na­tür­lich auch an die Gril­ler und über­haupt an alle, die mit­ge­hol­fen haben.

Ein be­son­de­rer Auf­trag in der Hauptwerkstatt

Ein be­son­de­rer Auf­trag in der Hauptwerkstatt

On­line-Re­por­ter Mi­cha­el Ben­ter ist an ei­nem ech­ten Hin­gu­cker beteiligt 

Die Wer­be­tech­nik im Hei­de­ring er­hielt den Auf­trag, in der Haupt­werk­statt eine Tür mit dem Schrift­zug der dies­jäh­ri­gen Ca­ri­tas-Kam­pa­gne zu ver­se­hen. En­ri­co Sach­se be­rei­te­te al­les am Com­pu­ter vor, und dann gings los. Wir pack­ten un­ser Werk­zeug und al­les, was wir sonst noch brauch­ten, ins Auto und fuh­ren zu viert zum St. Johannesberg.

In der Haupt­werk­statt an­ge­kom­men, säu­ber­ten wir als ers­tes die zu ge­stal­ten­de Tür, vorn am In­fo­point. Zwei Zet­tel kleb­ten auf ihr – mit dop­pel­sei­ti­gem Kle­be­band, eine ech­te Her­aus­for­de­rung: Zet­tel ab­zie­hen, die Kle­be­res­te mit brau­nen Spe­zi­al-Rei­ni­ger-Spray ent­fer­nen und an­schlie­ßend die be­sprüh­te Flä­che mit ei­nem wei­te­ren Spray neu­tra­li­sie­ren. An­de­ren­falls klebt die Fo­lie näm­lich nicht.

Zu zweit ma­ßen wir al­les mit dem Zoll­stock aus und scho­ben die ka­schier­ten Fo­li­en in die rich­ti­ge Po­si­ti­on. Da wir es hier mit ei­ner Me­tall­tür zu tun hat­ten, fi­xier­ten wir die ein­zel­nen Buch­sta­ben zu­sätz­lich mit Magneten.

Mit­tels ei­nes Ra­kels streif­te ich die über­schüs­si­gen Fo­li­en­res­te ab, dann stand dort in wei­ßen Buch­sta­ben auf ro­tem Grund: Ca­ri­tas öff­net Tü­ren. Un­ten links plat­zier­ten wir das Ca­ri­tas-Logo und da­ne­ben den QR-Code für die Kampagne.

Nun brauch­ten wir nur noch die Ka­schier­fo­lie ab­zie­hen, aber ganz vor­sich­tig! An­de­ren­falls lö­sen sich die Buch­sta­ben wo­mög­lich. Schließ­lich ent­fern­ten wir die Ma­gne­te, schos­sen ein Be­weis­fo­to für En­ri­co, pack­ten un­se­re Werk­zeug ins Auto und ab gings, zu­rück in den Hei­de­ring. So ist das bei uns: Die Ca­ri­tas öff­net nicht nur Tü­ren, wir ge­stal­ten sie auch selbst!

Sie­ger­ty­pen

Sie­ger­ty­pen

Wo der Ball rollt, ist die Ca­ri­tas-Werk­statt nicht weit: Am ver­gan­ge­nen Wo­chen­en­de ging in der Sport­schu­le Cott­bus der ers­te Lehr­gang im viel be­ach­te­ten In­klu­si­ons­pro­jekt “Dop­pel­pass” zu Ende. Zwölf fuß­ball­be­geis­ter­te Werk­statt­be­schäf­tig­te aus ganz Bran­den­burg konn­ten er­folg­reich die Aus­bil­dung zum Ba­sis-Coach des Deut­schen Fuß­ball­bun­des (DFB) ab­schlie­ßen und ha­ben nun die Be­rech­ti­gung, Mann­schaf­ten im Nach­wuchs- und Er­wach­se­nen­be­reich zu trai­nie­ren. Wir gra­tu­lie­ren mit der ewi­gen Fuß­ball­weis­heit: “Vom Fee­ling her ha­ben wir ein gu­tes Gefühl!”

