State­ment der Caritas-Werkstatt

State­ment der Caritas-Werkstatt

Un­ter dem Ti­tel “Aus­beu­tung in Be­hin­der­ten­werk­stät­ten” be­rich­te­te das ZDF in der Sen­dung fron­tal am 23.07.2024 über eine Werk­statt in Hes­sen. Im Film wer­den Ur­tei­le über die Zu­stän­de in Werk­stät­ten für be­hin­der­te Men­schen ge­trof­fen, die als all­ge­mein­gül­tig be­schrie­ben wer­den. Im Na­men der Ca­ri­tas-Werk­statt ant­wor­tet Chris­toph Lau, Werk­statt­lei­ter und Vor­stand der LAG WfbM Bran­den­burg, den bei­den Re­dak­teu­rin­nen die­ses Filmbeitrags:

Lie­be Frau Oden­thal, lie­be Frau Randerath,

ich schrei­be Ih­nen als Lei­ter ei­ner Werk­statt für be­hin­der­te Men­schen der Ca­ri­tas im Ber­li­ner Umland.

In Ih­rem Bei­trag für die Sen­dung “Fron­tal” am 23.07.2024 stel­len Sie ein­zel­ne Werk­statt­be­schäf­tig­te und ih­ren Un­mut vor. Aber al­lein schon der Ti­tel “Aus­beu­tung in Be­hin­der­ten­werk­stät­ten” soll dem Pu­bli­kum die sys­te­ma­ti­schen Miss­stän­de ei­ner gan­zen Bran­che vermitteln. 

Sie er­we­cken den Ein­druck, als wäre es die vor­der­grün­di­ge Auf­ga­be von Werk­stät­ten, die Ver­mitt­lung auf den all­ge­mei­nen Ar­beits­markt zu or­ga­ni­sie­ren. Dies ist schon des­halb falsch, weil die vol­le Er­werbs­min­de­rung eine we­sent­li­che Zu­gangs­vor­aus­set­zung zur Auf­nah­me in eine Werk­statt ist. Men­schen sind in ei­ner Werk­statt be­schäf­tigt, ge­ra­de weil sie den Wett­be­werbs­be­din­gun­gen des Ar­beits­mark­tes auf­grund ih­rer Be­hin­de­rung nicht ge­nü­gen kön­nen. Aus die­sen Zu­gangs­be­din­gun­gen er­klärt sich, dass ein Groß­teil der Werk­statt­be­schäf­tig­ten dau­er­haft auf Un­ter­stüt­zung an­ge­wie­sen ist.

In Deutsch­land le­ben etwa drei Mil­lio­nen Men­schen im er­werbs­fä­hi­gen Al­ter mit ei­ner Schwer­be­hin­de­rung, 270.000 von Ih­nen sind in ei­ner Werk­statt be­schäf­tigt. Es lässt sich also nicht von den Men­schen mit Be­hin­de­rung spre­chen, son­dern von ei­nem klei­nen Teil, näm­lich we­ni­ger als zehn Pro­zent von ih­nen, die in ei­ner Werk­statt be­schäf­tigt sind. Die­je­ni­gen also, die es selbst im Ver­gleich zu den rest­li­chen 90% der schwer­be­hin­der­ten Men­schen auf dem Ar­beits­markt be­son­ders schwer haben.

Von der Schu­le in die Be­hin­der­ten­werk­statt. So läuft es nor­ma­ler­wei­se für Men­schen mit Be­ein­träch­ti­gun­gen.” Wie un­zu­tref­fend Ihre Ein­schät­zung ist, ver­deut­licht schon die­ses Zah­len­ver­hält­nis zwi­schen schwer­be­hin­der­ten Men­schen und Werkstattbeschäftigten.

