Auf Beu­te­zug

Auf Beu­te­zug

Auf Beu­te­zug

Von Hei­ke Bergt | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

St Jo­han­nes­berg pro­du­ziert seit Jah­res­be­ginn für Im­ker: Be­hau­sun­gen für Bienenvölker 

Ora­ni­en­burg | Leicht ist es, das Holz der Wey­mouths­kie­fer, Es hat eine ge­rin­ge Dich­te und Holz­feuchte, zu­gleich ist es formbestän­dig und bie­tet dank des gro­ßen Po­renvolumes eine bes­se­re Schall­und Tem­pe­ra­tur­iso­lie­rung als nor­male Kie­fer. Des­halb ist es ide­al für den Bau von Bie­nen­beu­ten. “Schließ­lich kom­men im­mer ei­nige Kilo hin­zu, wenn die Tie­re flei • ßig­wa­ren, und die Käs­ten als Wan­derbeuten von Feld zu Feld umge­setzt wer­den”, so Frank­lin Liedt­ke. Un­ter der An­lei­tung des Tisch­lers ar­bei­ten im Holz­be­reich der Ca­ri­tas Werk­statt für Behin­derte St. Jo­han­nes­berg in der Berli­ner Stra­ße sie­ben Frau­en und Män­ner im Beu­ten­bau. Seit Jahresbeginn. 

Die ers­ten Ex­em­pla­re der Bie­nenquartiere ent­stan­den 2011 “eher im Ma­nu­fak­tur­be­trieb”, so Werk­stät­ten­lei­ter Chris­toph Lau. Zu­sam­men mit Ex­per­ten des Län­derinstituts für Bie­nen­kun­de in Ho­hen Neu­en­dorf sei dann der Proto­typ ei­nes ge­mein­sa­men, nicht markt­üb­li­chen Mo­dells ei­ner Beu­te ent­wi­ckelt wor­den: 53 mal 38 Zen­ti­me­ter groß und sehr hand­lich. Die­ses Jahr hat die professio­nelle Her­stel­lung be­gon­nen. Die ers­ten 60 sind jetzt fer­tig. Al­le­samt Auf­trags­be­stel­lun­gen. Da gibt es zu sä­gen und zu schrau­ben, zu lei­men und vie­le an­de­re Hand­grif­fe zu­tun. Ein Groß­auf­trag aus 28 Zar­gen gehl heu­te zu ei­nem Im­ker nach Schmach­ten­ha­gen, alle sind be­reits gut ver­packt. Die Werkstät­ten wür­den die­sen Ar­beits­zweig gern wei­ter aus­bau­en und sind auf der Su­che nach ei­nem neue Stand­ort, ha­ben das “Ora­ni­en­werk” an der Krem­me­ner Stra­ße ins Auge gefasst. 

Solch eine Bie­nen­beu­te be­steht aus drei bis vier übereinanderge­stapelten Zar­gen. Hin­zu kom­men Bo­den und De­ckel. “Wir ha­ben hier nicht nur ei­nen iso­lier­ten Blech­de­ckel aus Ti­tanz­ink für den per­fek­ten Wet­ter­schutz entwi­ckelt, son­dern auch eine zusätzli­che “Kom­bi-Zar­ge” als Bienen­flucht mit Fut­ter­ge­schirr”, für die un­kom­pli­zier­te Füt­te­rung der Bie­nen im Win­ter, er­klärt Frank­lin Liedt­ke. Die Tie­re, ih­rer Honigaus­beute be­raubt, brau­chen zehn bis zwölf Kilo Zu­cker, um die kal­te Jah­res­zeit zu über­ste­hen. Ei­nen Fach­mann in Sa­chen Im­ke­rei hat die Werk­statt auch in den ei­ge­nen Rei­hen: An­dre­as Pac­zoch im­kert als Pri­vat­mann und be­treut die Bie­nenvölker, die der St. Johannes­berg seit 2011 in Eden plat­ziert hat. “Den dort ge­won­ne­nen Ho­nig ver­kauft wir.” so Chris­toph Lau.

Über den Som­mer sol­len nun Zar­gen auf Vor­rat ge­baut wer­den, in der Hoff­nung, dann vie­le Im­ker be­die­nen zu kön­nen. Die, die bis­her be­stellt ha­ben, schau­en auch gern mal in der Werk­statt beim Ent­ste­hen der Pro­duk­te zu. Ver­besserungsvorschläge willkom­men! Wey­mouths­kie­fer ist übri­gens ein Holz, das schwer zu be­kom­men ist . Die Werk­statt ist jetzt in Ös­ter­reich fün­dig ge­wor­den und war­tet auf eine Lie­fe­rung von 13 Ku­bik­me­tern. Das reicht eine Weile.

Stand­ort­fak­tor Kompetenz

Stand­ort­fak­tor Kompetenz

Stand­ort­fak­tor Kompetenz

Von Hei­ke Bergt | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Bür­ger­meis­ter be­sucht Wirt­schafts­stand­ort der Ca­ri­tas-Werk­stät­ten / Stei­gen­de Zahl see­lisch Kranker
“Vie­le Fir­men der Re­gi­on nut­zen seit Jah­ren die Kom­pe­tenz die­ses Un­ter­neh­mens”, wür­dig­te Bür­ger­meis­ter Hans-Joa­chim Lae­si­cke bei sei­nem gest­ri­gen Be­such die Ar­beit von “Fak­tor Co”.

Ora­ni­en­burg | „Wir ge­ben Men­schen mit Han­di­cap ei­nen ge­schütz­ten Ar­beits­platz oder ver­su­chen, sie in den Ar· beits­markt wie­der einzuglie­dern”, so Chris­toph Lau, Lei­ter der Ca­ri­tas-Werk­stät­ten in Ora­ni­en­burg an der Ber­li­ner Stra­ße 93 und im Ge­wer­be­­park-Nord. Ab­hän­gig von der Art ih­rer Be­hin­de­rung bekom­men bei “Fak­tor C” 120 Frau­en und Män­ner ei­nen Job, ob beim Zer­le­gen von Au­toteilen, der Her­stel­lung von Wer­be­fo­li­en und Drucker­zeugnissen oder in der “Can­ti­na”. An­fäng­li­che Ressenti­ments sei­en bei Kun­den und Auf­trag­ge­bern meist schnell über­wun­den, “die­se Erfah­rung ha­ben wir ge­ra­de bei Frie­sen ge­macht”, so Stand­ortleiter And­re Ker­kow. “Dort ar­bei­ten in­zwi­schen Mitarbei­ter di­rekt im Unternehmen.”

