E‑Lerning und Maskenproduktion

E‑Lerning und Maskenproduktion

E‑Lerning und Maskenproduktion

Von Klaus D. Gro­te | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Ora­ni­en­burg | Die Ca­ri­tas-Werk­statt ist in die Mas­ken­pro­duk­ti­on ein­ge­stie­gen. Am Stand­ort Ader­luch wer­den neu­er­dings in gro­ßer Stück­zahl FFP-2-Mas­ken her­ge­stellt, sag­te Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau.

Die Pan­de­mie hat da­für ge­sorgt, dass auch in an­de­ren Be­rei­chen auf­wän­dig um­or­ga­ni­siert wer­den muss­te. “Wir be­fin­den uns wei­ter­hin im Aus­nah­me­zu­stand”, sagt Lau. Be­schäf­tig­te, die in Wohnn­grup­pen zu­sam­men­le­ben, tei­len jetzt auch die Ar­beits­plät­ze, um Kon­tak­te zu mi­ni­mie­ren. Des­halb muss­ten Auf­ga­ben neu ver­teilt wer­den. Die Auf­recht­erhal­tung der Pro­duk­ti­on sei eine Her­aus­for­de­rung. Die Auf­trä­ge gro­ßer Un­ter­neh­men wie Ora­fol so­wie die Ar­beit in der Kü­che sei­en aber gesichert.

Hilf­reich sei, dass für die Be­schäf­tig­ten, die zu Hau­se blei­ben, neue Mög­lich­kei­ten des E‑Learnings be­stehen. “Da­bei hat uns die Eri­ka-Schwal­be-Riel-Stif­tung groß­zü­gig un­ter­stützt”, sagt Lau. Die För­de­rung habe die An­schaf­fung neu­er Hard- und Soft­ware er­mög­licht. Mit den neu an­ge­schaff­ten Bild­schir­men sei bei­spiels­wei­se das Ler­nen und Un­ter­rich­ten in klei­nen Grup­pen ein­fa­cher geworden.

Er­schwer­te Bedingungen

Er­schwer­te Bedingungen

Er­schwer­te Bedingungen

Von Klaus D. Gro­te | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Ca­ri­tas Nach 14 In­fek­ti­ons­fäl­len wur­den die Ab­läu­fe um- und der Fahr­dienst in der Ora­ni­en­bur­ger Werk­statt ein­ge­stellt. 100 Be­schäf­tig­te ar­bei­ten zu Hause.

Die Pan­de­mie hat die Ab­läufe in der Ca­ri­tas-Werk­statt St. Johan­nesberg auf den Kopf ge­stellt. Die Ar­beits­plät­ze wur­den mit Ple­xi­glas­wän­den aus­ge­stat­tet, Des­in­fek­ti­ons­spray steht an al­len Ein­gän­gen, so­gar eine Teststati­on für An­ti­gen-Schnell­tests wur­de ein­ge­rich­tet. Das Gesundheits­amt hat Ca­ri­tas-Mit­ar­bei­ter qua­lifiziert, die Tests durch­zu­füh­ren. „Wir sind dem Ge­sund­heits­amt sehr dank­bar für die Unterstüt­zung und die gute Ko­ope­ra­ti­on. Das Amt war im­mer für uns er­reichbar”, sagt Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau.

Schutz­maß­nah­men aus­ge­baut
14 Co­ro­na-In­fek­tio­nen gab es trotz vie­ler Schutz­maß­nah­men in die­sem Jahr in der Werk­statt un­ter Haupt­amt­li­chen und Beschäf­tigten der Werk­statt. Die Nach­verfolgung hat­te er­ge­ben, dass es beim Fahr­dienst zu den meis­ten In­fek­tio­nen kam. Wäh­rend die Be­schäf­tig­ten bei der Ar­beit Ab­stand hal­ten und die Grup­pen von­ein­an­der iso­liert sind, ka­men sie in den Klein­bus­sen auf engs­tem Raum zu­sam­men. Der Fahr­dienst wur­de dar­auf­hin ein­ge­stellt. Die Be­schäf­tig­ten kom­men nun in­di­vi­du­ell in die Werk­statt, wer­den von El­tern ge­bracht oder wer­den ein­zeln per Shut­tle gefah­ren. 100 Be­schäf­tig­te ma­chen Heim­ar­beit, 250 sind wei­ter­hin in der Werk­statt tä­tig. Seit der Be­endigung des Fahr­diens­tes am 30. No­vem­ber sei es zu kei­nen neu­en Co­ro­na­fäl­len ge­kom­men, sagt Lau.

Die Werk­statt hofft nun, dass sie auch im neu­en Jahr mit dem be­stehen­den Kon­zept weiterar­beiten kann. Das So­zi­al­amt des Krei­ses ent­schei­det als Auftrag­geber dar­über. Für vie­le Beschäf­tigte sei die Ar­beit sehr wich­tig, auch weil sie zu Hau­se kei­ne Be­treuungspersonen ha­ben, so Lau. Wer in Heim­ar­beit be­schäf­tigt wer­den kann, wird auch von Werk­statt-Mit­ar­bei­tern be­treut. Das sei vor al­lem in den Wohn­gruppen der Fall, sagt Lau. Es sei aber auch ver­ständ­lich, dass Heim­be­trei­ber nicht noch an­de­re Per­so­nen, also Werk­statt­mit­ar­bei­ter, in die Häu­ser las­sen wollten.

Die Auf­trags­la­ge für die Werk­statt ist nicht ge­rin­ger ge­wor­den. Un­ter an­de­rem wer­den Ar­bei­ten für Ora­fol er­le­digt. Ei­ni­ge die­ser Ar­bei­ten lie­ßen sich zu Hau­se umsetzen.