Die Spei­se­kar­te und an­de­re Missverständnisse

Die Spei­se­kar­te und an­de­re Missverständnisse

Wie On­line-Re­por­te­rin Mo­ni­ka Fied­ler bei­na­he ein neu­es Can­ti­na-Menü erfand

Es ge­schah vor ei­ni­ger Zeit, an ei­nem Frei­tag. Wir sa­ßen an un­se­rem Ar­beits­platz und be­rei­te­ten uns see­lisch aufs Mit­tag­essen vor. Auf ein­mal sag­te mein Kol­le­ge Mar­cel zu mir: „Heu­te gibt es Fisch!“

Ich weiß. Für dich auch?“, frag­te ich. Wir ha­ben im­mer die Mög­lich­keit, et­was an­de­res aus­zu­wäh­len, was Mar­cel schon öf­ters tat.

Er aber sag­te: „Ja, ich esse heu­te auch Fisch.“

Mit wei­ßer Soße?“ Da­mit mein­te ich die Sah­ne­so­ße mit He­rings­hap­pen, die es hier schön öf­ter gab und die ich so gern mag. Na­tür­lich frei­tags, denn da ist Fisch­tag bei der Caritas.

Nein!“, hör­ten mei­ne Oh­ren Mar­cel ant­wor­ten, „Fisch mit Banane.“

Fisch mit Ba­na­ne, echo­te es in mir – so et­was hat­te es in der Werk­statt noch nie ge­ge­ben! Was konn­te ich mir dar­un­ter vor­stel­len? In mei­nen Au­gen stan­den tau­send Fra­ge­zei­chen. In­zwi­schen hat­te ich das Ge­fühl, dass sich mei­ne Fuß­nä­gel nach oben bo­gen und sich mir der Ma­gen dreh­te. Mein Gott! Mar­cels Aus­sa­ge ließ mir kei­ne Ruhe. Ent­setzt schau­te ich ihn an und frag­te: „Wirk­lich … Fisch mit Banane?!“

Nein!“ Mar­cel schüt­tel­te den Kopf: „Fisch mit Panade!“

Fisch mit Pa­na­de, ach so!“, wie­der­hol­te ich er­leich­tert. „Jetzt habe ich es ver­stan­den, und es macht auch wie­der al­les Sinn!“

Ich muss­te so la­chen an die­sem Frei­tag. Es war of­fen­sicht­lich kein ge­wöhn­li­cher sei­ner Art, denn das Ka­len­der­blatt zeig­te eine 13, was für ein Tag!

Ein ko­mi­scher Vogel

Ein ko­mi­scher Vogel

On­line-Re­por­ter und Can­ti­na-Be­schäf­tig­ter Erik Eg­ler hat je­der­zeit ei­nen Blick für die Gäs­te. Im Spei­se­saal und dar­über hinaus.

In un­se­rer He­cke am Ader­luch geht es mit­un­ter sehr leb­haft zu. „Was ist denn hier so laut?“, frag­te kürz­lich eine sich hef­tig wun­dern­de Fachkraft.

Das sind die Pie­per!“, er­wi­der­te ich, zu deutsch: die Spat­zen. Zu ei­ner be­stimm­ten Ta­ges­zeit las­sen sie sich bei uns bli­cken, um sich piep­send be­merk­bar zu ma­chen und von der in un­serm Gar­ten an­ge­bau­ten Pe­ter­si­lie zu fressen.

Ein­mal be­ob­ach­te­te ich ei­nen Spatz da­bei, wie er Tei­le ei­ner Ge­würz­pflan­ze in sei­nen Schna­bel nahm und da­mit weg­flog. Si­cher ver­wen­de­te er sei­ne Beu­te zum Nestbau.

Gern neh­men die klei­nen Piep­mät­ze bei ih­ren Be­su­chen am Ader­luch ein aus­gie­bi­ges Staub- be­zie­hungs­wei­se Sand­bad. Sie tun dies im­mer an den glei­chen Stel­len, wes­halb dort nach und nach Ver­tie­fun­gen, ja rich­ti­ge Lö­cher ent­ste­hen. Ich ver­mu­te, dass sie auf die­se Wei­se ihr Fe­der­kleid säu­bern. In je­dem Fall ge­nie­ßen sie die­se Bä­der sehr.