Wir sind aber auch ein Ab­bild der ge­sell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se”, so Chris­toph Lau. Die Werk­stät­ten sei­en nicht nur ab­hän­gig von der Wirt­schafts­la­ge ih­rer Auftrag­geber, son­dern “die Zahl der Plät­ze für Men­schen mit seeli­schen Be­hin­de­run­gen steigt”, so Lau. Sie ha­ben Depressio­nen, Angst­zu­stän­de oder Burn-out”, be­stä­tigt Ka­tha­ri­na Rie­del, zu­stän­dig für die be­ruf­li­che In­te­gra­ti­on. Da­bei sei­en ma­xi­mal zehn Pro­zent de­rer, “die hier be­schäf­tigt wa­ren, in der Lage, wie­der in den Ar­beits­markt einzustei­gen”. Oft feh­le es an den erfor­derlichen Be­din­gun­gen oder gänz­lich an Arbeitsplätzen.

Ge­ra­de für ihre Kli­en­tel der see­lisch Er­krank­ten schafft die Ca­ri­tas des­halb neue Be­schäftigungsfelder: Auf dem Ge­län­de der al­ten Mos­te­rei in Eden ste­hen die ers­ten drei Bie­nen­völ­ker. Zehn sol­len es über den Som­mer wer­den. Da die Flä­che in Eden be­grenzt ist, die Ca­ri­tas aber ex­pandieren will, “ver­han­deln wir mit dem Ora­ni­en­werk an der Krem­me­ner Stra­ße. Dort möch­ten wir den neu­en Stand­ort für Im­ke­rei und Beu­tebau eta­blie­ren”, so Lau.

Dag­mar Schau­mann ar­bei­tet seit sechs Jah­ren im Be­reich der Her­stel­lung von Fo­li­en und Druckerzeug­nis­sen. Sie ist ei­gentlich Kartographin.

Fak­tor C

  • Die Agen­tur “Fak­tor C” ist ein Un­ter­neh­men der Ca­ri­tas-­Werk­statt Ora­ni­en­burg und be­fin­det sich seit 2009 Am Hei­de­ring 20.
  • In den Werk­stät­ten des St Jo­han­nes­berg an der Berli­ner Stra­ße sind rund 280 Men­schen mit Be­hin­de­run­gen in ge­schütz­ten Ar­beits­plät­zen be­schäf­tigt, bei “Fak­tor C” im Ge­wer­be­park-Nord rund 120.
  • Hier gibt es drei Beschäfti­gungsbereiche: Die Werk­hal­le, in der An­las­ser und Ver­ga­ser für die Fir­ma Frie­sen zer­legt wer­den, die Her­stel­lung von Schil­dern, Druck­sa­chen und Fo­li­en al­ler Art und die .“Can­tina”, die die Be­schäf­tig­ten vor Ort und Mit­ar­bei­ter im Ge­wer­be­ge­biet versorgt.
  • Größ­ter Auf­trag­ge­ber für die Ca­ri­tas-Werk­stät­ten ist der Fo­li­en­her­stel­ler Ora­fol ne­ben­an im Ge­wer­be­ge­biet, der Farbfä­cher her­stel­len lässt. Wei­te­re Auf­trag­ge­ber sind Frie­sen, der Ge­ne­ra­to­ren und An­las­ser auf­be­rei­tet, die Justizvollzugs­anstalt Wul­kow, für die die Wä­sche­rei­ka­pa­zi­tät an der Ber­li­ner Stra­ße na­he­zu verdop­pelt wor­den ist, die Unterneh·men Her­litz, Hen­nigs­dor­fer Stahl En­gi­nee­ring und die Fir­ma Hä­fe­le in Ber­lin, für die die Mit­ar­bei­ter Be­schlag­tei­le für Mö­bel herstellen. 
  • 700 Es­sen­por­tio­nen lie­fert die Kü­che der Ca­ri­tas-Werk­statt täg­lich und ver­sorgt die eige­nen Mit­ar­bei­ter, aber auch die Kita in Eden, die Kita “Leucht­turm” und die Mit­ar­bei­ter der “Mo­bil­com” in Eichstädt 
Team­work an den Töpfen

Team­work an den Töpfen

Team­work an den Töpfen

Von Hei­ke Bergt | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Ca­ri­tas: Wo ein Drü­cker von Rosa das schöns­te Kom­pli­ment für den Kü­chen­chef ist

Ora­ni­en­burg | Chris­toph Lau ging erst ein­mal kos­ten im Ho­tel Som­mer­feld. In­ko­gni­to. An­schlie­ßend ließ er sich den Kü­chen­chef kom­men. „Der Mann ist es“, dach­te der Lei­ter der Be­hin­der­ten­werk­statt St. Jo­han­nes­berg. Das ist jetzt ein reich­li­ches Jahr her. Seit­dem trägt Udo Jaeu­the wein­rot und ist Kü­chen­chef bei der Ca­ri­tas in der Ber­li­ner Stra­ße 93. Ein 22-köp­fi­ges Team aus vier Grup­pen­lei­te­rin und 18 Mit­ar­bei­tern ent­schei­det täg­lich, was bei rund 700 Men­schen in den Werk­stät­ten, in Ki­tas und Schu­len der Stadt auf den Tisch kommt. Und vor al­lem, ob es schmeckt.

Für Udo Jaeu­the war dies ein Neu­be­ginn als Meis­ter. Der Un­ter­schied wie Tag und Nacht. Um 4 Uhr klin­gelt nun der We­cker im Haus in Neu­rup­pin. Ab 5.30 Uhr steht er in der Kü­che im St. Jo­han­nes­berg. Dann geht es dort los mit Bröt­chen schmie­ren und Kaf­fee ko­chen für die Kan­ti­ne. Ge­kocht wird drei­mal: um 9.30, 10.30 und um 11 Uhr. Al­les frisch, „die Stand­zei­ten sol­len kurz­ge­hal­ten wer­den“. Und ob­wohl das Ge­setz erst kommt, „ko­chen wir 70 Pro­zent un­se­res Es­sens lak­to­se- und glu­ten­frei“. Die­se Um­stel­lung in ei­nem Jahr ge­schafft zu ha­ben, dar­auf ist Udo Jaeu­the schon stolz.