Krip­pen­bau in Heim­ar­beit
Wer kei­ne Heim­ar­beit leis­ten kann, be­kommt Bil­dungs­auf­ga­ben oder so­ge­nann­te Teil­ha­be­pa­ke­te zur Be­schäf­ti­gung. Zu Hau­se sol­len dann Weih­nachts­krip­pen mit Holz­fi­gu­ren und Be­leuch­tung zu­sammengebaut wer­den. Die fer­tigen Krip­pen wer­den fo­to­gra­fiert und on­line ge­stellt. Der Wettbe­werb soll die Be­schäf­tig­ten motivieren.

Gu­tes tun und Schö­nes aus der Ca­ri­tas-Werk­statt schenken

Gu­tes tun und Schö­nes aus der Ca­ri­tas-Werk­statt schenken

Gu­tes tun und Schö­nes aus der Ca­ri­­tas-Wer­k­statt schenken

Von dad | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Ge­schenk­ideen aus Oberhavel

Die Werk­statt Fak­tor C am Hei­de­ring in Ora­ni­en­burg be­schäf­tigt vor al­lem psy­chisch Er­krank­te, die oft lan­ge Jah­re im ers­ten Ar­beits­markt tä­tig wa­ren, bis sie dem Druck nicht mehr stand­hiel­ten. Hier ar­bei­ten sie in ei­nem ge­schütz­ten Raum, von Be­treu­ern be­glei­tet und unterstützt.

Eine brei­te Pa­let­te von Ei­gen­pro­duk­ten, zum Bei­spiel aus der Werk­statt St. Jo­han­nes­berg, wer­den be­wor­ben und ver­kauft. Da­bei ent­ste­hen um­welt­freund­li­che Kreis­läu­fe, die er­stau­nen. Wachs­res­te wer­den ein­ge­schmol­zen und ge­färbt, be­vor dar­aus neue Ker­zen ge­zo­gen wer­den. Die Ker­zen­stum­mel kann man vor Ort in ei­nen Con­tai­ner wer­fen. Sie wer­den ge­sam­melt und dar­aus wer­den wie­der wun­der­schö­ne Ker­zen. Manch­mal hel­fen die Ker­zen­res­te aber auch, die in Pa­pier­tüt­chen ge­sam­mel­ten Schnitt­ab­fäl­le der Holz­werk­statt in um­welt­freund­li­chen Grill- oder Ka­mi­n­an­zün­der zu ver­wan­deln. Sol­che Pro­duk­te ge­ben vie­len Hän­den, die sonst nur auf Un­ter­stüt­zung an­ge­wie­sen wä­ren, eine sinn­vol­le Ar­beit, ei­nen Ar­beits­platz, wo oft ge­nug auch ihr Freun­des­kreis ist.

Ne­ben den Re­cy­cling-Pro­jek­ten gibt es im Wa­ren­ka­ta­log der Werk­statt auch an­de­re prak­ti­sche Din­ge zu ent­de­cken. Zur Pro­dukt­pa­let­te ge­hö­ren in die­sem Jahr auch hand­ge­näh­te Mas­ken für 6,50 Euro. Da­ne­ben aus der Holz­werk­statt so­ge­nann­te Rub­beln für Obst, Kar­tof­feln oder als „Prä­sent­korb“. Die kleins­te ist 25 Zen­ti­me­ter breit, die größ­te 45, sie kos­ten zwi­schen 12 und 18 Euro. Die Ker­zen (vier bis neun Euro) kann man auf Un­ter­set­zer aus Sicht­be­ton (sie­ben Euro) stel­len, die eben­falls in rei­ner Hand­ar­beit her­ge­stellt und mit Filz be­klebt wer­den. Ein Wim­mel­bild mit Deutsch­land­mo­ti­ven gibt es auf Ge­schenk­pa­pier, Kar­ten, Tü­ten und Tassen.

Wir sind im Klei­nen nach­hal­tig. Ein schö­nes Ge­schenk kauft man bei uns aus Über­zeu­gung oder um Gu­tes zu tun“, sagt Pro­duk­ti­ons­lei­ter Sö­ren Neu­bert. Die Pro­duk­te sind un­ter shop.caritas-werkstatt.com zu finden.

Ad­vents­ge­ste­cke made in Oranienburg

Ad­vents­ge­ste­cke made in Oranienburg

Ad­vents­ge­ste­cke made in Oranienburg

Von Til­man Trebs | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Ora­ni­en­burg (OGA) | Der ei­gent­lich ge­plan­te Tag der of­fe­nen Tür der Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg in Ora­ni­en­burg mit Rund­gän­gen und Be­sich­ti­gun­gen muss­te am Frei­tag we­gen Co­ro­na aus­fal­len. Die Ad­vents­krän­ze, Ge­ste­cke, Ker­zen und die aus aus­ge­dien­ten Jeans ge­näh­ten Wale,die Mit­ar­bei­ter und Be­schäf­tig­te der Be­hin­der­ten­werk­statt ge­mein­sam ge­stal­tet ha­ben, wur­den am Frei­tag aber vor der Werk­statt am Ad­vents­stand ver­kauft. “Wir hat­ten ei­ni­ge Kund­schaft hier”, freu­ten sich die Ca­ri­tas-Mit­ar­bei­te­rin­nen Anna Kre­cie­jew­ski und Ka­tha­ri­na Fiedler.

Ca­ri­tas-Werk­statt öff­net Türen

Ca­ri­tas-Werk­statt öff­net Türen

Ca­ri­­tas-Wer­k­statt öff­net Türen

Von red | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Ora­ni­en­burg | Eine lieb­ge­wor­de­ne Tra­di­ti­on ist der Tag der of­fe­nen Tür am Frei­tag vor dem 1. Ad­vent in der Ca­ri­tas-Werk­statt in Ora­nienburg. “Die Tür kön­nen, wir in die­sem Jahr nicht öff­nen, aber un­sere Her­zen und un­ser Außenge­lände”, sagt Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau. Am Frei­tag, 27. Novem­ber, zwi­schen 9 und 13 Uhr beste­he die Ge­le­gen­heit, auf dem Be­su­cher­park­platz der Haupt­werkstatt, Ber­li­ner Stra­ße 93, Ad­ventsgestecke und vie­le wei­te­re Pro­duk­te aus der Werk­statt zu er­wer­ben. Für wär­men­de Ge­trän­ke und ei­nen Im­biss aus der Canti­na wer­de eben­falls gesorgt.