Ei­nen Alex­an­der Schä­fer, wie er in Ih­rem Film zu se­hen ist, wer­den Sie in den meis­ten Werk­stät­ten für be­hin­der­te Men­schen gar nicht an­tref­fen. Wohl aber Men­schen mit schwe­ren, zu­meist geis­ti­gen Be­ein­träch­ti­gun­gen und mit ei­nem ho­hen Be­darf an Be­treu­ung, Un­ter­stüt­zung und nicht sel­ten auch Pfle­ge. Gleich­wohl ha­ben sie An­spruch auf be­ruf­li­che Teil­ha­be, un­ab­hän­gig vom ma­te­ri­el­len Mehr­wert ih­rer Ar­beits­kraft – selbst wenn die­ser, wie in ih­rem Bei­trag, nur bei 2,24 Euro pro Stun­de liegt. Dies ist nicht zu kri­ti­sie­ren, son­dern be­schreibt die Ziel­grup­pe von Werk­stät­ten für be­hin­der­te Men­schen. Die Teil­ha­be­leis­tun­gen, die um­fas­sen­de As­sis­tenz, die in­di­vi­du­el­le Auf­be­rei­tung von Ar­beits­schrit­ten, die per­sön­li­che Wert­schät­zung und das wech­sel­sei­ti­ge Ver­trau­en ma­chen den All­tag in ei­ner Werk­statt aus und sind ein wich­ti­ger Teil der Le­bens­qua­li­tät der hier be­schäf­tig­ten Menschen.

Als So­zi­al­ar­bei­ter und Werk­statt­lei­ter bin ich über­zeugt, dass auch Men­schen mit ei­ner Er­werbs­min­de­rung An­spruch ha­ben auf be­ruf­li­che Teil­ha­be – und zwar un­ab­hän­gig vom ma­te­ri­el­len Mehr­wert ih­rer Ar­beits­kraft. Werk­stät­ten ste­hen au­ßer­halb der Wett­be­werbs­be­din­gun­gen des Ar­beits­mark­tes. Ge­nau das ist ihre Le­gi­ti­ma­ti­on. Des­halb kann die Ei­gen­lo­gik von Werk­stät­ten kei­ne rein be­triebs­wirt­schaft­li­che sein, die den Prin­zi­pi­en von Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung und Ar­beits­kraft­ver­wer­tung ver­pflich­tet wäre. Der ge­setz­li­che Min­dest­lohn ist ein Pro­dukt der Leis­tungs­be­din­gun­gen des Ar­beits­mark­tes, die in ei­ner Werk­statt aus gu­ten Grün­den nicht gel­ten können.

Werk­stät­ten re­du­zie­ren nicht ihre “Be­leg­schaft”, weil es die Auf­trags­la­ge na­he­legt, wir tren­nen uns nicht von sinn­vol­len aber we­ni­ger er­trag­rei­chen Auf­trä­gen und auch nicht von Be­schäf­tig­ten, die zum ge­werb­li­chen Ge­samt­ergeb­nis viel­leicht nur ei­nen klei­nen Bei­trag leis­ten kön­nen. All das wäre mit Blick auf die ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be von Werk­stät­ten ab­surd – für eine wirt­schaft­li­che Er­trags­stei­ge­rung aber notwendig.

Des­halb wird eine Werk­statt­be­schäf­ti­gung nie un­ab­hän­gig von wei­ter­ge­hen­den So­zi­al­leis­tun­gen zu se­hen sein. Denn auch dass das Ar­beits­ent­gelt aus der Werk­statt­be­schäf­ti­gung mit ei­ner Viel­zahl wei­te­rer An­sprü­che auf So­zi­al­leis­tun­gen ver­bun­den ist, hät­te zur Wahr­heit dazugehört.

Zählt man die­se hin­zu, sieht die Ein­kom­mens­si­tua­ti­on von Werk­statt­be­schäf­tig­ten schon et­was an­ders aus. Man könn­te im­mer noch sa­gen, dass dies zu we­nig ist, so wie es für an­de­re Be­zie­her von So­zi­al­leis­tun­gen auch zu we­nig ist. Werk­stät­ten sind nur als So­zi­al­leis­tung zu ver­ste­hen, als Er­gän­zung zum Ar­beits­markt – nicht aber als Teil des Ar­beits­mark­tes mit Ta­rif­par­tei­en und Mindestlohn.

Die Werk­stät­ten sind nicht per­fekt, sie sind Teil der rea­len Welt. Si­cher­lich las­sen sich in den Werk­stät­ten Men­schen mit frus­trie­ren­de Er­fah­run­gen fin­den. Die­se sol­len und müs­sen zu Wort kom­men, ge­ra­de auch in reich­wei­ten­star­ken Sen­dun­gen wie “Fron­tal”. Aber wie ab­sichts­voll Sie alle Ge­gen­mei­nun­gen und ‑ar­gu­men­te un­ter­schla­gen, wirkt an der öf­fent­li­chen Ge­ring­schät­zung von Werk­stät­ten mit, die nicht nur die In­sti­tu­ti­on trifft, son­dern auch die Men­schen mit Be­hin­de­rung, die in ih­nen be­schäf­tigt sind.