Frü­her stand der 53-Jäh­ri­ge eher spät­abends an den Töp­fen. Doch er hat­te den Wech­sel ge­sucht. Woll­te ir­gend­wie be­ruf­lich an­kom­men, sess­haft wer­den. Vor der Wen­de koch­te der ge­bür­ti­ge Ber­li­ner im Fried­rich­stadt­pa­last, spä­ter im Ber­li­ner In­ter­con­ti, dann an der Ost­see in Binz. Zwi­schen­durch be­reis­te er im­mer wie­der die Welt. Rei­sen, das hieß für ihn, stets die Koch­töp­fe der Welt zu er­kun­den, ob in Me­xi­ko, Süd­afri­ka, in Ita­li­en oder Ti­rol. Oft war er lan­ge un­ter­wegs: „Und wenn das Geld alle war, hab ich ein­fach gearbeitet.“

Mit dem neu­en Job habe er auch eine neue Ein­stel­lung zum Le­ben, zur Ar­beit ge­sucht. Seit ei­nem schwe­ren Un­fall be­deu­te ihm Geld nicht mehr viel. Wich­tig sei ihm, die Fa­mi­lie mit den drei Kin­dern gut ver­sorgt zu wis­sen. Die neue Ar­beit in der Be­hin­der­ten­werk­statt ma­che ihn zu­frie­den. Hier sind die Mit­ar­bei­ter „manch­mal Va­ter, Mut­ter, Bru­der und Seel­sor­ger zu­gleich“, so Mar­kus Ma­letz­ke, rech­te Hand des Kü­chen­chefs. Auch die Ge­han­di­cap­ten sind nicht je­den Tag gut drauf. „Und wir lo­ten aus, wer sich für wel­chen Ar­beits­platz gut eig­net. Ge­ra­de ha­ben wir drei Mit­ar­bei­ter aus­ge­bil­det, die gut rech­nen kön­nen und an der Kan­ti­nen­kas­se ar­bei­ten.“ An­de­re be­die­nen die Spül­ma­schi­nen oder schnip­peln Sa­la­te. Auch mo­nat­li­che Be­ur­tei­lun­gen zur Ent­wick­lung der Mit­ar­bei­ter sind Auf­ga­be des Kü­chen­chefs. „Wir ar­bei­ten hier alle auf Au­gen­hö­he. Das ist wich­tig“, so Udo Jaeu­the. Auch neue Ideen für den Kü­chen­zet­tel wer­den ge­mein­sam geschmiedet.

Zu Hau­se kocht Udo Jaeu­the auch gern, und freut sich auf die fa­mi­liä­re Run­de zu Weih­nach­ten. Ta­di­tio­nell kom­men Ente auf den Tisch und Kar­tof­fel­sa­lat. Trotz in­ter­na­tio­na­ler Kü­chen­er­fah­rung liebt es der Neu­rup­pi­ner auf dem Tel­ler ur­sprüng­lich, liebt Es­sen ohne Fir­le­fanz wie Rou­la­den oder Gulasch.

Im Früh­jahr schreibt die Stadt Ora­ni­en­burg rund 1200 Es­sen in ih­ren städ­ti­schen Ki­tas und Grund­schu­len neu aus. Für 500 will sich die Ca­ri­tas be­wer­ben. „Die Ka­pa­zi­tä­ten sind da“, so der Kü­chen­chef. Der ers­te Tel­ler mit Spi­rel­li ging ges­tern um 10.30 Uhr über den Tre­sen. „Es schmeckt gut“, ruft je­mand durch den Es­sen­saal. Und Rosa muss Udo Jaeu­the un­be­dingt mal drücken.

Bran­den­burgs größ­te Unternehmen

Bran­den­burgs größ­te Unternehmen

Bran­den­burgs größ­te Unternehmen

Von so | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Ran­king der größ­ten Ar­beit­ge­ber im öf­fent­li­chen Sek­tor ist um 20 Plät­ze angewachsen

Die Rang­lis­te der öf­fent­li­chen und ge­mein­nüt­zi­gen Un­ter­neh­men ist er­wei­tert wor­den. Nach den Top 30 im Vor­jahr prä­sen­tiert die MAZ nun die 50 größ­ten Arbeitgeber.

Die­se Un­ter­neh­men sor­gen der­zeit für 55 476 Ar­beits­plät­ze in Bran­den­burg. Zum Ver­gleich: Vor Jah­res­frist wa­ren bei den 50 größ­ten Ar­beit­ge­bern 53971 Men­schen beschäftigt.

Die Top 10 sind fest in der Hand der Ge­sund­heits­bran­che. Al­lein acht An­bie­ter aus die­sem Sek­tor ha­ben sich in der Spit­zen­grup­pe eta­bliert. Sie rei­hen sich hin­ter den Spit­zen­rei­tern Deut­sche Bahn AG und Vat­ten­fall GmbH ein. Die Vat­ten­fall GmbH ge­hört zum gleich­na­mi­gen En­er­gie­kon­zern, des­sen Ei­gen­tü­mer der schwe­di­sche Staat ist.

Um mehr als ei­nen Platz ver­bes­ser­ten sich das Ober­lin­haus, die Al­e­xia­ner GmbH, die Kran­ken­haus Mär­kisch-Oder­land GmbH so­wie die In­ves­ti­ti­ons­bank des Lan­des Bran­den­burg. Die Hoff­bau­er gGmbH, die 2011 noch un­ter den größ­ten 30 Ar­beit­ge­bern war, mach­te in die­sem Jahr kei­ne Angaben. 

Ne­ben der Ge­sund­heits- und Pfle­ge­bran­che sind im öf­fent­li­chen Sek­tor vor al­lem Ver­kehrs­un­ter­neh­men so­wie En­er­gie­ver­sor­ger ver­tre­ten. Mit der IHP GmbH, dem Leib­niz-lnsti­tut für in­no­va­ti­ve Mi­kro­elek­tro­nik in Frank­furt (Oder), ist auch ein For­schungs­in­sti­tut im Ran­king. Eine Rei­he von Spar­kas­sen hat eben­falls den Sprung in die Rang­lis­te der größ­ten Ar­beit­ge­ber geschafft.