Mal sind es eins, zwei, manch­mal vier oder fünf Piep­mät­ze, die in un­se­rer He­cke her­um­klet­tern. Wir ver­scheu­chen sie nicht, aber gie­ßen in­zwi­schen wie­der re­gel­mä­ßig un­se­re Pe­ter­si­lie. Die ver­wen­den wir in der Kü­che. Ich hör­te mal, den Spat­zen die­ne sie, ne­ben ih­rem ho­hen Ei­weiß­ge­halt, zur Verdauung.

Ein­mal be­ob­ach­te­te mich ein Spatz durchs Fens­ter. Egal, wie nah ich ihm kam, er blieb sit­zen. Als ich ihm zu­wink­te und „Hal­lo“ sag­te, flog er weg. Ich wür­de sa­gen, das war ein ko­mi­scher Vogel.

Ein Reim auf den Früh­ling machen

Ein Reim auf den Früh­ling machen

On­line-Re­por­te­rin Mo­ni­ka Fied­ler ver­brei­tet Vor­freu­de auf den Frühling

Der Früh­ling ist be­reits er­wacht.
Wer hät­te das gedacht.

Seht, Kro­kus­se und Win­ter­lin­ge ste­hen schon be­reit,
in ih­rem gel­ben Kleid.

Hört, die Wild­gän­se keh­ren zu­rück,
das Früh­jahr kommt jetzt Stück für Stück.

Die Luft ist ein­fach wun­der­bar,
es scheint die Son­ne, der Him­mel ist klar.

Die ers­te Bie­ne fliegt mir ent­ge­gen,
was für ein Segen!

Und die Wei­den­kätz­chen bre­chen auf,
der Fluss nimmt sei­nen Lauf.

Den nächs­ten Schritt wagen

Den nächs­ten Schritt wagen

On­line-Re­por­ter Mi­cha­el Ben­ter und sei­ne Be­treue­rin aus dem Am­bu­lant Be­glei­ten­den Ca­ri­tas-Woh­nen Anja Ol­den­burg neh­men uns mit in den All­tag der Maria-WG

Mi­cha­el:
Seit dem 17. April 2024 woh­ne ich in der Ma­ria-WG auf dem St. Jo­han­nes­berg. Un­ser Haus ist ne­ben dem Jo­sef­haus ei­nes der letz­ten al­ten Ge­bäu­de hier. Vor­her wohn­te ich im Va­len­ti­nen­hof. Dort wur­de ich 24/7 be­treut, in der Ma­ria-WG lebe ich viel selb­stän­di­ger!
Mon­tags und mitt­wochs kommt Anja zu uns. Zu­sam­men mit mei­nem Mit­be­woh­ner Den­nis be­spre­chen wir, was zu tun ist. Dann geht’s los: Lis­te schrei­ben und Ein­kau­fen, Wä­sche­wa­schen und so wei­ter. Wir ha­ben auch schon zu­sam­men ge­kocht, zum Bei­spiel La­sa­gne, Fri­ka­ssee oder selbst­ge­mach­te Buletten.

Anja:
Wir vom Am­bu­lant Be­glei­ten­den Woh­nen der Ca­ri­tas ha­ben die Auf­ga­be, Men­schen, die dazu in der Lage sind und in ei­ner ei­ge­nen Woh­nung le­ben wol­len, zu mehr Selbst­stän­dig­keit zu be­glei­ten.
Die­se Be­glei­tung um­fasst alle Le­bens­be­rei­che, auch ei­nen ge­sund­heits­för­dern­den Le­bens­stil. Seit ei­nem Jahr ge­ben wir ein­mal pro Wo­che die Mög­lich­keit, an ei­ner Gym­nas­tik­grup­pe teil­zu­neh­men. Wer Zeit hat und sich wohl­fühlt, der kommt, um die mü­den Kno­chen in die an­de­re Rich­tung zu dre­hen. Mi­cha macht auch mit…“

Mi­cha­el:
Und mir tat an­schlie­ßend al­les weh! Anja mach­te jede Übung vor.
Ken­nen­ge­lernt habe ich sie im März 2024 beim Pro­be­woh­nen im Haus Ma­ria. Es ist schon cool hier! Ich bin nä­her an der Stadt und kann dort auch mal rum­tin­geln, wenn mir da­nach ist. Bus fah­re ich so­wie­so sehr gern.