Mit freund­li­chen Grü­ßen von
Chris­toph Lau.

Ich kau­fe ein “e”

Ich kau­fe ein “e”

Die­ser de­ko­ra­ti­ve Blick­fang steht neu­er­dings im Foy­er der Fa. en­re­tec GmbH, ein Ent­sor­gungs­fach­be­trieb für me­di­zi­ni­sche Ab­fäl­le in Vel­ten. Das groß­for­ma­ti­ge Fir­men­lo­go wur­de in un­se­rem Ar­beits­be­reich Holz­ver­ar­bei­tung kon­zi­piert und ge­fer­tigt – und von den be­tei­lig­ten Be­schäf­tig­ten per­sön­lich ausgeliert.

Von Flie­gen und Spinnen

Von Flie­gen und Spinnen

On­line-Re­por­ter Erik Eg­ler be­rich­tet von sei­nem nicht ganz all­täg­li­chen Hobby:

Seit 8 Jah­ren in­ter­es­sie­re ich mich für In­sek­ten und Spin­nen. In der Werk­statt ar­bei­te ich am Ader­luch in der Kü­che. Be­son­ders zahl­reich zei­gen sich hier je­den Som­mer die Flie­gen. Ge­ra­de sind sie da­bei, un­se­re Kü­che zu „über­neh­men“. Mich selbst stö­ren sie nur, wenn sie auf mei­nem Kopf lan­den. Auf­grund ih­rer Fa­cet­ten­au­gen guckt dich eine Flie­ge im­mer an. Das ist in­ter­es­sant, aber zu­gleich sehr seltsam.

Ein­mal hör­te ich eine Kol­le­gin laut schrei­en. Ich ging zu ihr und sah: Ganz in ih­rer Nähe krab­bel­te eine Spin­ne auf dem De­ckel des Plas­tik-Müll­ei­mers her­um. Sie hat­te die per­fek­te Grö­ße, dass ich sie mit ei­nem Glas so­wie ei­nem Blatt Pa­pier ein­fan­gen konn­te. An­schlie­ßend schaff­te ich sie hin­aus und ließ sie an der He­cke wie­der frei. Ich las schon vie­le Bü­cher zum The­ma – den Trick mit dem Glas ken­ne ich aber von mei­nen Eltern.

Was ich ab­so­lut nicht emp­feh­len kann, ist es, auf eine Spin­ne drauf­zu­hau­en. Da­mit tö­tet man zwar die­se eine, hat aber mit­un­ter statt ih­rer vie­le klei­ne Spin­nen auf dem Bo­den her­um­zu­krab­beln. Spring­spin­nen zum Bei­spiel tra­gen ihre Kin­der auf dem Rücken.

Eine Kol­le­gin sag­te beim An­blick ei­ner Spin­ne ganz ru­hig: „Die ken­ne ich schon.“ Be­sag­tes Tier hat­te glau­be ich be­reits ei­nen Namen.

Ich weiß nicht ge­nau, was mich an die­sen Tie­ren so in­ter­es­siert. Ent­de­cke ich eine, gu­cke ich, ob ich die­se Art schon ken­ne, neh­me Hand­fe­ger be­zie­hungs­wei­se Glas und Pa­pier – und ge­lei­te sie hin­aus. Sehr gro­ße Ex­em­pla­re wer­den von Lai­en gern für eine Vo­gel­spin­ne ge­hal­ten. Als eine sol­che mal bei uns auf­tauch­te, han­del­te es sich je­doch um eine hei­mi­sche Art, die ihre Kör­per­grö­ße wohl auf­grund der vie­len Nah­rung er­langt hat­te. Apro­pos, was es­sen Spin­nen am liebs­ten? Ihre Leib­spei­se sind die uns be­son­ders im Som­mer so stö­ren­den Fliegen.

Der Neue ist da!

Der Neue ist da!

Mar­ti­na Har­nisch­ma­cher und Kris­tin Jung ha­ben ei­nen neu­en Be­glei­ter im Arbeitsalltag:

Wir sind seit ei­ni­gen Wo­chen mit ei­nem neu­en Shut­tle für die Ca­ri­tas-Werk­statt un­ter­wegs. Ganz lei­se und um­welt­freund­lich ist er. Er ist nun mal ein E–Auto.