Start­klar gemacht

Start­klar gemacht

Start­klar gemacht

Von Klaus D. Gro­te | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

In der Ca­ri­tas-Werk­statt in Ora­ni­en­burg hilft Mi­cha­el „Pau­le” Ben­ter mit, dass alte Fahr­rä­der wie­der start­klar ge­macht wer­den. Der 20-Jäh­ri­ge ab­sol­viert sei­ne Be­rufs­bil­dung in der Fahr­rad­werk­statt „Rad und Tat”. Acht Wo­chen lang konn­ten die 400 Be­schäf­tig­ten der Ca­ri­tas pan­de­mie­be­dingt ih­rer Ar­beit nicht nach­ge­hen. In­zwi­schen läuft am Jo­han­nes­berg vie­les wie­der im Nor­mal­be­trieb.
Sei­te 4

Fast wie­der Normalbetrieb

Fast wie­der Normalbetrieb

Fast wie­der Normalbetrieb

Von Klaus D. Gro­te | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Die Heim­ar­beit wur­de be­en­det, der Jo­han­nes­berg wird von den Gärt­nern um­ge­stal­tet und die Fahr­rad­werk­statt baut eine Fahr­rad­flot­te auf. 

Am Jo­han­nes­berg hat sich ei­ni­ges ge­än­dert. Wer die Ber­li­ner Stra­ße ent­lang fährt, be­merkt so­fort den nun frei­en Blick auf die Jo­han­nes-Ka­pel­le. Ei­ni­ge Tan­nen und Sträu­cher sind ver­schwun­den, da­für ist der Back­stein­bau nun gut zu se­hen. “Da­vor ent­steht eine Wild­blu­men­wie­se”, sagt Phil­ipp Fo­cking, Lei­ter des Grün­be­reichs der Ca­ri­tas-Werk­statt. Mit der Neu­ge­stal­tung sol­le das Ge­län­de nä­her an die Stadt her­an­rü­cken, er­klärt Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau.

Die Gärt­ne­rin­nen und Gärt­ner hat­ten in den ver­gan­ge­nen Wo­chen viel zu tun. Da­bei gab es auch für alle Ar­beits­be­rei­che der Ca­ri­tas-Werk­statt eine mehr als acht­wö­chi­ge Zwangs­pau­se. Die pan­de­mie­be­ding­te Schlie­ßung der Be­rei­che hat für noch mehr Ver­än­de­run­gen ge­sorgt. Vie­le Be­schäf­tig­te er­le­dig­ten ihre Tä­tig­keit in Heim­ar­beit. “Mir wur­de die Ar­beit nach Hau­se ge­bracht”, sagt Kat­rin Tö­pel, die in der Wer­be­mit­tel­fer­ti­gung Farb­kar­ten für Ora­fol klebt. Kun­den kön­nen auf sol­chen Kar­ten die ge­wünsch­te Far­be für Fo­li­en wäh­len. Die Ar­beit ließ sich auch im Wohn­zim­mer er­le­di­gen, doch sie habe ihre Kol­le­gen in der Zeit sehr ver­misst, sagt Kat­rin Tö­pel. Viel schlim­mer sei für sie je­doch ge­we­sen, dass sie ihre Mut­ter nicht se­hen konn­te. In­zwi­schen sei aber “al­les wie­der gut”.

Ins­ge­samt 400 Be­schäf­tig­te zählt die Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg. Weil die meis­ten Be­schäf­tig­ten wo­chen­lang zu Hau­se oder in ih­ren Wohn­grup­pen blie­ben muss­ten, wur­den die haupt­amt­lich Be­schäf­tig­ten als Be­treu­er ein­ge­setzt, sagt Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau. Das sei weit­ge­hend gut ge­lun­gen. Den Be­tei­lig­ten ist an­zu­mer­ken, dass sie stolz auf den rei­bungs­lo­sen Ver­lauf sind.

Für die 40 jun­gen Leu­te im Be­rufs­bil­dungs­werk wur­den wäh­rend der Werk­statt­schlie­ßung Bil­dungs­pa­ke­te ge­schnürt. Sie be­ka­men theo­re­ti­sche und prak­ti­sche Übun­gen für zu Hau­se. “Wir ha­ben au­ßer­dem ein E‑Learning auf­ge­baut”, sagt Be­reichs­lei­ter Mike Dess­om­bes. Au­ßer­dem wur­den Mund-Nase-Schutz­mas­ken für das Kran­ken­haus und die Stadt­ver­wal­tung genäht.

Klaus D. Grote
Um­ge­stal­tung am Johannesberg
An­ge­li­na Wer­ner muss­te zu Hau­se zum Bei­spiel Kräu­ter be­stim­men und zeich­nen, Re­gen­wür­mer züch­ten und Fra­ge­bö­gen aus­fül­len. Ihr habe das Spaß ge­macht. Doch viel lie­ber ist die Aus­zu­bil­den­de mit ih­ren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen drau­ßen tä­tig. Das Ge­län­de vor der Ka­pel­le wur­de neu ge­stal­tet. Der Grün­be­reich ist aber nicht nur am Jo­han­nes­berg im Ein­satz, son­dern be­kommt auch vie­le Auf­trä­ge, pflegt un­ter an­de­rem die Grün­an­la­gen bei Ta­ke­da und Grä­ber auf dem Friedhof.

