KFZ-Mechatroniker bei der OVG
KFZ-Mechatroniker bei der OVG
Ausbildung Felix Sclimidt wechselt von der Caritas-Werkstatt für Teihabe in eine Ausbildung bei der Oberhavel Verkehrsgesellschaft.
Felix Schmidt hält seine Zukunft in den Händen: den Ausbildungsvertrag zum Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge. Das war für den 34-Jährigen kein leichter und kurzer Weg.
Wegen einer Lernbehinderung fängt er mit 19 Jahren zunächst bei der Oranienburger Caritas-Werkstatt für berufliche Teilhabe an. Schnell stellt sich heraus, dass er handwerklich begabt ist. Er arbeitet im Metallbau und in der Demontage von Elektrogeräten.
Felix Schmidt ist fleißig und ehrgeizig. Er lernt in der Werkstatt mithilfe der Pädagogen im Lauf der Jahre all das, was ihm noch in der Schulzeit schwergefallen war. “Gerade Mathematik war für mich während der Schulzeit ein Horrorfach”, stöhnt Felix Schmidt, der inzwischen 34 Jahre alt ist.
Nach einem Praktikum bei der Oberhavel Verkehrsgesellschaft (OVG) in Germendorf lässt ihn der Gedanke nicht mehr los, dass er dort vielleicht eines Tages arbeiten könnte. “Busse waren schon immer mein großes Hobby”, sagt der neue Kfz-Azubi. “Ich habe schon als Kind Modellbusse gesammelt, habe dreißig Stück zu Hause. Dass ich eines Tages mit Bussen arbeiten kann, hätte ich damals nie gedacht!” Mit dem Wunsch, bei der OVG als Kfz-Mechatroniker anzufangen, ist Felix Schmidt aktiv an Jobcoach Alexander Pläp herangetreten. Pläp ist als Rehabilitationspädagoge bei der Caritas tätig und hat immer ein offenes Ohr für Probleme oder Wünsche seiner Schützlinge.
Er kennt Felix Schmidt seit vielen Jahren. “Er ist ein sehr ehrgeiziger junger Mann. Er wird seinen Weg machen”, sagt er. “Auch wenn er sich ab jetzt in einem Arbeitsverhältnis außerhalb unserer Werkstätten bewähren muss.”
Alexander Pläp ist auch derjenige, der für die Caritas Kontakte zu Firmen herstellt, die Inklusion von Menschen mit Behinderung fördern wollen. “Das ist ein bisschen wie Klinkenputzen”,sagt Pläp. “Viele Firmen können sich nicht vorstellen, Menschen mit Behinderung einzustellen. Wir machen ihnen Mut und stehen dem Azubi auch während der Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite.” Pläp ist überzeugt, dass die OVG mit Felix Schmidt einen “guten Fang” gemacht hat.
Schmidt wohnt derzeit bei seiner 78-jährigen Großmutter in Liebenwalde. Die Anfahrt zur Arbeit in den Oranienburger Ortsteil Germendorf stellt den jungen Mann vor Herausforderungen. “Ich muss zur Frühschicht um 4.38 Uhr den ersten Bus Richtung Oranienburg nehmen und dort dann am Hauptbahnhof nach Germendorf zur OVG-Werkstatt umsteigen”, sagt er. “Um 6 Uhr beginnt die Frühschicht. Aber das kriege ich schon hin!” Nur bei der Spätschicht wird es hakelig. Denn wenn der Azubi um 23.45 Uhr Feierabend hat, fährt schon lange kein Bus mehr nach Liebenwalde.
“Die Firma nimmt Rücksicht und passt die Schichten dann den Möglichkeiten der Mitarbeiter an”, sagt Jobcoach Alexander Pläp. Und damit er in Zukunft flexibler ist, stellt sich Felix Schmidt gleich der nächsten Herausforderung: “Ich mache gerade meinen Führerschein.”
Felix Schmidt freut sich sehr auf seine Ausbildung und die Unabhängigkeit, die ihm sein neuer Beruf und der Führerschein bringen werden. “Ein bisschen gruselt es mich vor der Berufsschule”, räumt er ein. “Ich war 17 Jahre lang nicht in der Schule.” Aber sein einstiges Horrorfach Mathematik hat er inzwischen drauf. Alles andere wird er auch schaffen, zeigt er sich zuversichtlich. Bei Problemen steht ihm während der dreieinhalbjährigen Ausbildung Alexander Pläp weiter mit Ratschlägen und Tipps zur Seite.
Ausbildung bei der OVG
Im September haben acht neue Azubis ihre Ausbildung bei der OVG und der Werkstatttochter BVO (Bus-Verkehrsgesellschaft Oberhavel) begonnen. Sechs junge Leute fangen als Berufskraftfahrer an (Busfahrer), zwei als Mechatroniker – einer von ihnen ist Felix Schmidt.Insgesamt werden derzeit 23 Mitarbeiter in der Oberhavel Holding ausgebildet.
Wer die Ausbildungsprüfung bestanden hat, bekommt automatisch ein Angebot für eine unbefristete Festanstellung.
Interessierte können sich zum Tag der offenen Tür am Sonnabend, 14. September zwischen 12 und 18 Uhr auf dem Betriebsgeländer, Annahofer Straße 1a, in Germendorf informieren.