Platz­hirsch im Be­reich des Kre­dit­we­sens ist die Mit­tel­bran­den­bur­gi­sche Spar­kas­se (MBS) mit Sitz in Pots­dam. Sie hat 1549 Be­schäf­tig­te und steht auf Rang zwölf.

Name & Nachrichten

Name & Nachrichten

Name & Nachrichten

Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Mit Mo­ni­ka Kos­lik wur­de ges­tern eine der dienst­äl­tes­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen der Ca­ri­tas-Werk­statt in den Ru­he­stand ver­ab­schie­det. Zahl­rei­che Kol­le­gen so­wie Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau nutz­ten die Ge­le­gen­heit, sich für die über 20-jäh­ri­ge Zu­sam­men­ar­beit zu be­dan­ken. In die­ser Zeit war sie als Grup­pen­lei­te­rin im För­der­be­reich, zu­letzt im Ar­beits­be­reich “Mon­ta­ge” tätig.

Mit be­son­de­rem Anspruch

Mit be­son­de­rem Anspruch

Mit be­son­de­rem Anspruch

Von Frau­ke Her­weg | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Bei der Agen­tur “Fak­tor C” ar­bei­ten Men­schen mit see­li­schen Behinderungen

Man­che wol­len im­mer 150 Pro­zent ge­ben. Das müs­sen sie gar nicht. Bei „Fak­tor C”, ei­nem Un­ter­neh­men der Ora­ni­en­bur­ger Ca­ri­tas-Werk­statt, dür­fen sie ih­ren ei­ge­nen Ar­beits­rhyth­mus finden.

Ora­ni­en­burg | Name der Kli­nik, me­di­zi­ni­sche Ab­tei­lung, Te­le­fon­num­mer – hin­ter Mar­co Pahs schnei­det sich der La­ser durch den Kau­tschuk und stellt Ab­druck­plat­ten für die Stem­pel ei­nes Ber­li­ner Kran­ken­hau­ses her. Be­däch­tig prüft Pahs an­schlie­ßend, ob die Plat­ten auch ein sau­be­res Stem­pel­bild ab­ge­ben. “Ei­nen Rand darf es nicht ge­ben”, sagt er.

Seit fast drei Jah­ren be­schäf­tigt “Fak­tor C”, ein Un­ter­neh­men der Ora­ni­en­bur­ger Ca­ri­tas-Werk­statt, Men­schen mit see­li­schen Be­hin­de­run­gen und psy­chi­schen Er­kran­kun­gen. Etwa 70 Be­schäf­tig­te stel­len in der Agen­tur Lay­out­vor­la­gen, Bro­schü­ren, Be­schrif­tun­gen, Stem­pel oder Wer­be­pro­duk­te her. Ein Teil der Be­schäf­tig­ten über­nimmt zu­dem Mon­ta­ge- und Kon­fek­tio­nie­rungs­ar­bei­ten oder ar­bei­tet in der zu “Fak­tor C” ge­hö­ri­gen “Can­ti­na”, ei­ner Kü­che, die mit­ten im Ora­ni­en­bur­ger Ge­wer­be­ge­biet Nord Früh­stück und Mit­tags­tisch anbietet.

Die meis­ten Be­schäf­tig­ten ha­ben zu­vor ge­ar­bei­tet, auch auf an­spruchs­vol­len Stel­len. Nach per­sön­li­chen Schick­sals­schlä­gen, durch De­pres­sio­nen, Angst­er­kran­kun­gen, Zwangs­er­kran­kun­gen oder Schi­zo­phre­nie sei­en sie ir­gend­wann “aus dem Ar­beits­le­ben ge­fal­len”, sagt Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau. Bei “Fak­tor C” ver­su­chen sie ei­nen Neuanfang.

Das Un­ter­neh­men will Be­schäf­ti­gung bie­ten ohne den sonst üb­li­chen Leis­tungs­druck. Be­schäf­tig­te und Be­treu­er ver­su­chen aus­zu­lo­ten, wel­che Ar­beit und wie­viel da­von der Ein­zel­ne zu leis­ten ver­mag. Ein sorg­fäl­ti­ges Aus­ta­rie­ren der ei­ge­nen Grenzen.

Wer zu­vor ge­wohnt war, im­mer 150 Pro­zent zu ge­ben, müs­se mög­li­cher­wei­se ler­nen, dass auch 100 Pro­zent aus­rei­chen kön­nen, sagt So­zi­al­ar­bei­te­rin Ka­tha­ri­na Rie­del. Re­gel­mä­ßig – alle ein­ein­halb Stun­den etwa – schi­cken die Grup­pen­lei­ter die Be­schäf­tig­ten in die Pau­se. “Sich ver­läss­lich zu­rück­zie­hen kön­nen”, nennt Rie­del das.

Rie­del ver­sucht zu­dem zu ver­mit­teln, wenn es zu Kon­flik­ten kommt – wenn das Ru­he­be­dürf­nis des ei­nen nicht zu der Un­ru­he des an­de­ren passt. Oder wenn der Blick oder die Be­mer­kung ei­nes Kol­le­gen als so un­ge­heu­er pro­vo­zie­rend emp­fun­den wird, dass ein Drit­ter die Wo­gen glät­ten muss.

Fünf Grup­pen­lei­ter mit päd­ago­gi­schen Zu­satz­aus­bil­dun­gen be­treu­en die ein­zel­nen Ar­beits­grup­pen. So­zi­al­ar­bei­te­rin Rie­del bie­tet im Kon­flikt­fall Ge­sprä­che an. “Bei dem gro­ßen Auf­wand an wei­ter­ge­hen­der Be­treu­ung und per­sön­li­chem Ge­sprächs­be­darf ein “sehr knapp be­mes­se­ner” Schlüs­sel, so Lau. Die Nach­fra­ge nach Ar­beits­plät­zen bei “Fak­tor C” ist groß. Je­des Jahr nimmt das Un­ter­neh­men etwa 10 bis 12 neue Be­schäf­tig­te auf. Für Men­schen, die mög­li­cher­wei­se ei­nen Kli­nik­auf­ent­halt hin­ter sich ha­ben, gäbe es we­nig an­de­re An­ge­bo­te in der Re­gi­on, sagt Rie­del. Zu­dem wür­den sich um eine Auf­nah­me im­mer mehr jun­ge Men­schen be­mü­hen, die durch Dro­gen­miss­brauch im frü­hen Ju­gend­al­ter Psy­cho­sen ent­wi­ckelt hätten.