Anja:
Der Mi­cha ist sehr selbst­stän­dig und ei­gen­ver­ant­wort­lich. Ins­ge­samt 7 Stun­den pro Wo­che be­glei­ten wir ihn. Es ist toll, dass er im Am­bu­lan­ten Woh­nen den nächs­ten Schritt in ein selb­stän­di­ge­res Le­ben macht.

Auf der Büh­ne zu Hau­se: Als DJ im Förderbereich

Auf der Büh­ne zu Hau­se: Als DJ im Förderbereich

On­line-Re­por­ter Maik Poersch­ke lässt es für die Be­schäf­tig­ten krachen

Schon 25 Jah­re ar­bei­te ich als DJ. Letz­ten Diens­tag leg­te ich zum zwei­ten Mal im För­der­be­reich der Haupt­werk­statt zur Fa­schings­par­ty auf. Letz­tes Jahr er­schien je­mand in ei­nem auf­blas­ba­ren T‑Rex-Kos­tüm, da frag­te ich vom Pult aus: „Pass­te noch durch die Tür, oder muss­te erst mal Luft ablassen?“

Ab 7.50 Uhr bau­te ich auf, erst das Licht, dann die Ton­tech­nik. Zum Sound­check ge­gen 8.50 Uhr leg­te ich mei­ne selbst­pro­du­zier­te DJ-Plat­te auf, Punkt 9.00 Uhr be­grüß­te ich die Par­ty­gäs­te übers Mi­kro: „Alle Jah­re wie­der! Das Jahr hat neu an­ge­fan­gen, herz­lich woll­kom­men im Ca­ri­tas För­der­be­reich, es be­glei­tet euch DJ Gan­dhi 81! Haupt­sa­che, ihr habt gute Lau­ne mit­ge­bracht. Trinkt nicht zu viel, habt Spaß und tanzt, dass der Bo­den bebt!“

Ich be­gann mit Stim­mungs­mu­sik, zwi­schen­drin brach­te ich Elek­tro-Mug­ge. Drei Stun­den zog ich durch, in Clubs oder auf Fes­ti­vals lege ich manch­mal sechs Stun­den lang auf. Die Tanz­flä­che war wie­der voll. Vie­le aus der Wer­be­mit­tel­fer­ti­gung und an­de­ren Ab­tei­lun­gen fei­er­ten mit. Ar­beits­kol­le­ge Mar­co aus mei­nem Event-Team ver­sorg­te mich mit Ge­trän­ken. Frau Arndt brach­te mir ei­nen Tag vor­her drei Fla­schen Club Mate, ich lie­be die­ses Teegetränk!

Du brauchst aber auch was zu knab­bern!“, sag­te eine Mit­ar­bei­te­rin und hol­te mir eine Schüs­sel mit Salz­bre­zeln, Chips, Flips, Gum­mi­bär­chen und Capri-Sonne.

Alle wa­ren ver­klei­det, auch eine Sau­rie­rin war wie­der da­bei. Sie woll­te mich in den Po bei­ßen, eine coo­le Show-Ein­la­ge! Als mich eine Frau et­was nerv­te, muss­te ich sie bit­ten, mich in Ruhe ar­bei­ten zu las­sen. Auch als DJ will ich mei­nen Job so gut wie mög­lich ma­chen. Den Kopf­hö­rer auf den Oh­ren, dre­he ich mei­ne Plat­ten. Ist ein Lied fast zu Ende, mi­sche ich be­reits das nächs­te mit hin­ein. Ich ar­bei­te mit vir­tu­al DJ-Soft­ware, mit vier di­gi­ta­len Plat­ten­decks zu­gleich. Da­vid Guet­ta ent­wi­ckel­te die­se Software.