Auf je­der Sei­te gibt es eine Schie­be­tür zum aus- und ein­stei­gen. Das Öff­nen und Schlie­ßen der Tü­ren wird über das Cock­pit mit ei­nem Knopf­druck ak­ti­viert. Weil un­ser Neu­er so lei­se ist, schal­ten wir das Ra­dio ein, um zu wis­sen, ob er über­haupt an ist. Durch das Pan­ora­ma­dach kann man den Him­mel se­hen und es ist heller.

Es ste­hen noch klei­ne­re Ver­bes­se­run­gen für un­se­re Fahr­gäs­te an. So wer­den Hand­läu­fe vorn und hin­ten an­ge­baut so­wie eine elek­tro­ni­sche Einstiegshilfe.

Als un­ser neu­er Shut­tle noch nicht mit den blau­en Wol­ken der Ca­ri­tas-Werk­statt be­klebt war, sa­hen wir aus wie ei­nes von vie­len Au­tos. Wir trau­ten uns nicht mal so am Stra­ßen­rand an­zu­hal­ten, um mo­to­risch ein­ge­schränk­te Fahr­gäs­te rein- oder rauszulassen.

Als Ca­ri­tas-Werk­statt er­kenn­bar ließ uns vor­her der eine oder an­de­re auch ger­ne mal vor, wir wa­ren ja die Ca­ri­tas. Das un­be­kleb­te Fahr­zeug wur­de von den an­de­ren Ver­kehrs­teil­neh­mern nicht beachtet.

Nun steht uns der Neue mit sei­ner gan­zen blau­en Auf­schrift be­reit und al­les ist wie vor­her. Un­se­re Wer­be­tech­nik und die Be­rufs­bil­dung ha­ben hier gan­ze Ar­beit ge­leis­tet. Auf der Stra­ße füh­len wir uns wie­der wohl, so wie wir es ge­wohnt wa­ren. Er­kannt und ge­grüßt von den an­de­ren Fahr­diens­ten und von je­dem, der uns kennt.

Un­se­re Mit­be­woh­ne­rin mit vier Pfoten

Un­se­re Mit­be­woh­ne­rin mit vier Pfoten

On­line-Re­por­te­rin Mi­chae­la Senf emp­fängt Besuch:

Je­den Tag be­sucht uns in der Wohn­grup­pe am St. Jo­han­nes­berg ein Eich­hörn­chen, um sich et­was Gu­tes zum Fres­sen zu be­sor­gen. Aus die­sem Grund ha­ben wir im­mer Wal­nüs­se da. Das Eich­hörn­chen schnappt sich eine, haut ab und kommt wieder.

Ab und zu be­ob­ach­tet uns das Tier­chen beim Früh­stü­cken, oder es schaut zum Abend­essen vor­bei. Will sie viel­leicht in Ge­mein­schaft essen?

Sie hat auch ei­nen Na­men, wir nen­nen sie Lilli.

Ein­mal knack­te Lil­li eine Nuss vor un­se­ren Au­gen. Wir kau­fen ex­tra Nüs­se für sie, ge­nau wie das Fut­ter für die Vö­gel. Auf un­se­rem Bal­kon steht ein Vo­gel­haus mit Kör­nern. Tie­re sind mir wich­tig, und Lil­li das Eich­hörn­chen ge­hört ein­fach zu uns. Ich fin­de, man soll­te Tie­re ach­ten und gut mit ih­nen umgehen.

Guck doch mal!“, sag ich dann zu mei­nen Mit­be­woh­nern, „Lil­li ist wie­der da.“

Stroh­män­ner (und ‑frau­en)

Stroh­män­ner (und ‑frau­en)

Nur Stroh im Kopf ha­ben die­ser Tage aus gu­tem Grund die Be­schäf­tig­ten und Fach­kräf­te im Ar­beits­be­reich Holz­ver­ar­bei­tung: Das Stroh näm­lich, das in der Ca­ri­tas-Werk­statt für Mel­li­fera e.V. zu Trenn­schie­den in den Ein­raum­beu­ten ver­ar­bei­tet wird, um dort für eine an­ge­neh­me Be­hau­sung der Bie­nen­völ­ker zu sor­gen. Und das al­les auch noch selbst ge­ern­tet, wie hier auf den Fel­dern von Grüneberg.

Un­ser klei­ner ro­ter Buchladen!

Un­ser klei­ner ro­ter Buchladen!