Schon vor sie­ben oder acht Jah­ren hat­te die Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg die Idee für das Un­ter­neh­mens­kon­zept von “Fak­tor C” ent­wi­ckelt. “Es gab eine im­mer grö­ße­re Nach­fra­ge nach Plät­zen für Men­schen, die ei­gent­lich nicht in das klas­si­sche Bild ei­nes in der Werk­statt Be­schäf­tig­ten pas­sen”, sagt Lau. Die Ca­ri­tas-Werk­statt be­schloss, ei­nen wei­te­ren Stand­ort zu ent­wi­ckeln. Für vie­le, die heu­te bei “Fak­tor C” ar­bei­ten, eine gro­ße Chan­ce – sich mit Be­schrän­kun­gen aus­ein­an­der­zu­set­zen, aber auch mit be­son­de­ren Fähigkeiten.

Ei­ge­ne Imkerei

  • Fak­tor C” stellt Druck- und Wer­be­er­zeug­nis­se her und über­nimmt zu­dem Mon­ta­ge­ar­bei­ten – für ein Hen­nigs­dor­fer Un­ter­neh­men sor­tie­ren und über­prü­fen die bei “Fak­tor C” Be­schäf­ti­gen etwa Reagenzgläser.
  • Zu dem Un­ter­neh­men ge­hö­ren zu­dem eine klei­ne Im­ke­rei und der Gas­tro­no­mie­be­trieb “Can­ti­na”, der ei­nen Mit­tags­tisch an­bie­tet und in­zwi­schen täg­lich 700 Es­sen aus­lie­fert – un­ter an­de­rem an städ­ti­sche Ki­tas. Als Ei­gen­pro­duk­te stellt das Un­ter­neh­men Ac­ces­soires aus Stoff, Filz und Le­der her. Auf Wunsch über­nimmt “Fak­tor C” Buchbindearbeiten.
  • Mit der Hen­nigs­dor­fer Ta­ges­kli­nik ar­bei­tet “Fak­tor C” eng zu­sam­men. Pa­ti­en­ten kön­nen das Un­ter­neh­men be­sich­ti­gen und sich über die Ar­beits­mög­lich­kei­ten in­for­mie­ren. Men­schen mit Be­hin­de­run­gen ha­ben ei­nen Rechts­an­spruch auf ei­nen ge­schütz­ten Ar­beits­platz. Wei­te­re In­fos un­ter www.faktor‑c.com.
Er­folg­reich in Farbe

Er­folg­reich in Farbe

Er­folg­reich in Farbe

Von Frau­ke Her­weg | Ora­ni­en­bur­ger Generalanzeiger

Ora­fol wächst wei­ter / CDU auf Som­mer­tour bei Fo­li­en­her­stel­ler und Caritas-Werkstatt

Ora­fol pro­du­ziert hoch­wer­ti­ge Fo­li­en, die Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg fer­tigt Ka­ta­lo­ge, mit de­nen Ora­fol auf der gan­zen Welt wirbt. Ges­tern be­such­ten CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te bei­de Betriebe.

Ora­ni­en­burg | Ora­fol ist eine Ora­ni­en­bur­ger Er­folgs­ge­schich­te. In die­ser Wo­che nimmt der Fo­li­en­her­stel­ler eine neue, zehn Mil­lio­nen Euro teu­re Ma­schi­ne in Be­trieb. In ein bis zwei Wo­chen soll die An­la­ge im Vier-Schicht-Sys­tem lau­fen, kün­dig­te Ge­schäfts­füh­rer Hol­ger Lo­clair ges­tern an. Am Ora­ni­en­bur­ger Stand­ort, aber auch welt­weit will sich das Un­ter­neh­men ver­grö­ßern. So soll ein neu­er Kom­plex an der Fried­richs­tha­ler Chaus­see ge­baut wer­den. Ex­pan­sio­nen in Afri­ka und in den USA – in Con­nec­ti­cut, Geor­gia und New York – sind ge­plant. Lo­clair kom­men­tiert die bis­he­ri­ge Ent­wick­lung des Un­ter­neh­mens gleich­wohl schlicht: “Wir ha­ben uns in Ruhe und Be­schei­den­heit am Markt ent­wi­ckelt”, sag­te er ges­tern bei ei­nem Be­such von Mit­glie­dern der CDU-Landtagsfraktion.

Fast 700 Mit­ar­bei­ter sind der­zeit am Ora­ni­en­bur­ger Ora­fol-Stand­ort be­schäf­tigt. Mit je­der In­ves­ti­ti­on sei­en Ein­stel­lun­gen ver­bun­den, sag­te Lo­clair. “Al­ler­dings kann es sein, dass die Ma­schi­ne da ist, aber nicht die da­für be­nö­tig­ten Leu­te.” Ora­fol bil­det vor al­lem In­dus­trie­me­cha­ni­ker aus. Vie­len Schul­ab­gän­gern fehl­ten Grund­kennt­nis­se, um eine sol­che Aus­bil­dung er­folg­reich zu be­wäl­ti­gen, so Lo­clair. Ein Rie­sen­pro­blem, wenn das Un­ter­neh­men Per­so­nal in sei­ne ame­ri­ka­ni­schen Stand­or­te schi­cken will.

Ora­fol ist der größ­te Auf­trag­ge­ber der Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg in Ora­ni­en­burg. Be­vor die drei CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Frank Bom­mert, Die­ter Dom­brow­ski und Ingo Senft­le­ben bei Ora­fol zu Gast wa­ren, be­such­ten sie die Werk­statt, in der un­ter an­de­rem Wer­be­ma­te­ria­li­en für den Fo­li­en­her­stel­ler Ora­fol her­ge­stellt wer­den – der­zeit etwa Ka­ta­lo­ge für ei­nen Mes­se­auf­tritt des Un­ter­neh­mens in Argentinien.