Um 11.57 Uhr, ge­nau 3 Mi­nu­ten vorm Ende, spiel­te ich als Schluss-Act: „Wer hat an der Uhr ge­dreht, ist es wirk­lich schon so spät?“ Dann hieß es: „Auf Wie­der­se­hen bis zum nächs­ten Mal, bleibt schön ge­sund, wir se­hen uns, Euer DJ Gan­dhi 81!“

Wie ich von an­de­ren hör­te, hat­ten wohl alle Be­tei­lig­ten jede Men­ge Spaß, ge­nau wie ich! Auf der Büh­ne bin ich zuhause!

“Ca­ri­tas öff­net Tü­ren.” Und die Werk­statt baut sie.

Ca­ri­tas öff­net Tü­ren.” Und die Werk­statt baut sie.

Da kann ja je­der kom­men”, das ist das Mot­to der Jah­res­kam­pa­gne des Deut­schen Ca­ri­tas­ver­ban­des. Bun­des­weit fin­den im Jahr 2025 zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen statt, die das Kam­pagn­en­the­ma “Ca­ri­tas öff­net Tü­ren” er­läu­tern und in kon­kre­te Ak­tio­nen über­set­zen möch­ten. Zum Bei­spiel die­se hier. Im­mer da­bei sind die mar­kan­ten ro­ten Tü­ren. Ob auf klei­nen und gro­ßen Büh­nen, in Bü­ros und Ge­schäfts­stel­len und bei den ver­schie­dens­ten An­läs­sen: Die Tü­ren ste­hen für die So­zi­al­po­li­ti­schen For­de­run­gen der Ca­ri­tas und möch­ten die po­li­ti­schen Par­tei­en, Ent­schei­dungs­trä­ger und manch­mal auch uns selbst dar­an er­in­nern, wor­auf es wirk­lich an­kommt. Ge­baut wur­den all die­se Tü­ren üb­ri­gens im Ar­beits­be­reich Holz­ver­ar­bei­tung der Ca­ri­tas-Werk­statt. Ein Ex­em­plar steht auch im Ein­gangs­be­reich der Haupt­werk­statt. Wir freu­en uns, auf die­se Wei­se ein ak­ti­ver Teil die­ser Kam­pa­gne zu sein.

Dop­pel­pass mit ei­nem Altmeister

Dop­pel­pass mit ei­nem Altmeister

An­dre­as Stolt und Ma­thi­as Wag­ner sind Ab­sol­ven­ten des ers­ten in­klu­si­ven Trai­ner­lehr­gangs des Deut­schen Fußballbundes.

Als ge­mein­sa­mes Pi­lot­pro­jekt zwi­schen dem Fuß­ball-Lan­des­ver­band Bran­den­burg (FLB), dem Ber­li­ner Fuß­ball-Ver­band (BFV), der Be­hin­der­ten- und Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­sport­ver­bän­de (BSB) aus Bran­den­burg und Ber­lin so­wie der AOK Nord­ost star­tet im März in Cott­bus ein Trai­ner­lehr­gang der be­son­de­ren Art. Un­ter der pro­mi­nen­ten Schirm­herr­schaft vom ehe­ma­li­gen Bun­des­li­ga­pro­fi und ‑trai­ner Fe­lix Ma­ga­th er­hal­ten zwölf fuß­ball­be­geis­ter­te Werk­statt­be­schäf­tig­te die Mög­lich­keit, eine Aus­bil­dung zum DFB-Ba­sis-Coach ab­zu­schlie­ßen, um spä­ter Fuß­ball­mann­schaf­ten im Nach­wuchs- oder Er­wach­se­nen­be­reich trai­nie­ren zu kön­nen. Un­ter­stützt wer­den die Trai­neraspi­ran­ten je­weils von ei­nem Tan­dem­part­ner ohne Be­hin­de­rung. Mit Ehr­geiz und gro­ßer Freu­de sind auch zwei Be­schäf­tig­te der Ca­ri­tas-Werk­statt da­bei, die Rü­cken­wind von Mar­cel Teich­mann als Trai­ner un­se­rer haus­ei­ge­nen Fuß­ball­mann­schaft er­hal­ten. Den Rest er­zäh­len Euch die Be­tei­lig­ten selbst, und zwar hier.