Auch Mi­cha­el “Pau­le” Ben­ter muss­te sich wäh­rend der Zwangs­schlie­ßung der Werk­statt um­stel­len und das Werk­zeug der Fahr­rad­werk­statt “Rad und Tat” aus der Hand le­gen. Statt­des­sen hat er zu Hau­se Eti­ket­ten auf Blei­stift­an­spit­zer ge­klebt. Zu­sam­men mit an­de­ren Be­woh­nern sei­ner Wohn­grup­pe muss­ten ins­ge­samt 50.000 An­spit­zer be­klebt wer­den. Der 20-Jäh­ri­ge ist froh, nun wie­der mit sei­nen Kol­le­gen alte Fahr­rä­der wie­der flott zu ma­chen. Da­bei wer­den auch ge­brauch­te Rah­men ver­wen­det, um schi­cke rote Ca­ri­tas-Fahr­rä­der mit wei­ßen Schutz­ble­chen zu­sam­men zu bau­en. Dar­aus ent­steht eine Dienst­flot­te. Und viel­leicht auch eine Mietradflotte.

Miet­rä­der für Oranienburg
“Wir könn­ten uns vor­stel­len, Leih­rä­der in Ora­ni­en­burg an­zu­bie­ten”, sagt Chris­toph Lau. Bis­her gibt es dazu kei­ne An­ge­bo­te in der Stadt. Der Bür­ger­meis­ter habe die Idee je­doch be­grüßt. Schon mit der Pla­nung des Fahr­rad­park­hau­ses am Bahn­hof war dort eine klei­ne Werk­statt als Ser­vice für Rad­fah­ren­de so­wie eine Fahr­rad­ver­mie­tung an­ge­dacht. Um­ge­setzt wur­de der Plan nicht. Le­dig­lich eine aus dem Bür­ger­haus­halt fi­nan­zier­te Hand­pum­pe für Fahr­rad­rei­fen wur­de aufgestellt.

Zu­nächst aber ist Chris­toph Lau froh, dass fast alle Be­schäf­tig­ten wie­der zu­rück an ih­ren Ar­beits­plät­zen der Werk­stät­ten sind. Die ge­wohn­ten Ab­läu­fe sind et­was ein­ge­schränkt, “aber das neh­men wir ger­ne in Kauf, um uns vor grö­ße­ren Ein­schrän­kun­gen zu schüt­zen”, sagt Lau.

Krea­ti­ve Lö­sung für eine Mangelware

Krea­ti­ve Lö­sung für eine Mangelware

Krea­ti­ve Lö­sung für eine Mangelware

Von Mar­co Wink­ler | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Mas­ken­pro­duk­ti­on Die Ca­ri­tas rich­tet eine Nä­he­rei ein. Die Stadt Ora­ni­en­burg ko­or­di­niert die Be­stel­lun­gen. Eh­ren­amt­li­che kön­nen helfen.

Es sei­en au­ßer­ge­wöhn­li­che Zei­ten, sagt Ca­ri­tas-Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau. Zu­sam­men mit der Stadt Ora­ni­en­burg hat die Ca­ri­tas eine Ak­ti­on ins Le­ben ge­ru­fen: die Her­stel­lung von Be­helfs­mas­ken aus Stoff für Ora­ni­en­bur­ger All­ge­mein­arzt­pra­xen. Die Stadt ko­or­di­niert Nach­fra­ge und Be­darf, die Ca­ri­tas pro­du­ziert. Ak­tu­ell ent­ste­hen 200 Mas­ken am Tag, die für ein klei­nes Ent­gelt wei­ter­ge­ge­ben werden.

Auf­grund der ak­tu­ell gro­ßen Nach­fra­ge ha­ben wir eine Nä­he­rei mit sechs stän­di­gen Ar­beits­plät­zen ein­ge­rich­tet“, sagt Chris­toph Lau. Sö­ren Neu­bert von der Ca­ri­tas-Werk­statt ist er­freut über die In­itia­ti­ve der Stadt. „Ich höre von vie­len Ak­teu­ren aus dem Ge­sund­heits­we­sen den Wunsch nach Stoff­mas­ken, um dem aku­ten Man­gel zu be­geg­nen. Ich hat­te ge­ra­de an­ge­fan­gen, Mus­ter zu nä­hen, als die Stadt auf mich zu­kam“, so Neu­bert. Wäh­rend in der Ca­ri­tas ge­näht wird, kon­tak­tiert die Stadt all­ge­mein­me­di­zi­ni­sche Pra­xen in Oranienburg.

Auch eh­ren­amt­li­che Nä­he­rin­nen und Nä­her kön­nen hel­fen, in­dem sie Mas­ken spen­den. Mit der Face­book-Grup­pe „Be­helfs­mas­ken für Ora­ni­en­burg“ hat die Stadt Kon­takt auf­ge­nom­men. An­nah­me, sach­ge­rech­te Des­in­fek­ti­on, Lo­gis­tik und Ver­sand an Arzt­pra­xen so­wie Kli­ni­ken über­neh­me die Ca­ri­tas, sagt Chris­toph Lau. Selbst ge­näh­te Mas­ken kön­nen in der Ber­li­ner Stra­ße 93 ab­ge­ge­ben werden.

Die Stadt weist dar­auf hin, dass Stoff­mas­ken kei­ne Me­di­zin­pro­duk­te sind. Sie re­du­zie­ren je­doch die ei­ge­ne Ver­brei­tung von Vi­ren ein we­nig. Die Ver­wal­tung er­wägt, die Mas­ken bei Be­darf an wei­te­re Ak­teu­re des Ge­sund­heits- und Pfle­ge­we­sens zu ver­tei­len. Bür­ger­meis­ter Alex­an­der Lae­si­cke freut sich über die Ko­ope­ra­ti­on mit der Ca­ri­tas. „In die­sen Zei­ten es wich­ti­ger denn je, dass wir Ora­ni­en­bur­ger zu­sam­men­hal­ten und ge­mein­sam krea­ti­ve Lö­sun­gen fin­den, um da zu hel­fen, wo es nö­tig ist“, so Laesicke.

Mehr In­fos gibt es bei Ni­co­le Döh­ler aus der Ver­wal­tung: 03301 6006019, doehler@oranienburg.de. Die Ca­ri­tas ist un­ter schnittstelle@caritas-werkstatt. de zu erreichen.