400 Men­schen mit ganz un­ter­schied­li­chen Be­hin­de­run­gen ar­bei­ten in der Werk­statt – in der Wer­be­mit­tel­fer­ti­gung, in der Wä­sche­rei, in der Me­tall­ver­ar­bei­tung, in der Gar­ten- und Land­schafts­pfle­ge oder in der Wert­stoff­tren­nung. Im Ge­wer­be­ge­biet Nord hat sich in­zwi­schen “Fak­tor C” an­ge­sie­delt, ein Un­ter­neh­men, das Fly­er, Vi­si­ten­kar­ten oder Schau­fens­ter­be­schrif­tun­gen her­stellt. Vor al­lem Men­schen mit psy­chi­schen Be­hin­de­run­gen ar­bei­ten dort. Ins­ge­samt rund 70. Ar­beits­plät­ze von “Fak­tor C” wer­den im­mer stär­ker nach­ge­fragt. “Je­des Jahr ha­ben wir zehn bis zwölf Neu­auf­nah­men”, sagt Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau.

Dort eben­falls an­ge­sie­delt: die “Can­ti­na”, ein gas­tro­no­mi­scher Be­trieb, der ei­nen Mit­tags­tisch an­bie­tet und in­zwi­schen täg­lich 700 Es­sen aus­lie­fert – un­ter an­de­rem an städ­ti­sche Kitas.

Hoch­wer­ti­ge Folien

Die Ora­fol Eu­ro­pe GmbH hat an ih­rem Ora­ni­en­bur­ger Stand­ort 700 Be­schäf­tig­te. Zum Ge­samt­kon­zern ge­hö­ren etwa 1500 Mit­ar­bei­ter. Das Un­ter­neh­men stellt un­ter an­de­rem hoch­wer­ti­ge Fo­li­en her, die für Au­tos, Schif­fe und Flug­zeu­ge ver­wen­det wer­den. Zu­dem wer­den re­flek­tie­ren­de Fo­li­en – etwa für Autobahnschilderproduziert.

Die Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg be­schäf­tigt an ih­ren Stand­or­ten Men­schen mit ganz un­ter­schied­li­chen Be­hin­de­run­gen. Die Werk­statt kann Ar­bei­ten in 20 Be­rufs­bil­dern an­bie­ten. Men­schen mit Be­hin­de­run­gen ha­ben ei­nen Rechts­an­spruch auf ei­nen ge­schütz­ten Ar­beits­platz. Die nächs­ten Werk­stät­ten sind in Schön­fließ und Zehdenick. 

Aus­ge­schwärmt

Aus­ge­schwärmt

Aus­ge­schwärmt

Von Hei­ke Bergt | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Ca­ri­tas-Pro­jekt: Bie­nen­beu­te in der Klein­gar­ten­ko­lo­nie Ein­tracht platziert

Ob Äp­fel, Bir­nen oder Kir­schen – eine gute Ern­te ist den Klein­gärt­nern der „Ko­lo­nie Ein­tracht” in Ora­ni­en­burg spä­tes­tens ab kom­men­dem Jahr si­cher. Ein Bie­nen­volk ist nahe dem Fest­platz an­ge­sie­delt worden.

Ora­ni­en­burg | Das ers­te Ex­em­plar zeigt sich am Aus­flugs­loch. Und düst da­von. “5000 bis 7000 Bie­nen sind etwa drin”, schätzt An­dre­as Pac­zoch ein. Er ist Im­ker und ar­bei­tet als Be­treu­er psy­chisch kran­ker Men­schen bei der Ca­ri­tas im St. Jo­han­nes­berg in Ora­ni­en­burg. Am Mitt­woch hat er zu­sam­men mit Kol­le­gen ei­nen Bie­nen­kas­ten in der “Ko­lo­nie Ein­tracht” am Frie­den­tha­ler Weg ab­ge­la­den und auf dem Ver­eins­ge­län­de nahe des “In­sek­ten­ho­tels” platziert.

Eine Beu­te, in der die Tie­re art­ge­recht le­ben. Die Grö­ße äh­nelt der ei­ner Baum­höh­le, die sich die Tie­re in der Wild­bahn su­chen”, be­schreibt Pac­zoch. Dar­in ein so ge­nann­ter “Kunst­schwarm”, ein neu zu­sam­men­ge­stell­tes Bie­nen­volk. Das brauch­te am An­kunfts­tag noch Ruhe. Wird nun aus­schwär­men und im Um­kreis von fünf Ki­lo­me­tern auf Nek­tar­su­che gehen.

Seit zwei Jah­ren gibt es das Pro­jekt “Ora­ni­en­burg summt auch”. Ei­gent­lich, so be­schreibt der Im­ker, war man 2011 auf der Su­che nach Haus­dä­chern für Bie­nen­stö­cke, so wie auch in Ber­lin. Die­se Su­che er­wies sich bis­her als schwie­rig. Und des­halb wur­de die ers­te Bie­nen­beu­te nun in der Klein­gar­ten­ko­lo­nie auf­ge­stellt. Dort ist sie den Gärt­nern herz­lich will­kom­men, so Ver­eins­chef Wolf­gang Schmidt. Da­bei geht es nicht um den Ge­winn von Ho­nig, be­tont Im­ker Pac­zoch. Den dür­fen die Bie­nen be­hal­ten. Viel­mehr sol­len die Tie­re, de­ren Völ­ker die Var­roa­mil­be be­reits arg de­zi­miert hat, wie­der ver­mehrt wer­den. “Sie ge­hö­ren ein­fach zur Kul­tur­land­schaft.” Im kom­men­den Jahr, so hofft Pac­zoch, könn­te sich ein neu­er Schwärm ab­set­zen, ein neu­es Volk zu begründen.

Ein sinn­vol­le und nütz­li­che Auf­ga­be für un­se­re Mit­ar­bei­ter. Da­von lebt un­se­re Ar­beit”, lobt Ca­ri­tas-Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau das Pro­jekt, Frank Ol­ters­dorf be­grüßt: Wie bei der Laga wer­de das Schö­ne und das Nütz­li­che ver­bun­den. “Ich hof­fe, die Idee ist bei­spiel­ge­bend für andere.”