Tan­zen mit Botschaft

Tan­zen mit Botschaft

On­line-Re­por­te­rin Vio­la Scholz war mit­ten­drin beim Tanz-Event One Bil­li­on Ri­sing. Noch mehr Bil­der vom Tag gibt es üb­ri­gens hier zu sehen.

Die Tanz-Demo One Bil­li­on Ri­sing liegt nun gut zwei Wo­chen hin­ter uns, und ich muss un­ent­wegt an die­ses Er­eig­nis den­ken. An­fang Ja­nu­ar be­gan­nen wir mit Ka­rin Mo­cke das wö­chent­li­che Tanz­trai­ning, um am 14. Fe­bru­ar auf dem Schloss­platz in Ora­ni­en­burg das ers­te Mal „Break the Chain“ zu tanzen.

Al­les ver­lief recht gut für mich. Ich hat­te gro­ße Hoff­nung, auf dem Schloss­platz mit tan­zen zu kön­nen, aber Flash­backs lie­ßen mich er­star­ren wie ein Opos­sum. In­ner­lich völ­lig hin und her ge­ris­sen er­starr­te ich, als Ka­tha­ri­na Rie­del ihre An­spra­che begann.

War­um sind wir hier? Was wol­len wir ver­än­dern und vor al­lem: Was wol­len wir er­rei­chen? Plötz­li­che Trig­ger, die ich stets ver­su­che zu un­ter­drü­cken – aber kei­ne Chan­ce: Sie wa­ren da und mei­ne Trä­nen lie­fen, ohne dass ich sie auf­hal­ten konn­te. In die­sem Mo­ment war ich wie­der klein, un­ver­stan­den und hilflos.

Die Ca­ri­tas Frau­en­be­auf­trag­te Kat­rin De­witz und die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der Stadt Ora­ni­en­burg Chris­tia­ne Bonk ha­ben die­se Ak­ti­on nach Ora­ni­en­burg ge­holt. Das war si­cher ein Mam­mut­pro­jekt – in je­dem Fall das Tolls­te, wel­ches ich mit­er­le­ben durfte.

So vie­les kam hoch, und plötz­lich die In­for­ma­ti­on von Chris­tia­ne Bonk, das end­lich das Ge­walt­hil­fe­ge­setz ver­ab­schie­det wur­de. Ein un­glaub­li­cher Schritt, der für mich viel zu spät aber für hof­fent­lich vie­le Frau­en und Mäd­chen ge­nau recht­zei­tig kam.

Ich glau­be ganz fest dar­an, dass wir in den nächs­ten Jah­ren an One Bil­li­on Ri­sing wach­sen wer­den und wür­de mich freu­en, es je­des Jahr be­glei­ten zu dür­fen. Per­sön­lich be­dan­ken möch­te ich mich bei al­len Un­ter­stüt­zern un­ter­schied­li­chen Al­ters: bei den Da­men und Her­ren aus Ora­ni­en­burg und Um­ge­bung, die mit trai­niert und ge­tanzt ha­ben, den Mäd­chen und Jungs der Ha­vel­schu­le Ora­ni­en­burg, Kin­der­schu­le Eden, Fried­rich Wolf Grund­schu­le Lehnitz, so­wie den jun­gen Er­wach­se­nen der bei­den Ora­ni­en­bur­ger Gym­na­si­en. Die Mä­dels vom Dance Point Ho­hen Neu­en­dorf zeig­ten in der Pau­se, wie groß­ar­tig tan­zen sein kann. Tan­zen ist ein Ge­fühl, et­was, das man liebt. Ihr alle wart eine Rie­sen­un­ter­stüt­zung und ich hof­fe, wir wach­sen ge­mein­sam in den nächs­ten Jah­ren weiter.