Die On­line-Re­por­te­rin Ma­nue­la Wro­blew­ski ist Stamm­kun­din in der neu­en Bü­cher­zel­le im St. Johannesberg: 

Eine aus­ran­gier­te Te­le­fon­zel­le ver­wan­del­te sich in ei­nen klei­nen Buch­la­den. Sie ist jetzt nicht mehr gelb, son­dern mit Rot an­ge­sprüht, na­tür­lich außergewöhnlich!

Weil ich über­all sol­che ehe­ma­li­gen Te­le­fon­zel­len sah, die zu Se­cond-Hand-Buch­lä­den um­ge­stal­tet wur­den, sprach ich vor ei­ni­ger Zeit die Werk­statt­lei­tung an, ob wir so et­was nicht auch bei uns ein­rich­ten könnten?

Sie­he da, … nun steht sie auf un­se­rem Cam­pus. Tag­täg­lich kann man dort sei­ne Ro­ma­ne, DVDs und CDs hin­brin­gen und sich zu­gleich als Bü­cher­wurm durch­schmö­kern. Auf dem Weg zum Haus Lui­se, zwi­schen Jo­sef­haus und Wohn­heim steht un­ser klei­nes ro­tes Bü­cher­stüb­chen. Also Ihr Lie­ben, habt Spaß beim Her­um­stö­bern und Entdecken!

Be­schäf­tig­te fra­gen Fach­kräf­te (Fol­ge 2)

Be­schäf­tig­te fra­gen Fach­kräf­te (Fol­ge 2)

Die On­line-Re­por­ter sind in der Ca­ri­tas-Werk­statt un­ter­wegs, auf der Su­che nach in­ter­es­san­ten Ge­sprächs­part­nern. Heu­te: Mo­ritz Sie­gert trifft An­ge­la Geißler.

Am 16. Ja­nu­ar 1999, also vor über 25 Jah­ren, kam An­ge­la in die Werk­statt. Herr Lau bot ihr zu­nächst an, als Grup­pen­lei­te­rin im För­der­be­reich zu ar­bei­ten. Ein hal­bes Jahr spä­ter wur­de sie als So­zi­al­ar­bei­te­rin eingesetzt.

Sie war neu­gie­rig auf die­se Tä­tig­keit, weil sie eine In­sti­tu­ti­on wie un­se­re vor­her noch nicht kann­te, dazu An­ge­la: „Als Grup­pen­lei­te­rin und spä­ter als So­zi­al­ar­bei­te­rin im Fach­dienst lern­te ich viel über die Werk­statt und ihre Beschäftigten.“

Ar­bei­ten im Fach­dienst be­deu­tet: „Alle ha­ben sehr viel auf ein­mal zu tun. Es ist na­tür­lich nicht im­mer ein­fach, al­les gleich­zei­tig zu schaf­fen. Man muss sich je­den Tag neu über­le­gen, was heu­te am wich­tigs­ten ist. Das ist zu­gleich das Schöns­te dar­an, weil es so nie lang­wei­lig wird.“

Am liebs­ten mag An­ge­la die Ar­beit mit den Be­schäf­tig­ten. In der Can­ti­na isst sie gern Pom­mes. Dass es ihr Spaß macht hier, glau­be ich ihr gern.

Wo Ler­nen zum All­tag gehört

Wo Ler­nen zum All­tag gehört

Im bes­ten Sin­ne auf den Leim ge­gan­gen sind in die­ser Wo­che die Be­schäf­tig­ten in un­se­rem Ar­beits­be­reich Holz­ver­ar­bei­tung in der Qua­li­fi­zie­rungs­ein­heit “Ver­lei­mung von Leis­ten”. Die­se Lern­se­quen­zen in An­leh­nung an die Neue Bil­dungs­Sys­te­ma­tik (NBS) sind in­zwi­schen ein fes­ter Be­stand­teil im Ar­beits­all­tag die­ser Ab­tei­lung und Vor­bild für die flä­chen­de­cken­de Eta­blie­rung der NBS in der Caritas-Werkstatt. 