Ko­lo­nie Eintracht

  • Die Klein­gar­ten­an­la­ge be­steht seit 105 Jahren.
  • Ver­eins­vor­sit­zen­der ist Wolf­gang Schmidt.
  • Ins­ge­samt 14 Ki­lo­me­ter We­ge­netz durch­zie­hen das Areal.
  • 425 Päch­ter pfle­gen dort rund 240 Par­zel­len. Ei­ni­ge we­ni­ge sind der­zeit frei.
  • Am Sonn­abend, 30. Juni, fin­det ab 12 Uhr das dies­jäh­ri­ge Ver­eins­fest rund um den Fest­platz statt. Auch der Im­ker in­for­miert an die­sem Tag über das Bienenprojekt.
Schmut­zi­ge Wäsche

Schmut­zi­ge Wäsche

Schmut­zi­ge Wäsche

Von Hei­ke Bergt | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Wä­sche­rei des St. Jo­han­nes­bergs be­kam Zu­schlag der JVA Wulkow/Neue Maschinen

Seit Mai wird in der Ca­ri­tas-Wä­sche­rei ganz be­son­de­re Schmutz­wä­sche ge­wa­schen: Häft­lings­be­klei­dung aus der JVA Wul­kow. Bis zu 800 Kilo jede Woche.

Ora­ni­en­burg | Mit dem Zu­schlag der Jus­tiz­voll­zugs­an­stalt in Neu­rup­pin-Wul­kow gibt es für die Frau­en und Män­ner in der Wä­sche­rei der Werk­statt für Be­hin­der­te an der Ber­li­ner Stra­ße dop­pelt so viel Ar­beit wie bis­her. 300 Plät­ze für In­haf­tier­te hat die JVA, die In­sas­sen ar­bei­ten un­ter an­de­rem in der Kü­che und in Werk­stät­ten. Bis zu 40 Ton­nen Wä­sche rol­len nun von dort im Jahr an, im­mer diens­tags und don­ners­tags ein Lkw voll. Ge­füllt vor al­lem „mit Bett­wä­sche, Hand­tü­chern, aber auch De­cken, Kis­sen, Blau­män­nern und An­stalts­un­ter­wä­sche”, be­schreibt Rai­ner Schulz. Die Wä­sche­rei sei des­halb per­so­nell auf­ge­stockt wor­den, von zwölf auf 20 Mit­ar­bei­ter, so der Ar­beits­vor­be­rei­ter in den Werkstätten.

Der Zu­schlag für die Wä­sche­ber­ge aus Wul­kow war für die Wä­sche­rei der Be­hin­der­ten­werk­stät­ten eine glück­li­che Fü­gung, fiel mit dem Ab­schluss des Um­baus zu­sam­men. „Wir hat­ten enor­me Re­pa­ra­tur­kos­ten für den al­ters­schwa­chen Ma­schi­nen­park”, so Werk­statt­lei­ter Chris­toph Lau. Für 130 000 Euro ist nun die Wä­sche­rei, die für die ei­ge­nen Wohn­ein­rich­tun­gen des St. Jo­han­nes­bergs wäscht, aber auch für Ge­schäfts- und Pri­vat­kun­den ar­bei­tet, tech­nisch neu aus­ge­rüs­tet wor­den. Un­ter an­de­rem mit ei­ner 70 Kilo fas­sen­den „Hy­gie­ne­wasch­ma­schi­ne”. Spar­sa­me­re, erd­gas­be­trie­be­ne Trock­ner ha­ben Dampf­trock­ner ab­ge­löst. Zu­dem ist die Wä­sche­rei in eine „Schwarz-Weiß-Stre­cke” um­funk­tio­niert wor­den: „Schmut­zi­ge und sau­be­re Wä­sche kom­men nicht mehr mit­ein­an­der in Be­rüh­rung”, er­klärt Rai­ner Schulz. Die Ar­beits­be­rei­che sind strikt ge­trennt. Seit ges­tern läuft auch die au­to­ma­ti­sche Wasch­mit­tel­do­sie­rung. Im­mer mehr Kun­den wünsch­ten „Hy­gie­ne­wä­sche”. Um dem ge­recht zu wer­den, war nicht nur neue Tech­nik von­nö­ten, auch die Mit­ar­bei­ter muss­ten da­zu­ler­nen. Hän­de des­in­fi­zie­ren, je­den Mor­gen zwin­gend neue Be­klei­dung im Rein­raum an­zie­hen. Zum bes­se­ren Ein­prä­gung nach Far­ben sor­tiert: Ges­tern war ro­ter Tag.

Es ist der Ein­stieg ins neue Wasch­zeit­al­ter. „Na­tür­lich se­geln wir bei der Re­fi­nan­zie­rung der In­ves­ti­tio­nen hart am Wind”, räumt Lau ein. 2013 sol­len trotz­dem wei­te­re Ma­schi­nen dazukommen.

Zu­sam­men durchs Herz

Zu­sam­men durchs Herz

Zu­sam­men durchs Herz

Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Et­was ner­vös po­sie­ren Klaus Theu­ring und Bir­git Je­che auf den Trep­pen des Krem­me­ner Rat­haus. Es ist das letz­te Foto vor dem gro­ßen Mo­ment. Nur we­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter sit­zen sie ne­ben­ein­an­der im Stan­des­amt. Bir­git und Klaus sind seit ih­rer Kind­heit geis­tig be­hin­dert, meis­tern ihr Le­ben aber sehr selbst­stän­dig. Am Sonn­abend hei­ra­te­te das Paar.

Heu­te wird geheiratet

Heu­te wird geheiratet

Heu­te wird geheiratet

Von An­drea Ka­thert | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Klaus Theu­ring und Bir­git Je­che ge­ben sich das Jawort

Im Krem­me­ner Rat­haus gibt es heu­te eine be­son­de­re Trau­ung. Klaus Theu­ring und Bir­git Je­che wol­len sich das Ehe­ver­spre­chen ge­ben. Bei­de sind seit Ih­rer frü­hen Kind­heit geis­tig behindert.

Krem­men | Beim gest­ri­gen Fo­to­ter­min war den bei­den die Auf­re­gung schon ein we­nig an­zu­se­hen. Bir­git Je­che und Klaus Theu­ring sind in ih­rem Le­ben schon ei­ni­ge wich­ti­ge Schrit­te ge­mein­sam ge­gan­gen. Aber der heu­ti­ge ist et­was ganz Be­son­de­res: die bei­den wol­len heiraten.