Ca­ri­tas Werk­statt hat viel auf Heim­ar­beit umgestellt

Ca­ri­tas Werk­statt hat viel auf Heim­ar­beit umgestellt

Ca­ri­tas Werk­statt hat viel auf Heim­ar­beit umgestellt

Von Fried­helm Brenn­ecke | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Co­ro­na-Pan­de­mie Die Ge­sund­heit der Be­schäf­ti­gen geht vor. Der Be­trieb läuft aber bis­her an al­len Stand­or­ten und in al­len Be­rei­chen weiter. 

Wir ha­ben uns schon fast an den Ausnah­mezustand der Co­ro­na-Pan­de­mie ge­wöhnt, als sei er bei­na­he et­was ganz Nor­ma­les”, sagt Chris­toph Lau. Der Lei­ter der Ca­ri­tas-Wer­k­statt St. Jo­han­nes­berg in Ora­ni­en­burg kann am Tag fünf nach dem In­kraft­tre­ten der so­ge­nann­ten Ein­däm­mungs­ver­ord­nung nach vorn schau­en, weil er das Fer­ti­gungs- und Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men mit 430 Men­schen mit Be­hin­de­rung in die­ser kur­zen Zeit neu auf­ge­stellt hat. 

Etwa 30 Be­schäf­tig­te in Notbe­treuung sind der­zeit noch in den Werk­stät­ten ne­ben haupt­amt­li­chen Mit­ar­bei­tern tä­tig. Die Wä­sche­rei hat nach wie vor gut zu tun. „Denn die In­sas­sen der Jus­tiz­voll­zugs­an­stalt Wul­kow ha­ben noch kei­nen Frei­gang”, scherzt Lau. Ne­ben der Wä­sche für die An­stalt ge­hört auch die Stadt Ora­ni­en­burg mit Wä­sche aus den Ki­tas so­wie die AWU mit Be­rufs­be­klei­dung zu den Kun­den. „Zir­ka 400 bis 500 Kilo Wä­sche­stü­cke sind der täg­li­che Durch­satz”, sagt Rai­ner Schulz, der tech­ni­sche Lei­ter der Werk­statt an’ der Ber­liner Stra­ße 93.

Dort ver­sorgt auch die Haupt­kü­che Can­ti­na nicht nur die Ca­ri­tas-Be­schäf­tig­ten mit täg­lich wech­seln­den Mit­tag­essen. Die Can­ti­na ist zu Co­ro­na-Zei­ten zu ei­nem To-go-Be­trieb ge­wor­den. Vor der Aus­ga­be­stel­le mar­kie­ren klei­ne Lü­be­cker Hüt­chen im Ab­stand von gut 1,5 Me­tern die Si­cher­heits­di­stanz, die der­zeit ein­zu­hal­ten ist.

Wir gro­ße ha­ben eine Ver­ant­wor­tung für die Men­schen, die bei uns arbeiten.”

Chris­toph Lau 
Werkstattleiter

Mon­tags bis frei­tags zwi­schen 11 und 13 Uhr kön­nen alle, die ihr Es­sen zu­vor be­stellt ha­ben, ihre Por­ti­on in der Werk­statt ab­ho­len. Am Frei­tag gab es üb­ri­gens He­rings­fi­let in Ap­fel-Zwie­bel Jo­ghurt­so­ße mit Salz­kar­tof­feln und To­ma­ten­sa­lat so­wie als Des­sert Milch­creme. Al­les für 5,90 Euro. Da­mit es auch übers Wo­chen­en­de reicht, gibt es frei­tags noch ei­nen Vor­rat obendrauf.

Für die meis­ten Be­schäf­tig­ten ist, wie in vie­len Be­trie­ben, Heim­ar­beit an­ge­sagt. Das gilt etwa für den Be­reich Wer­be­mit­tel­fer­ti­gung, zu dem von Be­ginn an Ora­ni­en­burgs größ­tes Un­ter­neh­men Ora­fol zählt. „Wir brin­gen die be­nö­tig­ten Ma­te­ria­li­en für die An­fer­ti­gung von Ka­ta­lo­gen und Farb­fä­chern dann zu un­se­ren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern nach Hau­se und ho­len die fer­ti­gen Pro­duk­te dort auch wie­der ab”, sagt Chris­toph Lau.

Mit Lern­map­pen sei­en 40 Mit­ar­bei­ter, die bei der Ca­ri­tas eine Be­rufs­aus­bil­dung ab­sol­vie­ren, aus­ge­stat­tet wor­den, so­dass sie zu Hau­se ler­nen könn­ten, um kei­nen Un­ter­richts­stoff zu ver­säu­men. Auch die Di­gi­ta­li­sie­rung bie­te da­für jetzt wei­te­re Mög­lich­kei­ten der Unterstützung. 

Für zir­ka 40 „Schütz­lin­ge” der Ca­ri­tas-Werk­statt, die ge­gen­wär­tig in ih­ren Woh­nun­gen sei­en, ist ein täg­li­cher An­ruf­ser­vice ein­ge­rich­tet wor­den. „Da er­kun­di­gen wir uns re­gel­mä­ßig nach de­ren Be­fin­den. Oft ist es ein­fach wich­tig, dass die­se Men­schen eine ver­trau­te Stim­me in ih­rer Ein­sam­keit hö­ren. Denn vie­le von ih­nen ha­ben kei­ne An­ge­hö­ri­gen mehr und auch kei­ne Freun­de, mit de­nen sie re­den könn­ten”, be­rich­tet Lau. 