Eine von uns

Eine von uns

Auf Ein­la­dung von Jan­ny Arm­brus­ter, der Be­hin­der­ten­be­auf­trag­te von Bran­den­burg, kam die­ser Tage die neu ge­grün­de­te Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Frau­en­be­auf­trag­ten in Beelitz zu ei­nem Fest­akt zu­sam­men. Gäs­te aus Po­li­tik und Werk­statt­sze­ne gra­tu­lier­ten dem neu ge­wähl­ten Vor­stand und wünsch­ten ei­nen gu­ten Start für die­ses ver­ant­wor­tungs­vol­le Amt. Die Ca­ri­tas-Werk­statt wur­de nicht nur für das mu­si­ka­li­sche Rah­men­pro­gramm ge­fei­ert, son­dern stellt mit Kat­rin De­witz auch die 1. Vor­sit­zen­de des LAG-Vor­stands. Auch von die­ser Stel­le: Herz­li­chen Glück­wunsch und viel Kraft und En­er­gie an alle Frauenbeauftragten!

Hin­ter­her ist man im­mer schlauer …

Hin­ter­her ist man im­mer schlauer …

… und manch­mal auch um Er­fah­run­gen oder so­gar um ei­ni­ge Euro rei­cher. Ges­tern Abend zum Bei­spiel konn­te nicht nur die spa­ni­sche Na­tio­nal­mann­schaft über den Eu­ro­pa­meis­ter­ti­tel ju­beln, son­dern auch An­drea Bloch als Ge­win­ne­rin beim Tipp­spiel der Ca­ri­tas-Werk­statt. Wie vier­zehn an­de­re Be­schäf­tig­te und Fach­kräf­te hat­te sie ei­nen spa­ni­schen Tri­umph vor Tur­nier­be­ginn vor­aus­ge­sagt und kam oben­drein mit ih­rem Tipp auf die Ge­samt­zahl der er­ziel­ten Tore der Wahr­heit am nächs­ten. So viel pro­phe­ti­sche Gabe wird mit dem Jack­pot be­lohnt, der Sum­mer al­ler Ein­sät­ze. Wie im­mer gilt: Nicht al­les auf ein­mal ausgeben!

Be­schäf­tig­te fra­gen Fach­kräf­te (Fol­ge 1)

Be­schäf­tig­te fra­gen Fach­kräf­te (Fol­ge 1)

Die On­line-Re­por­ter sind in der Ca­ri­tas-Werk­statt un­ter­wegs, auf der Su­che nach in­ter­es­san­ten Ge­sprächs­part­nern. Heu­te: Mo­ritz Sie­gert trifft Ste­fan Einbrodt.

Am 5. Ja­nu­ar 2009, also vor mitt­ler­wei­le 15 Jah­ren, fing Ste­fan in der Ca­ri­tas-Werk­statt an. Zu­nächst ar­bei­te­te er in der Ber­nau­er Stra­ße 100, be­vor er in den Hei­de­ring, spä­ter an den Ader­luch und im März 2020 als Grup­pen­lei­ter in die Ab­tei­lung Wer­be­mit­tel der Haupt­werk­statt wech­sel­te. Vor­her ar­bei­te­te er er­folg­reich in an­de­ren Be­trie­ben. Zu uns kam er, um sei­ne be­ruf­li­che Per­spek­ti­ve zu verbessern.

Sein schöns­tes Er­leb­nis in der Werk­statt war es, als er zu­sam­men mit sei­nen Be­schäf­tig­ten an ei­nem Tag 29 Au­tos be­kleb­te. Sein trau­rigs­tes Er­leb­nis war der Tod ei­ner Kol­le­gin, die vor ei­ni­gen Jah­ren starb.

Ste­fan kommt hier mit al­len klar, wie er sagt. Die schwers­te Ar­beit, die er je bei uns ver­rich­te­te, war die Fä­cher­um­stel­lung der Se­ri­en­num­mer 970 für Ora­fol. Das muss­te sehr schnell ge­hen, weil der Auf­trag­ge­ber Druck mach­te. Dazu wa­ren die An­for­de­run­gen hö­her, als bei den al­ten Farbfächern.

Ste­fan hört gern Mu­sik, auf ei­nen Lieb­lings­in­ter­pre­ten möch­te er sich in­des nicht fest­le­gen. Dazu fährt er gern Ka­jak und ist ein lei­den­schaft­li­cher Fahrradfahrer.

Als größ­te Stär­ke sieht er sei­nen Hu­mor. Lie­ber Ste­fan: Das kön­nen wir nur be­stä­ti­gen! Schwä­chen habe er eben­falls, wie je­der an­de­re auch, doch wel­che das sei­ner Mei­nung nach sind, ver­rät er nicht. Ei­nes in­des ver­rät er: Sei­ne Lieb­lings­far­be bei den Fä­chern ist schwarz.