Durch ei­nen früh­kind­li­chen Hirn­scha­den sind bei­de geis­tig be­hin­dert. Klaus Theu­ring zu 80 Pro­zent, Bir­git Je­che zu 100 Pro­zent. Auf­ge­wach­sen sind sie im Wald­haus in Som­mer­feld, ei­ner Be­hin­der­ten­ein­rich­tung auf dem Kli­nik­ge­län­de. Dort lern­te sich Bir­git und Klaus auch ken­nen und wur­den ein Paar. Vor fünf Jah­ren er­füll­te sich ein gro­ßer Wunsch für sie: Die bei­den durf­ten vom Heim in eine ei­ge­ne klei­ne Woh­nung um­zie­hen und ein selbst­be­stimm­tes Le­ben füh­ren. Meh­re­re be­stell­te und eh­ren­amt­li­che Be­treu­er hel­fen ih­nen bei der Haus­halts­füh­rung, beim Ein­kauf und beim Um­gang mit Geld. Seit 2002 ste­hen ih­nen Bri­git­te und Hans-Joa­chim Speck­mann zur Sei­te. Das Krem­me­ner Ehe­paar macht das eh­ren­amt­lich. Bri­git­te Speck­mann hat vie­le Jah­re im Wald­haus ge­ar­bei­tet. Als sie in den Ru­he­stand ging, über­nahm sie so­fort die­se eh­ren­amt­li­che Tätigkeit.

Bir­git Je­che und Klaus Theu­ring füh­ren heu­te ein fast nor­ma­les Le­ben. Ihre klei­ne Woh­nung in ei­nem der Blocks im Trift­weg in Beetz ist hübsch ein­ge­rich­tet. Die 41-Jäh­ri­ge führt stolz durch alle Zim­mer. In dem klei­nen Hob­by­raum ste­hen die Bas­tel­uten­si­li­en von Klaus. Bir­git übt sich ge­ra­de dar­in, mit dem Lap­top um­zu­ge­hen. Das Trimm-dich-Ge­rät in der Ecke be­nut­zen bei­de. Bir­git hat in die­sem Jahr an ei­nem PC-Kurs für Be­hin­der­te teil­ge­nom­men. Und der 48-jäh­ri­ge Klaus be­sucht die Volks­hoch­schu­le, um le­bens­prak­ti­sches Le­sen, Schrei­ben und Rech­nen zu ler­nen. In klei­nen Schrit­ten stel­len sich die Er­fol­ge ein.

Die bei­den hel­fen und er­gän­zen sich in ih­rem täg­li­chen Le­ben. Was der eine nicht kann, hat der an­de­re viel­leicht schon ge­lernt. Sie ge­hen re­gel­mä­ßig und voll­tags in die Ca­ri­tas-Werk­statt in Ora­ni­en­burg, mit Freu­de ar­bei­ten sie dort in ih­ren Grup­pen und kön­nen da­durch ih­ren Le­bens­un­ter­halt selbst be­strei­ten. Auch in ih­rem Wohn­um­feld in Beetz ha­ben Bir­git und Klaus so­zia­le Kon­tak­te ge­knüpft. Dass sie sich in der klei­nen Woh­nung di­rekt am Beet­zer See wohl­füh­len, ist nicht zu über­se­hen. In ei­nem Heim wol­len die künf­ti­gen Ehe­leu­te nie wie­der wohnen.

Was sei­ne Bir­git zur Trau­ung an­zieht, weiß Klaus schon. „Ein lan­ges Kleid”, sagt er mit ver­hei­ßungs­vol­ler Mie­ne und drückt schnell die Hand sei­ner Braut. Aber ge­se­hen hat er es na­tür­lich noch nicht. „Das darf man nicht”, sagt Klaus Theuring.

Wer mit­macht, ge­hört dazu

Wer mit­macht, ge­hört dazu

Wer mit­macht, ge­hört dazu

Von Frau­ke Her­weg | Mär­ki­sche All­ge­mei­ne Zeitung

Leicht­ath­le­tik und Ge­schick­lich­keits­spie­le: 719 Teil­neh­mer star­te­ten ges­tern beim Integrationssportfest

Hen­nings­dorf | Am Ende reißt Ste­ven Pas­tor die Arme hoch. Er strahlt. 75 Me­ter in 16,5 Se­kun­den. „Ich bin ein Kämp­fer”, ruft er la­chend. „Rich­tig gute Zeit, oder?”

719 Kin­der, Ju­gend­li­che und Er­wach­se­ne nah­men ges­tern beim In­te­gra­ti­ons­sport­fest in Hen­nigs­dorf teil. Die jüngs­ten im Grundschul‑, die äl­tes­ten im Se­nio­ren­al­ter. Ins­ge­samt 28 In­sti­tu­tio­nen mach­ten mit – ein Re­kord, so An­net­te Koegst von der ge­mein­nüt­zi­gen Pro­jekt- und so­zia­len Re­gio­nal­ent­wick-lungs­ge­sell­schaft mbH, die das Fest ge­mein­sam mit dem Be­hin­der­ten­sport­ver­ein Ober­ha­vel organisierte.

Lau­fen, Weit­sprung, Nek­ta­ri­nen­lauf oder Gum­mi­stie­fel­weit­wurf- wer woll­te, konn­te sich in ganz ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen aus­pro­bie­ren. „Sport ist ge­leb­te In­klu­si­on”, sag­te Koegst. „Wer da­bei ist, ge­hört dazu.”

Be­son­ders hoch schlu­gen die Ge­fühls­wo­gen an der 75-Me­ter-Bahn. Ei­ni­ge Teil­neh­mer star­ten im Rol­li, an­de­re an der Hand ei­nes Be­treu­ers – eine Pla­ket­te er­hal­ten am Ende alle Fest­teil­neh­mer. Je­der ist ein Sie­ger. „Es geht heu­te nicht um Höchst­leis­tun­gen”, sagt Land­rat Karl-Heinz Schrö­ter (SPD). „Es geht um ge­mein­sa­men Sport.”

Die Ora­ni­en­bur­ger Ca­ri­tas-Werk­statt St. Jo­han­nes­berg war mit be­son­ders vie­len Teil­neh­mern zu dem Fest ge­kom­men. Eine gro­ße Grup­pe läuft die 75-Me­ter-Di­stanz und stellt sich hin­ter­her für den Weit­sprung an. „Die Stim­mung ist to­tal gut”, sagt Lisa Gahl­beck, die ein Frei­wil­li­ges So­zia­les Jahr ab­sol­viert. „Un­se­re Teil­neh­mer ha­ben ei­nen gro­ßen Kampfgeist.”