Auch eine 24-Stun­den-Schicht von haupt­amt­li­chen Kräf­ten ist in der Zen­tra­le ein­ge­rich­tet wor­den. „Da kön­nen uns alle, die wir jetzt nach Hau­se schi­cken muss­ten, je­der­zeit an­ru­fen, wenn sie Hil­fe brau­chen”, sagt Chris­toph Lau.
Das ge­wöhn­li­che Ge­sche­hen in der Ca­ri­tas-Werk­statt, die mit „al­les, au­ßer ge­wöhn­lich” wirbt, ist da­mit ganz schön durch­ein­an­der ge­wir­belt wor­den. „Wir ha­ben eine gro­ße Ver­ant­wor­tung für alle Men­schen, die bei uns ar­bei­ten und die uns an­ver­traut sind. Da ist es selbst­ver­ständ­lich, dass wir auf die dra­ma­tisch ver­än­der­ten Be­din­gun­gen auch fle­xi­bel re­agie­ren müs­sen”, sagt Lau. 

Fle­xi­bel re­agie­ren auch vier Mit­ar­bei­te­rin­nen, die gern nä­hen. Sie ha­ben sich aus ak­tu­el­lem An­lass auf das Nä­hen von Atem­schutz­mas­ken ge­stürzt und wol­len da­mit die Nach­fra­ge in Ein­rich­tun­gen der Ca­ri­tas, aber auch der Ober­ha­vel Kli­ni­ken we­nigs­tens zu ei­nem Teil befriedigen.

An­ge­bo­te nicht nur in Krisenzeiten

Die Ca­ri­tas-Wer­k­statt bie­tet in den Co­ro­na-Kri­sen­zei­ten auch Hil­fen für Ex­ter­ne an, etwa Hol- und Bring­diens­te aus Apo­the­ken. Wer eine sol­che Hil­fe in An­spruch neh­men möch­te, kann sich un­ter Te­le­fon 03301 52390 an die Ca­ri­tas-Werk­statt wenden. 

Mit­tags­es­sen wer­den von Mon­tag bis Frei­tag in der Can­ti­na frisch mit meist re­gio­na­len Pro­duk­ten zu­be­rei­tet. Für Ver­trags­kun­den er­folgt auch die Aus­lie­fe­rung. Un­ter mittagessen@ca­ritas-werkstatt.de oder un­ter Te­le­fon 03301 523946 kön­nen auch alle, die dar­an in­ter­es­siert sind, ihr Mit­tag­essen bestellen.

Sor­gen bei Ca­ri­tas und Lebenshilfe

Sor­gen bei Ca­ri­tas und Lebenshilfe

Sor­gen bei Ca­ri­tas und Lebenshilfe

Von Klaus D. Gro­te | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Co­ro­na­kri­se Werk­stät­ten müs­sen mit we­ni­ger Be­schäf­tig­ten ar­bei­ten. Die Ein­rich­tung in der Lehnitz­stra­ße schließt. Be­treu­er wer­den in Su­per­märk­ten be­droht, weil sie für Wohn­grup­pen Groß­ein­käu­fe tätigen.

Die Ein­rich­tun­gen für Men­schen mit Be­hin­de­rung ste­hen we­gen der Co­ro­na­pan­de­mie vor ei­ner rie­si­gen Her­aus­for­de­rung. „Wir müs­sen un­se­re Frei­zeit­ein­rich­tung schlie­ßen. Die Leu­te wis­sen nicht, wo­hin“, sagt Uta Ger­ber, Ge­schäfts­füh­re­rin der Le­bens­hil­fe Ober­ha­vel Süd. Sie fürch­ten ei­nen Kol­ler, wenn die Men­schen nichts mehr un­ter­neh­men könn­ten. Ei­ni­ge Be­trof­fe­ne wür­den die Si­tua­ti­on nur schwer ver­ste­hen. Noch dazu fie­len Fach­kräf­te aus, weil sie zu Hau­se ihre Kin­der be­treu­en müss­ten. Uta Ger­ber be­fürch­tet, dass die Si­tua­ti­on noch viel dra­ma­ti­scher wer­den könn­te, wenn die Men­schen mit Be­hin­de­rung nicht mehr in den Werk­stät­ten der Nord­bahn gGmbH ar­bei­ten kön­nen und mehr Frei­zeit haben.

Wir brau­chen Un­ter­stüt­zun­gen für so­zia­le Ein­rich­tun­gen, auch nach der Krise.“

Mi­cha Schaub, Ge­schäfts­füh­rer Nord­bahn gGmbH

Der­zeit sind die Werk­stät­ten noch ge­öff­net. Es sei den Be­schäf­tig­ten aber frei­ge­stellt, zu Hau­se zu blei­ben, sagt Nord­bahn-Ge­schäfts­füh­rer Mi­cha Schaub. 35 Pro­zent der 400 Be­schäf­tig­ten mach­ten da­von Ge­brauch. Un­ter ih­nen sei­en auch Men­schen, die zu den Ri­si­ko­per­so­nen ge­hö­ren. Sie wür­den auch in Ab­spra­che mit den An­ge­hö­ri­gen zu Hau­se bleiben.

Die Pro­duk­ti­on lau­fe wei­ter. In den Werk­stät­ten wur­den Des­in­fek­ti­ons­spen­der auf­ge­stellt. In der Kan­ti­ne gibt es nur noch 35 statt 75 Plät­ze. Die Werk­stät­ten wür­den ei­nen Not­fall- und Kri­sen­plan vor­be­rei­ten für den Fall, dass die Pro­duk­ti­on ein­ge­stellt wer­den muss, so Schaub. Die Be­schäf­tig­ten könn­ten dann ge­ge­be­nen­falls auch vor Ort be­treut werden.

Sor­gen macht sich der Werk­stät­ten­lei­ter aber um die fi­nan­zi­el­le Zu­kunft sei­nes Hau­ses. Wer­den die Kos­ten­sät­ze, mit de­nen das Land je­den ein­zel­nen Be­schäf­tig­ten der Werk­statt för­dert, auch bei ei­ner Schlie­ßung der Nord­bahn wei­ter­ge­zahlt? „Das Durch­hal­ten kann zu ei­nem Kraft­akt wer­den. Die Ver­bind­lich­kei­ten lau­fen ja wei­ter“, sagt Schaub. Die Be­schäf­tig­ten wür­den aber wei­ter ihr Geld er­hal­ten, ver­si­chert er und for­dert: „Wir brau­chen Un­ter­stüt­zun­gen für so­zia­le Ein­rich­tun­gen, auch nach der Kri­se.“ Bis­her sei das aber kaum the­ma­ti­siert worden.

Sys­tem­re­le­van­te Auf­trä­ge
In den Ca­ri­tas-Werk­stät­ten St. Jo­han­nes­berg in Ora­ni­en­burg ist die Lohn­fort­zah­lung eben­falls ge­si­chert, sagt Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau. Auch bei der Ca­ri­tas dür­fen die Be­schäf­tig­ten zu Hau­se blei­ben. Ein Drit­tel von ih­nen, etwa 100 Be­schäf­tig­te, sei ak­tu­ell noch in den Werk­stät­ten tä­tig. Ge­öff­net blie­be auf je­den Fall, ver­si­chert Lau. „Wir ha­ben Auf­trä­ge zu er­fül­len.“ Zu den Kun­den zäh­len gro­ße Fir­men, dar­un­ter Schie­nen­fahr­zeug­her­stel­ler und Ora­fol. Not­falls wür­den al­lein die haupt­amt­li­chen Be­schäf­tig­ten ar­bei­ten. „Bei uns gibt es auch sys­tem­re­le­van­te Be­rei­che“, er­klärt Lau. Die Kü­che, „Can­ti­na“, ver­sorgt auch Ki­tas und ei­ge­ne Ein­rich­tun­gen mit Es­sen. In der Wä­sche­rei wird un­ter an­de­rem Häft­lings­klei­dung der JVA Wul­kow ge­rei­nigt. Auch die Ca­ri­tas-Werk­stät­ten pla­nen eine Not­fall­be­treu­ung für ihre Beschäftigten.

Doch noch ein wei­te­res, völ­lig neu­es Pro­blem er­gibt sich durch die Co­ro­na­pan­de­mie. „Un­se­re Be­treu­er wer­den beim Ein­kau­fen be­schimpft und be­droht“, sagt Uta Ger­ber. So­gar Prü­gel wur­den an­ge­droht, weil den Be­treu­ern un­ter­stellt wer­de, dass sie Hams­ter­käu­fe er­le­di­gen wür­den. Da­bei kauf­ten sie le­dig­lich für die Wohn­grup­pen der Vil­la Son­nen­schein in Lehnitz mit 25 Be­woh­nern und der Ro­ten Vil­la in Vel­ten (24 Be­woh­ner) ein. „Der Ein­kaufs­wa­gen ist dann im­mer sehr voll“, sagt Uta Ger­ber. Seit in den Me­di­en von Hams­ter­käu­fen be­rich­tet wird, gibt es al­ler­dings Pro­ble­me. Mehr­fach gab es Be­dro­hun­gen durch an­de­re Kun­den bei Rewe in der Lehnitz­stra­ße und im Lidl-Markt in der An­dré-Pi­can-Stra­ße so­wie in Velten.

Die Le­bens­hil­fe hat des­halb eine gro­ße Zei­tungs­an­zei­ge ge­schal­tet. „Bit­te las­sen Sie uns un­se­re Grup­pen­ein­käu­fe ma­chen. Wir ma­chen kei­ne Hams­ter­käu­fe. Wir müs­sen un­se­re be­treu­ten Men­schen ver­sor­gen“, ist dar­auf zu le­sen. „Ich habe die An­zei­ge aus­ge­druckt und la­mi­niert. Die kommt dann beim Ein­kau­fen an den Wa­gen“, sagt Uta Gerber.

In Ora­ni­en­burg und Schönfließ

Die Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg ar­bei­tet an drei Stand­or­ten in Ora­ni­en­burg. In der Can­ti­na wer­den täg­lich 700 Por­tio­nen Es­sen ge­kocht und aus­ge­lie­fert.
Die Nord­bahn-Werk­statt für Men­schen mit Be­hin­de­rung in Schön­fließ. Her­ge­stellt wer­den un­ter an­de­rem Park­mö­bel, Son­der­ma­schi­nen und Druckerzeugnisse.

Wir be­fin­den uns stän­dig im Wandel

Wir be­fin­den uns stän­dig im Wandel

Wir be­fin­den uns stän­dig im Wandel

Von Con­ra­din Wa­len­ci­ak | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Ca­ri­tas Die Auf­trags­la­ge stimmt. sagt der Ora­ni­en­bur­ger Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau am Tag der of­fe­nen Tür. Nur ein Fakt be­rei­tet ihm Sorgen

Ob Ge­schenk­pa­pier, Weih­nachtsdekoration oder selbst ge­zo­ge­ne Ker­zen – al­ler­lei zu se­hen be­ka­men die Be­su­cher am Frei­tag beim Tag der of­fe­nen Tür in der Ca­ri­tas-Werk­statt in der Ber­li­ner Stra­ße in Ora­ni­en­burg. An die­sem Tag wa­ren die Ma­schi­nen und Mit­ar­bei­ter nicht für die Groß­kun­den im Ein­satz, son­dern pro­du­zier­ten für die Gäs­te vor Ort.

Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau freu­te sich über das gro­ße In­ter­es­se der Be­su­cher – etwa 600 bis 700 Men­schen wa­ren zwi­schen 10 und 14 Uhr in den Werk­stät­ten. „Wir bie­ten mit un­se­rem Tag der of­fe­nen Tür un­se­ren Kun­den, den An­ge­hö­ri­gen der Mit­ar­bei­ter und al­len In­ter­es­sier­ten die Mög­lich­keit, sich ein­mal an­zu­schau­en, wie wir hier so ar­bei­ten. Wir wol­len da­mit auch da­für sor­gen, dass sich un­se­re Werk­statt wei­ter­hin im Be­wusst­sein der Ora­ni­en­bur­ger eta­bliert, und die Ge­mein­schaft stärken.”

Tra­di­ti­on etabliert
Des­halb bie­te man nun zum be­reits fünf­zehn­ten Mal klei­ne­re Pro­duk­te au­ßer­halb der täg­li­chen Her­stel­lung an. “2005 ha­ben wir zum ers­ten Mal ei­nen Tag der of­fe­nen Tür ver­an­stal­tet”, er­in­nert sich Lau. Dar­aus ist in­zwi­schen eine Tra­di­ti­on ge­wor­den, die im­mer am Frei­tag vor dem ers­ten Ad­vent be­gan­gen wird.

Ähn­lich wie die Ver­an­stal­tung an sich gibt die ak­tu­el­le Auf­trags­la­ge der Ca­ri­tas Lau eben­falls Grund zur Freu­de. “Vor al­lem im in­dus­tri­el­len Be­reich sind wir gut auf­ge­stellt”, so der Werk­statt­lei­ter. Ei­nen der größ­ten Auf­trä­ge be­kam die Ein­rich­tung vom Un­ter­neh­men Ora­fol. Für die­ses fer­tigt die Ca­ri­tas-Werk­statt Wer­be­ma­te­ria­li­en, die bei­spiels­wei­se bei Prä­sen­ta­tio­nen ge­nutzt wer­den. “Die Her­stel­lung er­for­dert eine gro­ße Band­brei­te an Fer­tig­kei­ten”, sagt Lau. 60 Be­schäf­tig­te sind ak­tu­ell in die­sen Auf­trag involviert.

Dar­über hin­aus bie­tet die Ein­rich­tung aber noch vie­len wei­te­ren Men­schen mit Be­hin­de­rung eine Be­schäf­ti­gung. 420 Per­so­nen ar­bei­ten ak­tu­ell in den un­ter­schied­li­chen Pro­duk­ti­ons­be­rei­chen. Dazu kom­men noch ein­mal 50 haupt­be­ruf­lich an­ge­stell­te Be­treu­er und 20 Verwaltungskräfte.

Wir ha­ben ein be­stimm­tes Ein­zugs­ge­biet”, er­klärt Lau. Men­schen mit Be­hin­de­rung, die in die­sem Ge­biet le­ben, wür­den an die Werk­statt in Ora­ni­en­burg ver­mit­telt wer­den. “Wir sind ein wach­sen­der Be­trieb, be­fin­den uns stän­dig im Wan­del”, freut sich Lau, der in­zwi­schen seit 21 Jah­ren für die Ca­ri­tas im Ein­satz ist. “Ge­fühlt, lei­te ich je­des Jahr eine et­was an­de­re Werkstatt.”

Vie­le Ar­bei­ten automatisiert
Zum Bei­spiel konn­te zu­letzt ein neu­es Jah­res­pro­jekt für die För­der­grup­pe der Werk­statt – also für Men­schen mit er­höh­tem As­sis­tenz­be­darf – eta­bliert wer­den: das Ker­zen­zie­hen. “Alt­wachs, das sonst im Müll ge­lan­det wäre, wird auf­be­rei­tet und von uns in Form neu­er Ker­zen wie­der zum Leuch­ten ge­bracht”, er­klärt Chris­toph Lau.

Für die Be­schäf­tig­ten mit schwe­re­ren Be­hin­de­run­gen ei­nen Auf­trag aus dem in­dus­tri­el­len Be­reich zu be­kom­men, sei in letz­ter Zeit da­ge­gen schwie­ri­ger ge­wor­den, sagt Lau. “Vie­les von dem, was wir hier ma­chen könn­ten, ist in den Be­trie­ben in­zwi­schen au­to­ma­ti­siert wor­den.” Für den Werk­statt­lei­ter steht in die­sem Zu­sam­men­hang auch gar nicht der wirt­schaft­li­che Aspekt im Mit­tel­punkt. “Es geht dar­um, den Men­schen hier eine sinn­vol­le Be­schäf­ti­gung zu geben.”

Ver­stär­kung für die Caritas
Die Ein­rich­tung In Ora­ni­en­burg be­nö­tigt ei­nen neu­en Zweiradmechaniker.
Vor zwei Jah­ren wur­de die Fahr­rad­werk­statt Rad & Tat ein­ge­rich­tet, die sich gut etabliert
hat. sagt Chris­toph Lau, der Lei­ter des Betriebes.
“Wer In­ter­es­se an der Stel­le hat. soll­te na­tür­lich Spaß dar­an ha­ben, mit un­se­ren Be­schäf­tig­ten hier zu ar­bei­ten”, sagt der Werkstattleiter
Ge­bo­ten wird ein span­nen­der Ar­beits­be­reich und ab­wechs­lungs­rei­che Auf­trä­ge, ver­si­chert Lau.

Für ei­nen gu­ten Zweck gelaufen

Für ei­nen gu­ten Zweck gelaufen

Für ei­nen gu­ten Zweck gelaufen

Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Bir­ken­wer­der | Ganz im Sin­ne der Na­mens­pa­tro­nin Re­gi­ne Hilde­brandt ha­ben die an­ge­hen­den Ab­itu­ri­en­ten der Ge­samt­schu­le Bir­ken­wer­der in die­sem Schul­jahr ge­han­delt. Sie sam­mel­ten bei ei­nem Spon­so­ren­lauf nicht nur Geld für die ei­ge­ne Abi-Fei­er, son­dern spen­de­ten ein Drit­tel des Er­lö­ses. Auf dem Weihnachts­markt der Schu­le über­ga­ben die Or­ga­ni­sa­to­ren ei­nen Scheck in Höhe von 666 Euro an An­ge­li­ka Geiß­ler von der Ca­ri­tas-Werk­statt in Ora­ni­en­burg. Die Tu­to­ren des Jahr­gangs hof­fe, dass der Sponso­renlauf nun zu ei­ner Tra­di­ti­on der Ab­itu­ri­en­ten wird.